Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wago-222 nach Marderbesuch zulässig?


von Mardermörder (Gast)


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Hallo,

mir hat ein Marder im Roller Kabel durchgeknabbert. Keine Lastkabel, nur 
Steuerung (Anlasserrelais, Blinker, Helmfachbeleuchtung).
Da ich das Fahrzeug oft brauche habe ich die Kabel kurzerhand mit 
Wago-222 (die mit den orangenen Hebeln) repariert. Funktioniert 
einwandfrei... aber kann mir der TÜV deswegen ans Bein pinkeln?

Wenn ja, wie wäre die korrekte Lösung aus Sicht des TÜV? Neuer 
Kabelbaum?!

Ansonsten ist das Fahrzeug völlig TÜV-konform, keine illegalen 
Anbauteile, kein aufgemotzter Motor (bei 300 ccm³ auch überflüssig)...


Kennt sich da jemand aus?

von Peter II (Gast)


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Mardermörder schrieb:
> Wenn ja, wie wäre die korrekte Lösung aus Sicht des TÜV? Neuer
> Kabelbaum?!

ich würde sagen, Pressverbinder mit Schrumpfschlauch.

In die Wago kann halt Wasser eindringen.

von Stefan M. (derwisch)


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Das ist zwar keine belastbare Aussage, aber ich persönlich würde mir da 
keine Gedanken machen, solange die geflickten Leitungen nicht offen für 
den TÜV sichtbar sind.
Versteckte Kablebäume schaut der TÜV sich nicht an.
Der prüft nur die technische Sicherheit.
Wenn also alles ordnungsgemäss funktioniert sollte es ok sein.

Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch 
drüber.

von Mardermörder (Gast)


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Inwiefern ist das ein Problem?

von Peter II (Gast)


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Mardermörder schrieb:
> Inwiefern ist das ein Problem?

was?

von Testfall (Gast)


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Mardermörder schrieb:
> Inwiefern ist das ein Problem?

Ich nehme mal an, das bezog sich auf das "kann Wasser eindringen".
Das ist ein Problem, weil Wasser und irgendwie elektrisch gespannte 
(:-)) Leitungen zu erstaunlichen Färbungen neigen (Korrosion; bunte 
Oxide und Salze).

von Joachim B. (jar)


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Stefan M. schrieb:
> Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch
> drüber.

darüber sind aber viele geteilter Meinung, ich bevorzuge crimpen und 
dann Schrumpfschlauch drüber, optimal mit Schmelzkleber.

von oszi40 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> dann Schrumpfschlauch

Wir sehen die Kabel nicht, aber Schrumpfschlauch ist schon mal eine gute 
Idee gegen Schmutz. Gegen Marderbiss hilft öfter waschen, Norax und ein 
ausreichender Kabelschutz aus dem Baumarkt.

von Mardermörder (Gast)


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Danke soweit. Wago also kein Problem im Trockenen.
Ich könnte doch auch die Öffnungen mit Epoxid ausgießen?

Schrumpfschlauch und so weiter habe ich auch, allerdings habe ich 
Bedenken zu löten - vibriert ja doch ganz ordentlich so ein Einzylinder 
und die Kabel liegen direkt auf dem Motorraum.

Crimpen wäre wohl eine gute Idee, aber ich habe nur eine einfache 
Crimpzange (ok, mit Einrastung), die nur von zwei Seiten quetscht.

von Florian F. (flof3000)


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Epoxy in der Wago sollte das nachfedern der Klemmen wenn sich das Kupfer 
deformiert nachhaltig verhindern...

von Joachim B. (jar)


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Florian F. schrieb:
> Epoxy in der Wago sollte das nachfedern der Klemmen wenn sich das Kupfer
> deformiert nachhaltig verhindern...

und damit die sichere Kontaktgabe unter allen Umständen auch.

von Schlumpf (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Die ganz saubere Methode wäre natürlich löten und dann Schrumpfschlauch
> drüber.

Vom Löten würde ich die Finger lassen..
Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut.

von Stefan M. (derwisch)


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Schlumpf schrieb:
> Vom Löten würde ich die Finger lassen..
> Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut.

Wenn man löten kann, dann nicht.

Ich löte auch in verbrennergetriebenen Modellflugzeugen meine Leitungen.
Ist noch nie eine gebrochen.
Wichtig ist der Schrumpfschlauch. Dann ist alles mindestens so stabil 
und haltbar wie die "unverletzte" Leitung.

von oszi40 (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> Vom Löten würde ich die Finger lassen..
> Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut.

Die Klemmen verändern auch das Schwingverhalten des Kabels. Nachdem ich 
3x Kontaktprobleme mit einer Zündleitung hatte, habe ich dann gelötet 
(allerdings nicht die Stirnflächen aneinander, sondern die Drähte 
parallel gelegt und mit einem dünnen Drähtchen umwickelt). Das hielt bis 
zur endgültigen Verschrottung.

von Stefan F. (Gast)


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Bei meinem Motorrad nutze ich solche Klemmen, um von vorhandenen Kabeln 
abzuweigen. Ohne zusätzliche Umhüllung.

https://www.conrad.de/de/kabel-schnellklemmverbinder-set-querschnitt-1-25-mm-pole-2-blau-5-st-733768.html

Läuft bislang ohne Probleme - inzwischen 8 Jahre.

von genervt (Gast)


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Ein Stromdieb ist in vibrierenden Umgebungen nun wirklich fehl am Platz!

von P. M. (o-o)


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Stefan M. schrieb:
> Ich löte auch in verbrennergetriebenen Modellflugzeugen meine Leitungen.
> Ist noch nie eine gebrochen.

