Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gescheiter Einstieg in die Elektronik


von Antoni (Gast)


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Hallo,

nach den ersten Erfahrungen mit uCs wurde mir
recht schnell klar, dass man nicht viel machen
kann ohne elektronisches Grundlagenwissen.

Das scheint mir allerdings recht unzugaenglich zu sein.
Ich fing an mit einem Elektronikeinsteigerpaket von
Franzis, was nach einem guten Einstieg sehr schnell
fuer mich unverstaendlich und komplex wurde.
Dann hab ich auf Empfehlung hin die 'Arts of Electronics'
gekauft, aber auch dieses Buch wird mir schon
auf den ersten Seiten sehr komplex und mathematisch
und fuehrt vieles sehr schnell und mit nur sehr knapper Erlaeuterung
ein... (auch wenn es sehr oft erwaehnt wie wenig mathematisch es sei).

Jetzt weiss ich nicht so recht wie ich mich da durcharbeiten soll.

Wuerdet ihr systemisch die auftretenden Themen durchnehmen und
notfalls immer wieder woanders diese Themen nachschlagen?
Das hab ich jetzt bei den ersten beiden Themen der voltage-dividers
und Zener-Dioden gemacht... ein bisschen muehselig...
Oder ist das Buch eher ein Nachschlagewerk fuer erfahrene Elektroniker?

Kennt ihr sonst gute Einstiegsmoeglichkeiten fuer Laien?
Ich bin kein Student eines technischen Faches, ich krieg
das wohl nur hin wenns einfach erklaert ist.

lg

von Stefan (Gast)


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Dann versuch es mal mit einem Kosmos Elektronikkasten.
Die sind für Kinder geeignet und damit
sollte man eigentlich ganz gut zurecht kommen, wenn
man gar keine Ahnung hat.
Da wird einem ganz genau erklärt, wie was funktioniert.

von Hubert G. (hubertg)


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Es hat wohl jeder einen anderen Zugang zu der Materie.
Mit einfachen Sachen anfangen und versuchen zu verstehen. Nachfragen 
kann man hier immer, auch wenn mal blöde Antworten kommen.
http://www.b-kainka.de/bastel0.htm
Am Ende der Seite gibt es weiter Links zu Bastelseiten.

von Mark B. (markbrandis)


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Antoni schrieb:
> nach den ersten Erfahrungen mit uCs wurde mir
> recht schnell klar, dass man nicht viel machen
> kann ohne elektronisches Grundlagenwissen.

Das kommt darauf an, was genau man machen will. Es gibt Tausende von 
Leuten, die kein besonders fundiertes Wissen über Elektronik haben 
(keine Ausbildung, kein Studium in dem Bereich) und die trotzdem hübsche 
Sachen zustande bringen. Wenn es nicht so wäre, gäbe es die "maker 
culture" nicht.

https://en.wikipedia.org/wiki/Maker_culture

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hi Antoni,
wie Mark schon schrieb, gibt es verschiedene Ansätze.
Ich selbst habe ein "klassisches" Elektrotechnik Studium genossen und 
bin heute in meiner täglichen Arbeit froh die Grundlagen fundiert 
gelernt zu haben.

Ich hatte diese Woche einen Kunden mit abgeschlossenem Bachelorstudium 
"Ingenieursinformatik" im Haus. Ich bin für dessen Unternehmen als 
externer Hardwareentwickler tätig.
Im Zuge der Entwicklung einer Messtechnikbaugruppe habe ich auch einen 
Grundlagenkurs Elektrotechnik angeboten. Den ersten Teil haben wir diese 
Woche durchgezogen. Das war eine brettharte Veranstaltung, aber nach 
zwei Tagen Vollzeit waren die Grundlagen für Schaltungsanalyse da. 
Danach kommt Üben, Üben, Üben...
Mitte November geht es dann weiter, zunächst mit Wiederholungen und dann 
komplexeren Themen.

