Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Benötige Hilfe PT1000 + I2C


von magictrips (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich benötige dringend Hilfe, bei einem Projekt und hoffe, hier bin ich 
richtig ?

Ich würde gerne mehrere Temperaturen mit einer hohen Genauigkeit und 
Auflösung messen. 0,1°C wären OK, besser wären aber sogar 0,01°C.
Der Temperaturbereich ist 25-300°C und bei einem Sensor -10-100°C.

Das ganze soll vorerst an einen Arduino und später auf ein ATmega.

Da der Arduino je Analog nur 5V messen kann komme ich damit 
wahrscheinlich nur auf eine Auflösung von 0,26°C.

Desswegen dachte ich mir, es wäre vielleicht besser, mit einem 
AD-Wandler zu messen und dem Arduino per I2C die Werte zu übermitteln ?

Ich kenne mich mit AD-Wandlern gar nicht aus....löten kann ich, wenns 
sein muss.....

Eine möglichst einache /günstige Schaltung wäre mir am liebsten....
oder gibt es fertige, bezahlbare Module ?

Die Kalibrierung würde ich gerne per Software machen, durch zuordnung 
des übermittelten Rohwertes, zu einer Temperatur.... eventuell, mit 
einem sehr genauen Widerstand, statt des PT1000 ?

von Felix A. (madifaxle)


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Hier wird eine Möglichkeit vorgestellt, auch wenn beim Überfliegen die 
Auflösung eher bei 0,1°C bis 0,5°C zu liegen scheint:

http://www.microchip.com/forums/download.axd?file=0;253782

(Ist ein .doc, Dateiendung fehlte beim Downloaden).

von Michael B. (laberkopp)


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Bei 0.01 GradC kommst du um spezialisierte Chips nicht drumrum, schon 
0.001% Widerstände sind unerschwinglich.

ADS1247 oder AD7762 können die Vergleichsmessung mit einem 
Präzisionswiderstand.

http://www.ti.com/europe/downloads/2-%203-%204-Wire%20RTD%20Measurement.pdf

von magictrips (Gast)


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Vielen Dank ! Das geht ja schonmal sehr stark in die richtige 
Richtung....

Ist das, was ich vorhabe, mit einem PT1000 überhaupt möglich oder muss 
ich da ein PT100 in Vierleiterschaltung nehmen ?

Hier der Beitrag 5 klingt auch ganz interessant:
http://www.roboternetz.de/community/threads/52923-Suche-ADC-IC-f%C3%BCr-PT100-zu-I2C

oder dieses ADS1115.

Kann ich damit sowas realisieren ?
Und wenn ja, wie mache ich das ? Elektronik (also grade das ganze 
berechnen) liegt mir leider nicht so sehr......

von Felix A. (madifaxle)


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Die beiden ADCs haben auch integrierte Stromquellen, mit denen du die 
Messbrücke versorgen kannst (Stichwort Präzisionswiderstände).

Darf man fragen, inwieweit du dich mit Elektronik auskennst? Bisher 
scheinst du "nur" Software zu beherrschen. Wäre sehr hilfreich, um deine 
Frage verständlich(er) beantworten zu können.

Nachtrag:
ah, er war schneller als ich...

: Bearbeitet durch User
von Felix A. (madifaxle)


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von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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magictrips schrieb:
> Und wenn ja, wie mache ich das ? Elektronik (also grade das ganze
> berechnen) liegt mir leider nicht so sehr......

Sorry, aber bei der gewünschten Genauigkeit und keiner Erfahrung 
solltest Du überlegen, ob Du nicht lieber was fertiges kaufst.

von m.n. (Gast)


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magictrips schrieb:
> Ich würde gerne mehrere Temperaturen mit einer hohen Genauigkeit und
> Auflösung messen. 0,1°C wären OK, besser wären aber sogar 0,01°C.

Wo sollen die Temperaturen gemessen werden, und wie kommst Du zu Deinen 
(für Dich zu) hohen Anforderungen?

von Tobias X. (Gast)


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Hi magictrips,

bevor du dir sorgen um die Genauigkeit deiner Messauswertung machst, 
solltest du dir meiner Meinung nach noch Gedanken über die Anbindung 
deiner Sensoren an die Objekte, dessen Temperatur du messen möchtest, 
machen. Stichwort thermischer Widerstand. Auch über den Einfluss von 
eventuellen Störquellen z.B. Umgebungstemperatur solltest du dir 
Gedanken machen. Danach wirst du vielleicht zu dem Schluss kommen, dass 
eine Genauigkeit von 0,01°C völlig übertrieben ist.

