Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Micromatchfestigkeit


von Torben (Gast)


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Hallo liebe Mitelektronik-Fans,

weiss jemand wie Kraftig die Micromatch mit Verriegelung sind?

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C152/DS_MPE_369.pdf
http://www.reichelt.de/Micro-Match-Verbinder/MM-SL-14G/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=52833&GROUPID=5214&artnr=MM+SL+14G

Ich möchte eine 2x7 Stiftleiste und Buchse nutzen. Der Connector (SMD) 
soll mittig gesetzt werden, darauf kommt ein SO14 IC mit Hühnerfütter. 
Die normalen Stifleisten und Buchsenleisten sind kräftig genug so ein 
Board auch im Fahrzeug tragen zu können.

Meint Ihr das reicht oder lieber noch zusätzlich befestigen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Micromatch hat keine Verriegelung.

Dir geht es auch sicher nicht darum, wie "kräftig" die Steckverbinder 
sind, sondern wie vibrationsfest. Das kommt aufs Fahrzeug an, und auf 
die Kräfte, die z.B. durch herumschwingende Kabel auf den Steckverbinder 
ausgeübt werden. Wie lang soll das Flachbandkabel werden, das Du damit 
verbinden willst? Und ist das Gegenstück am anderen Ende des Kabels 
gegenüber der Platine irgendwie fixiert, oder zieht am Kabel auch noch 
ein lose herumfliegender Stecker o.ä.?

von Torben (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich möchte kein Flachbandkabel nutzen, sondern direkt die PCBs 
verbinden.
In dem Datenblatt heisst es "With locking function". Ist das keine 
Verriegelung? Verpolungssicher ist es dann auch oder?

von Klaus (Gast)


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Ein typisches Deutsch-Englisch Problem.

Zwar lässt sich "locking" resp. "Lock" mit "verriegeln" bzw. "Riegel" 
übersetzen aber die Zeichnung sagt eher, dass es sich um eine Art - hmm 
- sagen wir, Rastung handelt. Der Unterschied ist, dass das Ding nicht 
lose sitzt und sein Eigengewicht wohl tragen sollte. Vermutlich auch 
einiges mehr. Jedenfalls aber ist das keine Sicherung in dem Sinne, dass 
Vibrationen oder mit der Hand aufzubringender Zug die Verbindung nicht 
lösen können. Du kannst ja den Stecker auch mit der Hand abziehen. Für 
KFZ ist das auf die Dauer nicht ausreichend und nach einem halben Jahr 
kann es dann reichen, wenn Du mal über eine Bordsteinkante holperst.

von Torben (Gast)


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Ok, danke für die Klarstellung, dann werde ich zusätzliche Verbindungen 
vorsehen.

von Amateur (Gast)


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Wenn es wirklich nur um, wie in der Skizze gezeigt, ein IC auf einer 
Winz-Platine geht, kannst Du mit den üblichen Massen und 
Beschleunigungen rechnen.

Ist aber die Platine etwas größer, so kommen schnell mal unangenehme 
Hebel ins Spiel. In dem Fall aber heißt es sichern oder verschrauben.

Kommerzielle und nichtkommerzielle Kunden haben es nicht so gerne, wenn 
nach dem "normalen" Transport - da kann schon mal eine Fallhöhe 
(verpackt) von mehr als einem Meter auftreten - es in dem Gehäuse 
klappert und nichts geht. Nicht zu vergessen, dass Dir die dabei 
entstehenden Unkosten, auch nicht behagen werden.

von Sascha (Gast)


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In Anwendungsbeispiel-Bildern vom Hersteller sind klar Platinen per 
Micromatch-Streckverbinder allein auf anderen Platinen befestigt:

http://5af5e3de5795a966dd90-e9792bbf34570cde028937f7b1897875.r53.cf3.rackcdn.com/uploads/images/514829a12da44e568f9215070ab34103

http://www.ttiinc.com/props/IO/38386/204/te-micro-match-b2b-r2r.jpg

Wie sicher und zuverlässig das im Einzelfall ist, muss man wohl näher 
überprüfen.

von Rudolph (Gast)


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Torben schrieb:
> In dem Datenblatt heisst es "With locking function". Ist das keine
> Verriegelung?

Doch schon, die optionalen zusätzlichen Seitenlaschen haben Rast-Nasen 
und damit wird der Stecker verriegelt.
Wie gross die Steckkraft damit wird musste ich aber noch nicht 
herausfinden.

