Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schwellwertschaltung mit Fensterkomperator und Schmitt-Trigger


von Julian V. (torten_juli)


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Hallo an alle,

Ich habe eine Eingangspannung u_e(t). Die Eingangspannung ist ein Sinus 
mit ca. u_max = 600V und u_min = -600V. Aus diesem Signal möchte ich ein 
2-bit Binärsignal generieren.
Fehler     --> 00 (sollte nicht auftreten)
u_e(t) < 0 --> 01
u_e(t) > 0 --> 10
u_e(t) = 0 --> 11

Mir ist Bewusst, dass ich nicht genau u = 0V detektieren kann, sondern 
dass die Schaltschwellen ein bisschen drüber bzw. drunter liegen.

Ich möchte also wissen, wann ist das Signal größer als die obere 
Schaltschwelle u_o, wann ist das Signal unter der Schaltschwelle u_u und 
wann liegt das Signal genau dazwischen.

Meine erste Idee war der Schmitt-Trigger(S). Das Problem ist, dass 
dieser den Bereich zwischen den Schaltschwellen nicht detektieren kann. 
Zur genauen Einstellung der Schaltschwellen würde ich einen 
Präzisions-Schmitt-Trigger verwenden.
Um den Bereich zwischen den Schaltschwellen zu detektieren, würde ich 
ein Fensterkomperator(F) nutzen. Mit beiden Ausgangssignalen müsste ich 
doch nun die Bereiche detektieren können?

Folgende Wahrheitstabelle ergibt sich nun:
S F
0 0 --> 01
0 1 --> 11
1 0 --> 10
1 1 --> 11

Ich benötige nun also nur eine Logikschaltung die mir mein Signal 
generiert. Die zu entwerfen ist für mich kein Problem und soll hier auch 
nicht betrachtet werden.

Wäre die Idee so umsetzbar?

Gibt es andere Ansätze?

Wie klein kann ich die Schaltschwellen wählen? Je kleiner desto besser 
natürlich.

Auf Input bin ich sehr gespannt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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Reicht ein Fensterkomparator nicht aus?

Dort bekommst Du an zwei Ausgängen ebenfalls 4Zustände ausgespuckt.
Die zeigen genau an, ob Deine Spannung über, im oder unter dem Fenster 
liegt:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0411231.htm
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/wincst.htm

Viele Grüße

Igel1

von Julian V. (torten_juli)


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Das habe ich auch gerade entdeckt. Manchmal ist man gedanklich so 
festgefahren, dass man die einfache Lösung nicht sieht. :D

Also ein Fensterkomparator.

Ich habe nun nach verschieden ICs gesucht, aber bis jetzt keinen 
gefunden, der auch 600V aushalten kann. Weiß jemand zufällig von einem 
Fensterkomparator der diesen Spannungsinput zulässt?(oder muss ich dafür 
einen neuen Thread aufmachen?)

von Mani W. (e-doc)


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Julian V. schrieb:
> Ich habe nun nach verschieden ICs gesucht, aber bis jetzt keinen
> gefunden, der auch 600V aushalten kann. Weiß jemand zufällig von einem
> Fensterkomparator der diesen Spannungsinput zulässt?(oder muss ich dafür
> einen neuen Thread aufmachen?)

Bleib bei Deinem Thread, und nicht mal Gott kennt so einen
Fensterkomparator für 600 Volt.

Aber der Teufel weiß, dass es Spannungsteiler gibt...

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Falls es den noch gibt...

von Andreas S. (igel1)


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Julian schrieb:
> Ich habe nun nach verschieden ICs gesucht, aber bis jetzt keinen
> gefunden, der auch 600V aushalten kann.

Dieser Satz sagt mir, dass Elektronik nicht Dein Haupt-Fachgebiet ist,
denn die Lösung kennen auch angehende Hobby-Elektroniker.

Ich meine das gar nicht böse, denn es gibt ja 1000 andere Dinge, in
denen man Fachmann sein kann - es muß nicht unbedingt Elektronik sein 
und niemand kann alles.

