Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TPS62175 Chargenfehler?


von Christian (Gast)


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Hallo zusammen,

der Step-Down Schaltegler TPS62175 von TI wandelt mit hoher Effizienz 
Eingangsspannungen bis 28V in einstellbare Ausgangsspannungen bis 6V um. 
Das klappte bisher auch bei selbst hergestellten Platinen einwandfrei, 
bis ich einen Schaltregler einer neuen Charge eines bestimmten 
Distributors verlötet habe. Der rauchte bei 18V mit ein paar Watt ab. 
Beim zweiten Exemplar derselben Serie passierte das Gleiche. Erst der 
dritte Versuch mit einer neuen Charge (anderer Distributor) brachte 
wieder Erfolg.

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht? Kommt es gelegentlich vor, dass 
fehlerhafte Serien mit Schaltreglern (ausgerechnet von einem der großen 
Hersteller) in Umlauf kommen?

Christian

von Max D. (max_d)


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Fälschung erwischt ?

von Christian (Gast)


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Vielleicht, der Aufdruck auf dem Chip jedenfalls sieht bei den 
fehlerhaften Exemplaren genauso aus wie bei den guten. Ich kann mir auch 
kaum vorstellen, dass man ein so komplexes Bauteil fälschen kann. Bis zu 
den 18V hat der Regler funktioniert.

von Helmut S. (helmuts)


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Hast du vielleicht die Falschen bekommen, z. B. TPS62170,1,2,3 statt 
TPS62175?

von Christian (Gast)


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Bestellt waren TPS62175, das zumindest ist auch auf dem Chip-Gehäuse 
aufgedruckt.

von Werner E. (f_amateur)


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Hast Du Photos?

Welcher Distributor?

Werner

von Christian (Gast)


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rs-online (fehlerhaft), digikey (in Ordnung). Will da aber keine 
Schlussfolgerungen ziehen. Fotos habe ich (bis jetzt) keine.

von HildeK (Gast)


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Direkt auf den FAE von TI zugehen.

von Christian (Gast)


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okay, werde ich tun.
Danke Euch.

von Gerd E. (robberknight)


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Es kommt durchaus vor daß sich verschiedene Chargen eines Bauteils 
unterschiedlich verhalten. Nur müssen natürlich alle die im Datenblatt 
beschriebenen Werte einhalten.

Verwendest Du die im Datenblatt beschriebenen Kondensatoren und Spule?

Wie sieht es mit dem Layout aus? Weicht das von dem Muster-Layout im 
Datenblatt ab?

Es könnte z.B. sein, daß der Regler durch Fehler im Layout unter 
bestimmten Bedinungen zu schwingen anfängt und diese Schwinungen bei Dir 
nur im Zusammenhang mit etwas anderen parasitären Werten auftreten.

von Michael B. (laberkopp)


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Christian schrieb:
> Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht? Kommt es gelegentlich vor,

Also ich hatte mal Probleme mit zwei als Sample von TI gelieferten 
TPS61020, und ich wunderte mich warum er nicht funktioniert.

Nach auslöten und rumtesten kam ich drauf, daß es ein 3.3V TPS61025 mit 
dem Packungsaufdruck BDR des TPS61020 war.

TI ist also nicht unfehlbar.

von Christian (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Verwendest Du die im Datenblatt beschriebenen Kondensatoren und Spule?
> Wie sieht es mit dem Layout aus? Weicht das von dem Muster-Layout im
> Datenblatt ab?

Danke, Gerd, für den Hinweis. Wäre eine Möglichkeit für den Fehler. Ich 
hatte selbst einmal erleben müssen, welch Unheil z.B. die ungünstige 
Platzierung des Ausgangskondensators bei einem Schaltregler anrichten 
kann. Da genügen ein paar mm.

Hier stimmt aber das Layout mit dem Muster-Layout überein, und ich 
verwende die im Datenblatt angegebenen Werte der externen Bauteile. Den 
neuen Chip habe ich sogar auf dieselbe Platine auflöten können, weil der 
defekte so heiß wurde, dass man ihn einfach von der Platine abheben 
konnte. Der neue Chip (der anderen Charge) funktioniert tadellos.

Michael Bertrandt schrieb:
> Nach auslöten und rumtesten kam ich drauf, daß es ein 3.3V TPS61025 mit
> dem Packungsaufdruck BDR des TPS61020 war.

das ist ja auch heftig.

von Gerd E. (robberknight)


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Christian schrieb:
> Hier stimmt aber das Layout mit dem Muster-Layout überein, und ich
> verwende die im Datenblatt angegebenen Werte der externen Bauteile.

ok, dann sollte es passen.

> Den
> neuen Chip habe ich sogar auf dieselbe Platine auflöten können, weil der
> defekte so heiß wurde, dass man ihn einfach von der Platine abheben
> konnte. Der neue Chip (der anderen Charge) funktioniert tadellos.

Da habe ich mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt: dieser 
Test sagt im Zusammenhang mit einer anderen Charge nicht viel aus. Die 
andere Charge kann z.B. auf einem anderen Prozess gefertigt sein und 
daher minimal andere parasitäre Elemente haben. Und die ergeben dann 
zusammen mit Deinem Layout, anderen Bauteilen etc. die Schwingung.

Wenn Du die Teile innerhalb der spezifizierten Parameter und mit dem von 
TI verifizierten Beispiellayout betreibst, darf das aber natürlich nicht 
auftreten.

Einer meiner Vorgänger bei mir in der Firma hatte damals einen 
Schaltregler falsch dimensioniert. Ging ein paar Jahre lang problemlos, 
auch bei größeren Stückzahlen. Dann kam die Umstellung auf RoHS, der 
Prozess der ICs änderte sich und dann löteten sich bei nem Viertel der 
Baugruppen oder so die Spulen von selbst aus. Die ICs an sich waren in 
Ordnung, das Layout etc. hatte sich nicht geändert. Aber die Schaltung 
war halt von Anfang an Murx, auch wenn es erst mal gut gegangen ist.

von Christian (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Einer meiner Vorgänger bei mir in der Firma hatte damals einen

Danke für das eindrucksvolle Beispiel...

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