Wie viele Betriebsstunden machen diese Flugzeuge pro Jahr? Vielleicht 
während 8 Monaten pro Jahr eine halbe Stunde pro Woche? Also weniger als 
20 Stunden im Jahr? Das ist einfach eine andere Liga, als ein Fahrzeug, 
das man täglich vielleicht 1 Stunde zum Pendeln benutzt...

von guest (Gast)


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Vielleicht ist Löten mit folgender Technik die richtige Wahl?

http://makezine.com/2012/02/28/how-to-splice-wire-to-nasa-standards/

von Mani W. (e-doc)


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Die Wago-Klemmen sind schon o.k., gut wäre es, diese Verbindung in
einem spritzwassergeschützen Gehäuse unterzubringen, und gegen
Lötverbindungen (gute) spricht nichts, solange ein Schrumpfi drauf
ist, vorzugsweise mit Kleber...

von oszi40 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> einem spritzwassergeschützen Gehäuse

Ja, nennt sich gut verschließbare Garage. Aber Schrumpfschlauch scheint 
praktikabler, da der Marder sicher noch weitere Stücke verspeisen 
möchte.
Ansonsten öfter Norax oder Sargotan am Tatort versprühen hilft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan M. schrieb:
> Schlumpf schrieb:
>> Vom Löten würde ich die Finger lassen..
>> Da hast du dir dann bei Vibrationen die Sollbruchstelle eingebaut.
>
> Wenn man löten kann, dann nicht.

So sehe ich das auch. Auch die Autodoktoren im Vox und Eddy bei den 
Gebrauchtwagen Profis löten mit Schrumpfschlauch. Es gibt auch den 
richtig ekligen Schrumpfschlauch mit Klebstoff drin, der ist auch für 
nasse Umgebungen geeignet.
Meine Lambdasonde 2 (unterm Auto hinterm Kat, also im Dreck) habe ich so 
vor Jahren verkabelt und das läuft prima.

von TestX (Gast)


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Löten ist bei dauerhafter Vibration schlecht wenn es sehr lange halten 
soll. Bei ruhigen Umgebungen hingegen ist es sinnvoll. Wagos sind aber 
mit Abstand die schlechteste Wahl. Für einen Roller ist löten und danach 
schrumpfschlauch mit schmelzkleber eine akzeptable wahl. Solange es 
nicht auf Zug in einem Kabelkanal liegt (wie im Kfz) wird die variante 
Jahre halten.
Professionell wären Gasdichte Crimpverbinder mit entsprechender Zange 
angebracht und abschließend Schrumpfschlauch mit 
Schmelzkleber...allerdings kosten diese Zangen gerne mal 300€ und 
mehr... (Und ich meine jetzt nicht diese schrottverbinder aus dem Kfz 
Bereich...da ist löten die eindeutig bessere wahl!)

von Johann L. (radiostar)


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TestX schrieb:
> Für einen Roller ist löten und danach
> schrumpfschlauch mit schmelzkleber eine akzeptable wahl.

Das möchte ich nochmal betonen: Wenn gelötet wird, ist die Lötstelle 
unbedingt trocken zu halten. Einfacher Schrumpfschlauch ohne Kleber 
reicht da nicht, mir hat es am Motorrad solche Lötungen (nach 
zugegebenermaßen immerhin > 10 Jahren) einfach zerbröselt. Ich nehme an, 
daß das Wasser in Verbindung mit Kriechstrom das Lötzinn zersetzt, aber 
ich bin kein Chemiker.

von Mani W. (e-doc)


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oszi40 schrieb:
> Aber Schrumpfschlauch scheint
> praktikabler, da der Marder sicher noch weitere Stücke verspeisen
> möchte.

Am besten noch ein feines Drahtgitter (1-2 mm) darüber, dann vergeht
sich der Marder nicht am Rest...



J. L. schrieb:
> Ich nehme an,
> daß das Wasser in Verbindung mit Kriechstrom das Lötzinn zersetzt, aber
> ich bin kein Chemiker.


Feuchtigkeit und Gleichstrom frisst überall alles weg, darum ist das
kein Argument gegen Lötverbindungen...

von Stefan F. (Gast)


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von gruselig (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Kennt ihr diese "Lötverbinder"?

gruselig

von Mani W. (e-doc)


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Und mit Schneidklemmen (Stromdieben) kann man auch perfekt die
angestrebte Verbindung kappen oder ziemlich beschädigen...

Schlecht bei höheren Strömen...

von michael_ (Gast)


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Einfach Flachstecker/-Buchse ankrimpen und fertig.
Isolierhülsen gibt es dazu auch.
Wenn man keine gute Zange hat, einfach anquetschen und dann verlöten.
Hält hundert Jahre.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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gruselig schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Kennt ihr diese "Lötverbinder"?
>
> gruselig

Auch schon vom Preis indiskutabel.

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