Hallo zusammen, gibt es einen Standardwert für die Verteilzeiten in der Elektronikentwicklung? Also Zeiten in denen man zur Toilette geht, Kaffee holt usw. Bei uns wurden 5% der Arbeitszeit bestimmt, das wären 24 Minuten bei einem 8h Arbeitstag, kommt mir etwas wenig vor.
Uwe schrieb: > Hallo zusammen, > > gibt es einen Standardwert für die Verteilzeiten in der > Elektronikentwicklung? Also Zeiten in denen man zur Toilette geht, > Kaffee holt usw. Bei uns wurden 5% der Arbeitszeit bestimmt, das wären > 24 Minuten bei einem 8h Arbeitstag, kommt mir etwas wenig vor. Nein ich denke 24 Minuten pro Tag kann man auf jeden Fall konzentriert und fokussiert arbeiten. Das passt schon.
Uwe schrieb: > gibt es einen Standardwert für die Verteilzeiten in der > Elektronikentwicklung? Wo gibt es denn sowas?
Lt Wikipedia: "Verteilzeiten sind Zeitanteile von Soll-Zeiten, die zur Abdeckung organisatorischer Unvollkommenheiten und für die Erfüllung menschlicher Bedürfnisse (Essen, Trinken, private Verrichtungen etc.) erforderlich sind" Da wird in der Entwicklung gern mit 80% gerechnet. Also um 8h effektiv zu entwicklen muß man 10h im Büro sein. Gruß,
Bei uns gibt es sowas, ich kenn das bisher auch nur aus der Produktion. 20/80% kommt mir auch sinnvoller vor.
Wenn einer nur entwickelt, sind 80% sehr wenig, oder anders herum 20% viel! Man hockt nicht 1,5h am Tag auf dem Klo und säuft Kaffee! Getrunken wird nebenher & zwischendurch und das Essen wird ja komplett rausgerechnet. Ich habe mal so gestoppt, dass ich bei 3x am Tag auf dem Klo 30min brauche, weil ich weit laufen muss und 5x am Tag Kaffee 25min. Das ist nicht einmal 1h! Zudem gehe ich nicht jeden Tag 3x, sondern verbinde es mit dem Reingehen, Rausgehen und der Mittagspause. Das sind schon 4 Optionen und zwischendurch gehe ich dann nur, um die Hände zu waschen. Und: Egal, wo ich rumlaufe, ich habe stets das Projekt im Kopf und auch bei fast fast allen Kaffeegängen kommen die anderen mit und es wird über das Projekt geredet. Ich schätze, dass ich nur zwischen 10min und 20min am Tag wirklich nicht für das Projekt arbeite.
Halla die Waldfee schrieb: > Wenn einer nur entwickelt, sind 80% sehr wenig, oder anders herum 20% > viel! Man hockt nicht 1,5h am Tag auf dem Klo und säuft Kaffee! Nunja: "... die zur Abdeckung organisatorischer Unvollkommenheiten ..." kann einen schon 2h am tag beschäftigen. -Projektsunden eintragen -Lizenzserver ans laufen bringen -Messmittel suchen -Messmittel repairieren -Hardware zum nachstellen suchen -passende Softwareversion aus dem depot holen -passenden programmer suchen -Hardware damit programmieren -feststellen es geht nicht -feststellen programmer defekt -programmer fixen -fehler nachstellen -fehler finden -eine zeile code fixen -einchecken -alles aufräumen -statusmeeting Hintern breit sitzen -Presentation für Marketing verfassen .....
Bei mir ist noch noch effektiver, ich gehe daheim auf das WC und speise vor, so dass ich es schaffe 8h konzentriert durchzuarbeiten, ohne mich jemals ablenken zu lassen. Ich glaube ich hatte letzte Woche sogar einen Tag, an dem ich es tatsächlich geschafft habe 8 Stunden anwesend zu sein und 8 Stunden und 10 Minuten zu arbeiten, ist mir bis heute schleierhaft wie ich das geschafft habe...
Erfahrener schrieb: > kann einen schon 2h am tag beschäftigen. Das sind alles produktive Themen und keine Verteilzeiten. Ob Marketingthemen zu der Entwicklung gehören, darüber kann man streiten. Aber es bleiben produktive Themen. Ich setze auch bis zu 3h im Meeting aber es geht ja dort um die Erstellung des Produktes, dessen Design, dessen Funktion und dessen Sicherheit und nicht um die Frage, wie demnächst die Klos lackiert werden.
Halla die Waldfee schrieb: > Erfahrener schrieb: >> kann einen schon 2h am tag beschäftigen. > > Das sind alles produktive Themen und keine Verteilzeiten. > > Ob Marketingthemen zu der Entwicklung gehören, darüber kann man > streiten. Aber es bleiben produktive Themen. Allgemein wird Arbeitsvorbereitung wie Installationen/Reperaturen am eigenen Equipment etc nicht zu den produktiven Tätigkeiten gezählt. Wenn Entwicklungszeit abgeschätztz wird dann inkludiert man darin keine Meetings und Wartungszeiten.
