Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik berührungslose abstandsmessung submillimeter-ultrasonic


von Maria (Gast)


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Liebe Mikorcontroller-Gemeinde,

in einem wissenschaftl. Versuchsaufbau möchten wir Abstandsänderungen im 
Submillimeterbereich messen. Und das kostengünstig, gerne im 
Selbstbausatz.
Bin auf die Möglichkeit der Ultraschallmessung über diverse 
Hobbyroboterbastelseiten gestoßen.
Anforderungen:
Die Versuchsproben ändern im Experiment ihre Höhe. Der geplante Sensor 
würde sich max. 1 m über den Versuchsproben festinstalliert befinden. Es 
sollen regelmäßige Höhenänderungen observiert (jede Minute) und digital 
erfasst werden.
Die Auflösung muss aufgrund der geringen Höhenänderung (<0,5mm im 
gesamten Versuchsablauf von rund 12 Stunden) sehr hoch sein.
Würdet Ihr bitte einen preiswerten Sensor für unsere Fragstellung 
empfehlen können? Oder eine Seite, auf der wir uns informieren können?

Vielen Dank!

von Der Andere (Gast)


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Maria schrieb:
> in einem wissenschaftl. Versuchsaufbau möchten wir Abstandsänderungen im
> Submillimeterbereich messen. Und das kostengünstig, gerne im
> Selbstbausatz.

Sorry aber das widerspricht sich.
"Wissenschaftlich" heisst nachprüfbar und mit einer bekannten und zu 
dokumentierender Fehlertoleranz.
Etwas gebasteltes oder schlimmer Bausatz als Messgerät zu verwenden hat 
nichts mehr mit "wissenschaftlich" zu tun, ausser ihr habt ein Messgerät 
mit genauen und bekannten Toleranzen, mit dem ihr euer selbstgebasteltes 
Messgerät regelmäßig kalibriert.

von Düsendieb (Gast)


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Maria schrieb:
> max. 1 m über den Versuchsproben festinstalliert befinden

Da hat des System einen Messbereich von 1000mm und eine Auflösung von 
vielleicht 0,1mm oder weniger.
Das ist schon ein sehr ungünstiger Ansatz.

Die Wärmeausdehnung der Befestigung ist da schon höher.

Macht den Sensor näher an die Probe

von Max M. (jens2001)


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Maria schrieb:
> wissenschaftl. Versuchsaufbau

Maria schrieb:
> Hobbyroboterbastelseiten

Passt nicht zusammen!

von Michael B. (laberkopp)


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Maria schrieb:
> Würdet Ihr bitte einen preiswerten Sensor für unsere Fragstellung
> empfehlen können?

Ultraschall kannst du völlig vergessen, denn wer wenigstens in Physik in 
der Schule schon aufgepasst hätte, wüsste, daß die Schallgeschwindigkeit 
temperaturabhängig ist.

Wie wäre es mit einem (elekronisch auslesbaren) Mikrometer das die 
Oberfläche des Werkstücks berührt ? Eine 1m Stange wird sich bauen 
lassen, aber auch dabei: Längenänderung durch Temperaturänderung 
beachten.

Dann gäbe es Kapazitätsmessung zu einer Platte 1mm über dem 
Versuchsobjekt, auch hier an einer 1m Stange.

Dann gäbe es Laser-Entfernungsmesser, nicht die billigen von Bosch für 
Hobbyisten sondern teurere, zu teuer für euch.

von Stefan K. (stefan64)


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Die Schallgeschwindigkeit ist kein fester Wert, sondern abhängig von 
Temperatur, Luftfeuchte und Gaszusammensetzung (CO2-Gehalt im Labor, 
...).

Bei 1m Abstand bekommst Du da große Probleme.

Ich würde mich mal nach Lasertriangulation umschauen. Kann aber sein, 
daß das Dein Budget überschreitet.

Gruß, Stefan

von X4U (Gast)


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Maria schrieb:
> in einem wissenschaftl. Versuchsaufbau möchten wir Abstandsänderungen im
> Submillimeterbereich messen.