Arbeitsmittel: Papier, Bleistift, Skript, wissenschaftlicher 
Taschenrechner

Um Dir einen Überblick und ein paar Suchbegriffe für Wikipedia zu geben 
- das war der Inhalt der ersten Tage:

Inhalt
1.  Elektrotechnik Grundlagen am Beispiel Projekt X  4
1.1.  Auffrischung Elektrotechnik Grundlagen  4
1.1.1.  Grundbegriffe  4
1.1.2.  Mathematische Grundlagen  5
1.1.3.  Physikalische Einheiten – SI-System  6
1.1.3.1.  Übersicht  6
1.1.3.2.  Auswahl von Einheiten für die Elektrotechnik  9
1.1.4.  Zählpfeilsysteme  10
1.1.5.  Grundelemente  11
1.1.5.1.  Spannungsquelle  11
1.1.5.2.  Stromquelle  11
1.1.5.3.  Umwandlung zwischen Strom- und Spannungsquellen  12
1.1.5.4.  Widerstand  13
1.1.5.5.  Kapazität  14
1.1.5.6.  Induktivität  16
1.1.6.  Kirchhoff Regeln  17
1.1.6.1.  Knotenregel  17
1.1.6.2.  Maschenregel  18
1.1.6.3.  Netzwerkanalyse  19
1.1.6.3.1.  Übersicht  19
1.1.6.3.2.  Superpositionsprinzip  19
1.1.6.3.3.  Thévenin-Theorem  19
1.1.6.3.4.  Norton-Theorem  19
1.1.6.3.5.  Umwandlung zwischen Norton- und Thévenin-Äquivalent  20
1.1.6.4.  Rechenformeln  21
1.1.6.4.1.  Serienschaltung von Bauelementen  21
1.1.6.4.2.  Parallelschaltung von Bauelementen  21
1.1.6.4.3.  Stern- Dreieck-Umformung  21
1.1.7.  Schaltungsanalyse  23
1.1.7.1.  Spannungsteiler  23
1.1.7.2.  Komplexer Spannungsteiler  23
1.1.7.3.  RS485 BIAS Network  23
1.1.7.4.  RCL Netzwerk  25
1.1.7.5.  Spannungsversorgung (linear)  26
1.1.8.  Leitungen  27
1.2.  Reale elektronische Bauelemente  29
1.2.1.  Widerstand  29
1.2.2.  Kondensatoren  31
1.2.3.  Induktivitäten  36
1.2.4.  Diode  40
1.2.5.  Bipolartransistor / BipolarJunctionTransistor  44
1.2.6.  Feldeffekttranstoren  48

Gruß,
 Marcus

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Marcus H. schrieb:
> Um Dir einen Überblick und ein paar Suchbegriffe für Wikipedia zu geben
> - das war der Inhalt der ersten Tage:

Also im Grunde der Anfang eines "Grundlagen der ET" Skriptes. (Abzüglich 
Felder).

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Marian  . schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Um Dir einen Überblick und ein paar Suchbegriffe für Wikipedia zu geben
>> - das war der Inhalt der ersten Tage:
>
> Also im Grunde der Anfang eines "Grundlagen der ET" Skriptes. (Abzüglich
> Felder).

Yep, nix Maxwell, Rechnen mit Skalaren (Zählpfeilen).
Dann noch ein bisserl Laplace um Frequenzgang und Anfangs-/Endwerte zu 
berechnen. Und Verwendung der minimalsten für die jeweilige Anwendung 
ausreichenden Modelle.  :)

von Noch einer (Gast)


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Sehe ich das richtig - du hast keine Probleme mit der Programmierung, 
aber die Berechnung von Spannungsteilern fällt dir schwer?

Warum hast du dir dann Mikrocontroller ausgesucht? Es gibt doch mehr als 
genug interessante Aufgaben, bei denen man ohne Elektronik-Kenntnisse 
auskommt.

von Klaus (Gast)


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Die Menschen sind verschieden und sie lernen auch verschieden. Bei 
manchen weicht dieser Lern-Weg so deutlich vom üblichen ab, dass es 
Probleme macht.

(Und man muss auch sagen, dass es manche Menschen gibt, die so was 
einfach nicht verstehen. Dennoch bist Du genauso wertvoll wie alle 
anderen Menschen.)

Dann beobachtet man gar nicht so selten ein Phänomen, das wohl jedem 
Nachhilfelehrer bekannt ist:
Man will gleich am Anfang alles wissen und verstehen, obwohl man 
eigentlich erst drei Sätze gelesen hat. Lies einfach erst einmal, das 
Kapitel zu ende, auch wenn Du nichts verstehst - normalerweise wirst Du 
aber dennoch einige Zipfelchen gedanklich oder wenigstens unterbewusst 
erfassen. Dann lies es nochmal. Und lies dazu noch andere Bücher und 
Texte, die das selbe Kapitel behandeln. Habe Geduld mit Dir.

