Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit Transformator


von H. K. (spearfish)


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Hallo!

Ich habe ein Problem und bin am Ende meines Lateins... ich möchte das 
PWM Signal (40 kHz) eines µc auf 100V transformieren (wie vllt schon 
erraten soll dahinter ein Ultraschallsensor).

Ich gehe vom µc (3,3V) auf einen OpAmp (CA3140 mit V+ auf 12V), den ich 
als nicht-invertierenden Verstärker geschalten habe mit einem 
Verstärkungsfaktor von ca. 3 (R1=2,2k;R2=1k). Am Ausgang des OpAmp sehe 
ich auch mein verstärktes PWM Signal am Oszi.
Dieses Signal will ich nun auf 100V transformieren. Dazu habe ich mir 
bei Farnell folgenden Transformator besorgt: 
http://www.farnell.com/datasheets/1872315.pdf  (K4000001)

Theoretisch müsste es ja funktionieren, dass ich Pin 1 auf den Ausgang 
vom OpAmp beschalte, Pin 3 über einen Widerstand gegen Ground und an Pin 
4 und 6 dann die transformierte Spannung abgreife (dazu habe ich einen 
Widerstand zwischen Pin 4 und 6 geschalten). Zu meiner Verwunderung 
messe ich am Widerstand zwischen Pin 4 und 6 zwar mein Signal, jedoch 
nicht transformiert! Quasi als ob die Spannung 1:1 übertragen wird (+ 
dem Spannungsabfall am Lastwiderstand).

Bitte um Hilfe! Was mache ich falsch?

Danke!!

von Michael B. (laberkopp)


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Heinz K. schrieb:
> Pin 3 über einen Widerstand gegen Ground

Damit hast du Gleichstrom im Trafo und sättigst ihn. Mach den mal weg 
und nimm einen Kondensator zum Gleichstrom abzutrennen.

Heinz K. schrieb:
> habe ich einen Widerstand zwischen Pin 4 und 6 geschalten

NATÜRLICH schreibst du nicht, welchen Wert er hat. Mach den mal weg und 
schliesse die Piezoscheibe stattdessen an. Der Trafo transformiert 
wirklich nur sehr geringe Leistung. Den CA3140 halte ich für "nicht 
ideal" (er ist aber nicht schuld an deinem Ergebnis, nur schuld wenn 
später nicht die mögliche volle Leistung rauskommt), nimm mal einen 
ordentlichen schnellen Treiber.

: Bearbeitet durch User
von H. K. (spearfish)


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Hallo danke schonmal!

Michael B. schrieb:
> Damit hast du Gleichstrom im Trafo und sättigst ihn. Mach den mal weg
> und nimm einen Kondensator zum Gleichstrom abzutrennen.

Ok habe ich gemacht (68µ gegen Ground). Der Widerstand auf der 
Sekundärseite beträgt 22 kOhm. Leider dasselbe Ergebnis: Vpp vom Signal 
auf der Eingangsseite sind 9,8V und Vpp auf der Ausgangsseite (gemessen 
am 22 kOhm Widerstand) 6,56V.

Michael B. schrieb:
> NATÜRLICH schreibst du nicht, welchen Wert er hat. Mach den mal weg und
> schliesse die Piezoscheibe stattdessen an. Der Trafo transformiert
> wirklich nur sehr geringe Leistung. Den CA3140 halte ich für "nicht
> ideal" (er ist aber nicht schuld an deinem Ergebnis, nur schuld wenn
> später nicht die mögliche volle Leistung rauskommt), nimm mal einen
> ordentlichen schnellen Treiber.

Das mit dem Ultraschallsensor werde ich probieren, aber sollte ich nicht 
im Leerlauf vom Transformator die transformierte Spannnug messen können? 
(dh wenn ich das Oszilloskop ohne Widerstand dort anschließe (mein Oszi 
geht bis max. 300V RMS also keine Gefahr)

von Michael B. (laberkopp)


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Heinz K. schrieb:
> Der Widerstand auf der Sekundärseite beträgt 22 kOhm.

Wie willst du 50mA transformieren ?

Grundrechenarten verlernt ?

von Torsten B. (tbrox)


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Heinz K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Damit hast du Gleichstrom im Trafo und sättigst ihn. Mach den mal weg
>> und nimm einen Kondensator zum Gleichstrom abzutrennen.
>
> Ok habe ich gemacht (68µ gegen Ground). Der Widerstand auf der
> Sekundärseite beträgt 22 kOhm. Leider dasselbe Ergebnis: Vpp vom Signal
> auf der Eingangsseite sind 9,8V und Vpp auf der Ausgangsseite (gemessen
> am 22 kOhm Widerstand) 6,56V.
>

Den Kondensator gegen Ground heißt parallel zum Trafo? Dann kannst du 
ihn auch gleich weglassen. So hat der nämlich keinen Effekt. Der gehört 
in Reihe zum Trafo.

von Peter R. (pnu)


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Also, Iiiih, Ausgang eines Opamp direkt an einen Transformator?  und da 
als Schalter missbraucht? So ein Opamp liefert so zehn, zwanzig mA, mehr 
nicht.