Welche Auflösung, welche Toleranz?

> Und das kostengünstig, gerne im
> Selbstbausatz.

Welches Budget?

> Bin auf die Möglichkeit der Ultraschallmessung über diverse
> Hobbyroboterbastelseiten gestoßen.


> Anforderungen:
> Die Versuchsproben ändern im Experiment ihre Höhe. Der geplante Sensor
> würde sich max. 1 m über den Versuchsproben festinstalliert befinden. Es
> sollen regelmäßige Höhenänderungen observiert (jede Minute) und digital
> erfasst werden.

Ultraschall ist vermutlich ungeeignet wg. der Entfernung, der 
Temperaturänderung auf der Luftstrecke usw. usf.

> Die Auflösung muss aufgrund der geringen Höhenänderung (<0,5mm im
> gesamten Versuchsablauf von rund 12 Stunden) sehr hoch sein.

Wie hoch?

> Würdet Ihr bitte einen preiswerten Sensor für unsere Fragstellung
> empfehlen können? Oder eine Seite, auf der wir uns informieren können?

Was ist denn preiswert?

Die Qualität von Antworten ist direkt proportional zur Qualität der 
Fragen ;-).

von c.m. (Gast)


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laserinterferometer oder lasertriangulation.

wenns doch nicht-berührungsfrei sein darf: lichtablenkung an einem 
gelagerten spiegel.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Für so was nimmt man Laser. Z.B:
http://www.waycon.de/fileadmin/waycon/dateien/produkte/lasersensoren/Laser_Sensor_LAS.pdf

Kosten so um die 700-2000€ je nach Anforderungen. Keine Ahnung was du 
als "teuer" definierst...

von Maria (Gast)


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Nun, der Sensor kann auch 10 cm über der Probe installiert werden. 
Berührungslos ist unumgänglich, da sonst Beeinflussung der Proben.
Gibt es bitte Vorschläge für ein erschwingliches Ultraschallmodul? Oder 
eine Forenseite, die sich speziell mit dieser Art der Messung 
beschäftigt?
Danke!

von Jojo S. (Gast)


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Bei Sick oder Baumer findest du Ultraschallsensoren mit hoher Auflösung.
Wenn ein kleiner Messabstand von wenigen mm auch möglich ist und eine 
Metallplatte als Gegenpol installiert werden kann lässt sich auch 
induktiv gut messen, zB mit den LDC1000 Sensoren von Texas Instruments.

von tri (Gast)


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Maria schrieb:
> Gibt es bitte Vorschläge für ein erschwingliches Ultraschallmodul?

Kannst du denn die Temperatur des gesamten Aufbaues konstant halten? 
Auch über die ganze Meßdauer? Du hattest 12h angesprochen. Denn sonst 
hast du bei Ultraschall immer Meßfehler drin.
Und dann wieder die Formulierung "erschwinglich". Der eine läßt sich 
eine Yacht für 10Mio bauen und findet das erschwinglich. Der andere ist 
froh, wenn er sich ein Ruderboot für 50€ halten kann... Nenn doch 
einfach mal deine Obergrenze, dann weiß mann, woran man ist.

von Klaus (Gast)


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Maria schrieb:
> Nun, der Sensor kann auch 10 cm über der Probe installiert werden.
> Berührungslos ist unumgänglich, da sonst Beeinflussung der Proben.
> Gibt es bitte Vorschläge für ein erschwingliches Ultraschallmodul? Oder
> eine Forenseite, die sich speziell mit dieser Art der Messung
> beschäftigt?
> Danke!

Du wirst hier nicht weiterkommen, und es ist auch für die Leser 
frustrierend, wenn Du nicht so präzise und detailliert wie möglich - wie 
ohnehin in der Wissenschaft üblich - die Randbedingungen beschreibst. 
Ändere auch so wenig wie möglich der Randbedingungen während des 
Threads. Gib ruhig auch an, wie Du es Dir "wünschst", aber eben mit den 
absoluten Grenzen zusammen.

von LTC1043 (Gast)


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Lies dir mal das hier durch:

http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an131f.pdf

Vieleicht kannst du ja die geniale Temperaturmessung von Jim für deine 
Zwecke umbauen.