Aber nehmen wir mal ersteres an, so empfiehlt es sich einfach zuerst 
verschiedene Darstellungen durch zu probieren. Wenn Du gut Englisch 
kannst, dann schaue Dir amerikanische Bücher an. Es gibt Anfängerbücher 
die äussersten Wert darauf legen, ganz kleine Schritte zu machen und 
viel wiederholen und das eben gelernte in zwei oder drei ebenso einfache 
Zusammenhänge stellen. Wenn Du jemanden kennst oder eine gute Bibliothek 
vor Ort hast, dann versuche auch mal alte DDR-Lehrbücher zu finden. Die 
machten das ähnlich. Neuere gute Bücher kenne ich leider nicht. Bei mir 
ist das schon zu lange her.

Aber ich gebe eben einer 44 jährigen Person einen Anfängerkurs in einem 
Teilgebiet der Mathematik und habe früher viel Nachhilfe bei Mitschülern 
gemacht. Das IST nicht einfach, neu einzusteigen und wird mit der Zeit 
nicht einfacher. Aber es geht. Versuch vor allem, Dich immer wieder zu 
motivieren. Warum willst Du das lernen? Beantworte diese Frage immer 
wieder neu für Dich.

Dann wird das auch was. :-)

Viel Erfolg.

von p. pimmel (Gast)


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Such dir ein Gerät und überlege mit welchen Zusatzfunktionen du es 
aufmöbeln willst. Dann lese dir Foren in Google durch wie andere Leute 
das gemacht haben und welche Regeln/Formeln sie dabei benutzt haben.

Dann baust du das nach und wenn es funktioniert ist es super.

Selber könnte ich nicht mal einen Vorwiderstand für eine LED ohne 
Nachschlagen berechnen, weil ich das noch nicht gebraucht habe (oder es 
Rechner dafür gab). Das Wissen habe ich halt noch nie gebraucht.


Es nützt nichts einen Kopf voll Wissen zu haben wenn man nichts hat 
wofür man ihn gebrauchen kann.

Man lernt an Projekten. Das hat den Vorteil, dass du auch gleich die 
Sachen mitlernst die nicht in Büchern stehen (was kostet XY, wo finde 
ich Hilfe, wie bediene ich Google richtig, wer ist hilfsbereit, wer 
nicht...)

Muss man für die Theorie nicht wissen braucht man aber für die Praxis.

von p. pimmel (Gast)


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Für Mikrocontroller:

Scheiße fürs erste auf Theorie. Such dir ein Tutorial für Anfänger das 
dir gefällt (idealerweise zu der Programmiersprache die dir gefällt), 
lies das durch und wenn du was nicht verstehst kopiere den Code spiele 
mit den Parametern und beobachte wie die Schaltung darauf reagiert. Das 
brennt sich viel nachhaltiger ins Hirn als ein Buch dreimal zu lesen. 
Wenn du danach was nicht verstanden hast kannst du es immer noch 
nachschauen oder jemanden fragen der es verstanden hat.

Manchmal muss man es auch nicht wissen, sondern nur wissen wo es steht. 
;)

von p. pimmel (Gast)


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Und für Analog dito.

Bau was nach und hinterfrage jedes Bauteil. Warum ist das da drin? Warum 
hat es diesen oder jenen Wert? Was würde passieren wenn es entfernt 
wird?

Warum wird der Mikrocontroller heiß wenn ich ein Relais direkt an ihn 
anschließe?
Warum ist da ein Widerstand mit 1k und ein BC237 drin?

Dabei lernst du wie die Teile funktionieren und (was für Bastelei 
wichtiger ist) wozu man sie einsetzen kann.

von Klaus (Gast)


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.post[data-guest-name='p. pimmel'] { display: none; !important; }  /* 
Unreflektierter Blödsinn */

von p. pimmel (Gast)


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So, darf man auch erfahren, warum?

Oder einfach mal stänkern?

von Thomas S. (thommi)


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Ohne Mathematik geht nur, einen Bausatz zusammenzubauen.