Gruß
Tobias

von Arc N. (arc)


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Mit einigen der genannten ADCs (hier eigentlich nur der ADS1247), ist 
sowas durchaus machbar.
Wenn es nicht so sehr auf Stromverbrauch, Messrate, Preis etc. ankommt, 
würde ich, auch wenn's etwas Overkill ist, sowas wie die LTC2983/2984 
nehmen, die zum einen direkt die Umrechnung in °C durchführen, div. 
Sensoren (von Dioden über Thermoelemente bis hin zu 4-Leiter-PTs) 
unterstützen und relativ einfach zu beschalten sind.
Andere ADCs für sowas wären z.B. AD7124-4, AD7794, LMP90100 oder 
ADS1220.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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0.01 Grad verlangt enorme Ueberlegungen zur Eigenerwaermung, thermischen 
Ankopplung  und den Einfluss der Zuleitung...

von Matthias (Gast)


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Wenn es um fertige Module geht:
Schau doch mal ob ein DS18B20 was für dich ist.
Bis 300*C kommt der nicht, aber -10°C bis 100°C kann der durchaus 
abbilden.
Er wird mit +-0,5°C Genauigkeit angegeben, seine Auflösung geht bis 
0,0625°C

Ob das reicht musst du natürlich wissen ;)
Aber lässt sich als OneWire-Teilnehmer auch sehr einfach verdrahten. 
Beim ansprechen musst du drauf achten, dass du zuverlässig auf 1us genau 
agieren kannst. Ich glaube ab 4MHz Taktfrequenz des Masters klappt das. 
(Mit 1MHz klappt es auf jeden Fall nicht ;) )

von m.n. (Gast)


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Matthias schrieb:
> Bis 300*C kommt der nicht,
...
> Er wird mit +-0,5°C Genauigkeit angegeben

Warum nicht gleich einen NTC von 10 - 50 °C empfehlen?

von Matthias (Gast)


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m.n. schrieb:
> Warum nicht gleich einen NTC von 10 - 50 °C empfehlen?

Damit du einen dummen Kommentar abgeben kannst ....

magictrips schrieb:
> Der Temperaturbereich ist 25-300°C und bei einem Sensor -10-100°C.

von magictrips (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten !....

ich versuche mal pauschal zu beantworten....

ich bin zwar gelernter Elektroniker für Betriebstechnik, aber mir liegt 
das leider gar nicht mehr so(meine Ausbildung is jetzt auch schon etwas 
her (; ) und die Softwareseite bzw die Umsetzung mit Arduino reizt mich 
da schon etwas mehr !

Ich bastel nicht mehr so gerne und möchte es nach Möglichkeit auch 
vermeiden viel zu rechnen und löten....außer einem einfachen 
Obi-Lötkolben hab ich auch nicht die Möglichkeit, hier viel zu 
basteln...
Ich hab auch noch einige andere Projekte und leider keine Zeit jetzt 
viel zu experimentieren und zu rechnen usw....
Am liebsten wäre mir ein fertiges Modul oder zumindest eine fertige 
Schaltung, wo der Sensor dran kommt und das ganze dann an den Arduino 
und fertig !

Den DS18B20 verwende ich bereits und werde auch den Prototyp mit ihm 
bauen.
Der reicht für meine Anforderungen locker aus....
Das Gerät, das ich bauen möchte, soll aber auch für andere Anforderungen 
"bereit" sein.

Der Temperaturbereich muss 25-300°C sein.
Und die Auflösung(und wahrscheinlich auch die Genauigkeit) min. 0,1°C 
(wenns kein erheblicher mehr Aufwand ist wären sogar 0,01°C besser).

Es geht um ein Controller für Vakuumdestillationsanlagen, mit Messung 
der Kopf-, Sumpf-, Heiz- und Kühlwassertemperatur.
Es wird wahrscheinlich auch der Luftdruckgemessen und mit Abweichung zum 
Normdruck, dann die Differenztemperatur berechnet, die auch im Bereich 
0,1-1°C liegt...

Eigentlich ist das alles auch gar nicht mal so ein "Akt", abgesehen von 
der programmiererei (ob die Regelung des Unterdrucks funktioniert weiß 
ich allerdings noch nicht, wird sich bald zeigen (; ).....
aber da jetzt passende Temperatursensoren zu finden, scheint nicht so 
leicht zu sein ?!
Aber unmöglich ist sowas doch auch nicht ?