Cheers

von X4U (Gast)


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Maria schrieb:
> Nun, der Sensor kann auch 10 cm über der Probe installiert werden.
Das klingt schon anders.

> Berührungslos ist unumgänglich, da sonst Beeinflussung der Proben.
> Gibt es bitte Vorschläge für ein erschwingliches Ultraschallmodul? Oder
Die Schallgeschwindigkeit beträgt ~ 1.200km/h = 333m/s

Selbst wenn du nur eine Welle sendest (theoretisches Minimum) brauchst 
du bei 1/10mm Auflösung 3,3 Mhz Frequenz. Luft ist in diesem 
Frequenzbereich aber ein sehr dichtes Medium. Auf 100mm Luftstrecke 
kommt da fast nichts mehr an.

Lasertriangulation wäre für mich das mittel der Wahl. Sensoren gibt es 
ab ca. 300€ gebraucht evtl günstiger.

> eine Forenseite, die sich speziell mit dieser Art der Messung
> beschäftigt?

Hier im Forum gibt es z.B eine Suchfunktion;-).

>Die Auflösung muss aufgrund der geringen Höhenänderung (<0,5mm im
>gesamten Versuchsablauf von rund 12 Stunden) sehr hoch sein.

Wenn sich das ganze langsam ändert kannst du mit einem Laserpointer und 
einem Maßstab eine "poor mans" Triangulation selber basteln.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.sharpsme.com/optoelectronics/sensors/distance-measuring-sensors
da gibt es 11 Typen nicht mit Ultraschall, sondern optisch.

Digitale Ausgänge sind für den Zweck ungeeignet,  vier der 11 haben 
einen Analogausgang (Spannung abhängig vom Abstand). Ob das aber bis in 
den Sub-mm Bereich gut geht weiß ich nicht.

von Amateur (Gast)


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Da die Abhängigkeit, von Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchte, bei der 
Laufzeit von Ultraschall bekannt ist, wird das wohl nichts.
Übrigens: So superscharf lässt sich US auf 1 m Entfernung auch nicht 
bündeln, bzw. es kommt nach einer eventuellen Bündelung fast nichts mehr 
"raus".

Eine etwas höhere Auflösung sollte aber über die Phasenlage möglich 
sein. Bei einer bekannten Grundentfernung (Reset) könnte die Phasenlage, 
unabhängig von den unbekannten, vergangenen, vollständigen Schwingungen, 
referiert werden.
Was da aber machbar ist, sollte errechnet werden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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: Bearbeitet durch User
von Maria (Gast)


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Hallo,

Danke, für die vielen Anregungen.
US ist sicher nicht die richtige Wahl.
Den Tipp von Christoph Kessler werde ich nachgehen...
Klingt vielversprechend.

Grüße

von Tom K. (ez81)


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Christoph K. schrieb:
> [Sharp]
> Auflösung 50µm!

Im DB steht nichts zur Genauigkeit. Wenn  das Verhältnis von Qualität 
des Sensors zu den Datenblattangaben so ist wie bei den 
Sharp-IR-Sensoren, die im Meterbereich messen, wurde das zurecht 
weggelassen.

Auch die Kurve im DB ist ein Beispiel und keine Zusicherung von 
Eigenschaften. Also darf man für jeden Sensor einzeln die Kurve 
aufnehmen, auch das Temperaturverhalten.

Das sind keine Messgeräte, sondern Abstandssensoren für automatische 
Klospülungen und Kopierer.

von eric (Gast)


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Die vorstehend genannten Vorschläge sind entweder aufwändig oder 
zweifelhaft.

