Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewerbungsgespräch auf Englisch


von Aveit (Gast)


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Hi

ich habe heute eine Einladung zu einem amerikanischen Konzern, der eine 
Niederlassung in Deutschland hat, erhalten.

Mir bleiben nur vier Tage und mein Englisch war immer auf B2 Niveau.

Welche Tipps habt ihr für mich dass ich aus der Nummer gut raus komme? 
Habt ihr Ideen wie ich mich am Wochenende forciert vorbereiten kann?

Danke schön

von Flip B. (frickelfreak)


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Höfliche floskeln  einprägen, allerweltsfragen durchdenken und nötige 
fachvokabeln nachschauen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Besonders gerne wird natürlich zum unternehmen, besonderen persönlichen 
eigenschaften und motovationen gefragt.

von Anti Troll (Gast)


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Aveit schrieb:
> Mir bleiben nur vier Tage und mein Englisch war immer auf B2 Niveau.

B2 Niveau: lies Dir mal die Definition davon durch. Wenn du das gelesen 
hast, würdest Du wissen, dass man mit B2 Niveau sehr locker solche 
Fragen beantworten kann. B2 Niveau bedeutet nämlich, dass man sich 
problemlos, fließend und ohne länger nach Worten ringend, mit einem 
Muttersprachler unterhalten kann.

Eine andere Bezeichnung für B2 lautet: Fließende Sprachkenntnisse. Wenn 
Du das nicht hasst, dann hast Du wohl in der Bewerbung geschummelt.

Flip B. schrieb:
> Höfliche floskeln  einprägen, allerweltsfragen durchdenken und nötige
> fachvokabeln nachschauen.

Sollte man schon mit B1 Niveau hin bekommen.

Generell sind höhere Englischkenntnisse ein effektives Mittel von 
Unternehmen um zu alte Bewerber juristisch sicher nicht nehmen zu 
müssen. Viele von denen können nicht gut Englisch, insbesondere 
Techniker oder FHler auf dem 2. Bildungsweg nicht. Man kann anschließend 
die Absage juristisch sauber formulieren, dass die Kenntnisse, 
namantlich Englischkenntnisse, nicht ausgereicht haben.

von Flip B. (frickelfreak)


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Möglicherweise geht es auch eher um etwas unterschwelliges. Alter 
vielleicht, vielleicht auch eher Reaktion auf schwierige Situation mit 
etwas mehr Stressfaktoren. Also cool bleiben!

von Toxic (Gast)


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Flip B. schrieb:
> Also cool bleiben!

So isses.

Hier Spiegel Online "Denglisch" - Videokurse.Bringt Dich auf etwas 
andere Gedanken und zeigt auch ,dass andere ihre lieben Problemen mit 
Fremdsprachen haben.
http://www.spiegel.de/thema/fluent_english/

von Tobias (Gast)


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Bewerbung auf Englisch ist cool, hatte mal sowas in Taiwan wobei dort 
mindestens 10 Leute dabei waren. 8 davon haben nahezu kein Wort 
verstanden da sie selber kein Englisch konnten. Man hat mich gefragt ob 
ich einige technische Abläufe beschreiben kann und aufzeichnen kann usw.

Mit 23 war ich mal in England dort kam die Frage warum ich denn nach 
England zu der Firma wolle? Hab gemeint weil ich mein Englisch 
verbessern wolle, bezüglich dem technischen hat man mich in ein Büro 
gesetzt (ohne Internet) und n paar Tests ausfüllen lassen. War 
eigentlich auch alles kein Problem.

Mein Background in Englisch .. ich war immer sehr schlecht bin nahezu 
durchgefallen. Durch die viele Praxis würd ich meinen das ich 
mittlerweile sehr gutes US Englisch spreche (schreiben ist sowieso kein 
Problem).

Einfach locker bleiben das ist das Hauptrezept, in 1-3 Stunden hat man's 
ohnehin hinter sich.

von Aveit (Gast)


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Locker bleiben fällt mir nicht leicht. Die werden irgendwann switchen 
mitten im Gespräch. Ich hatte mal B2 aber das ist auch schon wieder 3-4 
Jahre her. Alles wo ich sonst englisch brauche kann ich im Internet 
nachschauen. Jetzt zu sprechen vor 3-5 Mann wird nicht so leicht obwohl 
ich schon Vorträge auf englisch halten musste. Da habe ich mich auch 
akribisch vorbereitet.

Manchmal sind die einfachsten Wörter nicht da. Lese ich auf englisch 
verstehe ich meist alles. Aber deutsch auf englisch übersetzen ist 
manchmal schwierig...

von Tobias (Gast)


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Schau dir Öttinger an:
https://www.youtube.com/watch?v=-RrEQ8Ovw-Q

Der ist da ganz kalt und zieht seine Show runter egal was die Leute 
darüber denken (und verstehen tut man da auch nicht wirklich was er 
eigentlich sagen will).
Bei einem Bewerbungsgespräch beisst dich keiner nieder, und Fehler beim 
gesprochenen Englisch interessieren auch keinen solange man so halbwegs 
verständlich rüberkommt (so ist das üblicherweise).
Wenn die Allgemeine Sympathie gefällt wird's klappen ansonsten nicht.

War einmal in meinem Leben bei einem Bewerbungsgespräch in Hamburg bei 
einer kleinen HW Bude (war so 2005), damals wäre ich mit 38k zum 
Einstieg zufrieden gewesen - die meinten es wäre zu viel das Gespräch 
war dann eigentlich nur noch ein Kampf und beide Seiten wussten dass das 
nichts wird.
Ein paar Jahre später hab ich mich selbstständig gemacht und verdiente 
damals im Schnitt schon zwischen 60-100K. Je später desto mehr. Naja was 
schreib ich da ich hab das verdient, der Staat hat die Hälfte gleich mal 
einkassiert, der andere Teil kam halt Netto rum.

von oszi40 (Gast)


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Aveit schrieb:
> Manchmal sind die einfachsten Wörter nicht da. Lese ich auf englisch
> verstehe ich meist alles. Aber deutsch auf englisch übersetzen ist
> manchmal schwierig...

