Guten Tag, ich werde nun meinen Abschluss (Master) machen. Es gibt im Prinzip drei Möglichkeiten, wie in den Beruf eingestiegen werden kann. 1. Dienstleister im Sinne von Arbeitnehmerüberlassung 2. Dienstleister im Sinne von Ingenieurbüro 3. OEM im Sinne von Firma stellt Waren her Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, wobei die Arbeitnehmerüberlassung wohl die schlechteste Möglichkeit ist und daher nicht weiter diskutiert werden muss. Sie wird jedoch oft als Möglichkeit angepriesen, bei einem OEM unterzukommen. Bei Punkt 2 und 3 gibt es allerdings Diskussionsbedarf, da der Vorteil von dem einen der Nachteil von dem anderen zusein scheint. Bei dem Dienstleister komme ich mit vielen verschiedenen Technologien und Branchen in Kontakt sowie mit Kunden. Es scheint objektiv die bessere Möglichkeit für den Einstieg zu sein, da dort ein breites Spektrum geboten wird. Der OEM ist dafür eine "richtige" Firma. Es gibt Entwicklungsabteilungen, es wird geforscht und auch das Gehalt ist scheinbar höher. Nachteil hier ist jedoch der mangelnde Einblick in verschiedene Branchen. Die Anwendung unterschiedlicher Technologien scheint jedoch auch ein wenig firmenabhängig zu sein. Es ist wohl auch so (hörensagen), das es schwieriger ist bei einem OEM anzufangen, als bei einem Dienstleister. Angenommen, ich besäße die Möglichkeit bei einem OEM und Dienstleister (Ingenieurbüro) anzufangen. Welche Wahl wäre die intelligentere? Welche würde mir karrieretechnisch mehr bringen? Wo ist der Arbeitsplatz wahrscheinlich sicherer? Nach welchen Kriterien sollte ich entscheiden? Ich stelle diese Fragen, da ich leider kaum Ahnung von dem Arbeitsmarkt habe. Ich möchte aber dennoch eine fundierte Entscheidung treffen können und nicht durch Unwissenheit eine Chance verspielen. Daher bin ich über einen Erfahrungsaustausch sehr dankbar. Grüße Gerhardt
Ist die Frage ernst gemeint? Such mal hier im Forum oder anderen Quellen... Wer geht bitte freiwillig zu MBTech IAV bla, wenn er ein Angebot bei Daimler Audi BMW hat? Obwohl, manche zahlen ja auch Geld dafür geschlagen zu werden, warum dann nicht weniger Lohn bei mehr Arbeit und weniger sicherem Arbeitsplatz? Hmm, ich schreib mal Bewerbungen an Dienstleister...
Nun, mit OEM war nicht zwangsläufig AUDI, BMW, Bosch und wie sie alle heißen, gemein. Besitzt man von diesen ein Angebot, ist die Entscheidung wohl klar. Es gibt jedoch auch viele mittelständige Unternehmen, die eben kein Tarifvertrag besitzt und es reale Chancen besteht, rein zu kommen. Und hier wird die Entscheidung schon schwieriger. Der OEM mit 500 Mitarbeitern welcher eine Speziallösung herstellt oder eben der Dienstleister mit 800 Mitarbeitern, welcher in diversen Branchen tätig ist.
Gerhardt schrieb: > Ich stelle diese Fragen, da ich leider kaum Ahnung von dem Arbeitsmarkt > habe. Ich möchte aber dennoch eine fundierte Entscheidung treffen können > und nicht durch Unwissenheit eine Chance verspielen. Hach ja. Wären doch nur alle Absolventen so wortgewandt und weitsichtig.
