Hallo, mir hat ein Marder im Roller Kabel durchgeknabbert. Keine Lastkabel, nur Steuerung (Anlasserrelais, Blinker, Helmfachbeleuchtung). Da ich das Fahrzeug oft brauche habe ich die Kabel kurzerhand mit Wago-222 (die mit den orangenen Hebeln) repariert. Funktioniert einwandfrei... aber kann mir der TÜV deswegen ans Bein pinkeln? Wenn ja, wie wäre die korrekte Lösung aus Sicht des TÜV? Neuer Kabelbaum?! Ansonsten ist das Fahrzeug völlig TÜV-konform, keine illegalen Anbauteile, kein aufgemotzter Motor (bei 300 ccm³ auch überflüssig)... Kennt sich da jemand aus?
Mardermörder schrieb: > Wenn ja, wie wäre die korrekte Lösung aus Sicht des TÜV? Neuer > Kabelbaum?! ich würde sagen, Pressverbinder mit Schrumpfschlauch. In die Wago kann halt Wasser eindringen.
Das ist zwar keine belastbare Aussage, aber ich persönlich würde mir da keine Gedanken machen, solange die geflickten Leitungen nicht offen für den TÜV sichtbar sind. Versteckte Kablebäume schaut der TÜV sich nicht an. Der prüft nur die technische Sicherheit. Wenn also alles ordnungsgemäss funktioniert sollte es ok sein. Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch drüber.
Mardermörder schrieb: > Inwiefern ist das ein Problem? Ich nehme mal an, das bezog sich auf das "kann Wasser eindringen". Das ist ein Problem, weil Wasser und irgendwie elektrisch gespannte (:-)) Leitungen zu erstaunlichen Färbungen neigen (Korrosion; bunte Oxide und Salze).
Stefan M. schrieb: > Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch > drüber. darüber sind aber viele geteilter Meinung, ich bevorzuge crimpen und dann Schrumpfschlauch drüber, optimal mit Schmelzkleber.
Joachim B. schrieb: > dann Schrumpfschlauch Wir sehen die Kabel nicht, aber Schrumpfschlauch ist schon mal eine gute Idee gegen Schmutz. Gegen Marderbiss hilft öfter waschen, Norax und ein ausreichender Kabelschutz aus dem Baumarkt.
Danke soweit. Wago also kein Problem im Trockenen. Ich könnte doch auch die Öffnungen mit Epoxid ausgießen? Schrumpfschlauch und so weiter habe ich auch, allerdings habe ich Bedenken zu löten - vibriert ja doch ganz ordentlich so ein Einzylinder und die Kabel liegen direkt auf dem Motorraum. Crimpen wäre wohl eine gute Idee, aber ich habe nur eine einfache Crimpzange (ok, mit Einrastung), die nur von zwei Seiten quetscht.
Epoxy in der Wago sollte das nachfedern der Klemmen wenn sich das Kupfer deformiert nachhaltig verhindern...
Florian F. schrieb: > Epoxy in der Wago sollte das nachfedern der Klemmen wenn sich das Kupfer > deformiert nachhaltig verhindern... und damit die sichere Kontaktgabe unter allen Umständen auch.
Stefan M. schrieb: > Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch > drüber. Vom Löten würde ich die Finger lassen.. Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut.
Schlumpf schrieb: > Vom Löten würde ich die Finger lassen.. > Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut. Wenn man löten kann, dann nicht. Ich löte auch in verbrennergetriebenen Modellflugzeugen meine Leitungen. Ist noch nie eine gebrochen. Wichtig ist der Schrumpfschlauch. Dann ist alles mindestens so stabil und haltbar wie die "unverletzte" Leitung.
Schlumpf schrieb: > Vom Löten würde ich die Finger lassen.. > Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut. Die Klemmen verändern auch das Schwingverhalten des Kabels. Nachdem ich 3x Kontaktprobleme mit einer Zündleitung hatte, habe ich dann gelötet (allerdings nicht die Stirnflächen aneinander, sondern die Drähte parallel gelegt und mit einem dünnen Drähtchen umwickelt). Das hielt bis zur endgültigen Verschrottung.
Bei meinem Motorrad nutze ich solche Klemmen, um von vorhandenen Kabeln abzuweigen. Ohne zusätzliche Umhüllung. https://www.conrad.de/de/kabel-schnellklemmverbinder-set-querschnitt-1-25-mm-pole-2-blau-5-st-733768.html Läuft bislang ohne Probleme - inzwischen 8 Jahre.
Ein Stromdieb ist in vibrierenden Umgebungen nun wirklich fehl am Platz!
