Hallo zusammen Ich will mal eure Meinung/Erfahrungen bezüglich der Situation von Absolventenstellen/Direkteinstiegsmöglichkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt hören. Zu mir: Ich habe Elektrotechnik im Master studiert und habe mich auf die Richtung Hardware Design im Automobilbau spezialisiert. Dementsprechend habe ich mein Praktikum bei einem Sportwagenhersteller in der USA absolviert und auch eine passende Masterarbeit geschrieben, die sich mit der Fahrzeugelektronik auseinandersetzt. Nun muss ich aber leider etwas enttäuscht feststellen, dass bei allen großen deutschen Automobilzulieferen und -herstellern so gut wie keine offene Stellen für Absolventen ausgeschrieben sind (und nicht nur im Bereich Electronic Design, sondern allgemein im Engineering). Dafür gibt es massig Stellen bei diesen Dienstleistungsunternehmen (Ferch**, usw.), aber da hört man mehr Schlechtes als Gutes. Ich frage mich: Wenn es nur eine handvoll Festanstellungen für Absolventen gibt, wo finden andere Absolventen eine Festanstellung? Das würde mich interessieren, wo habt ihr angefangen und eure erste Arbeit gefunden? Im Internet habe ich schon oft den Satz gelesen: "Einmal Dienstleister, immer Dienstleister". Meine Vorstellung ist es, lieber in einem großen Unternehmen einzusteigen, da in meinen Augen für mich persönlich viele Vorteile verbunden sind (BKK, Fortbildungen, viele Kollegen, evtl. Nähe zu Großstädten, Tarifbezahlung,...) Gruß Ralf
wo finden andere Absolventen eine Festanstellung?... Bei den Dienstleistern
> Dementsprechend habe ich mein Praktikum bei einem Sportwagenhersteller in > der USA absolviert und auch eine passende Masterarbeit geschrieben, die > sich mit der Fahrzeugelektronik auseinandersetzt. Luxuspraktikum ... ja und? hast Du geschlafen ?! Da hättest Du beziehungtechnisch einiges klarmachen müssen anstatt im Forum der Looser nachzufragen was jetzt noch geht. Sorry, aber da hast Du Dich selbst reingelegt.
Wer Loser mit zwei o schreibt ist selbst ein.... Es gibt auch gute Dienstleister wie die IAV, Carmeq oder EDAG. Bei Bosch und Conti gibt es eig auch ordentlich viele Stellenausschreibungen, sowie genug kleinere Tier1 und 2 Zulieferer. Es ist sogar besser erst so anzufangen, denn die OEMs entwickeln heutzutage nicht mehr, sondern verwalten das entwickeln nur noch. Mehr als Powerpoint, Excel, Outlook/Lotus und ihr Blackberry kennen die gar nicht. Da geht es nur noch um Lastenhefte, Kosten und Meetings. Wie willst du dies ohne relevante Erfahrung machen?
Problem ist nur, daß es die meisten von Dienstleistern ausgeschriebenen Stellen in der Realität auch nicht gibt. Versuche es bei Ingenieurbüros in ländlichen Gegenden und zieh das 2-3 Jahre durch. Die finden teilweise wirklich niemanden,so daß man auch als Absolvent chancen hat. Das war auch das einzigste, was ich als Absolvent ergattern konnte und das im Großraum Stuttgart, was ja eigenlich Ingenieurshochburg ist. Du musst dich allerdings mit Gehältern auf Verkäuferinenniveau anfreunden können.
Aus meinem Jahrgang ist keiner länger als 6 Monate arbeitslos gewesen und keiner hat mit unter 40k brutto angefangen, auch nicht die Leute bei Dienstleistern. Fake-Stellen gibt es nicht nur bei Dienstleistern, sondern bei allen Arbeitgebern.
> Wer Loser mit zwei o schreibt ist selbst ein.... okay, false friend - wobei es ausprachetechnisch richtig wäre. Juckt mich allerdings nicht besonders, weil wir hier denglisch haben und bei der Sprache (auch der Englischen) sprachliche Änderungen im Laufe der Zeit normal sind. Dein Deutsch solltest Du bei Deinen Anspruch allerdings auch überarbeiten: > Es gibt auch gute Dienstleister wie die IAV, Carmeq oder EDAG. Bei Bosch > und Conti gibt es eig auch ... Ist "eig" jetzt Zufall oder sprachliche Abkürzung, weil Du diese gewohnt bist? Im beruflichen Abkürzungswahn ja durchaus möglich. Mir unterlaufen leider häufig kleinere sprachliche Fehler, die ich korrigiere, wenn ich mir dessen bewußt bin. Andererseits ist das hier sowieso nur blabla. > Wie willst du dies ohne relevante Erfahrung machen? :-) der TO sucht eine Anfangsstellung - da muß man nehmen was kommt und nicht lange fackeln - falls er überhaupt was gut bezahltes findet.