Das ist normal. Hinzu kommt, daß es verschiedene Dialekte gibt, wo man 
sich erst reinhören muß. Deswegen vorher gut über diese Firma 
informieren was sie herstellt, wer, was, wo usw. ... Günstig ist, wenn 
man dem Muttersprachler Fragen stellen kann, die er mit ja/nein 
beantwoten kann.

von Tobias (Gast)


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Ich schau mir regelmäßig die englischen Episoden an von Agents of Shield 
und Arrow. Auch komm ich da von der Arbeit etwas weg.
Wenn man n Wort nicht versteht pause klicken und auf dict.leo.org 
nachschlagen (so hab ich das vor 20 Jahren gemacht als noch die screener 
auf englisch rübergeschwappt sind :-) Das ist heute alles viel 
einfacher.

Auch empfehlenswert Filme & Tandem Partner (z.B in ner Kneipe oder bei 
Couchsurfing Events wird oft englisch gesprochen in größeren Städten).

Wer nur mit Schulenglisch-Kenntnissen aufkreuzt wird wohl leichter 
nervös werden.

von Gerd E. (robberknight)


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Filme auf Englisch schauen ist ne gute Idee.

Hast Du irgendeinen Freund/Bekannten der Englisch als Muttersprache hat? 
Den einfach mal anrufen und ne halbe Stunde quatschen.

Ich brauch immer ein paar Minuten Gespräch (also hören und selber 
sprechen) bis ich mich richtig drauf eingestellt hab und die Sätze 
richtig "rund" werden und ich den vollen Wortschatz zur Verfügung habe. 
Wenn es Dir auch so geht, kannst Du das durch ein solches Gespräch am 
Tag vorher beschleunigen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Gerd E. schrieb:
> Filme auf Englisch schauen ist ne gute Idee.

Stimmt, DVDs vielleicht zu Anfang zusätzlich auch mit englischen 
Untertiteln laufen lassen.

Aber, englisch gesprochen hören ist etwas anderes als aktiv auf Englisch 
sich zu unterhalten.

Bin im Englischen etwas aus der Übung, neuer Job, 2. Tag Info 
-Veranstaltung, Umstrukturierung Firma, alles auf Englisch, 98% gut 
verstanden.

Aveit schrieb:
> Manchmal sind die einfachsten Wörter nicht da. Lese ich auf englisch
> verstehe ich meist alles. Aber deutsch auf englisch übersetzen ist
> manchmal schwierig...

Da ist das Problem!
Blindleistungskompensation spontan ins Englische zu übersetzen ääh blind 
power composation (?)ist schwieriger als reactive power compensation ins 
Deutsche.

von Aveit (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Blindleistungskompensation spontan ins Englische zu übersetzen ääh blind
> power composation (?)ist schwieriger als reactive power compensation ins
> Deutsche.

Korrekt. Das ist immer das Problem!

Dummerweise ist es nicht irgendeine Firma. Wie gesagt ein amerikanischer 
Konzern. Ich denke mal da wird so einiges erwartet werden. Aber gut. 
Verrückt machen bringt ja auch nichts. Schaue die nächsten Tage ein paar 
Filme auf englisch und ziehe mir vielleicht noch ein paar YouTube Videos 
rein. Das wird hoffentlich reichen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Aveit schrieb:
> Dummerweise ist es nicht irgendeine Firma. Wie gesagt ein amerikanischer
> Konzern.

Bewerbungsgespräch - Englischkenntnisse werden angesprochen

Ich habe geantwortet
I do not have as much practice reading English datasheets are usually 
not a problem, ...

Ok - das klappt ja ganz gut, viele kriege da keinen Ton heraus.

Weiter - gefordert - Englisch verhandlungssicher!

So gut bin ich nicht!

Gesucht wurde jemand der englische Prüfprotokolle mit ausfüllt
90% Datensätze und der Rest Standardsätze bla bla according to bla bla

Bei einem Unternehmen was u.a. bei Ford arbeitet, hieß es, bei Frage auf 
Englisch sollte man halt antworten können.

Es gibt natürlich auch Firmen, da ist Englisch Firmensprache und alles 
läuft nur auf Englisch. Da könnte es mit ein Paar DVDs/BlueRays oder 
YouTube-Videos eng werden.

: Bearbeitet durch User
von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

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siehe Anhang

von Sebastian S. (amateur)


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Ich wundere mich, dass Du Dich wunderst!

In solch einem Konzern findet - oh Wunder - die gesamte, interne 
Kommunikation auf Englisch statt. Viele Deiner zukünftigen Kollegen 
werden gar kein Deutsch können. Dafür aber vielleicht perfekt Hindi.

Also was erwartest Du?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Englisch ist, anders als Deutsch, eine Sprache, die deutlich 
überwiegend* von nicht-Muttersprachlern gesprochen wird.

Daher sind auch Englisch-Muttersprachler gewöhnt, mit Leuten zu tun zu 
haben, die die Sprache nicht perfekt beherrschen.

Deutsch hingegen wird fast ausschließlich von Muttersprachlern 
gesprochen; der Anteil an Nicht-Muttersprachlern ist deutlich geringer.


*) es gibt etwa 400 Millionen Englisch-Muttersprachler, aber etwa 1 
Millarde nicht-Muttersprachler

von igmetallwo (Gast)


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Toxic schrieb:
> siehe Anhang

Der zweite Satz ist schwer zu entziffern, weil einen Fehler enthält... 
klasse Folien.