Stefan M. schrieb: > Ich löte auch in verbrennergetriebenen Modellflugzeugen meine Leitungen. > Ist noch nie eine gebrochen. Wie viele Betriebsstunden machen diese Flugzeuge pro Jahr? Vielleicht während 8 Monaten pro Jahr eine halbe Stunde pro Woche? Also weniger als 20 Stunden im Jahr? Das ist einfach eine andere Liga, als ein Fahrzeug, das man täglich vielleicht 1 Stunde zum Pendeln benutzt...
Vielleicht ist Löten mit folgender Technik die richtige Wahl? http://makezine.com/2012/02/28/how-to-splice-wire-to-nasa-standards/
Die Wago-Klemmen sind schon o.k., gut wäre es, diese Verbindung in einem spritzwassergeschützen Gehäuse unterzubringen, und gegen Lötverbindungen (gute) spricht nichts, solange ein Schrumpfi drauf ist, vorzugsweise mit Kleber...
Mani W. schrieb: > einem spritzwassergeschützen Gehäuse Ja, nennt sich gut verschließbare Garage. Aber Schrumpfschlauch scheint praktikabler, da der Marder sicher noch weitere Stücke verspeisen möchte. Ansonsten öfter Norax oder Sargotan am Tatort versprühen hilft.
Stefan M. schrieb: > Schlumpf schrieb: >> Vom Löten würde ich die Finger lassen.. >> Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut. > > Wenn man löten kann, dann nicht. So sehe ich das auch. Auch die Autodoktoren im Vox und Eddy bei den Gebrauchtwagen Profis löten mit Schrumpfschlauch. Es gibt auch den richtig ekligen Schrumpfschlauch mit Klebstoff drin, der ist auch für nasse Umgebungen geeignet. Meine Lambdasonde 2 (unterm Auto hinterm Kat, also im Dreck) habe ich so vor Jahren verkabelt und das läuft prima.
Löten ist bei dauerhafter Vibration schlecht wenn es sehr lange halten soll. Bei ruhigen Umgebungen hingegen ist es sinnvoll. Wagos sind aber mit Abstand die schlechteste Wahl. Für einen Roller ist löten und danach schrumpfschlauch mit schmelzkleber eine akzeptable wahl. Solange es nicht auf Zug in einem Kabelkanal liegt (wie im Kfz) wird die variante Jahre halten. Professionell wären Gasdichte Crimpverbinder mit entsprechender Zange angebracht und abschließend Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber...allerdings kosten diese Zangen gerne mal 300€ und mehr... (Und ich meine jetzt nicht diese schrottverbinder aus dem Kfz Bereich...da ist löten die eindeutig bessere wahl!)
TestX schrieb: > Für einen Roller ist löten und danach > schrumpfschlauch mit schmelzkleber eine akzeptable wahl. Das möchte ich nochmal betonen: Wenn gelötet wird, ist die Lötstelle unbedingt trocken zu halten. Einfacher Schrumpfschlauch ohne Kleber reicht da nicht, mir hat es am Motorrad solche Lötungen (nach zugegebenermaßen immerhin > 10 Jahren) einfach zerbröselt. Ich nehme an, daß das Wasser in Verbindung mit Kriechstrom das Lötzinn zersetzt, aber ich bin kein Chemiker.
oszi40 schrieb: > Aber Schrumpfschlauch scheint > praktikabler, da der Marder sicher noch weitere Stücke verspeisen > möchte. Am besten noch ein feines Drahtgitter (1-2 mm) darüber, dann vergeht sich der Marder nicht am Rest... J. L. schrieb: > Ich nehme an, > daß das Wasser in Verbindung mit Kriechstrom das Lötzinn zersetzt, aber > ich bin kein Chemiker. Feuchtigkeit und Gleichstrom frisst überall alles weg, darum ist das kein Argument gegen Lötverbindungen...
Kennt ihr diese "Lötverbinder"? http://www.autoteile-plauen.de/kfz_elektrik/kabelschuhe_steckverbindunge/leitungsverbinder/
Und mit Schneidklemmen (Stromdieben) kann man auch perfekt die angestrebte Verbindung kappen oder ziemlich beschädigen... Schlecht bei höheren Strömen...
Einfach Flachstecker/-Buchse ankrimpen und fertig. Isolierhülsen gibt es dazu auch. Wenn man keine gute Zange hat, einfach anquetschen und dann verlöten. Hält hundert Jahre.
gruselig schrieb: > Stefan U. schrieb: >> Kennt ihr diese "Lötverbinder"? > > gruselig Auch schon vom Preis indiskutabel.
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