Ein Modul für ein PT1000 hab ich schon für nicht mal 10E bei Pollin 
gefunden:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTU4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_PT1000_Messwandler.html

Allerdings hat das am analogen Eingang des Arduinos wahrscheinlich grade 
mal 10Bit (?) Auflösung, also so 0,27°C.

Es muss auch kein PT1000 sein, allerdings war der der einzigste, den ich 
bisher gefunden habe, der irgendwie passt ?
Mit Thermoelementen bekomme ich die Genauigkeit wahrscheinlich nicht hin 
?

Mit welchen kosten kann man denn so pro "Messeinheit" rechnen ?
Der PT1000 kostet bei Pollin auch um die 10E....

von magictrips (Gast)


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kleine Ergänzung:
Bei drei Sensoren muss der Temperaturbereich 25-300°C sein.
Beim Kühlwasser geht auch der DS18B20.

von Michael B. (laberkopp)


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magictrips schrieb:
> Ein Modul für ein PT1000 hab ich schon für nicht mal 10E bei Pollin
> gefunden:

Autsch.

Das schafft keine 0.1 GradC, nicht mal 1 GradC, sondenr mit Glück 10 
GradC (wenn man die Auswerteelktronik gleich warm hält und jeden Tag die 
Abweichung der Potis neu kalibiert).

Vergiss den Schrott.

magictrips schrieb:
> Den DS18B20 verwende ich bereits und werde auch den Prototyp mit ihm
> bauen.
> Der reicht für meine Anforderungen locker aus....
> Das Gerät, das ich bauen möchte, soll aber auch für andere Anforderungen
> "bereit" sein.

D.h. du hast bloss Phantasieanforderungen. Informiere dich dort erst 
mal, was wirklich gefordert wird an Genauigkeit, Auflösung, und ob es 
Kalibriermöglichkeiten gibt oder das Ding right out of the box genau 
sein muss.

von magictrips (Gast)


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Ne, Phantasieanforderungen sind das nicht !
Das wurde mir so mitgeteilt !

Allerdings versuche ich jetzt erstmal rauszufinden, ob alle Sensoren so 
genau sein müßen und ob 0,1°C für die Genauigkeit und die Auflösung 
gilt.....

Vorgabe war, das man mit dem Gerät reproduzierbar arbeiten kann....

Das heißt, ich mache jetzt etwas damit, dann muss in einer Woche das 
gleiche, unter gleichen Parametern möglich sein.....
ich denke, da is dann grade die Genauigkeit wichtig ?
Also wenn mir das Gerät jetzt Temperatur X anzeigt, sollte es nächste 
Woche den selben Wert anzeigen und nicht +/- 1°C.

Das Kalibrieren würde ich dann nicht machen, wenn man es nicht leicht zB 
mit einem sehr genauen Widerstand machen kann ?

von Matthias (Gast)


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magictrips schrieb:
> ich denke, da is dann grade die Genauigkeit wichtig ?

Ja die Genauigkeit ist wichtig, aber nur die NOTWENDIGE Genauigkeit ...
Und die wird durch den Prozess, der dahinter steht, vorgegeben ....

Bei der Anforderung "Wasser soll kochen" ist es mir völlig egal ob es 
140°C oder 180°C hat .... Ich denke du weist was ich meine ;)

von Toni Tester (Gast)


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magictrips schrieb:
> Ne, Phantasieanforderungen sind das nicht !

Doch.

> Das wurde mir so mitgeteilt !

Dann hat derjenige eben fantasiert...
Während sich die Vorgabe von 0,1°C Auflösung (am ADC) theoretisch noch 
mit einem 12-Bit-ADC darstellen ließe (das ist aber an sich schon alles 
andere als trivial), bräuchte man für 0,01°C schon 15 - wohlgemerkt 
nicht "technische", sondern "reale" - alle Nichtlinearitäten, Rauschen, 
Offsets, Temperaturdrifts etc. kommen da noch oben drauf. Von den 
anderen Bauteilen nicht zu reden.

> Allerdings versuche ich jetzt erstmal rauszufinden, ob alle Sensoren so
> genau sein müßen und ob 0,1°C für die Genauigkeit und die Auflösung
> gilt.....

Ja.