Which witch watches..

von Paul B. (paul_baumann)


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Toxic schrieb:
> siehe Anhang

Wunderbar!
:-))
MfG Paul

von P. M. (o-o)


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Anti Troll schrieb:
> B2 Niveau: lies Dir mal die Definition davon durch. Wenn du das gelesen
> hast, würdest Du wissen, dass man mit B2 Niveau sehr locker solche
> Fragen beantworten kann. B2 Niveau bedeutet nämlich, dass man sich
> problemlos, fließend und ohne länger nach Worten ringend, mit einem
> Muttersprachler unterhalten kann.

Wenn die Übung fehlt, wird man auch mit einem B2 zunächst ziemlich 
schlecht sprechen. Man lernt es zwar schnell, aber mit einem typisch 
deutschen B2 möchte ich nicht direkt in ein Vorstellungsgespräch, ohne 
etwas aktive, reale Sprachpraxis gesammelt zu haben. Viele (recht 
alltägliche) Sprachsituationen kommen in der Schule und in unserem 
Gebrauch (vorallem lesen/hören) ja praktisch nie vor...

von Aveit (Gast)


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P. M. schrieb:
> Anti Troll schrieb:
> B2 Niveau: lies Dir mal die Definition davon durch. Wenn du das gelesen
> hast, würdest Du wissen, dass man mit B2 Niveau sehr locker solche
> Fragen beantworten kann. B2 Niveau bedeutet nämlich, dass man sich
> problemlos, fließend und ohne länger nach Worten ringend, mit einem
> Muttersprachler unterhalten kann.
>
> Wenn die Übung fehlt, wird man auch mit einem B2 zunächst ziemlich
> schlecht sprechen. Man lernt es zwar schnell, aber mit einem typisch
> deutschen B2 möchte ich nicht direkt in ein Vorstellungsgespräch, ohne
> etwas aktive, reale Sprachpraxis gesammelt zu haben. Viele (recht
> alltägliche) Sprachsituationen kommen in der Schule und in unserem
> Gebrauch (vorallem lesen/hören) ja praktisch nie vor...

Und nun? Was kann ich in drei Tagen neben den lügenden Job denn noch tun 
damit es nicht komplett aussichtslos ist. Schließlich will ich den Job! 
Es ist eine riesen Chance für mich und ich bin mir sicher dass ich nach 
kurzer Zeit klar kommen werde.

Ich weiß ja gar nicht was wichtig sein könnte. Gleich zu Beginn CV 
erklären und dann das übliche. Oder doch eher fachliche Fragen? Hmm

von Dussel (Gast)


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Mach dir keinen Stress. Wenn du mit dem Können nicht übertrieben hast, 
wissen die, worauf sie sich einlassen und wissen, dass dein Englisch 
nicht perfekt ist. Im Nachhinein wird es sowieso ganz anders als 
erwartet.

von P. M. (o-o)


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Aveit schrieb:
> Und nun? Was kann ich in drei Tagen neben den lügenden Job denn noch tun
> damit es nicht komplett aussichtslos ist.

Spiel das Gespräch im Kopf mal komplett durch. Stell dir vor, wie du 
dort hinein gehst, wie du begrüsst wird, wie du dich vorstellst, wie du 
diese und jene Frage beantworten wirst, usw. Zieh das in Form eines 
(mentalen) Selbstgesprächs komplett durch. Das kann man auch perfekt im 
Zug oder beim Autofahren oder beim Sport üben.

Ich denke mir die Formulierungen für Vorträge oder Diskussionen in einer 
Fremdsprache immer gerne im voraus durch. Klar, man kann sich nicht 
komplett vorbereiten, aber man so zumindest viele Worte und 
Formulierungen abrufbereit im Kopf.

von Toxic (Gast)


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Dussel schrieb:
> Mach dir keinen Stress.

Genau !
Cool bleiben wie diese 2 Damen hier.
https://www.youtube.com/watch?v=s-ITmuy9hWo

von Gästchen (Gast)


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Hi,

ich finde solche Gespräche total übertrieben: wenn der Wille da ist, ist 
es kein Kunsttück Englisch zu lernen (für Deutschsprachige), vor allem 
dass man in so einem Umfeld arbeitet geht es schnell.

Tipp für dich: wenn sich ganz giftige "Ressourcen-Verwalter" im Haus 
haben, kann es passieren dass sie versuchen dich zuzulabern oder 
komische Redewendungen anwenden, in Englisch gibt es viele davon. Frage 
einfach freundliche nach wenn du was nicht verstanden hast. Viele machen 
hier den Fehler dass sie einfach ignorieren was sie nicht verstanden 
haben. Das rächt sich später im Gespräch.

Aber ernsthaft, mit B2-Niveau sollte das doch kein Problem sein.

PS: Folgende Situation hat mir ein Bekannter geschildert dessen Frau 
eine Texanerin ist, er hat also Texas-Dialekt voll drauf. Er war zu 
einem Vorstellugnsgespräch wo ein BWL-ler in seiner Wichtigtuerei gesagt 
hat "Ab sofort führen wir das Gespräch in Englisch fort". Der Bekannte 
redete dann in Texas-Dialekt (klingt echt lustig, man versteht fast nix) 
wodurch der BWL-ler immer mehr rot wurde und immer weniger verstanden 
hat. Der BWL-ler rettete sich schnell mit dem Satz: "Gut, ich sehe Sie 
sind da ganz fit". Peinlich so was.

von Farin U. (farin_u86)


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Also gern wird ueber den letzten Urlaub geplaudert...
Oder Interessen, was man in der Freizeit macht usw.

Mach dir keinen Kopf... Ich habe bei zwei Amerikanischen 
Automobilzulieferen gearbeitet... Ich brauchte kaum English.

Viel Glueck...

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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Farin U. schrieb:
> Also gern wird ueber den letzten Urlaub geplaudert...
> Oder Interessen, was man in der Freizeit macht usw.
>
> Mach dir keinen Kopf... Ich habe bei zwei Amerikanischen
> Automobilzulieferen gearbeitet... Ich brauchte kaum English.
>
> Viel Glueck...