Aber bitte nehme einen Rat von einem Elektroniker mit längerer Erfahrung
an: bitte baue keine Schaltung für 600V, bevor Du nicht wenigstens ein
paar Jahre Erfahrung gesammelt hast.

Du gefährdest nicht nur Dich sondern auch andere.
Bei solchen Spannungen gibt's einiges zu beachten - alles Dinge, in die
man reinwachsen und sich reinarbeiten muß.

Oder wußtest Du z.B., daß man 600V-Leitungen nicht mehr verlöten sollte?
Und warum es gefährlich wird, wenn man es doch tut?

Widersteh' also bitte dem Reflex "dem zeig ich's - jetzt erst recht"
und fange mit Niedervoltschaltungen an.

Viele Grüße

Igel1

von torten_juli (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Dieser Satz sagt mir, dass Elektronik nicht Dein Haupt-Fachgebiet ist,
> denn die Lösung kennen auch angehende Hobby-Elektroniker.
>
> Ich meine das gar nicht böse, denn es gibt ja 1000 andere Dinge, in
> denen man Fachmann sein kann - es muß nicht unbedingt Elektronik sein
> und niemand kann alles.
>
> Aber bitte nehme einen Rat von einem Elektroniker mit längerer Erfahrung
> an: bitte baue keine Schaltung für 600V, bevor Du nicht wenigstens ein
> paar Jahre Erfahrung gesammelt hast.
>
> Du gefährdest nicht nur Dich sondern auch andere.
> Bei solchen Spannungen gibt's einiges zu beachten - alles Dinge, in die
> man reinwachsen und sich reinarbeiten muß.
>
> Oder wußtest Du z.B., daß man 600V-Leitungen nicht mehr verlöten sollte?
> Und warum es gefährlich wird, wenn man es doch tut?
>
> Widersteh' also bitte dem Reflex "dem zeig ich's - jetzt erst recht"
> und fange mit Niedervoltschaltungen an.
>
> Viele Grüße
>
> Igel1

Hallo Igel1,

danke für deine Worte. Mein Problem ist, dass ich häufig nicht ganau das 
ausdrücken kann, was ich möchte. Ich bin auch kein 
Hobbyelektroniker(also eingentlich schon), sondern Student.

Das Problem, ist ein kleines Teilproblem meiner studentischen Arbeit und 
alles wird durch meine Betreuer geprüft.

Alleine würde ich mich mit meinem derzeitigen Wissenstand nicht trauen, 
eine Schaltung mit mehr als 15V komplett selber zu entwickeln und in 
Betrieb zu nehmen.

Das witzige ist, theoretisch habe ich gute Lösungsansätze gehabt, nur 
leider sind die alle nicht praxistauglich gewesen, weil eben die 
Spannung so hoch ist.

Daraufhin habe ich mich an das Forum gewandt, weil hier häufig gut 
Beträge zu finden sind, die meinen Wissenstand erweitern.

Du kannst dir sicher sein, dass ich solch einem Reflex widerstehen kann. 
Ich bin ja nicht bescheuert und probier einfach mal was in diesen 
Spannungsbereichen aus.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bischen die Sorge nehmen.

Was ich nun noch gerne wissen würde, ist:
> Oder wußtest Du z.B., daß man 600V-Leitungen nicht mehr verlöten sollte?
> Und warum es gefährlich wird, wenn man es doch tut?

Viele Grüße torten_juli

von Andreas S. (igel1)


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Hi Torten_Juli  (Tssss - Namen gibt's ...)

> danke für deine Worte.

Ja, ich war wirklich besorgt, daß sich Deine Verbleibdauer auf diesem
schönen Planeten bei Inbetriebnahme Deiner Schaltung stärker verkürzen
könnte, als Dir lieb ist.

> Das Problem, ist ein kleines Teilproblem meiner studentischen Arbeit
> und alles wird durch meine Betreuer geprüft.

Klingt beruhigend.

Bitte frage ihn trotzdem sicherheitshalber, ob er sich mit diesen
hohen Spannungen auskennt, denn zwei Blinde machen noch immer
keinen Sehenden.

Was ich nun noch gerne wissen würde, ist:
> Oder wußtest Du z.B., daß man 600V-Leitungen nicht mehr verlöten sollte?
> Und warum es gefährlich wird, wenn man es doch tut?