Und wenn du schon dabei bist, versuche auch heraus zu finden, WIE und WO 
gemessen werden soll. Merkregel: "Wer misst, misst Mist" - sprich die 
Temperaturverteilung in so einem Gefäß ist beileibe nicht konstant, d. 
h. der Messort ist eine Variable. Sollten die Sensoren gar nicht in die 
Flüssigkeit eintauchen, reicht auch eine Genauigkeit von +/-5°C.
Weiterhin beeinflusst natürlich jegliche Strömung das Ergebnis, etc.

> Vorgabe war, das man mit dem Gerät reproduzierbar arbeiten kann....

M. M. n. reichen für den Prozess eine Auflösung von 0,5°C und eine 
Genauigkeit von +/-1°C. Bin aber kein Experte für diese Applikation - 
das muss der Auftraggeber definieren. Lasse ihn dazu wissen, dass 
überzogene Anforderungen dann auch sehr schnell sehr teuer werden (und 
auch mehr Entwicklungsaufwand erfordern - speziell bei Wünschen unter 
0,1°C sollte der Auftraggeber nicht davon ausgehen, gleich im ersten 
Anlauf ein perfekt funktionierendes Design zu erhalten).

> Das heißt, ich mache jetzt etwas damit, dann muss in einer Woche das
> gleiche, unter gleichen Parametern möglich sein.....
> ich denke, da is dann grade die Genauigkeit wichtig ?

Wenn es darum geht, an einem Gerät zu unterschiedlichen Zeitpunkten 
manuell wieder den gleichen Wert einstellen zu können, würde ich eher 
auf eine möglichst hohe Auflösung hinarbeiten.
Bei möglichst guter Vergleichbarkeit mehrerer Geräte untereinander -> 
möglichst gute Genauigkeit (sowie entsprechend gute Auflösung).

> Also wenn mir das Gerät jetzt Temperatur X anzeigt, sollte es nächste
> Woche den selben Wert anzeigen und nicht +/- 1°C.

Das hat weder mit der Momentangenauigkeit noch mit der Auflösung zu tun, 
sondern mit dem Langzeitdrift -> wieder was anderes.

von magictrips (Gast)


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zum Thema "Phantasiewert", Genauigkeit und Auflösung........

"Ansonsten bleibt nur noch die Frage, wie genau sollen die Messungen 
sein und welche Auflösung ?
Wie gesagt, für meine Zwecke reichen die mit 0,5°C Genauigkeit und 
0,25°C Auflösung, haben aber nur von -40 bis 125°C !!! (ich)

- für meine zwecke benötige ich PT 100 teilweise sogar 1000 und eine 
Auflösung von 0,1°C in bestimmten Fällen war ich auch schon froh wenn 
ich 0,01°C ablesen konnte.

Ansonsten denke ich mal eine Auflösung von 0,25°C reicht oder ? weil 
ansonsten wirds nämlich recht teuer, wenn nicht sogar zu 
teuer.......(ich)

-ist jenachdem egal weil ich muss reproduzierbar arbeiten können.
"

Ich denke mal eine sehr hohe Auflösung hinzubekommen ist kein all zu 
großes Problem oder ?

Wegend er Genauigkeit, mal sehen......

"Und wenn du schon dabei bist, versuche auch heraus zu finden, WIE und 
WO
gemessen werden soll."

habe ich doch geschrieben ?

Es soll die Heiztemperatur gemessen/geregelt werden, bei der ich denke, 
das es nicht auf 2-3°C ankommt......
Es soll die Kühlwassertemperatur gemessen werden, auch hier denke ich 
der DS18B20 reicht....
Es soll die Raumtemperatur gemessen werden, bei der ich auch denke, eine 
"normale" Messung reicht aus.......
Was jetzt schwierig wird, ist die Sumpftemperatur zu messen, also im 
Rundkolben, die wahrscheinlich (je nach größe des Rundkolbens) recht 
homogen ist....... da bestimmte chemische Verbindungen usw recht 
empfindlich sind, muß hier wahrscheinlich sehr fein gemessen werden....
Und es soll die Kopftemperatur, also die Temperatur des Gases gemessen 
werden, die auch recht homogen sein sollte und die ein Hinweis darauf 
gibt, welche Fraktion man grade destilliert.....

http://www.seilnacht.com/versuche/spinne.gif

von Arc N. (arc)


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Toni Tester schrieb:
> Dann hat derjenige eben fantasiert...