U (Spannung)=R (Widerstand)x I (Strom) mit allen Umstelungen ist mal die 
Grundvorraussetzung. Dann noch P (Leistung) = U x I.

Mit diesen Formeln kommst du schon recht weit.

Widerstände addieren sich in Reihenschaltung, parallel gilt dann 
(R1*R2): (R1+R2), oder 1/R1+1/R2+1/R3= 1/Rgesamt

Bei Kondensatoren gilt: Parallel addieren sich die Kapazitäten, seriell 
gilt 1/C1+ 1/C2...= 1/C gesamt, also genau umgekehrt zu den 
Widerständen.

Spannungsteiler: Poti mit 1000 Ohm, und 5 V an den Aussenanschlüssen. 
Mittelstelung gegen Masse 2.5 V. 10 % vom Masseanschluss des Potis, 0.5 
V, 20 % 1 V etc. Kann also auch mit Prozent ermittelt werden.

Diese Grundlagen musst du dir aneignen, ist nicht schwer, und dann geht 
schon einiges mehr. Dann kannst du auch analysieren, warum ein 
Widerstand oder Transistor mal abraucht.

Beispiel: Transistor, welcher bei 12 V eine Halogenlampe mit 55 W 
steuern soll. Transistor kann 0.5 A schalten, lampe zieht nach P=U*I 
umgewandelt i=P/U (55Watt/12V) 4,6 A, also fast das Zehnfache der 0.5 A.

Die Beschaffung eines Elektronikbaukastens war mal ne richtige 
Entscheidung für die Grundlagenforschung. Ob da Franzis, oder ein 
anderer Anbieter dafür prädestiniert ist, kann ich nicht beurteilen.

Du hast dann aber zumindest mal die Hardware.

Wie die Anleitung aussieht, weiss ich auch nicht, aber du könntest mal 
auf diese Seite schauen: http://www.elektronik-kompendium.de/

µCs programmieren ist auch nicht schwer, habe vor 30 Jahren Basic und 
Assembler in der Schule gelernt, wodurch mir Bascom sehr gelegen kommt.

Das war noch unter Newdos 80 und TI-Extended-Basic, mann bin ich alt.

Software flashen ist im Hobbybereich einfacher als Hardware 
zusammenzubauen.

Du hast dir da ein schönes Hobby ausgesucht, welches aber dennoch 
teilweise relativ mathematiklastig ist.

Einen Wissenschaftlichen Rechner hast du auf deinem Computer, oder auf 
deinem Mobilfon, wenn du es quer stellst. Und nur den würde ich nutzen, 
denn: 10-5/2 gibt auf dem Billigrechner 2.5, auch auf dem 
nichtwissenschaftlichen Rechner auf dem Handy

Auf dem wissenschaftlichen Rechner kommt da korrekt 7.5 raus, Punkt vor 
Strich. Also nicht 10-5=5/5=2.5, sondern 10-(5/2), also 10-2.5.

von Antoni (Gast)


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haha,
vielen Dank fuer die zahlreichen Antworten,
das hat schonmal wieder Mut gemacht!

Ja das Programmieren faellt mir natuerlich leichter,
das mach ich hobbymaessig schon seit 10 Jahren,
mit Elektronik hatte ich bisher nichts am Hut!
Deswegen gehen uCs ganz gut, aber sobald es um
Spannungsstabilisierung geht, da wirds komisch
in meinem Kopf.

Ich glaube auch, dass die Mathematik jetzt nicht
das argste Problem ist... Das ohmsche Gesetz ist
ja nicht grade hohe Mathematik...
Viel mehr ist es, dass es schwierig fuer mich ist
einzuschaetzen, welche Formel wann relevant ist
und Anwendung findet...

Letztlich werd ich den Rat ernstnehmen und versuchen
an Projekten zu wachsen. Das macht mir mehr Spass...
Aber es ist so ein bisschen das Henne-Ei Problem....
Ohne das noetige Wissen weiss ich nicht, was ich
Bauen kann, ohne zu Bauen erlern ich nicht das noetige Wissen.

Aber wird schon, dank euch!

von p. pimmel (Gast)


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Wieviele Formeln muss man lernen bis man das erste Praxisprojekt (was ja 
der Grund für den Einstieg ist) machen kann?

