Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsgesteuerte bipolare Stromquelle


von Jens K. (mister232)


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Hallo Leute!
Ich möchte eine spannungsgesteuerte Stromquelle bauen, welche folgende 
Eigenschaften besitzt:

Ausgangsstrom: +/- 0...40mA
Max. Ausgangsspannung: 1,2V
Eingangsspannung: 0...5V (nur positiv)

Hättet ihr da ein paar Anregungen für mich?

von Patrick C. (pcrom)


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Guck mal bei Analog ob es da ein reference design fuer gibt

von Jens K. (mister232)


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Habe beim Suchen im Forum mir mal folgendes Konzept erstellt und würde 
gerne wissen, was ihr davon haltet:


|PWM|-->|Tiefpass|--(0...5V)-->|Inverter|--(-2,5V...+2,5V)-->|Bipolare   |-->
| µC|   |        |             |        |                    |spannungs- |
                                                             |gesteuerte 
|
                                                             |Stromquelle|

von Jens K. (mister232)


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Habe jetzt mal eine Stromquelle aus dem Tietze/Schenk aufgebaut. Leider 
funktioniert es irgendwie nicht. Der Strom ist abhängig von der Last und 
egal ob +2,5V oder -2,5V, es kommen immer positive Ströme raus.

von Jens K. (mister232)


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Okay, das mit den nur positiven Strömen hat sich geklärt, die untere 
Spannungsquelle war falschrum :-)

Leider passt das mit dem Strom aber immer noch nicht

von Jens K. (mister232)


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Keine Tipps?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Der OpAmp ist ?
Wie auch immer, schau dir Plots von beliebigen Messpunkten an und find 
den Fehler. Allenfalls mit 
http://www.ti.com/lit/an/snoa474a/snoa474a.pdf verglichen ?

Es ist aber schon klar, dass 40mA an einem 1k 40V braucht ? Ich geh also 
mal von 1mA aus.

von Jens K. (mister232)


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Ja, dass mit dem Verbraucher ist mir nun auch klar. Ich habe jetzt einen 
30 Ohm Verbraucher dran, damit sollte es ja eigentlich klappen. Tut es 
aber leider noch nicht

von Jens K. (mister232)


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Habe mir jetzt mal eine andere (angeblich bessere) Stromquelle aus dem 
Tietze/Schenk zusammengeklickt. Leider bekomme ich auch hier nicht das 
gewünschte Ergebnis.

von Egon (Gast)


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Hi Jens,

die zweite Schaltung ist Overkill für ein paar Milliampere.

Ich würde an Deiner Stelle da etwas analytischer herangehen als "Oh, 
geht irgendwie nicht, probier'n wir was neues".  Sonst wirst Du nie auf 
einen grünen Zweig kommen, auf Anhieb perfekt funktionieren tut eine 
Schaltung selten.  Das heißt nicht umsonst "Entwicklung".

Welchen OP hast Du in Deiner ersten Schaltung gehabt?

Was meinst Du mit "der Strom ist abhängig von der Last".  Gib mal ein 
paar Zahlen an, bei welcher Ausgangsspannung welcher Ausgangsstrom 
fließt.

von Egon (Gast)


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Und auch noch:

Hast Du das Problem in einer Simulation oder in einer realen Schaltung?

von Jens K. (mister232)


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Ich habe noch keinen bestimmten OP herausgesucht, habe aber erst einmal 
mit dem LT1678 simuliert. Die Schaltung soll erstmal in der Simulation 
funktionieren.

Bei einer Last von 30 Ohm kann ich den Ausgangsstrom, mit -2,5V...+2,5V 
Eingangsspannung, zwischen etwa -23 mA und etwa +40 mA steuern. 
(Versorgung des OP mit +/-5V).

Das verhält nicht nun mittlerweile auch in einem kleinen Bereich der 
Last relativ stabil. Aber leider nicht von -40mA bis +40mA.

Liegt wahrscheinlich am gewählten OP oder?