Wenn ein Test Uncertainty Ratio von 1:4 oder 1:10 vorgegeben ist, dann 
sind 10 mK eine normale Anforderung.
Typisches Beispiel: Irgendein Prozessparameter soll auf +-irgendwas 
geregelt werden. Wie wird jetzt festgestellt, dass die Regelung 
tatsächlich +-irgendwas einhält? Indem mit entsprechend geringerer 
Messunsicherheit gemessen wird...

> Während sich die Vorgabe von 0,1°C Auflösung (am ADC) theoretisch noch
> mit einem 12-Bit-ADC darstellen ließe (das ist aber an sich schon alles
> andere als trivial), bräuchte man für 0,01°C schon 15 - wohlgemerkt
> nicht "technische", sondern "reale" - alle Nichtlinearitäten, Rauschen,
> Offsets, Temperaturdrifts etc. kommen da noch oben drauf. Von den
> anderen Bauteilen nicht zu reden.

Wir reden hier von einer ratiometrischen Widerstandsmessung, nicht z.B. 
von einer absoluten Spannungsmessung d.h. einige der Fehler wie z.B. 
Offset, Temperaturdrift spielen keine Rolle.
Bei einer Vierleiterschaltung mit Substitutionstechnik und "Stromumkehr" 
sind sowohl Offsetfehler durch die Eingangsschaltung oder durch 
Thermospannungen als auch Verstärkungsfehler (nicht die 
Nicht-Linearitäten) eliminiert.
Was übrigbleibt sind u.a. die Fehler durch den Referenzwiderstand und 
die Nicht-Linearitäten des ADCs (solange die "Hilfs"-Spannungsreferenz 
und die Stromquelle während der Messung "ruhig" sind).
Beispiel mit ADS1220 und PT100 mit 0.5 mA.
-10 °C bis 300 °C entspricht etwa 96.085 Ohm bis 212.05 Ohm entsprechend
48.0425 mV bis 106.025 mV, 1 K entsprechen etwa 0.385 Ohm oder 192.5 uV, 
10 mK damit etwa 1.925 uV.
ADS1220: Interne 2.048 V Referenz -> Verstärkung max. 16 -> Messbereich 
+-128 mV, Fehler durch typ. INL (korrigierbar *) +-6 ppm = +-768 nV oder 
+-4 mK,
Rauschen bei 1 SPS = 1.16 uVpp / sqrt(2)^ld(20 SPS) = ~260 nVpp oder 
~1.35 mK

*) je nach ADC und Verlauf dessen INL, kann es auch reichen die 
Verstärkung runterzusetzen und den Messbereich nicht vollständig 
auszunutzen, um sich diese Korrektur zu sparen.

> Das hat weder mit der Momentangenauigkeit noch mit der Auflösung zu tun,
> sondern mit dem Langzeitdrift -> wieder was anderes.

Das ist alles in dem enthalten, was normalerweise als Messunsicherheit 
angegeben wird

: Bearbeitet durch User
von magictrips (Gast)


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"Mit einigen der genannten ADCs (hier eigentlich nur der ADS1247), ist
sowas durchaus machbar.
Wenn es nicht so sehr auf Stromverbrauch, Messrate, Preis etc. ankommt,
würde ich, auch wenn's etwas Overkill ist, sowas wie die LTC2983/2984
nehmen, die zum einen direkt die Umrechnung in °C durchführen, div.
Sensoren (von Dioden über Thermoelemente bis hin zu 4-Leiter-PTs)
unterstützen und relativ einfach zu beschalten sind.
Andere ADCs für sowas wären z.B. AD7124-4, AD7794, LMP90100 oder
ADS1220."

Welcher hiervon wäre denn zu empfehlen ?

Der LTC2983 klingt von der Auflösung und Genauigkeit her schon mal sehr 
gut !
Außerdem scheint der sämliche extras zu haben, um Fehlerquellen zu 
reduzieren:
http://www.digikey.de/de/product-highlight/l/linear-tech/ltc2983-digital-temp-measurement-ic?WT.srch=1&mkwid=s3e2PYj5f&pcrid=77929471460&pkw=_cat%3Adigikey.de&pmt=b&pdv=c

40E für 10 Eingänge wäre auch noch ok......
auch wenn ich eigentlich nur 5 brauche.....