Ich lerne doch nicht einfach so zum Spaß, sondern weil ich irgendein 
Problem lösen will. Da will ich das Problem lösen und nicht erst Bücher 
lesen in denen drinsteht wie ich auf die Lösung komme.

von Thomas S. (thommi)


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Ohne Mathematik geht nur, einen Bausatz zusammenzubauen.

U (Spannung)=R (Widerstand)x I (Strom) mit allen Umstelungen ist mal die 
Grundvorraussetzung. Dann noch P (Leistung) = U x I.

Mit diesen Formeln kommst du schon recht weit.

Widerstände addieren sich in Reihenschaltung, parallel gilt dann 
(R1*R2): (R1+R2), oder 1/R1+1/R2+1/R3= 1/Rgesamt

Bei Kondensatoren gilt: Parallel addieren sich die Kapazitäten, seriell 
gilt 1/C1+ 1/C2...= 1/C gesamt, also genau umgekehrt zu den 
Widerständen.

Spannungsteiler: Poti mit 1000 Ohm, und 5 V an den Aussenanschlüssen. 
Mittelstelung gegen Masse 2.5 V. 10 % vom Masseanschluss des Potis, 0.5 
V, 20 % 1 V etc. Kann also auch mit Prozent ermittelt werden.

Diese Grundlagen musst du dir aneignen, ist nicht schwer, und dann geht 
schon einiges mehr. Dann kannst du auch analysieren, warum ein 
Widerstand oder Transistor mal abraucht.

Beispiel: Transistor, welcher bei 12 V eine Halogenlampe mit 55 W 
steuern soll. Transistor kann 0.5 A schalten, lampe zieht nach P=U*I 
umgewandelt i=P/U (55Watt/12V) 4,6 A, also fast das Zehnfache der 0.5 A.

Die Beschaffung eines Elektronikbaukastens war mal ne richtige 
Entscheidung für die Grundlagenforschung. Ob da Franzis, oder ein 
anderer Anbieter dafür prädestiniert ist, kann ich nicht beurteilen.

Du hast dann aber zumindest mal die Hardware.

Wie die Anleitung aussieht, weiss ich auch nicht, aber du könntest mal 
auf diese Seite schauen: http://www.elektronik-kompendium.de/

µCs programmieren ist auch nicht schwer, habe vor 30 Jahren Basic und 
Assembler in der Schule gelernt, wodurch mir Bascom sehr gelegen kommt.

Das war noch unter Newdos 80 und TI-Extended-Basic, mann bin ich alt.

Software flashen ist im Hobbybereich einfacher als Hardware 
zusammenzubauen.

Du hast dir da ein schönes Hobby ausgesucht, welches aber dennoch 
teilweise relativ mathematiklastig ist.

Einen Wissenschaftlichen Rechner hast du auf deinem Computer, oder auf 
deinem Mobilfon, wenn du es quer stellst. Und nur den würde ich nutzen, 
denn: 10-5/2 gibt auf dem Billigrechner 2.5, auch auf dem 
nichtwissenschaftlichen Rechner auf dem Handy

Auf dem wissenschaftlichen Rechner kommt da korrekt 7.5 raus, Punkt vor 
Strich. Also nicht 10-5=5/5=2.5, sondern 10-(5/2), also 10-2.5.

Antoni schrieb:
> haha,
> vielen Dank fuer die zahlreichen Antworten,
> das hat schonmal wieder Mut gemacht!
>
> Ja das Programmieren faellt mir natuerlich leichter,
> das mach ich hobbymaessig schon seit 10 Jahren,
> mit Elektronik hatte ich bisher nichts am Hut!
> Deswegen gehen uCs ganz gut, aber sobald es um
> Spannungsstabilisierung geht, da wirds komisch
> in meinem Kopf.
>
> Ich glaube auch, dass die Mathematik jetzt nicht
> das argste Problem ist... Das ohmsche Gesetz ist
> ja nicht grade hohe Mathematik...
> Viel mehr ist es, dass es schwierig fuer mich ist
> einzuschaetzen, welche Formel wann relevant ist
> und Anwendung findet...
>
> Letztlich werd ich den Rat ernstnehmen und versuchen
> an Projekten zu wachsen. Das macht mir mehr Spass...
> Aber es ist so ein bisschen das Henne-Ei Problem....
> Ohne das noetige Wissen weiss ich nicht, was ich
> Bauen kann, ohne zu Bauen erlern ich nicht das noetige Wissen.
>
> Aber wird schon, dank euch!