> Aus meinem Jahrgang ist keiner länger als 6 Monate arbeitslos gewesen > und keiner hat mit unter 40k brutto angefangen, auch nicht die Leute bei > Dienstleistern. wie lange ist das denn her? Das sind Wellenbewegungen und wie es jetzt aussiehst weißt Du nicht. Wer länger als 6 Monate arbeitslos bleibt, bekommt auch nichts mehr vernünftiges - ist Dir auch klar, oder?
Mir ging es dabei weniger um die Rechtschreibung, sondern mehr um dein Benehmen gegenüber Fremden. Mein Jobeinstieg war vor etwas über 2 Jahren. Ich habe den Sprung vom Dienstleister (44k als Bachelor zum Einstieg) zum Tier1-Zulieferer (IGM-Tarif) geschafft. Dabei war ich kein Überflieger, nur etwas überdurchschnittlich.
Helpster schrieb: >> Wer Loser mit zwei o schreibt ist selbst ein.... > okay, false friend - wobei es ausprachetechnisch richtig wäre. Lass mich raten, Fehler ist dein zweiter Vorname?
> Mir ging es dabei weniger um die Rechtschreibung, sondern mehr um dein > Benehmen gegenüber Fremden. was soll das denn heißen ? Er hat bezüglich seines Praktikums einen Fehler gemacht - das kommt vor, aber das darf man ja wohl noch ansprechen ?! > Dabei war ich kein Überflieger, nur etwas überdurchschnittlich. Du machst den Fehler aus der Retrospektive auf den "Jetzt"-Zustand zu schließen und stellst alles als ein Kinderspiel dar (jeder hat nach spätestens in 6 Monaten was gefunden, man muß nur gut sein, usw.). Allein die Tatsache, daß heute offenbar nur noch über Dienstleister eine adequate Anfangsstellung zu bekommen ist, läßt ja schon tief blicken! An Stelle des TO würde ich versuchen vorhandene Kontakte (soweit vorhanden) zu reaktivieren.
Helpster schrieb: > Luxuspraktikum ... ja und? hast Du geschlafen ?! Da hättest Du > beziehungtechnisch einiges klarmachen müssen anstatt im Forum der Looser > nachzufragen was jetzt noch geht. > Sorry, aber da hast Du Dich selbst reingelegt. Evtl. hast du wegen genau diesem Verhalten Probleme etwas zu finden. Im Vorstellungsgespräch entscheidet letztlich auch Sympathie. Ich habe übrigens nicht behauptet, dass es heutzutage nur über Dienstleister geht. Meine Aussage war, dass es auch gute Dienstleister gibt und es sich lohnt über diese einen Einstieg zu finden. Trotzdem werden auch noch genug Absolventen bei Zulieferern eingestellt. Das gilt laut meinen ehemaligen Kommilitonen auch für Bosch und Conti. Nur bei den OEMs irrst du dich nicht. Da hat man ohne herausragende Leistungen samt Promotion oder ohne Vitamin B kaum eine Chance als Absolvent etwas zu finden.
> Evtl. hast du wegen genau diesem Verhalten Probleme etwas zu finden. Im > Vorstellungsgespräch entscheidet letztlich auch Sympathie. Das kann gut sein, aber verstellen werde ich mich deshalb nicht - ich nenne die Dinge beim Namen so wie sie sind ... da eckt man natürlich an. Wenn einem etwas nicht passt, sollte man den Mut aufbringen etwas zu entgegnen anstatt Kaffeesatzleserei anzufangen - das scheint leider der heutige Maßstab zu sein. Die weit verbreitete Verdrängungsphilosophie (nach dem Motto: ich stelle nur Leute ein, die mir als Personaler absolut "sympathisch" sind, alles andere ist alternativlos) ist wohl langsam mit Ihrer Logik am Ende, weil die Experten schlicht fehlen bzw. desillusioniert aufgegeben haben sich zu bewerben - wozu auch. Das Resultat sieht man übrigens auch an der politischen Führungsspitze (Spiegelbild der Gesellschaft) in Bezug auf andere Dinge ;s > Meine Aussage war, dass es auch gute Dienstleister > gibt und es sich lohnt über diese einen Einstieg zu finden. Ja, das ist schon richtig. Wobei ich im Fall des TO, der sich ein Auslandpraktikum leisten kann, dann auch konsequenterweise ins Ausland gehen würde anstatt hierzulande dann ausgerechnet beim Dienstleister anzuheuern. Eigene Möglichkeiten nicht nutzen - das verstehe ich nicht. Dienstleister ist immer die letzte Möglichkeit des Einstiegs.