Popel schrieb: > Hach ja. Wären doch nur alle Absolventen so wortgewandt und weitsichtig. Vorsicht, wortgewandt kann auch nach hinten losgehen (siehe Nachbar-Thread vom Projektleiter zum Thema zu gutes deutsch). Gegen Weitsichtigkeit helfen Brille oder Kontaktlinsen. :-)
Popel schrieb: > und nicht durch Unwissenheit eine Chance verspielen. Ha,ha, ha, sehr interessant, Arbeitsmasochismus wird also salonfähig. Welche Chance fürchtest du in der Zeitarbeit zu "verspielen"? Vorzeitig durch Krankheit oder durch Flaute entlassen zu werden? Unbezahlte Überstunden zu machen? Längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen? Nie zur Firma zuzughören? Evtl. mieses Gehalt? Deine einzige "Chance" in der Zeitarbeit wird es sein dass man dir die Festanstellung in die Aussicht stellt und du sie nie erreichst wie ein Esel der ständig einer Möhre hinterher läuft. Die hochgepriesene "Vielseitigkeit" in der Zeitarbeit ist meist eine Lüge. In der Zeitarbeit bekommst du in der Regel langweilige Routine-Projekte die Stammbelegschaft nicht machen will, es wäre auch komisch wenn sie interessante Projekte abgeben würden. Selbst diese Projekte machst du oft nur oberflächig da du oft nur aushilfst, und musst schnell zum anderen Projekt springen so dass du nie tiefe bzw. solide Kenntnisse sammeln kannst. Hin und wieder bist du in der Situation für die weder der Sklaventreiber noch der Sklavennutzer verantwortlich ist und du wirst mit deinem Problem alleine gelassen. Und du wirst noch merken dass es viel schwieriger sein wird aus der Zeitarbeit rauszukommen. PS: Ja, du hast es richtig gelesen. "Dienstleister im Sinne der Arbeitnehmerüberlassung" ist nichts anderes als Zeitarbeit. Davon ist die Rede in meinem Posting.
Hallo, danke für die Antwort. Aber ich glaube hier gibt es immer noch eine Verwechselung. Das Arbeitnehmerüberlassung (oder auch Zeitarbeit/Leiharbeit genannt) das schlechteste ist, das wollte ich garnicht diskutieren und ist eindeutig. Um was es mir eigentlich geht, sind Dienstleistungsfirmen, die eben KEINE Leiharbeit machen. Firmen, die Projekte im eigenen Haus für Kunden durchführen. Das was eigentlich klassische Ingenieurbüros sind (nur das diese Dienstleister nicht auf einen Bereich spezialisiert sind). Ich seh in diesen Unternehmen erst einmal nichts schlechtes. Alleine schon durch die (möglicherweise) abwechslungsreiche Arbeit. Wie die Arbeit nun genau ist, weiß ich nicht. Ich arbeitete noch nicht in solch einem Unternehmen. Und das ist der Punkt. Die Frage die sich mir stellt: macht es Sinn als Anfänger in einem Ingenieurbüro anzufangen, Branchen kennen lernen, breites Wissen aufbauen, oder - egal wie gut das Angebot ist - immer den OEM (bzw. eine Firma mit eigener Produktion) zu bevorzugen? Also nochmal. Mir geht es NICHT darum, Leiharbeit zu diskutieren. Ich habe sie nur als eine der möglichen Einstiegsformen genannt, wohlwissend, das es sich dabei um die schlechteste aller Möglichkeiten handelt! Bei den OEMs handelt es sich auch nicht nur um die größten deutschen Konzerne. Dadrunter fallen auch Mittelständige Unternemen! Jemand, der ein Angebot von eben jenen großen Konzernen mit IGM Tarif ausschlägt oder noch fragen muss, ist in der Tat nicht ganz bei Trost. Aber dort reinzukommen, ist nunmal schwierig. Daher finde ich meine Frage nicht ungerechtfertigt.