Eben. Try and hopefully not fail. Und wenn ein Failfall vorkommt, dann 
kannst du hier nachfragen und den Fehler berichtigen, zumindest 
meistens.

Aber der Lerneffekt ist dann da, und der Verlust ist bei den heutigen 
Preisen für Bauelemente überschaubar.

von c-hater (Gast)


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Antoni schrieb:

> nach den ersten Erfahrungen mit uCs wurde mir
> recht schnell klar, dass man nicht viel machen
> kann ohne elektronisches Grundlagenwissen.

Das spricht immerhin sehr für dich.

> Das scheint mir allerdings recht unzugaenglich zu sein.

Ist es leider tatsächlich auch. Die reine Mathematik. Allerdings eher 
die einfacheren Sachen davon...

> Ich fing an mit einem Elektronikeinsteigerpaket von
> Franzis, was nach einem guten Einstieg sehr schnell
> fuer mich unverstaendlich und komplex wurde.

Dann fehlt dir zuviel mathematische Grundlagenbildung. Das kann man 
leider nur durch Lernen bekämpfen.

> Ich bin kein Student eines technischen Faches

Leider ist es heute so, dass nicht mal Absolventen eines technischen 
Studiengangs einigermassen zuverlässig die Mathematik beherrschen, die 
sie eigentlich beherrschen sollten...

Soll heißen: Das kann man nachholen, wenn es nötig ist. Man muß es nur 
wollen und genug Zeit dafür aufwenden (können). Oder man wird BWLer...

Man muß aber heute auch nicht mehr jeden verschissenen Widerstand selber 
ausrechnen können. Es genügt, die Gesetze einigermaßen verstanden zu 
haben. Dann kann man Sachen wie etwa LT-Spice für's Rechnen einsetzen, 
hat aber im Hinterkopf die Mathematik, die nötig ist, um solche 
Simulationen dazu zu bringen, etwas Sinnvolles auszurechnen, und die 
Ergebnisse kritisch zu bewerten.

Ist im Prinzip ganz so wie früher(tm), als man mittels Kenntnis der 
Zusammenhänge das Ergebnis des Rechenschiebers interpretiert hat. Damals 
war es halt meist nur die Abschätzung der Größenordnung, heute reicht 
das etwas weiter, weil einfach sehr viel mehr im "Rechenschieber" 
passiert...

von uwe (Gast)


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Nen Tip: probier mal Lehrbücher für Ausbildungsberufe wie 
Energieelektroniker, Elektromechaniker, Mechatroniker, 
Industrieelekroniker usw., diese setzen den Realschulabschluß voraus.
Du benötigst auf jeden Fall ein Tabellenbuch für diesen 
Ausbildungsberuf.
Da wird dir erst mal das Ohmsche Gesetz beigebracht dann Gleichstrom 
Wechselstrom und Kapazitäten und Induktivitäten. Dann kommen Halbleiter 
wie Diode und Transistor. Im Tabellebuch stehen ALLE Formeln und 
Einheiten zurückgeführt auf SI-Einheiten drinn. Den rest macht man mit 
Formel umstellung bzw. Gleichungen umstellen nur mit Einheiten.
z.B. U=R*I und P=U*I also kann man für U auch R*I schreiben daraus folgt 
P=R*I*I also P=R*I². Man verkettet und stellt um.
http://www.amazon.de/Tabellenbuch-Elektrotechnik-Tabellen-Formeln-Normenanwendungen/dp/3808532289/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1446310228&sr=8-1&keywords=tabellen+buch+elektro

von uwe (Gast)


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Achso hab ich vergessen: Es gibt gute Simmulationsoftware für 
Elektronische Schaltungen. Also man muß die Bauelemte agr nicht haben 
und nicht Löten und man braucht die teuren Messinstrumente nicht kaufen 
und kann trotzdem die Schaltungen und Theorien in den Büchern testen und 
sich die Ergebnisse  darstellen lassen.
z.B.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltungssimulation

von Peter (Gast)


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Das hat in der Make: gerade erst eine hervorragende Rezension 
eingefahren: 
http://www.amazon.de/Elektronik-f%C3%BCr-Kids-mitp/dp/3958450164/ Wenn 
du also "mutig" genug bist, ein Kinderbuch zu lesen, meint der 
Rezensent: "unbedingt kaufen".

