Forum: Offtopic Bleiakku in gasdichtem Gehäuse laden


von Robert S. (efyzz)


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Moin,

ich möchte im Winter an meinen Gartenteich einen kleine 12V Luftpumpe 
(Stromverbrauch 50 mA) anschließen, die von einem Bleiakku gespeist 
wird, der wiederum von einer Solarzelle geladen wird.

Pumpe, Akku, Solarzelle und Laderegler sind bereits vorhanden - soweit 
alles prima.

Jetzt wollte ich das Ganze jedoch in ein wasser-/gasdichtes Gehäuse 
einbauen, da es ja ungeschützt im Garten aufgebaut wird. Dabei bin ich 
über den Hinweis auf dem Akku gestolpert: "nicht in luftdichten 
Behältern aufladen!".

Tja, doof... denn genau das hatte ich ja vor!

Nun die Frage: was kann schlimmstenfalls passieren? Soweit ich weiß, 
kann beim Überladen des Akkus Wasserstoff und Sauerstoff austreten. 
Zusammen mit dem DC-Bürsten-Motor der Luftpumpe... PUFF!

Aber erst mal gehe ich ja davon aus, dass der Akku nicht überladen wird, 
sonst ist ja eh schon etwas defekt. Und wenn es dann doch PUFF macht, 
was soll schon passieren? Höchstens, dass das Gehäuse aufgesprengt wird 
oder?

Der Akku ist dieser hier:
http://www.pollin.de/shop/dt/MjA4ODI3OTk-/Stromversorgung/Akkus/Blei_Akkus/Blei_Akkumulator_QUATPOWER_LB7_2_12_12_V_7_2_Ah.html

Danke euch!

PS: Dass die Luftpumpe auch Luft ansaugen kann, habe ich sichergestellt, 
ohne dass dabei das Gehäuse belüftet werden muss ;)

von Max M. (jens2001)


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Robert S. schrieb:
> ...im Winter...   ...Bleiakku...

Darüber mal Gedanken gemacht?

> in ein wasser-/gasdichtes Gehäuse
> einbauen

Warum???

> "nicht in luftdichten
> Behältern aufladen!".

Was an dem Satz verstehst du nicht?

von Robert S. (efyzz)


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Max M. schrieb:
> Robert S. schrieb:
>> ...im Winter...   ...Bleiakku...
>
> Darüber mal Gedanken gemacht?

Na logisch, Kapazität sinkt usw... Bei dem minimalen Verbrauch der Pumpe 
sollte das trotzdem reichen. Der Akku ist bis -20°C spezifiziert, da 
müssen wir in Deutschland erst mal hinkommen.

>> in ein wasser-/gasdichtes Gehäuse
>> einbauen
>
> Warum???

Weil das Ganze einfach so ungeschützt im Garten rumliegen wird. Klar 
könnte ich auf der Unterseite Löcher rein machen, aber dann werden sich 
dort zumindest Insekten einnisten und auf Dauer wird auch die Elektronik 
unter der Feuchtigkeit leiden (auch wenn's nicht direkt rein regnet).

>> "nicht in luftdichten
>> Behältern aufladen!".
>
> Was an dem Satz verstehst du nicht?

Wenn Du mir nicht helfen kannst, spar Dir doch bitte Deine Beiträge. Ich 
möchte einfach nur wissen, WARUM dieser Hinweis dort steht, also was 
genau passieren kann.

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Kann die Luftpumpe nicht mit dem Abluftdings gleich den Akku 
mitbelüften? Die ist ja dauernd in Betrieb, ergo kann Knallgas gar nicht 
erst zur Luftpumpe kommen und eine kritische Konzentration kommt bei 
Dauerbelüftung eher nicht zustande.

Dann kannst du auch ein komplett luftdichtes Gehäuse nehmen.

von Matthias S. (da_user)


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Es gibt Bleiakkus mit Belüftungsöffnung. Ist z.B. Notwendig für 
KFZ-Starterbatterien, die im Kofferaum verbaut werden. An diese kann man 
ein Schläuchlein anschließen, welches nach außen geführt wird und 
entsprechend für die Belüftung des Akkus sorgt.

von Johannes O. (jojo_2)


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Robert S. schrieb:
> Wenn Du mir nicht helfen kannst, spar Dir doch bitte Deine Beiträge. Ich
> möchte einfach nur wissen, WARUM dieser Hinweis dort steht, also was
> genau passieren kann.

- Du lädst den Akku
- Es entstehen Gase beim Laden von Bleiakku
- Unter anderem Wasserstoff
- Es kommt zu einer Erhöhung des Drucks => Bersten deines Gehäuses
- Es kann zu explosionsfähigen Gemischen kommen (siehe Knallgas) => 
Exlosion bei Funkenbildung (auch bei elektrostatischer Entladung...)

