Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zum Bau eines Durchgangsprüfers (PTC, Kaltleiter)


von Christian F. (neo2001)


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Ich möchte mir gern einen Durchgangsprüfer selbst bauen, da es auf Dauer 
irgendwie nervt deswegen ständig das Multimeter einzuschalten. Habe 
natürlich ausführlich gesucht und bin dabei z.B. auf diesen Thread 
gestoßen:
Beitrag "Durchgangsprüfer mit "Sperrschwinger", Schaltplan gesucht !"

Dort wird u.a. das Testofon erwähnt, was so ziemlich genau das zu sein 
scheint was ich mir vorstelle.
http://taco-nauert.com/datenblaetter/BS0401N_Bauanleitung.pdf (Achtung, 
große PDF-Datei)

Ein ähnliches Produkt gibt es von ELV:
http://files.elv.de/service/manuals/DP100/38437-DP100.pdf

Um mich an die Schaltung heranzutasten (bin Anfänger) hab ich mir diese, 
etwas einfachere Version, erst mal nur auf einem Steckbrett 
zusammengebastelt:
http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/minitester_durchgangspruefer.htm

Soweit so gut.

Meine Frage betrifft hauptsächlich das PTC Element bzw. den 
Kaltleiter/Widerstand den die beiden "professionelleren" Geräte zur 
zusätzlichen Absicherung verwenden. Auch wenn ich nicht vor habe, das 
Gerät gleich in die nächste eingeschaltete Steckdose zu stecken, 
erscheint mir das eine trotzdem sinnvolle Sache zu sein. Mein Problem 
ist, dass ich nicht so recht weiss was für ein Typ PTC das ist. In der 
Dokumentation vom Testofon stehen diesbzgl. keine konkreten Zahlen. Bei 
dem Gerät von ELV steht zumindest "3k Ohm".

Da ich sowieso bei Reichelt bestellen möchte, hab ich mich dort mal 
durch das Angebot gewühlt aber bin nicht so wirklich fündig geworden. 
Die dort angebotenen PTC-Elemente (z.B. "PFRA 010") werden mit 40A/60V 
Belastungsgrenze angegeben. Auch allein schon optisch erscheinen die in 
den obigen Dokumentationen gezeigten PTCs deutlich "grobschlächtiger" zu 
sein als das was dort zu sehen ist. Allerdings konnte ich leider nichts 
derartiges bei Reichelt finden.

Habe dann einfach mal bei eBay geschaut und z.B. sowas gefunden, was mir 
schon eher in die richtige Richtung zu gehen scheint:
http://www.ebay.de/itm/PTC-Thermistor-B774-Epcos-1100-Ohm-/121783384854

Konkret: Was für Eckdaten müsste ein PTC für diesen Anwendungsfall 
haben?

von HabNix (Gast)


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Hatte mich mal mit den verschiedenen Testern beschäftigt, um ein 
Morseübungsgerät zu bauen, dass sich auch als Durchgangstester einsetzen 
lässt (als Projekt für eine Jugendgruppe). Ich bin dort bei der 
ELV-Version gelandet. Den PTC gab es bei Farnell.
Vishay Bestell-Nr. 2381-660-51193
Die Kondensatoren auf 3n3 geändert und Sicherung 100mA flink
Zwei Sperrwandlerversionen getestet, als Durchgangstester zu hochohmig. 
Testofon habe ich nicht aufgebaut.

MfG

von HabNix (Gast)


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Nachtrag:
Bestell-Nr. wurde inzwischen vermutlich geändert. Neu PTCCL05H110HBE
http://www.mouser.com/ds/2/427/ptccl265vseries-109202.pdf

von Christian F. (neo2001)


Angehängte Dateien:

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@HabNix: Vielen Dank für die Information! :-)

Reichelt scheint das wohl tatsächlich nicht zu haben. Werde ich den PTC 
Widerstand also dann woanders kaufen müssen. Jetzt weiß ich ja aber auch 
nach was genau ich schauen muss.


Im Moment bin ich mehr aus Neugier noch ein wenig am 
herumexperimentieren mit der Schaltung von hier:
http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/minitester_durchgangspruefer.htm

Und dazu hätte ich noch ein paar (für den Wissenden vlt. doofe) Fragen!
Wie gesagt, mir geht es im Moment mehr darum die Sache auch zu 
verstehen, nicht darum auf Anhieb einen "perfekten" Durchgangsprüfer zu 
bauen (gibt es wahrscheinlich eh nicht).