: Bearbeitet durch User
von Jens K. (mister232)


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Blau ist die Ausgangsspannung
Rot die Eingangsspannung
Grün der Ausgangsstrom

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hi,

die Schaltung im Anhang tut so ziemlich das was du brauchst. 
Voraussetzung ist aber, das OpAmp U1 den Strom von +-40mA auch liefern 
kann. Also brauchst du da schon einen High-Current-OpAmp. Weil normal 
können OpAmps nicht so viel Strom. Durch den Buffer U3 wird das ganze 
auch nochmal in der Genauigkeit gesteigert, weil der Fehlerstrom durch 
R9 gepuffert wird.
Unbedingt auch die Verlustleistung an U1 beachten!!! Der kann je nach 
Strom und Versorgungsspannung ganz schön warm werden, und muss dann 
eventuell
gekühlt werden. Sonst kommt der magische Rauch.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Jens K. schrieb:
> Blau ist die Ausgangsspannung
> Rot die Eingangsspannung
> Grün der Ausgangsstrom

Wieso sweepst du die Eingangsspanunng um +/-2,5V um 0V offset herum?
Im Eingangspost hast du was von 0..5V geschrieben.
Also musst du einen Offset von 2,5V setzen.

: Bearbeitet durch User
von Egon (Gast)


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Der LT1678 hat laut Datenblatt einen Kurzschlußstrom von typisch 29mA 
bei 25°C und 5V.  Garantiert über Exemplarstreuung und Temperatur sind 
14mA.  OK, Du hast 10V, da aber für höhere Spannungen keine weiteren 
Werte gegeben sind wird das nicht helfen.

Nimm doch mal einen LT1366.

von Jens K. (mister232)


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Okay, bis auf den Buffer ist das ja eigentlich die erste Schaltung. Ich 
habe nun auch mal deinen OP eingesetzt und die Eingangsspannung 
reduziert und es funktioniert. Warum funktioniert es denn nicht mit 
einem Bereich von -2,5V bis 2,5V?

Die Spannung geht von -2,5V bis 2,5V aufgrund des 3. Posts

: Bearbeitet durch User
von Egon (Gast)


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Nicht aufgepaßt, der garantiert auch nur 30mA bei 30V (immerhin macht er 
die 40mA typisch).  Auf jeden Fall reicht er, um zu sehen, daß das 
Problem in der Tat am OP liegt.

von Jens K. (mister232)


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Ich hatte jetzt auch den LT1352 ausprobiert. Trotzdem funktioniert es 
nicht mit +/-2,5V Eingang statt +/1V. Meine Frage war, woran das liegt? 
Bin leider noch nicht so lange im Thema OP drin;-)

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Jens K. schrieb:
> Ich hatte jetzt auch den LT1352 ausprobiert. Trotzdem funktioniert es
> nicht mit +/-2,5V Eingang statt +/1V. Meine Frage war, woran das liegt?
> Bin leider noch nicht so lange im Thema OP drin;-)

Das liegt daran, dass du mit R1 und R2 einen nichtinvertierenden 
Verstärkung mit Verstärkung=2 baust. Gibst du am eingang 2.5V rein will 
der Ausgang auf 5V. Da deine Versorgung aber 5V hat wird es da nach oben 
eng für den OpAmp.
Mach mal die Versorgungsspannung größer.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Und solltest du U3 nicht verwenden wollen, dann mach bitte R4 und R6 
deutlich hochohmiger. Das reduziert den Fehlerstrom, wodurch dein 
Kostantstrom dann deutlich näher an I_out=V3/R3 liegt.

: Bearbeitet durch User
von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Markus B. schrieb:
> Da deine Versorgung aber 5V hat wird es da nach oben
> eng für den OpAmp.
> Mach mal die Versorgungsspannung größer.

