Hallo! Warum kommen viele NF-Endstufen-ICs mit breiten Betriebsspannungsbereichen zurecht? Der TDA7052 oder der TDA7231 vertragen z.B. Betriebsspannungen zw. 4,5V und 18V bzw. zw. 1,8V und 15V, um mal zwei Beispiele zu nennen. Ist deren Innenleben komplett symmetrisch aufgebaut oder wie funktioniert das? Bei einer diskret aufgebauten Gegentaktendstufe wie dieser hier http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/gegentakt10.gif würde sich bei Änderung der Betriebsspannung ja auch der Arbeitspunkt von T1 ändern, weshalb solche Schaltungen nur in einem engen Spannungsbereich gut arbeiten.
Die Designer derselbigen ICs haben in der Vorlesung bei Konstantspannungs und -stromquellen nicht geschlafen. Der Entwickler deiner Schaltung hat nur einen Widerstand eingesetzt.
Damian schrieb: > Bei einer diskret aufgebauten Gegentaktendstufe wie dieser hier > http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/gegentakt10.gif Sowas geht mehr als Prinzipschaltung durch. Eine gute Verstärkerschaltung muss oft mit schwankenden Betriebsspannungen klar kommen (sei es 100 Hz Brumm oder sich entladende Batterien), also gehört eine anständige Arbeitspunktstabilisierung oder Schaltungen deren genauer AP nicht so wichtig ist dazu. Deine konkrete Frage lässt sich also so beantworten: Die ICs werden Stromquellen statt Widerstände nutzen, und da sie wahrscheinlich eine starke Gegenkopplung nutzen, haben sie einen Differenzverstärker mit hoher Verstärkung als Eingangsstufe und eine entsprechende externe Gegenkopplung, sodass die Verstärkung nur unwesentlich vom AP der internen Stufen beeinflusst wird.
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In ICs kann man den Bias und Arbeitspunkt so einstellen das es auch mit variabler Spannung geht. Im IC sind ggf. 3 Transistoren weniger Aufwand als ein Widerstand. Ein Extemfall für einen großen Spannungsbereich ist der alte Operationsverstärker LM10 - der geht von 1.2 V bis 45 V.
Damian schrieb: > Bei einer diskret aufgebauten Gegentaktendstufe wie dieser hier > http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/gegentakt10.gif > würde sich bei Änderung der Betriebsspannung ja auch der Arbeitspunkt > von T1 ändern Das muss es sogar, weil sich mit der Betriebsspannung ja auch der Strom durch den 470R und die Mittenspannung am Ausgang ändert. Die Dimensionierung der verlinkten Schaltung ist übrigend falsch. In der 2. Schaltungsgeneration hat man dann Differenzverstärker eingesetzt und dem an einem Eingang die halbe Betriebsspannung als Vergleichsspannung gegeben. Die Schaltung regelt dann den Ausgang entsprechend nach. So kann man auch mit unsymmetrischen oder nicht durch Stromquellen stabilisierten Schaltungen einen großen Betriebsspannungsbereich bekommen.
Danke für die Antworten! Also Stromquelle und Differenzverstärker sind die Zauberworte. Vor kurzem habe ich diese Endstufe aufgebaut: http://www.b-kainka.de/bast37.jpg (ohne das Audion) Sie funktioniert bei halbwegs konstanten 9V eigentlich prima (für den minimalen Aufwand). Allerdings musste der 330k-Widerstand auf 1M umdimensioniert werden, weil sonst der obere ES-T heiß wurde. Mit 1M misst man nun an den ES-Emittern ziemlich genau die halbe Betriebsspannung.
Damian schrieb: > Bei einer diskret aufgebauten Gegentaktendstufe wie dieser hier > http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/gegentakt10.gif Mit nur einem Transistor mehr kann man die Mittenspannung automatisch auf etwa VCC/2 ausregeln lassen. http://elektroniktutor.oszkim.de/analogverstaerker/kompl.html
Peter D. schrieb: > Mit nur einem Transistor mehr kann man die Mittenspannung automatisch > auf etwa VCC/2 ausregeln lassen. Dieser Transistor arbeitet als "Behelfs-Differenzverstärker". An der Basis liegt etwas weniger (~Ube) als die halbe Betriebsspannung und am Emitter etwa die Mittenspannung. Die Schaltung regelt auf diesen Zustand.
Peter D. schrieb: > http://elektroniktutor.oszkim.de/analogverstaerker... Danke für den Link! Der vierte Transistor bringt natürlich auch einiges an Hühnerfutter mit.
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