Uwe schrieb: > gibt es einen Standardwert für die Verteilzeiten Jetzt arbeite ich schon so lange und hab den Begriff noch nie gehört... Was ich von bisher jeder Firma her kenne, sind Pausenzeiten. Ist das nicht das Gleiche? Die Frage würde ich übrigens für Leute, die mit dem Kopf arbeiten, grundsätzlich verneinen. Denn: Es verbietet Deinem Gehirn niemand, eine arbeitsrelevante Idee zu haben, wenn Du gerade in der Mittagspause bist, oder daheim, oder gar im Urlaub. Manchmal kommen Einfälle einfach plötzlich. Für Wissensarbeiter halte ich eine solche "Metrik" daher für weitestgehend ungeeignet, so wie auch das reine Erfassen von Arbeitszeit zur Bewertung dessen, was jemand tatsächlich geschafft hat, weitgehend ungeeignet ist.
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Mark B. schrieb: > Was ich von bisher jeder Firma her kenne, sind Pausenzeiten. Ist das > nicht das Gleiche? Nein, in der Paus hat der Mitarbeiter Pause, er kann in die Kantine gehen, einen Spatziergang machen, mit Kollegen skat spielen... Die Verteilzeiten sind die zeiten in denen eine Person arbeitet, die man dem Kunden aber nicht berechnen kann, weil die Arbeit nicht produktiv ist. Etwa die Spesenabrechnung von der letzten Dienstreise, Instandhaltung und Wartung von Arbeitsgeräten, Papierkram erledigen, Büro aufräumen/ausmisten, sachfremde Tätigkeiten die keiner anderen Kostenstelle zugeordnet werden können/sollen (Papierstau im Kopierer beseitigen, Toner wechseln), mal-eben-kurz-dem-Kollegen-irgendwas-tragen-helfen...
Schreiber schrieb: > Die Verteilzeiten sind die zeiten in denen eine Person arbeitet, die man > dem Kunden aber nicht berechnen kann, weil die Arbeit nicht produktiv > ist. Üblicherweise stellt man dem Kunden ja ein Produkt oder eine Dienstleistung in Rechnung und nicht irgendwelche Ingenieursstunden. Es sei denn es geht direkt um Personalvermittlung. Stellt sich die Frage, ob der Kunde überhaupt erfährt, welchen Prozentsatz eine Firma als Verteilzeit annimmt? Mir erscheint das nicht geläufig zu sein, eine solche Angabe zu machen. Meines Wissens nach bekommt der Kunde in der Regel einen Brutto-Stundensatz genannt und das war's. Aber ich kann mich natürlich auch irren.
gust schrieb: > Bei mir ist noch noch effektiver, ich gehe daheim auf das WC und speise > vor, so dass ich es schaffe 8h konzentriert durchzuarbeiten, ohne mich > jemals ablenken zu lassen. und bekommst du dafür den "Held der Arbeit" verliehen? Also ich scheiss immer bezahlt auf Arbeit.
In der Produktion kalkulieren manche mit 7 Minuten/Stunde für Toilettengänge, Nase putzen .... In der Entwicklung kann ich mir beim Gang zum Stillen Örtchen, beim Kaffeetrinken, Unterhaltung mit Kollegen, auch noch Gedanken zu einem fachlichen Problem machen. Was heißt in er Entwicklung produktiv? In der Produktion ist das einfacher zu messen, zB: Stückzahlen.
>und bekommst du dafür den "Held der Arbeit" verliehen?
Ne, den Titel "Supercoder" fuer 1800 Zeilen (fast) fehlerfreien Code pro
Tag, mindestens, jeden Tag.
Die haengen bei mir im Klo, nebeneinander.
Rick M. schrieb: > Was heißt in er Entwicklung produktiv? > In der Produktion ist das einfacher zu messen, zB: Stückzahlen. Eben das ist ja das Problem. Für jemanden der am Fließband steht, passt es dass man seine Arbeitszeit in Stunden und Minuten erfasst. Für einen Wissensarbeiter ist dies im Grunde genommen unsinnig. Weil es keinen linearen Zusammenhang zwischen Anwesenheitszeit und geleistetem Output gibt.
@ Mark Brandis (markbrandis) >Für einen Wissensarbeiter ist dies im Grunde genommen unsinnig. Weil es >keinen linearen Zusammenhang zwischen Anwesenheitszeit und geleistetem >Output gibt. Eben. Gilt auch für Beamte ;-)
Mark B. schrieb: > Eben das ist ja das Problem. Für jemanden der am Fließband steht, passt > es dass man seine Arbeitszeit in Stunden und Minuten erfasst. X Stück in Y Stunden, gut vergleichbar mit anderen Kollegen. Falk B. schrieb: > Eben. Gilt auch für Beamte ;-) Beamte: Polizei: X Verbrecher in Y Stunden gefasst?
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