Hallo zusammen, ich hatte früher schonmal eine ähnliche Frage gestellt, allerdings ohne Praxisbezug. Folgende Situation: Ich schicke einen Strom (50 A, System ist stromgeregelt) in einen Trafo welcher ein Übersetzungsverhältnis von 30:1 hat. Der Wirkungsgrad beträgt ca. 90 %. Ein idealer Trafo hätte einen Ausgangsstrom von 1500 A. Als Last ist ein Wassergekühltes Kupferprofil eingesetzt (Induktor). Da der Trafowirkungsgrad nicht 100 % ist, kann man grob abschätzen wie hoch der Strom im Induktor ist? Ist dieser trotzdem 1500 A und nur die Spannung ist eingebrochen? LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Da der Trafowirkungsgrad nicht 100 % ist, kann man grob abschätzen wie > hoch der Strom im Induktor ist? Ist dieser trotzdem 1500 A und nur die > Spannung ist eingebrochen? Du musst noch den Magnetisierungsstrom berücksichtigen. Der ist wie ein Parallelwiderstand zu sehen
Stimmt, den hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Offensichtlich bricht die Spannung dann wohl etwas ein aber auch der Stromwert (wegen parallelem Magnetisierungsstrom) reduziert sich. Die Wahrheit liegt bei einem realen Trafo also irgendwo dazwischen. Vermutl. benötigt man wohl die genauen Trafodaten um eine Aussage bzgl. des Stromes auf der Sekundärseite machen zu können. Jetzt weiß ich aber schonmal Bescheid, dass der Strom sich nicht verdreißigfacht und die Spannung ebenfalls nicht um Faktor 30 reduziert, bzw. dass die Verluste auf beide Größen sekundärseitig einen Einfluss haben. LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Jetzt weiß ich aber schonmal Bescheid, dass der Strom sich nicht > verdreißigfacht und die Spannung ebenfalls nicht um Faktor 30 reduziert, > bzw. dass die Verluste auf beide Größen sekundärseitig einen Einfluss > haben. Wenn man die Verluste, die sich durch den Drahtwiderstand ergeben, rausrechnet, kann man den Rest meist vernachlässigen. Genauer braucht man es nur während des Studiums. Dann muss man möglicherweise auch noch die Wicklungskapazitäten berücksichtigen.
Was meinst du mit Drahtwiderstand?
Sarah E. schrieb: > Was meinst du mit Drahtwiderstand? Den Widerstand der Drähte aus denen reale Wicklungen von realen Transformatoren bestehen ;)
so sieht das Ersatzschaltbild eines Transformators mit den wesentlichen Komponenten aus (Hauptinduktivität, Streuinduktivitäten, Wicklungswiderstände und Eisenverluste).
Sarah E. schrieb: > Ein idealer Trafo hätte einen Ausgangsstrom von 1500 A. Als Last ist ein > Wassergekühltes Kupferprofil eingesetzt (Induktor). Nachdem Du von Praxisbezug sprachst: Ideale Trafos gibt es nur theoretisch. ;) Dennoch können bei Kenntnis der (genauen) Trafodaten Eingrenzungen vorgenommen werden, was einem Trafo "zumutbar" ist bzw. was im Fall des Betriebes - auch für den sek. Kurzschlußfall - in etwa zu erwarten ist. Schätzungen sind dabei eher weniger zuverlässig. Zu Berechnungen findest Du z.B. hier etwas: http://www.energie.ch/dimensionierung-von-transformatoren Du nanntest w.o. eta von 0,9. Worauf bezieht sich das? Und was ist die Zielsetzung des Induktor-Einsatzes? Erwärmung per Wirbelstrom? Sintern? Geht das ungefähr in diese Richtung? =>http://www.ema-tec.de/cms/deutsch/ueber-induktion/wirkprinzip/allgemeines.html Profil? Cu-Rohr (wassergekühlt) als Induktions-Spule ausgeführt? Also "Drahtwiderstand" nahezu vernachlässigbar? Woher kommen die 50 A trafoeingangsseitig?
Ich kann das 0,9 leider nicht näher definieren, ist mir nur so von außen als Wirkungsgrad zugetragen worden. Zielsetzung ist die Erwärmung per Wirbelstrom und vergleichbar mit den Anlagen der Firma aus dem Link. Ja, das CU-Profil ist wassergekühlt und hat die Abmessungen 10x10 mm. Die 50 A werden von einem Umrichter erzeugt. Es kreisen hier so Werte wie 6 % Stromabfall, d.h. der Induktorström wäre demnach nur 1415 A statt 1500 A. Ist dies ein realistischer Wert? Genaue Angaben zur exakten Berechnung bekomme ich leider nicht. LG Sarah
Und hast du WIRKLICH einen Trafokern, der 50A Sättigungsstrom hat? Normaler weise geht das nur mit Luftspulen - und die haben eine schlechte Kopplung. Die ganzen Rechnungen sind Hokuspokus, solange du diese beiden Sachen nicht kenntst.
@Sarah E. (meneymaus) >Es kreisen hier so Werte wie 6 % Stromabfall, d.h. der Induktorström >wäre demnach nur 1415 A statt 1500 A. Kann sein.
Sarah E. schrieb: > Es kreisen hier so Werte wie 6 % Stromabfall kannst du die Sekundärseite offen lassen? dann könntest du den Magnetisierungsstrom und den Strom, der durch die Kernverluste entsteht, messen.
So wie ich aus den vorhergehenden Antworten lese, dreht sich es hier um einen für die Induktionserwärmung entwickelten Trafo. Da fließen wirklich höhere Blindströme als Wirkströme. Über den Daumen: MF hier noch mit Trafokern(ca. 10 khz) etwa das zehnfache, HF hier Lufttrafo(Ca. 1 Mhz 30 fach und mehr.). Die Stromübertragung wird grob über den Kopplungsfaktor gerechnet. Bei solchen Trafos ist es schwierig sekundär offen zu messen, das sie überwiegend die Hauptinduktivität eines Schwingkreises sind. Earl hat dazu mit seinem Ersatzschaltbild die richtige Information gegeben. mfg
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