Suche vorher Dir etwas aus, über das du auf Englisch quatschen kannst.
Was hast Du letztes Wochenende gemacht, Hobbies, kam häufiger.
Wenn man dann spontan und halbwegs flüssig etwas erzählen kann und auf 
Rückfragen reagiert, läuft das schon.
Viele fangen dann an zu stottern und überlegen wohl zu viel, was sie 
sinnvolles intelligentes sagen könnten ohne einen Fehler zu machen.

Im letzen Vorstellungsgespräch wurde Englsich nur angeschnitten, die 
erste Versammlung, Vortrag vom Chef war nur auf Englisch.
Der Rest ist meistens simple Fragen, wo jemand ist etc.

Wen die wirklich jemanden suchen, der wirklich verhandlungssicher 
spricht, werden die das schon sagen.

von Mark B. (markbrandis)


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Anti Troll schrieb:
> Man kann anschließend die Absage juristisch sauber formulieren, dass die
> Kenntnisse, namantlich Englischkenntnisse, nicht ausgereicht haben.

In Absagen werden generell keine Begründungen genannt.

von Englisch gut, alles gut (Gast)


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Grundsätzlich reicht CEF Level B2 für ein Vorstellungsgespräch in einer 
"freundlichen Umgebung" aus. Damit meine ich, deutsche Firma oder 
DE-Niederlassung einer ausländischen Firma, Einsatz später in DE mit 
gelegentlicher Reisetätigkeit.
Für ein "echtes" Vorstellungsgespräch in USA bei einer dortigen Firma 
(und anschließende Tätigkeit überwiegend dort) hingegen halte ich einen 
Level von mindestens C1 für unabdingbar, C2 ist nochmal ein echter 
Vorteil.

Die B-Level befähigen dazu, auch komplexe Sachverhalte zu vermitteln und 
zu verstehen, unter der Voraussetzung, daß die Interessenlage bei allen 
Beteiligten sich im Wesentlichen deckt. Level C dagegen ist das, was man 
landläufig unter "verhandlungssicherem Englisch" versteht. Das umfasst, 
auch kontroverse Diskussionen in die gewünschte Richtung lenken und die 
eigene Position standfest vertreten zu können.
Dementsprechend ist B für alle Positionen auf Sachbearbeiterebene 
hinreichend, für eine Führungsposition oder eine Aufgabe in Einkauf oder 
Vertrieb wird üblicherweise mindestens C1 gefordert, um mit seinem 
Mitarbeiter/Lieferanten/Kunden (so er native Speaker ist) sprachlich 
wenigstens halbwegs auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Der wesentliche Unterschied B-C ist zum einen der umfassende 
Allgemeinwortschatz, der zumindest Smalltalk auf praktisch allen 
Gebieten (Technik, Wirtschaft, Politik, Kultur) ermöglichen sollte. Der 
andere Punkt ist die Leichtigkeit der Kommunikation: Sprechen und 
Verstehen müssen soweit "nebenbei" ablaufen, daß man sich voll auf die 
Verhandlungsführung konzentrieren kann. Dazu kommt, vor allem bei C2, 
noch die nonverbale Komponente der Kommunikation: Ironie, Witz, 
Andeutungen verstehen und vermitteln zu können.

Für die Level C1+2 ist es unbedingt nötig (für B schadet es natürlich 
nicht), die Gedanken unmittelbar, ohne den Umweg der Muttersprache, in 
Sätze der Zielsprache zu formulieren. Wenn man sich den Satz erst auf 
Deutsch überlegt und dann übersetzt, hat man verloren. So erreicht man 
nie die notwendige Flüssigkeit der Kommunikation. Am Besten sollte man 
versuchen, gleich in Englisch zu denken. Das Ziel ist erreicht, wenn es 
im Alltag anfängt, daß einem Begriffe zuerst in Englisch einfallen und 
man nachdenken muß: "Wie heißt das nochmal auf Deutsch?"

Meiner Ansicht nach kann man die C-Level nicht in Kursen lernen. Das 
erwirbt man nur durch jahrelangen, intensiven Gebrauch der Sprache in 
einem englischsprachigen Umfeld (Partner, Firma, Leben oder Studium im 
Ausland) und muß es durch ständige Übung erhalten. Zumindest mir 
(aktueller Level: C1) hat es auch geholfen, zu versuchen, 
Alltagsgedanken im Geiste immer nach Englisch zu übersetzen. Wann immer 
einem dabei Vokabular fehlt, bei nächster Gelegenheit recherchieren und 
sich einprägen. Damit baut man sich einen großen Teil des 
Smalltalk-Wortschatzes auf.

von F. F. (foldi)


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Englisch gut, alles gut schrieb:
> Zumindest mir (aktueller Level: C1) hat es auch geholfen, zu versuchen,
> Alltagsgedanken im Geiste immer nach Englisch zu übersetzen. Wann immer
> einem dabei Vokabular fehlt, bei nächster Gelegenheit recherchieren und
> sich einprägen. Damit baut man sich einen großen Teil des
> Smalltalk-Wortschatzes auf.

Wenn man eine Weile im englischsprachigem Raum war, dann übersetzt man 
nicht mehr, man hört und spricht einfach.
Nach sechs Wochen in Portland wunderte ich mich, dass deutsche 
Nachrichten aus dem Lautsprecher kamen. Erst als ich bewusst auf den 
Lautsprecher schaute, denn mich nervte der Sprecher, mit seinem 
Gequatsche über London und das in deutschen Nachrichten, da hörte ich 
wieder Englisch.
Der Sohn einer Freundin war erst in Amerika und wusste auch nicht, dass 
er zeitweise in Englisch antwortete.
Man darf gar nicht die Chance haben deutsch zu denken, dann lernt man es 
am besten.

von Aveit (Gast)


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Danke für die ganzen Antworten.

