Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromquelle im na-Bereich mittels Optokoppler


von NaKLocutus (Gast)


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Hallo leibe Forengemeinde,

ich plane eine Schaltung für die Messung sehr hoher, variabler 
Widerstände 1Meg - 500Meg. Dazu würde ich gerne eine steuerbare 
Konstantstromquelle verwenden. Quelle im uA-Bereich gibt es ja genug, 
ich suche daher eine Möglichkeit einen Strom im nA-Bereich zu erzeugen. 
Ich habe dazu ein Dokument (http://www.janson-soft.de/pe/pek07.pdf) bzw. 
das Bild im Anhang gefunden. Hier spricht der Autor im Abschnitt g) 
Nanoampere-Quelle von einer Interessanten Schaltung. Leider geht er 
nicht näher auf mögliche Bauteile ein, sondern verwendet nur den Sazu 
... geeignete Wahl des OP-Amps. Meine Frage an die Forengemeinde ist 
also, hat jemand von euch Erfahrungen mit derart Schaltungen, oder 
kennte jemand gar eine noch viel Bessere Variante? Ich bin für jegliche 
Anregungen offen und freue mich auf Antworten.

Ps.: Es kann auch gerne eine AC-Stromquelle sein, nur der Bereich ist 
wichtig.

Beste Grüße
Locutus

von M.N. (Gast)


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Also für nA ... einige mA braucht man ja nun nicht einen separaten 
Transistor, das kann der OPV locker alleine treiben.

Schau dir mal das an: 
http://electronics.stackexchange.com/questions/121885/component-usage-in-this-constant-current-source-circuit

An sonsten ist auch das Low Level Measurement Handbook von Keithley ein 
Blick wert. Ebenso die Application Notes und Service Manuals von HP zu 
diesen Stroquellen/SMUs

von Hp M. (nachtmix)


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NaKLocutus schrieb:
> für die Messung sehr hoher, variabler
> Widerstände 1Meg - 500Meg

Das ist noch nicht "sehr hoch", dazu müssten noch ein oder zwei Nullen 
dazu kommen.
Man kann das noch recht gut mit einem Spannungsteiler und einem 
Millivoltmeter erledigen.
Alternativ nimm man einen Kondensator hinzu, baut daraus einen 
RC-Oszillator und  misst dessen Schwingungsdauer.

NaKLocutus schrieb:
> Es kann auch gerne eine AC-Stromquelle sein,

Davon, wie von dem Versuch eine Stromquelle überhaupt zu verwenden, rate 
ich ab, denn dann wirst du Probleme mit Streukapazitäten bekommen.

von Georg (Gast)


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NaKLocutus schrieb:
> ich plane eine Schaltung für die Messung sehr hoher, variabler
> Widerstände 1Meg - 500Meg

Es wäre wahrscheinlich einfacher, den Widerstand an eine feste Spannung 
anzuschliessen und den Strom zu messen - dann musst du keine nA erzeugen 
(das nimmt dir der gemessene Widerstand ab), sondern "nur" messen, das 
halte ich für deutlich einfacher.

Georg

von Falk B. (falk)


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@Georg (Gast)

>Es wäre wahrscheinlich einfacher, den Widerstand an eine feste Spannung
>anzuschliessen und den Strom zu messen - dann musst du keine nA erzeugen

Eben. Und wenn man mittels Transimpedanzverstärker misst, hat man auch 
0,0V Spannungsabfall durch die Strommessung.

von Lurchi (Gast)


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Für Ströme im nA Bereich ist die Wahl des OPs noch realtiv unkritisch, 
wenn man keine sehr hohe Auflösung braucht. Für den 2. OP halt einen mit 
geringem Bias, also wohl eine CMOS Type, so ab TLC272 aufwärts. Die 
anderen Teile sind unkritisch.

Eine AC Stromquelle ist immer noch besser als per RC Oszillator. Die 
Spannung sollte man dann aber Phasenrichtig auswerten - so könnte man 
ggf. auch gleich noch Kapazitäten und Induktivitäten im unpraktischen kH 
Bereich messen.

Für große Widerstände wäre ich auch eher für Spannung vorgeben und dann 
den Strom per TIA zu messen. Dabei kann man ggf. den Strom auch auf 
einen Wert von z.B. 1 µA bergrenzen und dann ggf. die Spannung 
reduzieren. Für die Auswertung muss man dann aber rechnen.

von Locutus (Gast)


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Hallo zusammen und zunächst malvielen Dank für den Input!

Die Idee den zu Messenden Widerstand selbst als "Stromquelle" zu sehen 
und mit einem TIA zu vermessen werde ich mir morgen mal im detail 
anschauen. Was ich noch nicht erwähnt hatte ist, das meine Range 0,5k 
bis ca. 2G Ohm sein könnte (das steht noch nicht ganz fest).

Ich sollte also in der Lage sein, den Rückkoppelwiderstand des TIA's zu 
modifizieren. Lohnt sich für diesen Fall ein digitales Poti oder würdet 
Ihr das noch eleganter lösen? Die Idee für eine gepulste 
Strom/Spannungsquelle kommt vom Lock-In Filter. Diesen möchte ich für 
ein besseres SNR verweden.

