Hallo liebe Community, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich bin dabei mein altes Kassettendeck zu überholen und bin auf folgendes Problem gestossen: Der Servomotor für den Capstanmotor bekommt nach ein paar Laufminuten eine zu hohe Spannung ab. Die Folge sind Gleichlaufschwankungen. Aus diesem Grund hab ich mir die Bauteile bei der Stromversorgungsplatine angeschaut - offensichtlich ist hier ein Spannungsregler so heiß geworden, das ein nahestehender Elko eine schwarze Schmutzschicht drauf hatte. Nachdem ich die Spannungen nachgemessen hatte konnte ich feststellen, das eine spezifierte Spannung von 11 Volt für den Capstanmotor auf fast 12 Volt raufwandert. Der heiße Spannungsregler bekommt ebenfalls zuviel ab; dieser regelt aber noch richtig runter. Die Elkos konnte ich schon als Fehlerursache soweit ausschließen (hab sie getauscht). Was mir komisch erscheint ist das bei den Widerständen einige niederohmig geworden sind? Jedenfalls haben einige um 0,1 Ohm weniger als laut Spezifikation. Ist sowas normal nach fast 20Jahren Betriebstunden? (läuft immerhin auf Standby). Die sonstigen Bauteile sollten in Ordnung sein - zumindest die Dioden konnte ich nachprüfen. Die Transistoren muß ich noch - aber das wars dann auch schon. Hat jemand einen Tipp oder Idee wie ich weitermachen kann? Danke! LG
Vielleicht läuft der Motor inzwischen (Rost, verharztes Öl) einfach zu schwer, braucht viel Strom und die Regelelektronik wird deswegen zu heiss ?
:
Bearbeitet durch User
Helmut H. schrieb: > Jedenfalls haben einige um 0,1 Ohm weniger als laut Spezifikation. Welchen Wert und welche Toleranz haben die?
"Der heiße Spannungsregler bekommt ebenfalls zu viel ab;" -> Also ist auch die Eingangsspg zu hoch? Oder zieht der Motor zu viel Strom (nachmessen!). 0.1 Ohm sind keine Besonderheit...
Klaus2 schrieb: > 0.1 Ohm sind keine Besonderheit... Keinesfalls. Widerstände werden in diesen Anwendungen (Sicherungswiderstand?!) bestenfalls hochohmiger oder unterbrechen sich. Viele Motoren haben eine eingebaute Steuerung in Gehäuse. Von aussen ist da die Drehzahl einzustellen. Aber ohne Modellbezeichnung wird das nichts.
Hallo, danke für die vielen Antworten! Also, es ist ein Technics RS-TR474 Doppeldeck. Die Toleranz für die Widerstände ist im Service-Manual nicht angegeben. Aber die Werte laut Spez sind folgende: Es sind 6,8K (6,7K gemessen); 5,6K, 100 Ohm, 4,7K, 10K und noch ein paar. Alle liegen etwas darunter. Ich könnte auch einen Scan vom Schaltplan anhängen wenns weiterilft. Die Laufwerksmechanik kann ich soweit ausschließen, da ich alle beide bereits zerlegt, gereinigt und neu gefettet habe. Ob der Capstanmotor noch richtig läuft ist eine gute Frage - es sind beide Decks gleichermaßen betroffen. Ein Motortausch hat auch keine Besserung gebracht (das beide gleichzeitig kaputt werden ist ja auch eher unwahrscheinlich denke ich). Kanns am Trafo selbst liegen? Die Spannung für den Motor wird direkt am Trafo angezapft und wird nur durch zwei Dioden, einem Elko und einem Widerstand geregelt wenn ich das richtig sehe. LG
Helmut H. schrieb: > 100 Ohm und dann 0,1 weniger? Das liegt ja schon neu wesentlich besser als z.B. eine Toleranz von 1% vorgibt. Das kannst Du als Ursache vergessen. wendelsberg
Helmut H. schrieb: > Aber die Werte laut Spez sind folgende: Es sind 6,8K (6,7K gemessen) Bei 5% Toleranz darf der Wert zwischen 7140 und 6460 Ohm liegen. Bei 1% Toleranz darf der Wert zwischen 6868 und 6732 Ohm liegen. Sind da etwa 1%-Widerstände verbaut? (Das ist bei bedrahteten Widerständen mit dem vierten bzw. fünften Farbring codiert)
Helmut H. schrieb: > Die Laufwerksmechanik > kann ich soweit ausschließen, da ich alle beide bereits zerlegt, > gereinigt und neu gefettet habe. Wie sieht es mit dem Aufwickelteller aus? Der wird ja wahrscheinlich ueber eine Rutschkupplung angetrieben.Wenn diese verharzt ist oder sonstwie in ihrer Funktion beeintraechtigt ist,kann es sein,dass es zu ueberhoehten Zugkraeften kommt die einen gleichmaessigen Bandlauf fast unmoeglich machen und die Regelelektronik tuechtig arbeiten laesst. Ich wuerde aufjedenfall Auf-und Abwickelteller auf einwandfreie Funktion checken.
Wegen der paar Prozent Toleranz am Widerstand sehe ich noch kein Problem. Es könnte auch Differenzen zwischen Zeichnung und Wirklichkeit geben. Man könnte ja mal etwas pusten ob es ein Wärmeproblem des Reglers ist. Evtl. muß er auch bloß nachregeln weil irgendetwas mechanisch zuuuu schwergängig ist? Von der Wahrscheilichkeit her würde ich eher auf ein mechanisches Problem tippen oder eine kranke Kassette. Was sagt ein Messung mit LEEREM Kassettenschacht?