Wenn man es zum ersten Mal hört, ist man überrascht:
Lötzinn fließt nicht nur im erhitzten Zustand, sondern unter Druck-
oder Zugbelastung auch im kalten Zustand. Will sagen: wenn Du Deine
600V-Leitung irgendwo anlötest und sie steht unter Zug (es reicht
schon, wenn das Kabel etwas abgewinkelt wird), so wird sie
sich auf mittlere Sicht lösen.

Bei diesen Spannungen also immer schön mechanisch stabile
Verbindungen bauen. Gilt natürlich nicht nur für Kabel, sondern
auch für die Bauteile, die unter dieser Spannung stehen.

Was Deinen Fensterkomparator angeht, so hatte Manni W. recht mit
seinem Hinweis auf Spannungsteiler: schaltest Du z.B. einen
1 Megaohm Widerstand und einen 10 Kiloohm Widerstand in Reihe,
so liegen am 10k Widerstand nur noch (10 / (1000 +10)) * 600V,
also ca. 6V (Spitze-Spitze) an.

Aber selbst diese scheinbar triviale Aufgabe ist im Hochvolt-
bereich nicht mehr so trivial: Achte auf die Leistung, die an
den Widerständen abfällt und achte unbedingt auf deren Spannungs-
festigkeit (Datenblatt lesen!). Um das Spannungsfestigkeitsproblem
zu reduzieren, kannst Du auch mehrere der "oberen" Widerstände in
Reihe schalten.

In jedem Fall solltest Du Dich in das Thema "Spannungsteiler" und
in das Thema elektrische Leistung gut einlesen.

Anschließend hast Du zwar 6Vss am kleinen Widerstand anliegen,
mußt aber Deine Schaltung und diesen Meßwiderstand an einem
Punkt auf eine gemeinsame Masse legen, was wiederum Hirnschmalz
und etwas Wissen um elektrische Potentiale erfordert.

Je nach Konstellation (wir wissen zu wenig über die 600V-Spannungs-
quelle) liegt anschließend Deine ganze Schaltung unvermeidlich
auf 600V.

Hier fallen mir Stichworte wie galvanische Trennung für Deinen
Komparator und Optokoppler für dessen Ausgang ein.

Insbesondere "Trennverstärkern" bzw. "Isolationsverstärker"
würden Dir helfen Deinen Hochvolt-Teil von der restlichen
Auswertelogik zu trennen. Die entsprechenden Datenblätter
geben weitere Hinweise.

Insgesamt kann ich aber leider nur begrenzt helfen, da ich im Gebiet
von > 50V schlichtweg zu wenig Erfahrung habe.

In jedem Falle hilft es, wenn Du Deinen Anwendungsfall hier nochmals
etwas besser schilderst. Vielleicht hilft Dir ja auch ein ganz
simpler Meßtrafo, wer weiß?

Schildere genau, wofür Du den Fensterkomparator und die gesamte
Schaltung überhaupt benötigst und woher die 600V kommen, u. s. w.
Dann können die Hochvolt-Erfahrenen hier besser helfen.

Viele Grüße

Igel1

: Bearbeitet durch User
von NDiaga (Gast)


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西尔维娅 说::利伯罗伯托Yeeeeaaaahhh和Luftsprung, 你是一个进一步的飞跃,并成功与您的新装备以上, 
所以通风良好的幽默感和容易, 邓恩幽默, 你的笑声穿过的读者,是会传染的     但具有相同的跳跃与您 .从他自己的黑洞可能  . 叫声, 
,真棒如你这样做了hinbekommen ..祝贺, 独特有趣, 传染性积极  ..这一切都与你的精彩不拘一格的礼物 
daaaaaaaaaaaaanke,仍然一无所获,但最适合你的, 祝你好运一切anpackst ..所以舍恩, 你在那里, 所以魏圣美杜BIST 
.独特, 精彩, 永远不会让你弯曲        的心脏西尔维娅

von Andreas S. (igel1)


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Huch - da ist mit der Formatierung aber mächtig etwas in die Hosen 
gegangen - ich sehe teils nur chinesische (?) Zeichen.