Zunächst mal hab ich die Schaltung erfolgreich so aufgebaut wie sie dort 
gezeichnet ist. Sprich der Lautsprecher tönt je nach Widerstand 
unterschiedlich (hab mir das mit dem astabilen Multivibrator bei 
Wikipedia durchgelesen und die Zusammenhänge glaube auch einigermaßen 
verstanden).

Meine eigenen Anpassungen der Schaltung, zu denen ich ein paar Fragen 
habe, habe ich des besseren Verständnisses wegen in den angehängte 
Schaltplan eingezeichnet.

1.) Um die Lautstärke anpassen zu können habe ich R6 durch einen 1k Poti 
ersetzt (RV1). Funktioniert auch. Macht das so Sinn? Oder sollte man das 
besser anders lösen?

2.) Dieser Prüfer arbeitet ja mit 9V bzw. 8,xx (vermutlich wegen der 
Diode) und über die Messleitung gehen so (gemessen) ca. 18 mA bei 
direktem Kontakt. Ist er damit überhaupt für elektronische Schaltungen 
(bestückte Platine) o.ä. geeignet oder doch eher nur für die Elektrik?

Habe spaßeshalber mal die vier Widerstände gegen deutlich größere 
ersetzt (dafür die Kondensatoren reduziert) und jetzt sind es nur noch 
ca. 1 mA bei direktem Kontakt. Macht es ohne Reduktion der Spannung 
überhaupt Sinn die Stromstärke zu "optimieren"?

Blöde Zusatzidee: Wäre es möglich mehrere Dioden (bei D1) hintereinander 
zu schalten um die Spannung weiter zu reduzieren - oder gibt es da einen 
Haken?

3.) Zusätzlich zum akustischen möchte ich auch ein gut sichtbares 
visuelles Feedback. Habe daher eine (weiße) LED über einen weiteren 
Transistor (Q4) eingefügt. Dies erschien mir sinnvoll, da der Strom für 
die LED so nicht über die Messleitung fließt. OK? Umständlich? Besser 
Möglichkeiten?
Mir ist zudem aufgefallen, dass der Lautsprecher manchmal etwas knackt 
seit die LED mit drin ist - gibt es da irgendwie eine Möglichkeit das 
besser zu entkoppeln?

4.) Was mir noch fehlt ist die Möglichkeit die Empfindlichkeit anpassen 
zu können. Im Moment tönt das Teil selbst bei 2kOhm und mehr, was für 
mich eigentlich zu viel ist. Durch die große Bandbreite ist der 
Unterschied z.B. zwischen quasi-0 Ohm und 100 Ohm ohne direkten 
Vergleich kaum wahrnehmbar. Mir wäre es aber lieber, wenn 100 Ohm 
bereits die Obergrenze des Wahrnehmbaren darstellen würde.
Wie kann ich das erreichen? Habe versucht R5 durch einen größeren 
Widerstand zu ersetzen - aber einen Unterschied konnte ich bewusst nicht 
wahrnehmen.

Würde mich über ein paar weiterführende Informationen oder Gedanken sehr 
freuen!

von alf (Gast)


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das ist "meine" Version eines Durchgangsprüfers
https://sites.google.com/site/alfschmaster/durchgangspr%C3%BCfer%2Cbeeper%C2%A0

das interessante daran: der Ton verändert sich mit dem Widerstand , dh 
man kann an der veränderten Tonhöhe schon kleine Unterschiede (weniger 
als 1 ohm) erkennen

von Thomas S. (thom45)


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Ich hätte da noch eine Schaltung, die in der Lage ist niederohmige Werte 
bis etwa 1 Ohm zu erkennen:

  "Von der Blinkschaltung zum Print- und Verdrahtungstester"
     http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pvtest.htm

Diese Schaltung dient dem sicheren Verdrahtungstest. Eine Diode wird 
nicht erkannt und gilt als Unterbruch. Das genau war auch die Absicht, 
als ich diese Schaltung in den 1970er-Jahren realisierte und heute noch 
seinen Dienst erfüllt.

Gruss
Thomas

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