Außerdem kann er am Ausgang bestenfalls 9V Hub, wenn  er mit 12V 
versorgt wird. Die 40 kHz Impulse kann er wahrscheinlich auch nicht mehr 
vernünftig schalten.

Wie kommst Du auf die 20 kOhm? Ist das der Verlustwiderstand des Piezo 
bei Resonanz? - sicher nicht.

Selbst wenn  das so wäre: bei 20 kOhm und 100V ergibt das 5mA bei 100V 
also ein halbes Watt
bei 12V muss man dann etwa 1A schalten wenns wirklich zwischen 0V und 
12V hin und her schalten soll. Selbst bei diesen wahrscheinlich falschen 
Werten der Piezoscheibe bist Du mit dem Opamp weit weit weg von den 
notwendigen Werten.

Da musss der Kontroller (3.3V) einen Transistor schalten, der mindestens 
1A kann, eher mehr, denn der US-Wandler wird bei 100V deutlich mehr als 
0,5W aufnehmen.

Das Spülchen mit 10mm Gesamthöhe ist zwar für HF-Kreise geeignet, die 
mit wenigen mW umgehen, also etwa bei verwendung des Piezo als 
Empfänger. Für Leistungen im W-bereich, wie sie der Piezo bei 100V 
abgibt, ist er völlig ungeeignet. Da braucht man eine Induktivität wie 
man sie bei Spannungswandlern einsetzt.

Um von 12V auf 100V zu kommen würde dann ein Sperrwandler mit einer 
einfachen Induktivität, ohne Trafo, ausreichen.

von Uwe (Gast)


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Ich bin gerade an einen ähnlichen Thema dran und lese mich gerade zum TI 
DRV2700. Das könnte etwas für dich sein

von H. K. (spearfish)


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Hallo!

Vielen Dank für die Antworten. Ich muss sagen, mein Wissen über 
Transformatoren war wohl etwas zu wenig... die Antworten haben mich in 
die richtige Richtung gebracht. Mal sehen ob ich was zusammenbringe.

von H. K. (spearfish)


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Hallo!

Habe in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden, aber leider nicht 
wirklich eine Ahnung wieso es so funktioniert.

Ich habe folgenden Schaltkreis auf der Primärseite. Der Transistor ist 
ein NPN-Transistor vom Typ 2N3904 (habe es auch mit TIP47 probiert).
12V -> R(10 Ohm) -> Primärseite Trafo -> Kollektor-Emitter -> Erde.

An die Basis des Transistors kommt das Signal über einen 10 Ohm 
Widerstand vom µc (3,3V). Mir ist klar, dass mein µc keine 330mA über 
einen GPIO-Pin treiben kann, aber so funktioniert es. Sobald ich diesen 
Widerstand erhöhe funktioniert es nicht mehr...
 Und siehe da: Es funktioniert. Das PWM Signal treibt durch den hohen 
Basistrom den Transistor in Sättigung und der LR-Kreis beginnt zu 
schwingen und an der Sekundärseite greife ich 120-130V ab und der 
US-Wandler funktioniert ohne Probleme. Von der Sekundärseite gehe ich 
direkt zum US-Wandler.

Jetzt habe ich mir gedacht, dass ich den IO-Pin nicht so belasten will 
und habe eine Darlingtonschaltung mit zwei Transistoren aufgebaut, damit 
ich den Basisstrom reduzieren kann. Erster Transistor eben ein 2N3904 
und der zweite ein TIP47. Leider funktioniert das ganze nur 
eingeschränkt.
Ist meine Vermutung richtig, dass hier das Problem die Stromverstärkung 
ist? Ich muss den Strom über die Spule möglichst wenig begrenzen, damit 
genug Leistung an der Sekundärseite zur Verfügung steht. Und irgendwie 
funktioniert das, trotz Darlingtonschaltung nicht.

von ArnoR (Gast)


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Mit dem Darlington-Schaltung funktioniert das nicht, weil die für 40kHz 
und nicht zwangsgeräumte Basis zu langsam ist. Ein Mosfet wär da besser. 
Und der Trafo läuft auch wieder mit Gleichstromvormagnetisierung.

von Der Andere (Gast)


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Mal wieder ein beispielhafter Thread für Schaltungspoesie.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Weshalb ein OpAmp? Sowas macht man mit einem SchaltFET. Resp mit einer 
FET Halbbruecke, die kann auch schon 100mA

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