Gerhardt schrieb: > Um was es mir eigentlich geht, sind Dienstleistungsfirmen, die eben > KEINE Leiharbeit machen. Firmen, die Projekte im eigenen Haus für Kunden > durchführen. Das was eigentlich klassische Ingenieurbüros sind (nur das > diese Dienstleister nicht auf einen Bereich spezialisiert sind). Als (u.a.) Inhaber eines Ingenieurbüros kann ich da durchaus ein paar Informationen beitragen. Es kommt heutzutage verhältnismäßig selten vor, dass man ein Entwicklungsprojekt völlig unabhängig vom Auftraggeber umsetzt. In vielen Fällen weiß entweder der Kunde nicht, was er will, oder er glaubt es zu wissen und legt einem eine so löchrige Spezifikation vor, dass es großen Streit gäbe, wenn man tatsächlich danach entwickeln würde. Daher ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass auch Mitarbeiter eines Ingenieurbüros zeitweise beim Kunden vor Ort arbeiten. Arbeitet derjenige nämlich sehr gut beim Kunden mit, kommen auch sehr schnell noch weitere Aufgaben auf ihn zu. Dies kann durchaus bis zur kompletten Produktverantwortung führen, so dass man als Dienstleister und Mitarbeiter schon aufpassen muss, Interessenskonflikte zu benennen. Diese Probleme wirst Du aber nicht sofort als Berufseinsteiger erleben, sondern erst nach langjähriger Projekterfahrung. Und dann weißt Du auch, wie man Interessenskonflikte erkennt und löst. > Ich seh > in diesen Unternehmen erst einmal nichts schlechtes. Alleine schon durch > die (möglicherweise) abwechslungsreiche Arbeit. Wie die Arbeit nun genau > ist, weiß ich nicht. Ich arbeitete noch nicht in solch einem > Unternehmen. Und das ist der Punkt. Die Frage die sich mir stellt: macht > es Sinn als Anfänger in einem Ingenieurbüro anzufangen, Branchen kennen > lernen, breites Wissen aufbauen, oder - egal wie gut das Angebot ist - > immer den OEM (bzw. eine Firma mit eigener Produktion) zu bevorzugen? Wenn Du es Dir gut vorstellen kannst, Projekte in allen möglichen Branchen zu realisieren und Dich immer wieder in komplett neue Themen einzuarbeiten, bist Du bei einem Ingenieurbüro möglicherweise genau richtig. Die Spezialisierung läuft nämlich in einer komplett anderen Richtung als bei einem Gerätehersteller. Statt im Laufe der Jahre der große Experte für Waschmaschinen oder Verkehrszeichenanlagen oder Autoradios zu werden, lernt man es, bestimmte Technologien branchenübergreifend einzusetzen, d.h. z.B. Leiterplattenlayout oder Netzwerkschnittstellen oder Firmwareupdates. Und wenn Du wirklich gut bist, erkennst Du irgendwann Synergiepotentiale bei Deinen Kunden und bringst diese zusammen. Und damit beginnt das das wirklich interessante unternehmerische Handeln. Diese Möglichkeiten hättest Du aber niemals, wenn du bei einem Großunternehmen arbeiten würdest. Dort wird nämlich Denken über den Tellerrand der eigenen Abteilung oder des eigenen Projektes hinaus sofort als Kompetenzüberschreitung angesehen und so wirklich überhaupt nicht toleriert. > Also nochmal. Mir geht es NICHT darum, Leiharbeit zu diskutieren. Ich > habe sie nur als eine der möglichen Einstiegsformen genannt, > wohlwissend, das es sich dabei um die schlechteste aller Möglichkeiten > handelt! Das stimmt allerdings. > Bei den OEMs handelt es sich auch nicht nur um die größten deutschen > Konzerne. Dadrunter fallen auch Mittelständige Unternemen! In mittelständischen Unternehmen findet man die wirklich interessanten Projekte. > Jemand, der > ein Angebot von eben jenen großen Konzernen mit IGM Tarif ausschlägt > oder noch fragen muss, ist