Allerdings bekomme ich den wahrscheinlich nicht mit meinem Lötkolben 
gelötet (;

Und welcher Sensor wäre dann der richtige für mich ?
Ein PT1000 oder ein PT100 in Vierleiterschaltung ?

von magictrips (Gast)


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von Arc N. (arc)


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magictrips schrieb:
> 
https://www.maximintegrated.com/en/products/analog/sensors-and-sensor-interface/MAX31865.html
>
>
> wenn ich das richtig verstehe, hat das eine Auflösung von 0,03125°C und
> eine Genauigkeit von 0,5°C oder von 0,05%, also bei 300°C 0,15°C ????
>
> kostet unter 20E......

Rauschen... 150 uVRMS d.h. entweder, dass Teil haut einen sehr hohen 
Strom durch den PT100 oder die Auflösung verschwindet im Rauschen bzw. 
muss da wieder "rausgemittelt" werden oder ich hab was überlesen...

>> Andere ADCs für sowas wären z.B. AD7124-4, AD7794, LMP90100 oder
>> ADS1220."

> Welcher hiervon wäre denn zu empfehlen?

Kommt drauf an... Der AD7124-4 ist mit Abstand der Wandler mit der 
höchsten Datenrate und dem geringsten Rauschen und entsprechenden 
Anforderungen an Layout, Stromversorgung etc.
Pflegeleicht(er) sind bspw. der LMP90100, allerdings mit dem höchsten 
Rauschen, oder ADS1220 und AD7794.

> Der LTC2983 klingt von der Auflösung und Genauigkeit her schon mal sehr gut !
> Außerdem scheint der sämliche extras zu haben, um Fehlerquellen zu reduzieren:

Dazu gibt es auch ein Eval-Board-Kit: DC2296A, Breakout-Board für alle 
20 Anschlüsse + LTC2983-Board, Linduino bzw. Arduino kompatibel
http://www.linear.com/solutions/5477
http://www.digikey.de/product-detail/de/DC2296A/DC2296A-ND/5031656

> 40E für 10 Eingänge wäre auch noch ok......
> auch wenn ich eigentlich nur 5 brauche.....

10 differentielle Kanäle bei Zwei-Leiter-Messung ohne den notwendigen 
Referenzwiderstand...
Bei Drei- und Vier-Leiter-Messung entsprechend weniger.

> Allerdings bekomme ich den wahrscheinlich nicht mit meinem Lötkolben
> gelötet (;

> Und welcher Sensor wäre dann der richtige für mich ?
> Ein PT1000 oder ein PT100 in Vierleiterschaltung ?

PT1000 wenn es unbedingt Zwei-Leiter-Messung sein muss und die Fehler, 
die dadurch entstehen tolerierbar sind und eher bei niedrigen 
Temperaturen 1)
Ansonsten würde ich PT100 vorziehen (über die Gründe ließe sich noch 
länger diskutieren u.a. Selbsterwärmung 2)...)

1) Das Problem ist, je nach erforderlicher Messunsicherheit, der 
sinkende Isolationswiderstand des Fühler/Isolationsmaterials
Al2O3 bspw. 100 GOhm bei 25 °C, 10 GOhm bei 400 °C, 10 MOhm bei 800 °C,
1 MOhm bei 1000 °C, MgO geht je nach Zusammensetzung bei 1000 °C auf 1 
MOhm bis 25 kOhm runter
Al2O3 ist auch häufig das Substrat für Dünnfilm-PTs.
Beispiel:
HL220 Pt1000 bis 750 °C und einem Isolationswiderstand laut Datenblatt > 
1 MOhm (was auch immer größer da bedeutet) bei 650 °C (3300 Ohm bei ~651 
°C -> gemessener Widerstand ~3289 Ohm, Fehler ~4 °C)

2) Selbsterwärmung bei dem PT1000 von oben 0.2 K/mW, Messstrom laut 
Datenblatt 0.1 mA bis 1 mA, der PT100 aus dieser Serie HM220 ebenso 0.2 
K/mW und 0.1 mA bis 1 mA
D.h. die Selbterwärmung wäre beim PT100 um den Faktor 10 geringer, die 
Anforderungen an die Auflösung aber ebenso Faktor 10 höher...

HL220 
http://heraeus-sensor-technology-us.com/media/webmedia_local/media/pdfs/products_1/thin_film_platinum/HL220_Pt1000-HST-USA.pdf
HM220 
http://heraeus-sensor-technology-us.com/media/webmedia_local/media/pdfs/products_1/thin_film_platinum/HM220_HST-USA.pdf

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