Helpster schrieb: > Dienstleister ist immer die letzte Möglichkeit des Einstiegs. Ganz genau, so sieht's aus! Dienstleister aka Sklaventreiber kommen nur in Betracht, wenn die Alternative sonst nur Hartz IV heißt. Ansonsten ist alles andere besser.
Das Problem ist doch, dass der TE in die automotive Branche möchte und diese Dienstleister verseucht ist. Es wurde ja hier schon angesprochen, dass die OEMs nur noch verwalten und der Rest ausgelagert wird. In anderen Branchen gibt es sicher auch noch eine direkte Festanstellung.
Ralf schrieb: > Hallo zusammen > > Ich will mal eure Meinung/Erfahrungen bezüglich der Situation von > Absolventenstellen/Direkteinstiegsmöglichkeiten auf dem deutschen > Arbeitsmarkt hören. > Zu mir: Ich habe Elektrotechnik im Master studiert und habe mich auf die > Richtung Hardware Design im Automobilbau spezialisiert. Dementsprechend > habe ich mein Praktikum bei einem Sportwagenhersteller in der USA > absolviert und auch eine passende Masterarbeit geschrieben, die sich mit > der Fahrzeugelektronik auseinandersetzt. > > Nun muss ich aber leider etwas enttäuscht feststellen, dass bei allen > großen deutschen Automobilzulieferen und -herstellern so gut wie keine > offene Stellen für Absolventen ausgeschrieben sind (und nicht nur im > Bereich Electronic Design, sondern allgemein im Engineering). Dafür gibt > es massig Stellen bei diesen Dienstleistungsunternehmen (Ferch**, usw.), > aber da hört man mehr Schlechtes als Gutes. > > Ich frage mich: Wenn es nur eine handvoll Festanstellungen für > Absolventen gibt, wo finden andere Absolventen eine Festanstellung? Das > würde mich interessieren, wo habt ihr angefangen und eure erste Arbeit > gefunden? Im Internet habe ich schon oft den Satz gelesen: "Einmal > Dienstleister, immer Dienstleister". > Meine Vorstellung ist es, lieber in einem großen Unternehmen > einzusteigen, da in meinen Augen für mich persönlich viele Vorteile > verbunden sind (BKK, Fortbildungen, viele Kollegen, evtl. Nähe zu > Großstädten, Tarifbezahlung,...) > > Gruß > Ralf Bist du schon einmal auf die Idee gekommen, dich initiativ zu bewerben? Wenn nicht, einfach mal machen... Zur Not bekommt man als Master bei einigen Dienstleistern sicherlich auch um die 50k zum Einstieg, was genau ist daran jetzt schlecht? Klar ist deine Vorstellung, lieber für 60k bei 35h bei BMW oder Daimler einzusteigen, das will aber so ziemlich jeder, weswegen es für 0815-Absolventen ohne Vitamin B auch ziemlich schwierig ist, dort direkt einzusteigen (damit meine ich nicht, dass es unmöglich ist). Allgemein: Ich finde es immer wieder witzig, wie einfach jeder meint, er würde direkt nach dem Studium bei den ganz Großen einsteigen. Dafür muss man im Studium in der Regel einiges geleistet haben oder einfach Überflieger sein. Beides trifft auf mindestens 80% der Studenten nicht zu, weswegen die sich von solchen Träumen früh verabschieden sollten. Wenn die dann nach dem Studium auf den harten Boden der Realität klatschen, ist der Aufprall natürlich umso schmerzhafter. Wobei man jetzt wirklich sagen muss, dass viele Dienstleister unter dem Strich nicht schlecht bezahlen. Das ist eben auch abhängig von Qualifikation und Einsatz und da hat der TE auf den ersten Blick sicher kein Problem gut unterzukommen.
mastermind schrieb: > Zur Not bekommt man als Master bei einigen Dienstleistern sicherlich > auch um die 50k zum Einstieg, was genau ist daran jetzt schlecht? Dass es immer noch ein Dienstleister ist, also eine Zecke, die dich aussaugen will.