Es ist in der Tat so, dass ich mir die letzten Tage sehr viele Gedanken 
auf englisch mache bzw. es zumindest versuche. Das hilft schon ein 
bisschen und man geht auch das Bewerbungsgespräch innerlich durch. Man 
muss schließlich auch selbstbewusst rüber kommen ;)

Wann immer mir ein Wort fehlt, schaue ich es nach. Manchmal sind es die 
einfachsten Wörter, die ich natürlich kenne. Es scheitert immer nur von 
deutsch auf englisch zu übersetzen. Verstehen ist in der Regel nicht 
mein Problem

von Danilo H. (danielohondo)


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Aveit schrieb:
> Danke für die ganzen Antworten.
>
> Es ist in der Tat so, dass ich mir die letzten Tage sehr viele Gedanken
> auf englisch mache bzw. es zumindest versuche. Das hilft schon ein
> bisschen und man geht auch das Bewerbungsgespräch innerlich durch. Man
> muss schließlich auch selbstbewusst rüber kommen ;)
>
> Wann immer mir ein Wort fehlt, schaue ich es nach. Manchmal sind es die
> einfachsten Wörter, die ich natürlich kenne. Es scheitert immer nur von
> deutsch auf englisch zu übersetzen. Verstehen ist in der Regel nicht
> mein Problem

Ich arbeite bereits bei einem amerikanischen Konzern hier in D. Wenn es 
dich interessiert, dann bitte an mich eine PN schicken.

von Da_isser_ja_wieder (Gast)


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danilo H. schrieb:
> Ich arbeite bereits bei einem amerikanischen Konzern hier in D. Wenn es
> dich interessiert, dann bitte an mich eine PN schicken.


https://de.wikipedia.org/wiki/Danilo_Hondo#Berufliches

von Aveit (Gast)


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danilo H. schrieb:
> Ich arbeite bereits bei einem amerikanischen Konzern hier in D. Wenn es
> dich interessiert, dann bitte an mich eine PN schicken.

Klar interessiert es mich aber worüber wollen wir uns austauschen? Stehe 
gerade aufn Schlauch.

von Danilo H. (danielohondo)


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Aveit schrieb:
> danilo H. schrieb:
>> Ich arbeite bereits bei einem amerikanischen Konzern hier in D. Wenn es
>> dich interessiert, dann bitte an mich eine PN schicken.
>
> Klar interessiert es mich aber worüber wollen wir uns austauschen? Stehe
> gerade aufn Schlauch.

Ich dachte du brauchst Tipps oder wofür ist dieser Thread gedacht?

von Dussel (Gast)


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Vergiss übrigens nicht, bescheid zu sagen, wie es gelaufen ist. Ob du 
eingestellt wurdest, geht uns nichts an, aber wie schwer der 
Englischteil war, kann für manche vielleicht noch interessant sein.

von Anti Avanti Troll (Gast)


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> Generell sind höhere Englischkenntnisse ein effektives Mittel von
> Unternehmen um zu alte Bewerber juristisch sicher nicht nehmen zu
> müssen.
Man nennt es auch Alters-Diskriminierung ;-)

> Viele von denen können nicht gut Englisch, insbesondere
> Techniker oder FHler auf dem 2. Bildungsweg nicht.
das ist jetzt eine Annahme von Dir, die einfach so in den Raum gestellt 
wird ?!
Also Weiterbildung bringt beruflich nichts und man ist dann so wie ein 
Kastenwesen (Indien) zeit seines Lebens quasi wie eine Münze geprägt?
Hast Du einen Job beim Jobcenter? Die denken nämlich genau so!
Oh Mann, ich spare mir lieber weitere Worte )):

> Man kann anschließend
> die Absage juristisch sauber formulieren, dass die Kenntnisse,
> namantlich Englischkenntnisse, nicht ausgereicht haben.
was man ja aufgrund des Alters sowieso wollte, ansonsten hätten sich 
auch andere Gründe gefunden!
Merke weiterhin: Eine Absage wird/sollte immer juristisch sauber 
formuliert /sein und man wird schriftlich niemals was von mangelenden 
Kenntnissen des Bewerbers auch nur erwähnen - das ist juristisch ein 
Angriffspunkt und von Jura scheinen Sie Herr/Frau Anti Troll wenig 
Ahnung zu haben ... hoffentlich mehr von Englisch oder sind Sie am Ende 
ein Troll?

Ich denke Du hast was komplett mißverstanden.
Es handelt sich um ein amerikanisches Unternehmen - da darf ich dann 
schon erwarten, daß man die Landessprache (in diesem Fall amerikanisches 
Englisch) ansatzweise versteht.
Ob wirklich höhere A+++ Englisch Kenntnisse erforderlich sind, ist eine 
ganz andere Frage und kann man so pauschal nicht beantworten.

Tip für den TO:
Zieh Dir per Karteikasten noch einmal Vokabelkenntnisse rein, ggf. noch 
etwas Grammatik - das sollte dann schon reichen. Viel Glück!

von Anti Avanti Troll (Gast)


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> Für ein "echtes" Vorstellungsgespräch in USA bei einer dortigen Firma
> (und anschließende Tätigkeit überwiegend dort) hingegen halte ich einen
> Level von mindestens C1 für unabdingbar, C2 ist nochmal ein echter
> Vorteil.
Quatsch, wenn Du die entsprechenden Fähigkeiten für den Job hast, die 
Dein amerikanischer Mitbewerber nicht hat (da gar nicht existent?!) dann 
hast Du den Job und super Englischkenntnisse sind nicht immer ein 
Knockout. Es gibt Jobs, da habe ich kaum Kundenkontakt, etc.
Und offenbar ist hier jeder vom Kastenwesen überzeugt! na super.
Wenn Du weißt, was Du wert bist, dann machst Du das Vorstellungsgespräch 
und nicht Dein Gegenüber.
Es geht um Potential und dieser Aspekt wird von deutschen Firmen 
regelmäßig verpennt.
Warum holen/holten sich denn die Amis u.a. Mathematiker aus Europa bzw. 
Rußland?
Waren/sind die wirklich perfekt für ein "echtes" Vorstellungsgespräch 
geeignet?

von Aveit (Gast)


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Klar gebe ich Feedback wie es gelaufen ist. Es dauert aber noch bis 
Freitag. Melde mich dann am Wochenende nochmal.

von F. F. (foldi)


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Anti Avanti Troll schrieb:
> Also Weiterbildung bringt beruflich nichts und man ist dann so wie ein
> Kastenwesen (Indien) zeit seines Lebens quasi wie eine Münze geprägt?