Lass mal die Widerstände.... wie sehen denn die Andruckrollen und die Antriebsriemen aus? Wenn man die Riemen mal ausfädelt und auf den Tisch legt, sollten sie noch kreisrund sein. Nicht eirig oder birnenförmig. Die Regelung der Motoren ist bei dem Deck recht anständig und aufwändig gestaltet. Sind die Reflektionsschichten auf den Wickeltellern sauber? Die Optokoppler auch?
@Franz Behlon Danke für den Tip mit dem Wickelteller; an die Reflektionsschichten hab ich noch gar nicht gedacht. Alsdann werd ich ein Laufwerk nochmal zerlegen und drauf schaun. Den Riemen hab ich bereits gegen einen neuen getauscht. Die Wickelteller ansich gehen auch leichtgängig (gereinigt und gefettet), die Capstanwelle auch. Die Andruckrollen sind neuwertig; die Andruckkraft sollte wohl auch passen. Auf der mechanischen Seite weiß ich mir mittlerweile keinen Rat mehr, zumal es beide Decks gleichzeitig betrifft. Deswegen bin ich auf die Elektronik losgegangen :-D @oszi40 Du hast recht, werd die Spannungsmessung mal mit leerem Kassettenschacht machen. Danke für den Hinweis LG
Falls die Geschwindigkeitsregelung auf der Platine ist, gibt es ein Trimmpoti, welches oxidiert ist, bzw. das Trimmpoti im Motor (Rückseite). Dadurch wäre die Regelung durch Schwingung überfordert... Könnte auch ein kleiner Kondensator defekt sein.. Mit einem Oszi wäre das sicher leicht zu finden... Welcher Spannungsregler ist da eingebaut?
Helmut H. schrieb: > Auf der mechanischen Seite > weiß ich mir mittlerweile keinen Rat mehr, zumal es beide Decks > gleichzeitig betrifft. Deswegen bin ich auf die Elektronik losgegangen > :-D Um die Abnutzung der Mechanik überhaupt realistisch beurteilen zu können, benötigst du ein Testtape mit TorqueMeter -> sowas http://www.ebay.at/itm/SONY-Driving-Power-Meter-TW-2412-test-tape-/171965925959?hash=item2809f7ca47:g:liQAAOSwo6lWGtwO Für diesen Test muss lediglich die Abdeckung der Decks abgenommen werden, TorqueMetertape einlegen und Play drücken...(ich würde dafür mal die nächste Fachwerkstatt aufsuchen, wenn dir der Kauf des testtapes zu teuer ist). Du schreibst, das du das Laufwerk "...gereinigt und neu gefettet" hast - welches Fett hast du verwendet??? ...weil du benötigst spezielles Fett! Aus der Tatsache, das es beide Decks betrifft, ziehst du den falschen Schluss...: du hast ein Doppeltape mit highspeed-dubbing, da sind beide Decks mechanisch miteinander verknüpft! freundliche Grüße... PS: wenn du schon die Mechanik zerlegst, wäre ein/zwei kleine Fotos nett...
frog268 schrieb: > Helmut H. schrieb: > >> Auf der mechanischen Seite >> weiß ich mir mittlerweile keinen Rat mehr, zumal es beide Decks >> gleichzeitig betrifft. Deswegen bin ich auf die Elektronik losgegangen >> :-D > > Um die Abnutzung der Mechanik überhaupt realistisch beurteilen zu > können, benötigst du ein Testtape mit TorqueMeter -> sowas > http://www.ebay.at/itm/SONY-Driving-Power-Meter-TW-2412-test-tape-/171965925959?hash=item2809f7ca47:g:liQAAOSwo6lWGtwO > Für diesen Test muss lediglich die Abdeckung der Decks abgenommen > werden, TorqueMetertape einlegen und Play drücken...(ich würde dafür mal > die nächste Fachwerkstatt aufsuchen, wenn dir der Kauf des testtapes zu > teuer ist). > > Du schreibst, das du das Laufwerk "...gereinigt und neu gefettet" hast - > welches Fett hast du verwendet??? ...weil du benötigst spezielles Fett! > > Aus der Tatsache, das es beide Decks betrifft, ziehst du den falschen > Schluss...: du hast ein Doppeltape mit highspeed-dubbing, da sind beide > Decks mechanisch miteinander verknüpft! > > freundliche Grüße... > > PS: wenn du schon die Mechanik zerlegst, wäre ein/zwei kleine Fotos > nett... Hallo, du hattest recht - es liegt an der Mechanik bzw. habe ich ein wahrscheinich falsches Fett genommen. Ursprünglich wollt ich eines nehmen was auch im Service-Manual vorgegeben ist - "FLOIL AK-152" und "Molykote EM-20L". Allerdings wurde ich bei Online-Shops nicht fündig bzw. waren keine Haushaltsmengen lieferbar. Nach stöbern in diversen Foren bin ich auf das Präzisionsfett von Robbe (No. 5532) gekommen was ich auch benutzt habe. Weißt du ein entsprechends Fett das man ersatzweise nehmen kann? Danke! LG
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.