Erkläre uns bitte, warum ein Dienstleister wie die IAV (38h-Woche, Haustarif wo Master mit 50k einsteigen, Betriebsrat, selbst nach der Krise 2007 keine Kündigungen) dich mehr aussaugt als andere Unternehmen? In meiner Zeit dort, wurde nie jemand zwangsweise über 50km versetzt (hat der Standardvertrag auch gar zugelassen). Ich bin nur gegangen, weil IGM noch besser ist und ich den Stelle interessanter fand. Am größten Standort in Gifhorn arbeiten bei der IAV rund 3000 Arbeitnehmer. Davon sind nur ca. 1000 regelmäßig in der F&E beim großen OEM in Wolfsburg im Einsatz. Die Mehrheit arbeitet in den 4 großen Gebäuden in der Rockwellstraße in Gifhorn, an der dortigen Teststrecke oder den Laboren und Motorprüfständen. Die Firma war auch schon Lieferant bei Kleinserien und produziert Prototyping-Steuergeräte, die die Normen wie z.B. Umwelttests für die Serie erfüllen.
> Erkläre uns bitte, warum ein Dienstleister wie die IAV (38h-Woche, > Haustarif wo Master mit 50k einsteigen, Betriebsrat, selbst nach der > Krise 2007 keine Kündigungen) dich mehr aussaugt als andere Unternehmen? Dir ist klar, daß Wolfsburg bzw. VW derzeit in der Krise ist. Das hat auch Auswirkungen auf Gehälter, gerade bei Dienstleistern, die den Mutterkonzern bedienen. 50k würde ich anstelle des TO mitnehmen - die Frage ist, ob das "jetzt" noch so der Fall ist ?
Du verstehst aber schon was ein TarifVERTRAG ist? Da wird man eher Stunden abbauen lassen, in Kurzarbeit gehen und einen Einstellungsstopp verhängen. IAV hat bei weitem nicht nur VW als Kunden. Davon abgesehen ändert der VW "Skandal" kurzfristig erstmal gar nichts. Bisher sind auch die Absatzzahlen nicht eingebrochen. Wenn dass die nächsten Jahre durchschlägt, trifft es aber auch ne Menge Zulieferer. Zusammemfassend: Du konntest mir keinen Unterschied nennen.
Helpster schrieb: >> Wer Loser mit zwei o schreibt > okay, false friend - wobei es ausprachetechnisch richtig wäre. Nein, nicht unbedingt. Vor allem im amerikanischen Englisch tendiert die Aussprache von Doppel-o in Richtung des kurzen u. T.J. Hooker heißt deswegen auch nicht "Tieh Dschey Huhker" sondern Hooker wird "Hucker" ausgesprochen. Im Fall von lose-loose taucht aber insbesondere ein anderes Phänomen auf, die abweichende Aussprache des s. Während lose, also auch loser, mit "weichem" stimmhaftem s ausgesprochen wird, wird loose mit sehr scharfem stimmlosen s gesprochen, was in der möglichen Steigerungsform looser (loose, looser, loosest) erhalten bleibt. "loose" heißt also ungefähr "luß", während "lose" in etwa "luhs" ist. Etwas längeres u und das s wie ein Bienchen: summ summ summ summ. :-) Viel zu lernen Du noch hast mein junger Padawan! ;-) Edit - ich hab mal Audio-Beispiele rausgesucht: https://youtu.be/viK2jqcGR4s?t=1m38s https://www.youtube.com/watch?v=zSQNl4V_R88 https://www.youtube.com/watch?v=07KqKhUvhqQ
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Bearbeitet durch User
polb schrieb: > Mir ging es dabei weniger um die Rechtschreibung, sondern mehr um > dein Benehmen gegenüber Fremden.
asdade schrieb: > Das Problem ist doch, dass der TE in die automotive Branche möchte und > diese Dienstleister verseucht ist. Besser ausgedrückt stat verseucht würde ich "geprägt" schreiben. > Es wurde ja hier schon angesprochen, Ja. > dass die OEMs nur noch verwalten und der Rest ausgelagert wird. OEM`s beschäfftigen sich nur noch mit dem was in der operativen Unternehmensphase abläuft. Hier werden die Gewinne des laufenden Jahres und in der Folge die Boni generiert. Alles was über die operative Phase zeitlich hinausgeht ist Aufwans in der operativen Phase und min. den Gewinn. Deshalb wird sowas zu den Zuli`s abgeschoben. Entwicklung ist genauso ein Aufwand, der heute die Gwinne schmälert. Deshalb wird VW die Entwicklung stutzen und strecken, um die Gewinne zu halten (Boni ist nämlich das "allerwichtigste"!), wenn die Ami`s zum Aderlass bitten. > anderen Branchen gibt es sicher auch noch eine direkte Festanstellung. Ja, aber doe Aufomobiliesmachen halt ordenliche PR beim Nachwuchs. Da liegen die anderen einfach im Schatten!
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