Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundlagenfrage zu DC/DC Wandler


von Michael W. (Gast)


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Wie vermeidet man bei einem ungeregelten Gegentakt Durchflusswandler in 
H-Brücken oder Push-Pull Topologie eine Sättigung des Kerns aufgrund 
nicht 100% symmetrischer Schaltphasen?

Beispiel: 50V primär

Die Hauptinduktivität: 100uH
R=0.1 Ohm
Die Amplitude des Magnetisierungsstromes ist in diesem Fall

Ipp = T*U/L = 0.5A

Bei einer Abweichung des Tastverhältnis von 50% von etwa 1% hätte ich 
eine Netto-Spannung von 0.5V an der Hauptinduktivität, was mit dem 
Widerstand 0.1Ohm immerhin einen stationären Strom von 0.5V/0.1Ohm = 5A 
ergäbe. Bei 0.1% Genauigkeit wären das immerhin noch 0.5A, usw. Ich kann 
mir aber nicht vorstellen, dass man das Tastverhältnis unterm Strich 
tatsächlich so genau hinbekommt...


Beim Push-Pull Wandler müsste sich das (scheinbare) Problem ja noch 
verschlimmern, da man ja wohl die Symmetrie der Primärwicklungen auch 
bestenfalls auf 1% hinkriegt, vor allem wenn man nur wenige Windungen 
hat.


Da das in der Praxis aber zu funktionieren scheint, sehe ich da wohl 
etwas falsch bzw. habe etwas ganz wichtiges vergessen? Kann mich jemand 
aufklären?

Ich hoffe ich habe die Frage klar formuliert...

Danke ;-)

: Verschoben durch User
von Roland .. (rowland)


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Michael W. schrieb:
> Ich kann
> mir aber nicht vorstellen, dass man das Tastverhältnis unterm Strich
> tatsächlich so genau hinbekommt...

Wieso denn nicht? Die Signale werden doch oft digital erzeugt, oder 
zumindest die PWM auf digitalem Wege aufgeteilt (Logikschaltung). Somit 
sollte das Steuersignal doch hochsymmetrisch sein. Die Ansteuerung 
selbst ist in aller Regel auch identisch (Treiber, Transistoren) womit 
die Ansteuerungszeit beider Richtungen sehr gleich ist.

Ja, die Wicklung bei Trafos in Parallelspeisung muss exakt gleich sein 
und das lässt sich technisch auch umsetzen.

von Michael W. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Roland .. schrieb:
> Ja, die Wicklung bei Trafos in Parallelspeisung muss exakt gleich sein
> und das lässt sich technisch auch umsetzen.

Wenn ich nun so ein Ding habe wie im Bild, glaube ich nicht, dass man 
die Symmetrie auf 0,1% hinbekommt, ohne bei jedem Trafo Hand 
anzulegen... - oder scheidet so eine Bauform für Push-Pull aus?

von MaWin (Gast)


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Michael W. schrieb:
> aufgrund nicht 100% symmetrischer Schaltphasen?

Kondensatorkopplung.

Desweiteren, wenn der Kern etwas aus der Symmetrie kommt, kostet der Ast 
der weiter ausgesteuert wird, mehr Ummagneetisierungsverluste, belastet 
die Quelle mehr und pendelt sich selbst wieder zurück.

von Mark S. (voltwide)


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MaWin schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> aufgrund nicht 100% symmetrischer Schaltphasen?
>
> Kondensatorkopplung.
>
> Desweiteren, wenn der Kern etwas aus der Symmetrie kommt, kostet der Ast
> der weiter ausgesteuert wird, mehr Ummagneetisierungsverluste, belastet
> die Quelle mehr und pendelt sich selbst wieder zurück.

Wie realisierst Du Kondensatorkopplung  bei einem Gegentaktwandler der 
auf einen Übertrager mit Mittelanzapfung arbeitet?

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