Meinst du das ist nur eine Meinung?
Die Spitzenposten bei den Managern werden zum, ich glaube sie sagten 
90%, größten Teil im "Klub" vergeben.

Von einem Freund, dessen Tochter hat gerade ihren Doktor fertig; bestes 
Abi, bestes Diplom ...
Sie wird (und macht schon) Karriere machen, aber nur weil sie von den 
Besten die Beste ist und trotzdem wird einer noch über ihr sein, weil er 
(oder sie) im richtigem Bett geboren wurde.

von Aveit (Gast)


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Hallo,

wie versprochen wollte ich Feedback geben. Zunächst mal hat mir eine 
gute Vorbereitung die Nervosität doch etwas genommen. Ich habe mir 
gängige Fragen in Englisch ausgedacht und mir genau überlegt was ich 
sagen möchte und dann stichpunktartig notiert. Das Geschrieben habe ich 
mir dann ein paar Mal durchgelesen und das hilft ungemein, um etwas 
Sicherheit zu gewinnen, wenn man schon länger nicht mehr gesprochen hat.

Das Gespräch selbst ging dann auf Deutsch los und es wurde angekündigt 
15-20 min auf Englisch zu fragen. Ich wusste nur nicht wann es losgehen 
soll. Am Ende haben wir dann so viel auf Deutsch geschwaffelt, dass die 
HR-Tante nur noch eine Frage auf Englisch stellen konnte, bevor das 
Gespräch auch schon  zu Ende war. Aber diese Frage war fernab von dem 
was ich vorbereitet hatte. Es ging um den letzten geschäftlichen 
Aufenthalt im Ausland und wie ich mich darauf vorbereitet habe, was der 
Inhalt des Gesprächs war und welche Fragen mir gestellt wurden. Nachdem 
das doch schon ein Weilchen her ist, habe ich erstmal überlegt müssen, 
was ich inhaltlich sage. Das Englisch war dann etwas holprig, aber nach 
einer Nachfrage wurde es dann flüssiger und ich glaube das ich flüssig 
antworten konnte, wenn auch die Zeiten und der Inhalt nicht 100 % 
korrekt waren. Aber darauf kommt es wirklich nicht so sehr an, wie ich 
feststellen konnte. Ob das Englsich nun ausreichend war oder nicht, 
konnte ich in den Gesichtern nicht ablesen... ich hatte aber nicht den 
Eindruck, dass Englisch das ausschlaggebende Argument sein wird...

Viele Grüße

von Flip B. (frickelfreak)


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Englisch gut, alles gut schrieb:
> Für die Level C1+2 ist es unbedingt nötig (für B schadet es natürlich
> nicht), die Gedanken unmittelbar, ohne den Umweg der Muttersprache, in
> Sätze der Zielsprache zu formulieren. Wenn man sich den Satz erst auf
> Deutsch überlegt und dann übersetzt, hat man verloren. So erreicht man
> nie die notwendige Flüssigkeit der Kommunikation. Am Besten sollte man
> versuchen, gleich in Englisch zu denken. Das Ziel ist erreicht, wenn es
> im Alltag anfängt, daß einem Begriffe zuerst in Englisch einfallen und
> man nachdenken muß: "Wie heißt das nochmal auf Deutsch?"

Ist mir leider demletzt in einer Klassenarbeit passiert. Wörterbuch 
konnte ich leider keines bekommen. Peinlich.

von Danilo H. (danielohondo)


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Aveit schrieb:
...
> Das Gespräch selbst ging dann auf Deutsch los und es wurde angekündigt
> 15-20 min auf Englisch zu fragen. Ich wusste nur nicht wann es losgehen
> soll. Am Ende haben wir dann so viel auf Deutsch geschwaffelt, dass die
> HR-Tante nur noch eine Frage auf Englisch stellen konnte, bevor das
> Gespräch auch schon  zu Ende war. Aber diese Frage war fernab von dem
> was ich vorbereitet hatte. Es ging um den letzten geschäftlichen
> Aufenthalt im Ausland und wie ich mich darauf vorbereitet habe, was der
> Inhalt des Gesprächs war und welche Fragen mir gestellt wurden. Nachdem
> das doch schon ein Weilchen her ist, habe ich erstmal überlegt müssen,
> was ich inhaltlich sage. Das Englisch war dann etwas holprig, aber nach
> einer Nachfrage wurde es dann flüssiger und ich glaube das ich flüssig
> antworten konnte, wenn auch die Zeiten und der Inhalt nicht 100 %
> korrekt waren. Aber darauf kommt es wirklich nicht so sehr an, wie ich
> feststellen konnte. Ob das Englsich nun ausreichend war oder nicht,
> konnte ich in den Gesichtern nicht ablesen... ich hatte aber nicht den
> Eindruck, dass Englisch das ausschlaggebende Argument sein wird...
>
> Viele Grüße

Sorry, habe dir zu spät geantwortet, hatte viel um die Ohren.

Für mich sieht es so aus, dass du nichts flasch gemacht hast und es eher 
auf die fachlichen Kenntnisse ankommt.

von Rudi Radlos (Gast)


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Aveit schrieb:
> ich hatte aber nicht den
> Eindruck, dass Englisch das ausschlaggebende Argument sein wird...

