Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Isolierte DC/DC Supplies


von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

Hallo !

Ich brauche zwei galvanisch getrennte 48V Versorgungen für etwa jeweils 
150mA. Als Leistungsquelle steht eine 48V Versorgung zur Verfügung. Die 
beiden Rails müssen von dieser aber galvanisch getrennt sein.

Variante A: Sperrwandler

Ist es möglich, hier zwei Sekundärwicklungen zu verwenden und nur eine 
davon zu regeln (über Optokoppler Feedback). Die Spannungen müssen nicht 
sehr genau sein, es reichen +/- 1V.

Variante B:

Gegentakt Durchflusswandler oder H-Brücke:
Muss man das überhaupt regeln, wenn Abweichungen von 1-2V keine Rolle 
spielen?
Ich könnte ja einen fixen Duty Cycle vorgeben.

Ich will mit 500kHz takten, hier wirken sich leider die 
Streuinduktivitäten der Übertrager aus und führen zu einem 
Spannungseinbruch - daher die Frage nach Regelung.

Was würdet ihr empfehlen?

Danke und Grüße,
Michael

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Michael W. schrieb:
> Ich brauche zwei galvanisch getrennte 48V Versorgungen für etwa jeweils
> 150mA. Als Leistungsquelle steht eine 48V Versorgung zur Verfügung.

Also ca. 15W und Regelung nicht zwingend.

> Variante A: Sperrwandler
>
> Ist es möglich, hier zwei Sekundärwicklungen zu verwenden und nur eine
> davon zu regeln

Ja.

> Variante B:
>
> Gegentakt Durchflusswandler oder H-Brücke:
> Muss man das überhaupt regeln, wenn Abweichungen von 1-2V keine Rolle
> spielen?

Ungeregelter Gegentakt-Durchflußwandler a'la Joretronik. Ist ein Tick 
mehr Wickelei, kann aber sehr kompakt werden. Und hat weniger Ripple auf 
der Ausgangsseite (kleinere Sieb-Elkos).

> Ich könnte ja einen fixen Duty Cycle vorgeben.

Bei einem ungeregelten Wandler ist da nix vorzugeben. Und Gegentakt ist 
immer 1:1. Du hast Verliuste im Schalter (primär) und Gleichrichter 
(sekundär). Bei einer festen Eingangs/Ausgangsspannung kannst du das 
durch ein paar mehr Windungen sekundär ausgleichen.

von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Bei einem ungeregelten Wandler ist da nix vorzugeben. Und Gegentakt ist
> immer 1:1.

Das versteh ich nicht. Die Pulsdauern der Schalttransistoren kann man ja 
länger oder kürzer machen. Also:

...
T1 und T1' ein
T1 und T1' aus
...
T2 und T2' ein
T2 und T2' aus
...
T1 und T1' ein
...
usw.

Dadurch kann man ja prima die Spannung runtersetzen. Die beiden 
Ein-Zeiten müssen nur gleich sein.

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
warum willst du das selber frickeln?
Passende DCDC-Wandler sind in der Größe sicher leicht erhältlich, oder?
Gruß Öletronika

von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

zu welchem Preis gibts die?
Es sollte nicht viel über 2 € liegen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Michael W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Bei einem ungeregelten Wandler ist da nix vorzugeben. Und Gegentakt ist
>> immer 1:1.
>
> Das versteh ich nicht. Die Pulsdauern der Schalttransistoren kann man ja
> länger oder kürzer machen.

Aber nicht bei einem ungeregelten Gegentaktwandler. Da ist immer iner 
der Transistoren leitend und der andere ist aus. Und die Zeiten sind 
auch jeweils gleich lang.

Eine mögliche Schaltung (und viel Hintergrund) wäre hier: 
http://joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap8_2/Kapitel8_2.html#8.3

Dieser Wandlertyp spart elektronische Bauteile für den Preis eines etwas 
aufwendigeren Wicklungsaufbaus. Du brauchst 2 primäre Wicklungen 
(bifilar wickeln, dann in Reihe schalten) für Erregung und Rückkopplung. 
Und soviele Sekundärwicklungen wie du willst. Sekundär bifilar spart 
Dioden (Mittelpunktschaltung).

So richtig gut ist das nur für Einzelstücke (selber wickeln) oder für 
die Massenfertigung, wenn man den Trafo fertigen läßt.

Mittlere Stückzahlen sind doof. Selber Wickeln ist Strafarbeit. Trafo 
zukaufen lohnt nicht. Passende Standardware gibts nicht. Dann schon eher 
fertige Module. Oder ein Sperrwandlerdesign - da ist die Chance größer 
einen passenden Trafo von der Stange zu finden.

von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Aber nicht bei einem ungeregelten Gegentaktwandler. Da ist immer iner
> der Transistoren leitend und der andere ist aus. Und die Zeiten sind
> auch jeweils gleich lang.

Genau das verstehe ich nicht. Ich kann die Schalter ja ansteuern, wie 
ich will. Auch mit kurzen Pulsen. Die kommen z.B. aus einem uC/FPGA...
Auch hier ist es so gezeichnet, und ich sehe nicht, weshalb das nun ein 
Problem sein sollte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktflusswandler#/media/File:Gegentaktwandler_spannungsverl%C3%A4ufe.svg

Wo stehe ich da auf der Leitung?

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Michael W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Aber nicht bei einem ungeregelten Gegentaktwandler. Da ist immer iner
>> der Transistoren leitend und der andere ist aus. Und die Zeiten sind
>> auch jeweils gleich lang.
>
> Genau das verstehe ich nicht. Ich kann die Schalter ja ansteuern, wie
> ich will. Auch mit kurzen Pulsen. Die kommen z.B. aus einem uC/FPGA...

Das entscheidende Wort ist "ungeregelt". Wenn du nicht regeln willst, 
dann bringt es überhaupt nichts, die Impulse zu verkürzen. Du hättest 
davon nur Nachteile:

1. der Trafo wird schlechter ausgenutzt (oder anders herum formuliert: 
du brauchst für die gleiche Leistung einen größeren Trafo)

2. du brauchst Glättungsdrossel(n) auf der Sekundärseite denn mit 
verkürzten Impulsen lückt der Strom.

von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

Danke - kenn mich aus ;-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.