Ultraschall ist absolut betrachtet tatsächlich zu ungenau,
aber relativ liesse sich da vielleicht was machen.
Ich meine damit, dass systematische Messfehler
durch eine Differenzmessung eliminiert werden können.
z.B. wenn neben Eurer Messfläche ein Ziel bekannter Entfernung
gemessen und verglichen wird
oder Messungen bei zwei unterschiedlichen Frequenzen.

Allerdings:
Das ist eine Master-Arbeit für sich
und Du hast plötzlich doppelte Arbeit,
ohne dass das anerkannt wird.

von eric (Gast)


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X4U schrieb:
> Die Qualität von Antworten ist direkt proportional zur Qualität der
> Fragen ;-).

Den Zwinker hätte X4U ruhig weglassen können,
denn er hat recht für den Großteil der Fragen hier im Forum.

Du hast z.B. die wichtigste Aussage nicht gemacht:
Was ist das für ein Objekt, wie groß, welches Material ?

von Thomas S. (thommi)


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Wie das Budget aussieht, ist immer noch nicht bekannt.

Es gibt da von Keyence Sensoren, welche so aussehen, wie induktive 
Näherungsschalter, nur dass sie je nach Abstand eine Spannung ausgeben, 
welche proportional zum Abstand ist.

Dabei bedarf es jedoch eines Stativs, unter welches die Probe gestellt 
wird, und über eine Führung eine Stange mit einer definierten Fläche zum 
Sensor geführt wird.

Also Rundmaterial mit einem Aufsatz, welcher mindestens so gross ist, 
wie der Sensordurchmesser.

Das Rundmaterial liegt auf der Probe, und ist durch das Stativ geführt.

Quasi eine vertikale Büchse auf dem Stativ und unten die Probe, oben der 
Sensor, dazwischen das Rundmetall.

Es muss nicht Keyence sein, IFM oder Pepperl&Fuchs bieten auch solche 
Sensoren an.

In der Automatisierungstechnik werden die für .001 mm angeboten, darauf 
sollte man sich aber nicht verlassen, aber 1/10 mm ist recht 
zuverlässig.

Automatisierungstechnik bedeutet fast immer 24 V Betriebsspannung, aber 
die Sensoren arbeiten von 12...30 V. Da jedoch immer nachhaken oder 
Datenblatt anschauen.

Zum Kalibrieren brauchst du dann aber Endmasse, also Metallklötze mit 
genau definierten Massen, ss steht bei mir für ß.

Da kostet so ein Satz gerne mal ca 500 €, aber eine Referenz mit der 
Bügelmessschraube nachmessen, und den Wert als Referenz nutzen tut es 
auch.

Die grössere Schwachstelle ist dann eher die Auflösung des ADC, falls es 
ein Atmel zur Auswertung sein soll, aber für 0.1 mm reicht das aus.

von Zelle (Gast)


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Interessant wäre in der Tat, welche Kraft da zur Verfügung steht, um 
etwa einen Magneten zu bewegen.
Also, mehr Details zum Versuchsaufbau bitte!

von eric (Gast)


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Mir fällt gerade ein :

Eine Möglichkeit Messfehler zu eliminieren, besteht auch darin
2 Messungen hintereinander mit verschiedenen Abständen zu machen,
d.h. die Position des Sensors reproduzierbar zu verändern.

Allerdings: ...

von eric (Gast)


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Wellenlänge 1 mm entspricht ca. 300 kHz.
Phasenvergleich zweier Messungen
bei 10 cm Abstand könnte funktionieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Ultraschall kannst du völlig vergessen, denn wer wenigstens in Physik in
> der Schule schon aufgepasst hätte, wüsste, daß die Schallgeschwindigkeit
> temperaturabhängig ist.
Und dabei merkt man schon am Messwert, dass eine Tür offen ist, bevor 
man den Luftzug überhaupt spürt.

Und vor allem ist Luft über 1m nicht mehr homogen warm. Sondern da gibt 
es langsame und schnelle Schichten (Temperaturunterschiede).

Die gewünschte Genauigkeit, Reproduzierbarkeit und Lanzeitkonstanz ist 
mit Ultraschall nicht erreichbar...

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