Warte mal noch ein paar Wochen, bis Du alleine Deine Texte in Englisch 
abliefern sollst, weil das internationale Management es so braucht. 
Jetzt hast Du noch etwas Zeit zur Vorbereitung. G**gle/Leo kann/darf Dir 
in manchen Fällen wegen betrieblicher Sachen nicht helfen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Englisch gut, alles gut schrieb:

> Für die Level C1+2 ist es unbedingt nötig (für B schadet es natürlich
> nicht), die Gedanken unmittelbar, ohne den Umweg der Muttersprache, in
> Sätze der Zielsprache zu formulieren. Wenn man sich den Satz erst auf
> Deutsch überlegt und dann übersetzt, hat man verloren. So erreicht man
> nie die notwendige Flüssigkeit der Kommunikation. Am Besten sollte man
> versuchen, gleich in Englisch zu denken. Das Ziel ist erreicht, wenn es
> im Alltag anfängt, daß einem Begriffe zuerst in Englisch einfallen und
> man nachdenken muß: "Wie heißt das nochmal auf Deutsch?"

Das ist sehr schlecht. Keinesfalls darf die erste Sprache dermaßen 
leiden, daß einem Sachen zuerst auf Englisch einfallen. Nach zig Jahren 
im Ausland geht es mir in bestimmten Situationen momentan selbst so und 
man muß sich arg zusammenreißen, keine Fertigkeiten in der ersten 
Sprache einzubüßen. Ob ich heute noch meinen 15-Notenpunkte-Aufsatz aus 
dem Deutsch-LK hinzaubern könnte, möchte ich stark bezweifeln -- und 
schon dieser Verlust meiner, zumindest damals, extrem guten 
Sprachbeherrschung kotzt mich mitunter an, z.B. immer, wenn es am 
Telefon hakt und ich deutsche Wörter denke, aber entweder Englisch 
oder gar nichts aus meinem Mund kommt.

:'-(

Man muß unglaublich vorsichtig sein, am Ende nicht ohne irgendeine 
richtige Sprache dazustehen, weil man 1. Englisch nie absolut 
muttersprachlich beherrschen wird, und 2. im Prozeß Deutsch total 
verlernt hat. Dann ist man wie Arnold: Der spricht weder Deutsch noch 
Englisch -- was in Kalifornien offensichtlich zum Gouveneure reicht ;-)

Vergessen sollte man auch nicht, daß das Gehirn sofort in die erste 
Sprache umschaltet, wenn man ein Wort nicht kennt; selbst wenn man den 
wünschenswerten Zustand erreicht hat, auf Englisch zu träumen, 
verschwindet das Problem des aktiven und passiven Wortschatzes nicht.

Die beste Methode komplizierte regionale Umgangssprache zu verstehen, 
sind DVDs oder BluRays. Einfach die englische Tonspur einschalten, 
anfangs mit Untertiteln, so daß man ungewöhnliche Redewendungen, 
Satzkonstruktíonen und Vokabeln wenigstens lesen kann.

Mindestens ein gutes Drittel der ausschlaggebenden Alltagskommunikation 
sowie viele lokale Bräuche, Sitten usw. kennen nichtmal die 
Englischlehrer.
Und dann muß man sich noch daran gewöhnen, daß selbst Muttersprachler so 
reden: "Man, I shoulda did this earlier man, dem fuckin' niggas screwed 
me ova big time, man."

Listen to this and honestly ask youself if you understood anything:
https://www.youtube.com/watch?v=-IunTk_SQM4


Hier ein - von der Grammatik abgesehen - akzentfreies Transkript dieses 
ziemlich lustigen Interviews:

Well, I woke up to go get me a cold pop* and then I thought somebody was 
barbecuing. I said Oh Lord Jesus, it's a fire! Then I ran out, I didn't 
even grab no shoes and none Jesus! I ran for my life. And then the smoke 
got me - I got brochitis. And nobody got time for that! XD

*pop = Südstaatenvokabular, ein süßes Kohlensäuregetränk, meistens Coca 
Cola, manchmal auch Dr. Pepper oder Mountain Dew; im Nordosten sagt man 
dazu "soda".


Und das Mädchen hier hat einen dicken, dicken Südstaatenakzent, alleine 
Sachen wie "thang" (thing), natürlich "y'all" (you all), oder wie sie 
die Vokale gnadenlos langzieht, vor allem das [i] (iron, fire, buoy 
[Boje]).

https://www.youtube.com/watch?v=PVaz72SjXlU

Sowas lernt man nirgends, außer man lebt dort. Oder schaut Filme wie 
"Winter's Bone", wo Jennifer Lawrence einen sehr sehr gut klingenden, 
realistischen Akzent spricht.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Nach zig Jahren
> im Ausland geht es mir in bestimmten Situationen momentan selbst so

@ Dipl.- G.
Träumen in Landessprache hat bei mir 6 Wochen gebraucht. Wie ist es bei 
Dir mit rechnen? Rechnest Du noch deutsch?

von Dipl.- G. (hipot)


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oszi40 schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Nach zig Jahren
>> im Ausland geht es mir in bestimmten Situationen momentan selbst so
>
> @ Dipl.- G.
> Träumen in Landessprache hat bei mir 6 Wochen gebraucht. Wie ist es bei
> Dir mit rechnen? Rechnest Du noch deutsch?