in der Tat nicht ganz bei Trost. Das sehe ich komplett anders. Ich habe selbst etliche Jahre bei Großunternehmen gearbeitet und kann die dortigen Revierkämpfe usw. nicht ertragen. Noch schlimmer finde ich aber das Konzernbeamtentum. Die Leute leben komplett in ihrer eigenen Welt und verachten jeden, der nicht die Einheitsstrukturen hineinpasst. Ein Großteil der dortigen Ingenieure ist intellektuell komplett tot und schafft es nur noch, ein paar Excel-Tabellen und Powerpoint-Folien zu malen. Man sieht das insbesondere bei den großen Automobilherstellern. Die Auslagerung aller hochinnovativen Tätigkeiten ist dort an Zulieferer erfolgt, und zwar nicht unbedingt aus Kostengründen, sondern mangels Unternehmergeist der eigenen Mitarbeiter. Die großen Zulieferer kaufen wiederum ihre Innovationen bei kleinen Zulieferern und Ingenieurbüros ein. Ich habe auch in der Zeit meiner Selbstständigkeit schon mehrere Angebote von Großunternehmen (nicht Automobil) für eine Übernahme (sowohl als Unternehmen als auch als Person) erhalten, die finanziell durchaus lukrativ gewesen wären, aber die daraus resultierende Branchenfixierung und Assimilierung ins Konzernbeamtentum wären unglaublich langweilig. Zur Zeit läuft tatsächlich wieder solch ein Anwerbungsversuch, der sogar erfolgreich verlaufen könnte, weil es auch auf um den Aufbau neuer Geschäftstätigkeiten gehen wird. Mal schauen... > Aber dort reinzukommen, ist nunmal schwierig. Daher finde ich meine > Frage nicht ungerechtfertigt. Es ist sicherlich schwierig, auf dem üblichen Bewerbungsweg dort hineinzukommen. Ist man jedoch schon vorher "in der Szene" bekannt, muss man sich nicht bewerben und wird stattdessen angeworben. Wer sich jedoch erst zum Ende seines Studiums darüber Gedanken macht, ist viel zu spät dran. Heutzutage gibt es viel bessere Möglichkeiten als früher, über seine eigenen privaten Bastelprojekte zu berichten und auch von Entscheidern gefunden zu werden. Ich hatte schon während meines Studiums alleine durch Mundpropaganda Angebote von mehreren Unternehmen erhalten und musste mich niemals bewerben.
Gerhardt schrieb: > 1. Dienstleister im Sinne von Arbeitnehmerüberlassung Meistens geringere Bezahlung, oft deutlich geringer, bundesweit verfügbar sein, Chance einige Betriebe kennenzulernen > 2. Dienstleister im Sinne von Ingenieurbüro Abhängig oft von nur einem Kunden, bekommt der Husten bist weg. Zahlen meist besser als AÜGs. > 3. OEM im Sinne von Firma stellt Waren her Je nach Ausrichtung des OEM, einen oder mehrere Kunden, langfristige Tätigkeit. Gerhardt schrieb: > Jemand, der > ein Angebot von eben jenen großen Konzernen mit IGM Tarif ausschlägt > oder noch fragen muss, ist in der Tat nicht ganz bei Trost. Kenne als Externer Firmen mit IGM-Tarif, in denen ich nicht dauerhaft arbeiten möchten. Andreas S. schrieb: > und kann die dortigen Revierkämpfe usw. nicht ertragen. Hauen und stechen, Blockadehaltung, ..... Nur weil ein Unternehmen nach IGM zahlt, ist das kein Grund dort anfangen zu wollen. Man muss jetzt nur die letzte Bude nehmen mit Scherztarifen.
Gerhardt schrieb: > 1. Dienstleister im Sinne von Arbeitnehmerüberlassung > 2. Dienstleister im Sinne von Ingenieurbüro > 3. OEM im Sinne von Firma stellt Waren her Bewerb dich bei allen 3 kategorien. a)Kommt nur Vertragsangebot zurück nimmst du das b)Kommen mehrere nimmst du das mit dem höchsten Jahresgehalt c)Hast von b mehrere zur Auswahl, nimmst Du das mit den längeren Produkt/Projekt-zyklen da wahrscheinlich beständiger.