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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@Antoni, Du schriebst:
"Kennt ihr sonst gute Einstiegsmoeglichkeiten fuer Laien?
Ich bin kein Student eines technischen Faches, ich krieg
das wohl nur hin wenns einfach erklaert ist."

Ich hatte vorhin vergessen das aufzugreifen - welche für Grundlagen sind 
denn vorhanden?

von Alexander S. (alesi)


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von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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@Antoni: Nur so eine Idee:
Vielleicht findet sich in Deiner Nähe jemand, z.B ein E-Technik-Student, 
so ab 5. Semester, der Dir die Grundlagen nahe bringen kann.
Für den Studenten eine super Übung und Du hast am Anfang jemanden der 
Dich in die richtige Richtung bringt.

von Toxic (Gast)


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Antoni schrieb:
> Kennt ihr sonst gute Einstiegsmoeglichkeiten fuer Laien?

Es gibt hier einen User (Stefan Frings) auf dem Forum,der auch Buecher 
geschrieben hat.
Ich denke mal Band 1 und Band 2 duerften fuer Dich von Interesse sein:

http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Antoni schrieb:
> Dann hab ich auf Empfehlung hin die 'Arts of Electronics'
> gekauft, aber auch dieses Buch wird mir schon
> auf den ersten Seiten sehr komplex und mathematisch

Das ist auch in etwa so, als würdest du für die Besichtigung einer 
Kathedrale erstmal die ganze Bibel lesen.
Art of Electronics ist ein sehr gutes Nachschlagewerk, wendet sich aber 
an fortgeschrittene Elektroniker. Stells erstmal ins Regal und folge den 
o.a. Tipps für einfachere Literatur und Bausätze/Experimentierkästen.
Nicht leichtfertig verschenken. Es kann sein, das du dich in den 
kommenden Jahren oft an das Buch wendest - einfach, weil es so gut wie 
alle Bereiche in diesem Fachgebiet kompentent abdeckt und das sogar oft 
mit Humor.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (achims)


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Aus welcher Ecke von DE kommst du?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Antoni schrieb:
>> Dann hab ich auf Empfehlung hin die 'Arts of Electronics'
>> gekauft, aber auch dieses Buch wird mir schon
>> auf den ersten Seiten sehr komplex und mathematisch
>
> Das ist auch in etwa so, als würdest du für die Besichtigung einer
> Kathedrale erstmal die ganze Bibel lesen.
> Art of Electronics ist ein sehr gutes Nachschlagewerk, wendet sich aber
> an fortgeschrittene Elektroniker. Stells erstmal ins Regal und folge den
> o.a. Tipps für einfachere Literatur und Bausätze/Experimentierkästen.
> Nicht leichtfertig verschenken. Es kann sein, das du dich in den
> kommenden Jahren oft an das Buch wendest - einfach, weil es so gut wie
> alle Bereiche in diesem Fachgebiet kompentent abdeckt und das sogar oft
> mit Humor.

Würde ich so jetzt nicht sagen, man kann so ein Buch nicht am Stück 
lesen und dann erwarten viel verstanden zu haben. Da muss man immer 
wieder aufhören und ein paar Fingerübungen machen - Auf ner blanken 
Platine, nem Stück Papier oder meinetwegen auch SPICE. Insofern hat AoE 
eine gewisse Ähnlichkeit zu Uni-Skripten, wobei der Grad der 
Aufbereitung und des An-die-Händchen-nehmen natürlich viel höher ist bei 
AoE.