Bitte versuch's nochmals.

Viele Grüße

Igel1

von Thomas B. (thombde)


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Mani W. schrieb:

> Falls es den noch gibt...

Das Ding von Siemens ist sehr gut. (TCA965)
Ich habe noch welche in gebrauch.
Läuft schon seit 20 Jahre.

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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NDiaga schrieb:
> 西尔维娅 说::利伯罗伯托Yeeeeaaaahhh和Luftsprung, 你是一个进一步的飞跃,并成功与您的新装备以上,
> 所以通风良好的幽默感和容易, 邓恩幽默, 你的笑声穿过的读者,是会传染的     但具有相同的跳跃与您 .从他自己的黑洞可能  . 叫声,
> ,真棒如你这样做了hinbekommen ..祝贺, 独特有趣, 传染性积极  ..这一切都与你的精彩不拘一格的礼物
> daaaaaaaaaaaaanke,仍然一无所获,但最适合你的, 祝你好运一切anpackst ..所以舍恩, 你在那里, 所以魏圣美杜BIST
> .独特, 精彩, 永远不会让你弯曲        的心脏西尔维娅

Sagt doch Alles!

von Mani W. (e-doc)


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Thomas B. schrieb:
> Das Ding von Siemens ist sehr gut. (TCA965)
> Ich habe noch welche in gebrauch.
> Läuft schon seit 20 Jahre.

Warum auch nicht?


Wenn die Spannungsversorgung nicht in die Hose geht,
dann wird das Teil ja nicht in die Binsen gehen...


Alt - und Gut!



Wenn ich jetzt Elektronik beginnen würde - lerne ich noch
von einem TCA 965 oder wird diese einfache Übung mit
neuwertigen Methoden ersetzt?

Weis ich, was ich mit einem 4093 alles bauen kann?

555 ?

Und einige andere gute, altbewährte Bausteine der Elektronik?



Mani

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Julian V. schrieb:
> Die Eingangspannung ist ein Sinus
> mit ca. u_max = 600V und u_min = -600V.

Wieviel Strom darfst du denn da abzapfen? Wenn das mehr als etwa 12-15mA 
sein darf, kannst du das auch mit 2 antiparallelen Optokopplern und 
einem z.B. 33k-47k Vorwiderstand lösen, den du sicherheitshalber auf 2 
Widerstände verteilen solltest.
Den Optokoppler wählst du für niedrigen If, damit er möglichst früh 
zündet und nahe an den 0V schon leuchtet. Da du nicht angegeben hast, 
wie gross dein Fenster um die 0V herum sein darf, bleibts erstmal dabei. 
Du könntest auch mit einer Schaltung aus niedrigerem Vorwiderstand und 
begrenzenden Zenerdioden den Zündpunkt weiter an die 0V heranbringen.

Übrigens muss man für einen Fensterkomparator nicht unbedingt das alte 
TCA965 Schlachtschiff bemühen (könnte auch etwas schwierig zu beschaffen 
sein), sondern auch den LM393 nehmen, wenn man seine beiden Komparatoren 
als Fenster schaltet.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wieviel Strom darfst du denn da abzapfen? Wenn das mehr als etwa 12-15mA
> sein darf, kannst du das auch mit 2 antiparallelen Optokopplern und
> einem z.B. 33k-47k Vorwiderstand lösen, den du sicherheitshalber auf 2
> Widerstände verteilen solltest.


Es gibt durchaus Optokoppler, die auch mit 1/5 des Stromes ein 
vernünftiges Signal liefern. Dann spart man sich schon mal etliche Watt 
Heizleistung.

Besser aber, man spart sich den "dicken" Dauerstromverbrauch für die 
LEDs ganz und steuert mit Pulse, die auf Speicher-Flipflops laufen und 
beim Nulldurchgang für eine entsprechende Umschaltung sorgen. Damit man 
auch vor dem Nulldurchgang ein Signal bekommt, müsste dazu ein kleiner 
Offset draufaddiert werden.
http://www.dextrel.net/diyzerocrosser.htm

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