Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltkreis von PCB auf Breadboard übertragen


von Brian (Gast)


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Nehmen wir an ich würde gern einen relativ komplexen Schaltkreis von 
einer Platine auf ein Breadboard übertragen. Die Leiterbahnen werden 
länger und dicker, die Bauteile sind idR deutlich größer usw. Mit was 
für Einbußen müsste ich rechnen bzw würde es überhaupt funktionieren? 
Überspitzt gesagt: könnte ich mir einen PC auf einem Breadboard 
nachbauen und dieser würde genauso gut funktionieren?

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo,

Brian schrieb:
> könnte ich mir einen PC auf einem Breadboard
> nachbauen und dieser würde genauso gut funktionieren?

im Normalfall nicht.

Hier nur einige Stichworte hierzu:
- zu große parasitäre Kapazitäten
- zu große längsinduktivitäten auf Grund der längeren Leitungen
- keine impedanzkontrollierten Leitungen

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von Amateur (Gast)


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Was verstehst Du unter übertragen?

Bei einem PC-Mutterbrett fehlt Dir z.B. der "Durchblick". Diese haben 
oft 4 oder mehr Lagen.

Bei einer Normalo-Schaltung ist Dir normalerweise die Bestückung im 
Wege. Keiner weiß was so alles unter IC-08/15 los ist.

Also vielleicht etwas präziser formulieren was Du vorhast.

von 1234567 (Gast)


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Brian schrieb:
> könnte ich mir einen PC auf einem Breadboard
> nachbauen und dieser würde genauso gut funktionieren?

Kommt auf den PC an! Wenn der PC aus den frühen 80er Jahren stammt, 
könnte das noch gehen. So die Generation 8086-Prozessoren als Herzstück 
bekommt man auf jeden Fall auf ein Steckbrett. Allerdings wird das trotz 
der älteren Technologie trotzdem sehr auswändig und auch schnell 
unübersichtlich.

von Flow (Gast)


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Hallo ihr Schnarchnasen,
PCB heißt printed card board - nix PC.
Also noch mal von vorne...

von Michael W. (Gast)


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Lassen wir doch einfach mal den Verfasser des ersten Eintrages erklären, 
was genau er mit dem Kürzel "PC" gemeint hat - einen "Personal-Computer" 
oder "Printed Circuit", also eine Platine (gedruckte Schaltung)...

von Peter R. (pnu)


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Alleine an der Kontaktsicherheit dürfte es ab einer bestimmten Größe 
scheitern. Wenn da so etwa 100 Kontaktstellen beteiligt sind, dürfte es 
ummöglich sein, irgend eine fehlerhafte zu finden, die dann aber mit 
Sicherheit vorhanden wäre.

Dazu kommt dann die strenge Festlegung durch die Kontaktleisten. Eine 
für ein Signal benutzte Kontaktleiste reserviert zahlreiche 
Kontaktpunkte, die dann andren Signalen nicht mehr zur Verfügung stehen. 
Eine Schaltung mit so etwa 20 Bauelementen dürfte schon ein Mehrfaches 
an Fläche benötigen als auf einer Leiterplatte.

Streu-koppel-kapazitäten sind auf einem Breadboard wesentlich größer. 
Auch die Induktivitäten und Widerstände in der Stromverteilung und den 
Abblockkondensatoren.

Breadboards sind zwar ganz gut für die Untersuchung einzelner 
Funktionsgruppen.

Ab einer bestimmten Größe dürften sie ein Horrorszenario darstellen, was 
die Funktionssicherheit betrifft, ganz zu schweigen von der durch die 
vielen Stör- Kapazitäten und Induktivitäten bedingten langsamen 
Arbeitsweise.

von Frank G. (frank_g53)


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Peter R. schrieb:
> Breadboards sind zwar ganz gut für die Untersuchung einzelner
> Funktionsgruppen.

Z.B. den ULA-Chip des Sinclair ZX 
Spectrums:http://www.theinquirer.net/IMG/366/104366/p1020512-540x334.JPG?1430169858

http://www.zxdesign.info/harlequin.shtml

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo,

Flow schrieb:
> Hallo ihr Schnarchnasen,
> PCB heißt printed card board - nix PC.
> Also noch mal von vorne...

möchte wissen wer hier die Schnarchnase ist.

Brian schrieb:
> könnte ich mir einen PC auf einem Breadboard
> nachbauen

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von Dödel (Gast)


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Flow schrieb:
> Hallo ihr Schnarchnasen,
> PCB heißt printed card board - nix PC.
> Also noch mal von vorne...

Wenn du schon andere als Schnarchnase betitelst, solltest du auch selbst 
keinen Stuss erzählen.
PCB heisst übersetzt Printed Circuit Board.
Wer ist jetzt hier die Schnarchnase?

von Arc N. (arc)


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Mit viel Geduld wurden früher auch Custom-ICs erstmal auf Breadboards 
gebaut...
Z.B. der Amiga Lorraine Prototyp
http://obligement.free.fr/articles/lorraine.php

von c-hater (Gast)


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Brian schrieb:

> Nehmen wir an ich würde gern einen relativ komplexen Schaltkreis von
> einer Platine auf ein Breadboard übertragen.

Du willst wohl keinen "Schaltkreis" (im deutschen synonym zu IC, 
'integrated circuitry'), sondern eine "Schaltung" (in etwa synonym zu 
engl.: 'circuitry') auf das Breadbord bringen. Stimmts?

> Die Leiterbahnen werden
> länger und dicker, die Bauteile sind idR deutlich größer usw. Mit was
> für Einbußen müsste ich rechnen bzw würde es überhaupt funktionieren?
> Überspitzt gesagt: könnte ich mir einen PC auf einem Breadboard
> nachbauen und dieser würde genauso gut funktionieren?

Nein. Auf einem Breadboard funktionieren grundsätzlich nur Schaltungen 
mit extrem geringer Komplexität. Das liegt daran, dass das Hauptroblem 
von Breadboards die relativ hohe Wahrscheinlichkeit von Kontaktproblemen 
ist. Die Zahl der Knoten einer Schaltung geht grundsätzlich in etwa 
exponentiell in die Wahrscheinlichkeit ein, dass die Schaltung insgesamt 
funktioniert. Das mag sich noch entspannt anhören, aber leider 
entspricht bei der statistischen Analyse ein Schaltungsknoten leider 
nicht dem Signal im Schaltplan, sondern tatsächlich jedem einzelne 
benutzte Kontakt.
Das Problem ist natürlich nicht auf Breadboards begrenzt, wirkt hier 
aber auf Grund der besonderen statistischen Schwäche der Kontakte 
ziemlich tödlich. Spätestens so etwa ab hundert benutzten Kontaktstellen 
kannst du ein Breadboard eigentlich grundsätzlich vergessen, selbst wenn 
es neuwertig ist und die Schaltung prinzipiell fehlerfrei aufgebaut ist.

Fazit: Lerne löten. Eine generische Rasterplatine hat schon erheblich 
größere Chancen, zu funktionieren. Zumindest wird die korrekte Funktion 
um etliche Größenordnungen weniger allein durch reine Kontaktprobleme 
bedroht...

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