(Wenn man den Aoe, oder auch T/S, aus dem Bücherregal zieht und auf den 
Tisch knallt, kommt aber tatsächlich ein bisschen Bibelfeeling auf. Bei 
AoE nicht zuletzt wegen des Goldenen Einbands :-)

von Antoni (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Ich hatte vorhin vergessen das aufzugreifen - welche für Grundlagen sind
> denn vorhanden?
Umm... nun... Mathemaessig ein Mathelk in der Schule, viele
Jahre her, aber ein bisschen integriert, differenziert und mit
komplexen Zahlen gerechnet haben wir damals auch.
Programmieren kann ich ein bisschen in C und Python,
weil Linuxbenutzer seit vielen Jahren.
Die ersten Sachen mit dem AVR klappen auch gut,
Eingabe/Ausgabe ,Timer/PWM, ADC hab ich auch schon
zum Laufen bekommen.
Und Elektrotechnikmaessig hab ich vor nem Monat angefangen...
halt nur ein bisschen rumgespielt mit Widerstaenden, Kondensatoren
und Bipolar Transistoren und viel rumgelesen.


Achim S. schrieb:
> Aus welcher Ecke von DE kommst du?
Zur Zeit nahe Goettingen, wird aber in genau 3 Monaten wechseln
nach Unbekannt.

Matthias S. schrieb:
> Art of Electronics ist ein sehr gutes Nachschlagewerk, wendet sich aber
> an fortgeschrittene Elektroniker. Stells erstmal ins Regal und folge den
> o.a. Tipps für einfachere Literatur und Bausätze/Experimentierkästen.
> Nicht leichtfertig verschenken. Es kann sein, das du dich in den
> kommenden Jahren oft an das Buch wendest - einfach, weil es so gut wie
> alle Bereiche in diesem Fachgebiet kompentent abdeckt und das sogar oft
> mit Humor.

Gut zu Wissen!

Toxic schrieb:
> Antoni schrieb:
>> Kennt ihr sonst gute Einstiegsmoeglichkeiten fuer Laien?
>
> Es gibt hier einen User (Stefan Frings) auf dem Forum,der auch Buecher
> geschrieben hat.
> Ich denke mal Band 1 und Band 2 duerften fuer Dich von Interesse sein:
>
> http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html

Tatsaechlich dienen mir die Buecher von Anfang an schon als Grundlage.
Ein sehr guter Einstieg fuer AVR!

Marcus H. schrieb:
> @Antoni: Nur so eine Idee:
> Vielleicht findet sich in Deiner Nähe jemand, z.B ein E-Technik-Student,
> so ab 5. Semester, der Dir die Grundlagen nahe bringen kann.
> Für den Studenten eine super Übung und Du hast am Anfang jemanden der
> Dich in die richtige Richtung bringt.

Auh ja, das waer ne Idee...
nur eine solche Person erstmal finden/treffen/kennenlernen.

von Daniel h. C. (harrycane)


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Hallo!


Ein Kumpel von mir hat das gleiche Problem wie du und arbeitet sich 
grade begeistert in die Grundlagen der Elektronik ein mit folgender 
Elektor-Bücherreihe:

http://www.elektor.de/elektronik-gar-nicht-schwer-1

http://www.elektor.de/elektronik-gar-nicht-schwer-2


Wenn du auch an Digitaltechnik interessiert bist, wäre der dritte Band 
sicher auch interessant:

http://www.amazon.de/Elektronik-schwer-Experimente-moderner-Digitaltechnik/dp/3921608708


Viel Spaß und viel Erfolg!

Harry

von Mark & Pfennig (Gast)


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roflkopter schrieb im Beitrag #4331445:
> ...ich.. Troll ...
Du hast Dich exakt beschrieben...

von Klaus (Gast)


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@ Mark & Pfennig

> ... Troll ... Dich

von Antoni (Gast)


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Klaus schrieb:
> @ Mark & Pfennig
>
>> ... Troll ... Dich

Ich find es ganz komisch, dass es hier in dem Forum
oft so ein merkwuerdiges Bewerten von Beitraegen gibt.
Was ich sagen will: Ich werd das in Zukunft mal ignorieren,
weil es ja nun nicht wirklich zu irgendwas beitraegt.

Was ich allerdings noch beitragen wollte, vor ein paar Stunden
gefunden:
Open MIT Lectures, ich habe 2 Videolectures von diesem
Dozenten bisher geschaut und bin schlichtweg begeistert,
genau das was ich gesucht habe:
http://ocw.mit.edu/courses/electrical-engineering-and-computer-science/6-002-circuits-and-electronics-spring-2007/video-lectures/


Damit vielleicht auch ein Abschluss meinerseits.
Vielen Dank!

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