Die Kombination aus Spannug vorgeben, mit TIA messen und den Strom 
begrenzen finde ich sehr Interessant und ist auf jeden Fall eine 
Überlegung!

Vielen Dank für weiteren Input!

Locutus

von Georg (Gast)


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Locutus schrieb:
> Die Idee für eine gepulste
> Strom/Spannungsquelle kommt vom Lock-In Filter. Diesen möchte ich für
> ein besseres SNR verweden.

Habe ich für eine optische Messung so gemacht, bei der ev. auch bloss nA 
zur Verfügung stehen: 5 mal mit eingeschalteter LED-Lichtquelle messen 
und 5 mal ohne, und subtrahieren und mitteln. Hat sich ausgezeichnet 
bewährt.

Georg

von Lurchi (Gast)


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Digitalpoties passen eher nicht zum TIA für kleine Ströme. Da sind 
einfach die Leckströme zu hoch, auch passen die Widerstandswerte nicht. 
Man braucht hier 10er Potenzen und keinen Abgleich um ein paar Prozent. 
Zumindest für den Bereich ganz kleiner Ströme bzw. hoher Widerstände 
wird man da eher Relais nehmen müssen, für den etwas gröberen Bereich 
gehen dann ggf. gute CMOS Schalter, Photomos oder JFETs.

Beim Entwurf der Schaltung sollte man auch den Schutz vor ESD und ggf. 
Fremdspannung (z.B. geladene Kondensatoren) berücksichtigen. Da bekommt 
man sonst ggf. störende Leckströme, die eine sonst gut Schaltung 
unbrauchbar machen können.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich wuerd den Rueckkoppelwiderstand nicht aendern. Eher etwas 
empfindlicher messen. Wenn man mit einem 24bit Wandler hinten dran 
misst, hat man auch einen Bereich von 10^6, wenn man's gut macht.

von Georg (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Man braucht hier 10er Potenzen und keinen Abgleich um ein paar Prozent.

Wenn man mit einer Zehnerpotenz auskommt, kann man die Verstärkung auch 
niederohmig umschalten, indem man einen TIA mit T-Rückkopplung 
verwendet. Ich habe bei meinen optischen Systemen eine 1:8 Umschaltung 
eingebaut, mit der zwischen 440 und 3520 mV/nA umgeschaltet wird mit 
Widerständen im kOhm-Bereich. Bei mehreren Zehnerpotenzen kommen wohl 
nur Reedrelais in Frage.

Georg

von NaKLocutus (Gast)


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Hallo zusammen,
ich hätte da noch eine kleine Frage bezüglich der TIA Mehtode. Wenn ich 
meinen Widerstand an eine konstante Spannung lege, dann erzeugt mit der 
Widerstand logischerweise einen kleinen Strom. Wie kann ich diesen mit 
einem TIA messen? Ich habe das ganze simuliert und festgestellt das sich 
der Feedback Widerstand und mein Messwiderstand nicht vertragen! Wo 
genau liegt der Trick dabei? Erstze ich meine Spannungsquelle durch eine 
Stromquelle funktioniert die Simulation.

Im Anhang ein Bild um mein Problem zu verdeutlichen.

Vielen dank schon mal und sorry falls ich zu blöd bin das ganze zu 
verstehen!

Beste Grüße
Locutus

von Georg (Gast)


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NaKLocutus schrieb:
> festgestellt das sich
> der Feedback Widerstand und mein Messwiderstand nicht vertragen!

Wie ist das zu verstehen? Haben sie sich geprügelt?

So wie ich die Schaltung verstehe, müssen bei R1 = 10 MOhm am Ausgang -5 
V rauskommen.

Georg

von Lurchi (Gast)


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Die Spannung am Ausgang des TIA ist Feedbackwiderstand mal Strom, 
allerdings negativ. Bei dem mit 10 MOhm großen Widestand im Feedback 
braucht man ggf. noch einen kleinen ( Bereich 1-10 pF) Kondensator 
parallel damit der Verstärker nicht schwingt (in der simulation geht es 
meist noch ohne). Wenn der zu messende Widerstand kleiner ist als der 
Feedback widerstand, kommt man ggf. auch schon in die Sättigung - da 
müsste man dann die Spannung reduzieren.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Wenn man mit einer Zehnerpotenz auskommt, kann man die Verstärkung auch
> niederohmig umschalten, indem man einen TIA mit T-Rückkopplung
> verwendet. Ich habe bei meinen optischen Systemen eine 1:8 Umschaltung
> eingebaut, mit der zwischen 440 und 3520 mV/nA umgeschaltet wird mit
> Widerständen im kOhm-Bereich. Bei mehreren Zehnerpotenzen kommen wohl
> nur Reedrelais in Frage.

Das ist u.U. keine gute Idee: 
http://electronicdesign.com/archive/whats-all-tee-network-stuff-anyhow

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