Hälfte, Hälfte. Immer wenn ich mich dabei erwische, mache ich es bewußt 
auf Deutsch. Höhere Mathemaik geht nur auf Deutsch. Ich lege auch 
Notizen absichtlich auf Deutsch an und habe meinen Computer auf die 
Quertz-Tastatur eingestellt. Des weiteren führe ich einen unbarmherzigen 
Kreuzzug für das metrische System und gegen die US customary units. :-P
Wie gesagt, niemals das Verlernen der ersten Sprache riskieren.

von hi (Gast)


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> Englisch ist, anders als Deutsch, eine Sprache, die deutlich
> überwiegend* von nicht-Muttersprachlern gesprochen wird.
>
> Daher sind auch Englisch-Muttersprachler gewöhnt, mit Leuten zu tun zu
> haben, die die Sprache nicht perfekt beherrschen.

Schlechtes Englisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt.

von Rick M. (rick-nrw)


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hi schrieb:
> Schlechtes Englisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt.

Die am Besten irgendwie weltweit verstanden wird.

Im Französischem hört es mit:
Vous voulez couché avec moi? meistens auf.

von Le Big Mac (Gast)


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>> Schlechtes Englisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt.

> Im Französischem hört es mit:
> Vous voulez couché avec moi? meistens auf.

Stimmt ;-) 
https://fr.wikipedia.org/wiki/Voulez-vous_coucher_avec_moi_%3F

von Zocker_50 (Gast)


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> Autor: Aveit (Gast)
> Datum: 13.11.2015 19:39

> Mir bleiben nur vier Tage und mein Englisch war immer auf B2 Niveau.

Damit mußt du bei einem amerikanischen Konzern rechnen. Obwohl ich es 
für Quatsch halte.

Mein Englisch war immer R6 Niveau, mit Texanern hatte ich da meine 
Probleme.

von Rick M. (rick-nrw)


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Fragen auf Englisch beziehen sich oft auf Hobbies, was hat man letztes 
Wochenende gemacht, welche Aufgaben hat man in seinem letzen Job gehabt.

Wenn man dann halbwegs flüssig ohne zu viele Ääähs, mmmmh, öööhs, zügig 
antworten kann ist das von Vorteil.

Last weekend I visit ....

Das sollte stimmen, nichts aus den Fingern saugen.
Ein paar Vokabeln dafür vorher raussuchen, dann sollte das passen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Zu mir hat mal einer gesagt, das er ein Meeting in einem Konzern hatte, 
das auf Englisch war, obwohl alle Deutsch konnten.

Da er auch meinete keinen Plan zu haben, gab man Ihm den Tipp es 
esinfach zu Versuchen und wenn Ihm ein englisches Wort nicht einfalle, 
einfach das deutsche zu nenne.

Das Gegenüber ist ja auch nicht zwangsläufig ein englischer 
Muttersprachler.

von Paul B. (paul_baumann)


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Sven L. schrieb:
> Da er auch meinete keinen Plan zu haben, gab man Ihm den Tipp es
> esinfach zu Versuchen und wenn Ihm ein englisches Wort nicht einfalle,
> einfach das deutsche zu nenne.

Guter Vorschlag. In etwa so:

When the Snow falls wunderbar,
and the Children happy are,
when the Glatteis on the street
and we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit.

MfG Paul

von Rick M. (rick-nrw)


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Sven L. schrieb:
> Das Gegenüber ist ja auch nicht zwangsläufig ein englischer
> Muttersprachler.

Wenn einem ein Wort nicht einfällt, besonders bei einem 
Vorstellungsgespräch, macht das meistens nicht viel.

Man sollte aber halbwegs flüssig loslegen können und es sich auch 
trauen.
Es gibt viele die dann los stottern.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Richtig und bevor ich stottere und mich daran aufhänge, das mir ein Wort 
nicht einfällt, sage ich dieses eben auf Deutsch und mache weiter...

von Pandur S. (jetztnicht)


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Falls jemand eine Sprache, zB English auffrischen moechte, kann ich die 
Duolingo App  fuer Smartphones empfehen. kostet nichts und laesst einem 
ueben. die Grammatik wird allerdings nicht vermittelt, die sollte man 
schon drauf haben. Man kann die Uebungen mit oder ohne spezifisches 
Hoeren machen, die Saetze werden allerding immer vorgespreochen, Man 
uebersetzt in beide Richtungen, mit schreiben, Bausteine zusammenfuegen, 
und multiple choice.

Die einzelnen Lektionen gehen jeweils ein paar Minuten, genau richtig 
zum Pendeln. oder irgendwo warten.

- Duolingo

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Rick M. schrieb:

> Wenn man dann halbwegs flüssig ohne zu viele Ääähs, mmmmh, öööhs, zügig
> antworten kann ist das von Vorteil.
>
> Last weekend I visit ....

Present Tense wenn man von einem Ereignis aus der Vergangenheit erzählen 
will? Super Idee!

> Vous voulez couché avec moi? meistens auf.

Dass die Vertauschung von Subjekt und Verb im Französischen bei 
Fragestellungen gerade für Deutsche immer so ein Problem darstellt ist 
merkwürdig. Dasselbe Konstrukt gibt es bei uns auch.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Abgesehen davon ist couché das Partizip, aber hier braucht es den 
Infinitiv (coucher). Beim Sprechen merkt man das glücklicherweise nicht 
;-)

von Zocker_50 (Gast)


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> Re: Bewerbungsgespräch auf Englisch

If you are allways the Gelackmeierte and you have es nix gebracht
of a green Zweig, ......

von Le Big Mac (Gast)


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> If you are allways the Gelackmeierte and you have es nix gebracht
> of a green Zweig, ......

... talking about ze IBN-Strich. :-D

von F. F. (foldi)


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Cyblord -. schrieb:
>> Last weekend I visit ....
>
> Present Tense wenn man von einem Ereignis aus der Vergangenheit erzählen
> will? Super Idee!

Immerhin ist es einem aufgefallen.

von Heiner (Gast)


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Bewerbungs-Troll-Thread. Mal wieder :(

lg Heiner

von Zocker_50 (Gast)


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> Autor: Heiner (Gast)
> Datum: 17.10.2016 18:56

Freigang oder den Rest auf Bewährung ?

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