> Verpolungssicher ist es dann auch oder?

Nicht durch die Laschen, nein, Verdreh-geschützt werden die durch den 
seitlichen Stift der durch ein zusätzliches Loch in der Platine gesteckt 
wird.
Das Loch spare ich mir gerne.

Eine Aufsteck-Platine sollte sich aber doch leicht asymetrisch genug 
konstruieren lassen das ein Verdrehen zumindest auffällt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sascha schrieb:
> In Anwendungsbeispiel-Bildern vom Hersteller sind klar Platinen per
> Micromatch-Streckverbinder allein auf anderen Platinen befestigt:

Hust.

Das ist kein "Anwendungsbeispiel", das zeigt, daß mit diesen Steckern 
Platinen ohne weitere Unterstützung miteinander verbunden werden können, 
das zeigt nur, daß es diese Steckverbinder in den verschiedensten 
Bauformen für die verschiedensten Anwendungszwecke gibt.

Aber ganz definitiv sind sie nicht dafür gedacht, Platinen auch 
mechanisch miteinander zu verbinden.

Du solltest also auf jeden Fall zusätzliche Stehbolzen o.ä. zur 
Verschraubung vorsehen.

von Torben (Gast)


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Hi, ja ich werde vorsichtshalber ein 3mm Loch auf dem Piggyboard 
einplanen.

von Gerd E. (robberknight)


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Torben schrieb:
> Hi, ja ich werde vorsichtshalber ein 3mm Loch auf dem Piggyboard
> einplanen.

hmm, ich weiß nicht ob eine Schraube eine gute Idee ist: wenn die bei 
der Montage angezogen wird, werden die Micromatches schräg belastet. Das 
kann nach ner Weile Kontaktprobleme geben. Lieber 2 Schrauben auf beiden 
Seiten der Stecker so daß die Belastung gleichmäßig ist.

Ne andere Variante wäre diese Miniplatine mit nem Blob dauerelastischem 
Kleber (z.B. Sikaflex) festzukleben.

von Alex A. (alexdetsch)


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Oder eine Art dickere (0,6-0,8 mm) Drahtbrücke mittig drüberlöten, die 
die Platine quasi wie eine Art Arretierungsbügel hält.

von Klaus (Gast)


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Wie so oft, fehlt eine Beschreibung, wozu das Ganze dienen soll.
Warum überhaupt so eine Steckverbindung?

Und falls das nun unvermeidlich ist: Warum nun nicht gleich eine 
Steckverbindung die dazu gedacht ist, eine mechanische, zuverlässige, 
auch unter Vibration und Stoß sichere Verbindung herzustellen. (Offen 
gesagt fällt mir da gerade kein Hersteller ein. Bin nicht so der 
Auto-Bastler. Aber gesehen und damit herumgefummelt habe ich schon).

von W.S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Warum überhaupt so eine Steckverbindung?

Weil sie einigermaßen klein ist, unterschiedlichste Pinzahlen im System 
drin sind und weil sie verhältnismäßig billig ist. Vergleich das mal mit 
den MICA/MICS-Verbindern. Die sind ein Stück besser, aber eben auch ein 
Stück teurer - und folglich sind sie in den letzten 10 Jahren ins 
Hintertreffen gekommen.

Aber ne Antwort an den TO: MicroMatch ist ganz gut, wenn man Bandkabel 
von einem Board zum anderen verlegen will - UND! - wenn man dieses 
Bandkabel gegen Schwingen sichert, also am Platinenrand 2 fette Löcher 
und Bandkabel per Kabelstraps an Platine festgehalten. Das gilt für die 
Steck-Variante.

Es gibt bei MicroMatch aber auch noch die Un-Steck Variante, also quasi 
ein IDC-Konnektor am Bandkabel, der seinerseits fest eingelötet wird. Da 
kann allenfalls beim Vibrieren ne Ader brechen.

Wenn du jedoch eine Tochterplatine aufstecken willst, dann darf der 
Verbinder nicht zugleich der mechanische Halter sein. Also 
Befestigungsstutzen an die Mutterplatine dran, (da gibt's von einigen 
Herstellern welche zum Auflöten wie ein BE) und Tochterplatine dort 
dranschrauben. Dann erledigt der Steck nur noch das Elektrische.

W.S.

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