Hmm wobei...du hast ja auch eine Mittkopplung welche das teils 
kompensiert.
Wird wohl eher daran liegen, dass der LT1678 in die Strombegrenzung 
geht.
Mach mal deinen R3 auf 620 Ohm. und teste dann nochmal mit +/-2,5V. Der 
Strom sollte dann problemlos von -4mA bis 4mA eintellbar sein. Was 
beweist,
dass es an der Strombegrenzung des LT1678 liegt.

von Egon (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Und solltest du U3 nicht verwenden wollen, dann mach bitte R4 und R6
deutlich hochohmiger. Das reduziert den Fehlerstrom, wodurch dein
Kostantstrom dann deutlich näher an I_out=V3/R3 liegt.

Das ist nicht richtig, der Ausgangsstrom ist (in der ersten Schaltung 
von Jens) exakt V3/R3 - Bauteile ohne Toleranz vorausgesetzt.

von Possetitjel (Gast)


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Jens K. schrieb:

> Ich möchte eine spannungsgesteuerte Stromquelle bauen,
> welche folgende Eigenschaften besitzt:
>
> Ausgangsstrom: +/- 0...40mA
> Max. Ausgangsspannung: 1,2V
> Eingangsspannung: 0...5V (nur positiv)

Schön.

Frage: Muss die Last einseitig geerdet sein, oder geht auch
eine schwimmende Last?

von Jens K. (mister232)


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Die Last muss leider geerdet sein. Werde eure Kommentare nachher mal 
durchsimulieren, bin jetzt aber erstmal mit dem Zug unterwegs ;-)

von Jens K. (mister232)


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Habt ihr zufällig nen Namen für einen Operationsverstärker mit ein 
bisschen Power parat? Am besten erstmal einen von LT zum simulieren

von Jens K. (mister232)


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Es funktioniert jetzt mit dem LT1352!!!!!
Bei +/-2,5V Signal, +/-12v Versorgung, liefert er einen Ausgangsstrom 
von +/-40mA bei +/-1,2V. Perfekt! Vielen Dank Markus B.!

Jetzt muss ich mir nur noch nen Inverter mit Tiefpass basteln, der mir 
aus dem 5V PWM-Signal ein +/-2,5V Signal macht, aber das ist ein anderes 
Projekt.

Eine Verständnisfrage hätte ich noch: Warum kann der OP die +/-40mA bei 
+/-1,2V mit +/-12v Versorgung liefern, aber nicht mit +/-5V? 5V ist doch 
immernoch mehr als 1,2V

von ArnoR (Gast)


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Jens K. schrieb:
> Jetzt muss ich mir nur noch nen Inverter mit Tiefpass basteln, der mir
> aus dem 5V PWM-Signal ein +/-2,5V Signal macht, aber das ist ein anderes
> Projekt.

Nöö, nicht unbedingt. Du könntest anstelle einer mit +-2,5V gesteuerten 
bipolaren +-40mA-Stromquelle auch eine mit 0...+5V gesteuerte unipolare 
0...80mA-Stromquelle nehmen, wenn du die mit einer festen 
-40mA-Stromquelle zu einer negativen Spannung zusammenschaltest.

von Jens K. (mister232)


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Kannst du das nochmal genauer erläutern?

von ArnoR (Gast)


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Du nimmst eine Stromquelle mit konstant -40mA. Dazu eine gesteuerte 
Stromquelle mit 0...+80mA. Wenn du die Stromquellen an einem Punkt 
zusammenführst (da wird die Last gegen Masse angeschlossen), ergibt sich 
ein resultierender Strom von -40mA...+40mA.

von Hagen R. (hagen)


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Selbst das ist nicht notwendig. Du kannst R11, aus Markus seinem 
Schaltplan, auch an eine positive Spannung statt GND anlegen, und so 
einen Offset für dein Steuersignal erzeugen.

von Jens K. (mister232)


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Funktioniert super! Danke

von Jens K. (mister232)


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Gibt es vielleicht auch noch eine einfache Möglichkeit die 
Ausgangsspannung auf maximal 1,2V zu begrenzen?

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