Hier nochmal detaillierter mit dem technischen Background:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator#Gebrauchseigenschaften


Kurz gesagt: Bleiakkus nur in gut belüfteten Umgebungen laden. Und ja, 
es sind dabei auch schon wirklich Unfälle passiert!

von Max M. (jens2001)


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Robert S. schrieb:
> auf Dauer wird auch die Elektronik
> unter der Feuchtigkeit leiden

Bleiakkus enthalten HCl(Salzsäure) als  Elektrolyt.
Und wenn der nicht 100% gasdicht ist hast du davon auch mal was in  der 
Luft. Nix gut für Elektro!

Mein Vorschlag: Elektronik u. Pumpe in ein Gehäuse.
Akku in ein 2. Gehäuse.

von Harald W. (wilhelms)


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Robert S. schrieb:

>>> in ein wasser-/gasdichtes Gehäuse
>>> einbauen

> Weil das Ganze einfach so ungeschützt im Garten rumliegen wird. Klar
> könnte ich auf der Unterseite Löcher rein machen, aber dann werden sich
> dort zumindest Insekten einnisten und auf Dauer wird auch die Elektronik
> unter der Feuchtigkeit leiden (auch wenn's nicht direkt rein regnet).

Nein, praktisch alle Aussengehäuse haben mindestens ein Loch
für den Druckausgleich. Dieses Loch wird teilweise mit einem
goretexähnlichen Material welches zwar Luft durchlässt, aber
kein Wasser.

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Bleiakkus enthalten HCl(Salzsäure) als  Elektrolyt.

Mußtest du für den Austausch von Schwefelsäure gegen Salzsäure 
eigentlich einen Aufpreis bezahlen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator


Aber Hauptsache irgendeinen Blödsinn posten.

von Max M. (jens2001)


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Fatal E. schrieb:
> für den Austausch von Schwefelsäure gegen Salzsäure
> eigentlich einen Aufpreis bezahlen

Natürlich Schwefelsäure!

Wollt nur mal sehen ob hier aufgepasst wird;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Max M. schrieb:

> Natürlich Schwefelsäure!
>
> Wollt nur mal sehen ob hier aufgepasst wird;-)

Schade. Und ich dachte schon, ich könnte meinen
Mageninhalt zum Auffüllen der Akkus verwenden. :-)

von Uhu U. (uhu)


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Max M. schrieb:
> Bleiakkus enthalten HCl(Salzsäure) als  Elektrolyt.

Der war gut...

von Robert S. (efyzz)


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Ok, danke euch!
Das, was ich habe, ist ja ein Blei-Vlies-Akku. Diese sollen wohl nur bei 
Überladung ausgasen, hab ich gelesen.

Aber gut, werde wohl lieber ein kleines Loch ins Gehäuse bohren und die 
Pumpe aus dem Gehäuse saugen lassen. Somit wäre ein ständiger 
Gasaustausch gewährleistet.

Schade nur um das schöne IP65-Gehäuse, das ich mir extra besorgt habe...

von Harald W. (wilhelms)


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Robert S. schrieb:

> Schade nur um das schöne IP65-Gehäuse, das ich mir extra besorgt habe...

Bist Du sicher, das das luftdicht ist?

von Mani W. (e-doc)


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Robert S. schrieb:
> Aber gut, werde wohl lieber ein kleines Loch ins Gehäuse bohren und die
> Pumpe aus dem Gehäuse saugen lassen. Somit wäre ein ständiger
> Gasaustausch gewährleistet.
>
> Schade nur um das schöne IP65-Gehäuse, das ich mir extra besorgt habe...

Wenn das Gehäuse dicht ist, wird die Pumpe mit dem kleinen Loch
nichts heraus saugen können, ohne einem weiteren kleinen Loch für
Zuluft....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bei mir im Garten krabbeln auch in IP65 Gehäusen nach einiger Zeit 
Spinnen oder Ameisen rum. Nicht, das ich mich darüber beschwere, aber 
luftdicht sind die Gehäuse trotz gut anliegenden Gummidichtungen nicht.

Bleiakkus verlieren übrigens bei kalten Umgebungstemperaturen Kapazität 
und die Sonne ist im Winter auch nicht so der Bringer. Überprüfe also 
über längere Zeit auch, das der Akku nicht tiefentladen wird und die 
Fische immer noch Blubberblasen abbekommen.

von Robert S. (efyzz)


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Danke für die Hinweise! Solche Gedanken habe ich mir natürlich auch 
schon gemacht.

Ich vermute auch, dass ich den Akku zwischendurch mal manuell nachladen 
muss (spätestens wenn 4 Tage überhaupt keine Sonne schien)... Ein 
Tiefentladen sollte der Solar-Laderegler verhindern.

Das Ganze ist halt der Spaß am Basteln und soll keine Lebensversicherung 
für die Fische darstellen. Deswegen wäre es auch keine Katastrophe, wenn 
das Gehäuse explodiert, sondern eher eine interessante Erfahrung ;)

von Mani W. (e-doc)


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Robert S. schrieb:
> Deswegen wäre es auch keine Katastrophe, wenn
> das Gehäuse explodiert, sondern eher eine interessante Erfahrung ;)

Welche dann im Krankenhaus abgearbeitet wird, durch
Beratungsresistenz...

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