Gerhardt schrieb: > Also nochmal. Mir geht es NICHT darum, Leiharbeit zu diskutieren. Ich > habe sie nur als eine der möglichen Einstiegsformen genannt, > wohlwissend, das es sich dabei um die schlechteste aller Möglichkeiten > handelt! Das habe ich mir fast gedacht. Um es kurz zu machen: Ingenieurbüro: Nachteile: 1.Oft mehr Druck durch Auftraggeber als es einem lieb ist, Überstunden etc. 2.Oft geringerer Gehalt als bei OEM’s. 3.Sozialleistungen oft sehr dürftig 4.Direkte Abhängigkeit vom Kunden (wenn nicht sehr breit aufgestellt) 5.Weiterbildungen eher ein Problem Vorteile: 1.Vielseitige, oft kreative Arbeit 2.Einblick in andere Firmenstrukturen und andere Technologien 3.Flexibilität in Aufgaben OEM’s Nachteile: 1.Nicht selten einseitige Arbeit Vorteile: 1.Weiterbildung meist problemlos 2.Gehalt meistens nicht schlecht 3.Soziale Leistungen vorhanden, evtl. Jahresbonus drin 4.Arbeitsplatz vermutlich sicherer als bei den Dienstleistern (je nach dem Marktanteil) 5.Arbeitsdruck meistens im Rahmen, meist mehr Freizeit Ein entscheidender Nachteil der Ingenieurbüros ist dass die eigentliche Substanz (Geld) an denen vorbei geht da sie das Projekt verkauft haben und Tschüß. Der OEM dann produziert das Projekt und fährt richtig Kohle rein durch Stückzahlen. Ich selbst würde dir eher empfehlen zu OEM’s zu gehen. Gruß.
Andreas S. schrieb: > Als (u.a.) Inhaber eines Ingenieurbüros kann ich da durchaus ein paar > Informationen beitragen. Als Inhaber. Aber als Angestellter bei einem DL sieht die Sache anders aus.
Popel schrieb: > Never Wieso nicht!? Ich bin ebenfalls noch Student, schreibe zur Zeit meine Thesis und habe mir exakt die gleichen Fragen gestellt! Was mich noch interessieren würde, wie sieht ihr das: es heißt ja einmal DL, immer DL. Wie sieht es aber mit einem "Ingenieurbüro" aus?
JBourne schrieb: > Popel schrieb: >> Never > > Wieso nicht!? Ich bin ebenfalls noch Student, schreibe zur Zeit meine > Thesis und habe mir exakt die gleichen Fragen gestellt! Weil die Antwort auf die Frage so trivial ist. Der Dienstleister ist immer nur die zweite Wahl für Plan B, sollte man also nur in Betracht ziehen, wenn man ansonsten arbeitslos ist (wobei manchmal sogar eine Arbeitslosigkeit besser ist). > Was mich noch interessieren würde, wie sieht ihr das: > es heißt ja einmal DL, immer DL. Wie sieht es aber mit einem > "Ingenieurbüro" aus? Einmal Ingenieurbüro, immer Ingenieurbüro!
Holger schrieb: > (wobei manchmal sogar eine Arbeitslosigkeit besser ist). Nein. Es gibt keinen sinnvollen Grund, warum ein Berufseinsteiger lieber arbeitslos sein sollte als bei einem Dienstleister angestellt zu sein.
JBourne schrieb: > Popel schrieb: >> Never > > Wieso nicht!? Ich bin ebenfalls noch Student, schreibe zur Zeit meine > Thesis und habe mir exakt die gleichen Fragen gestellt! Ziemlich spät! Aber wie immer, wer zu spät komt den bestraft das Leben! > Was mich noch interessieren würde, wie sieht ihr das: > es heißt ja einmal DL, immer DL. Wie sieht es aber mit einem > "Ingenieurbüro" aus? "Ingenieurbüro"? Sowas ist nur durch die HOAI möglich gewesen. Mit zunehmender "Gleichschaltung" der Gesetz und Normen durch die EU-bürokraten wird es das typische Ingenieurbüro oder Archtekturbüro nicht mehr geben. Da dominiern große Unternehmen die lokal eine Gmbh gründne in der ca. 50 MA unter der Knute dr GmbH-Geschäftsführer wie auf einer antiken Galeere im gleichtakt ihre Projekt abarbeiten. Ansonsten ist der Begriff "Ingenieurbüro" in den letzten 10 Jahren auch ein beliebter Deckmantel für Zeitarbeitfirmen der Ing.DL-Branche geworden. Bei den gewerblichen hat sich auch der Aufkauf von Firmenmantel von Handwerksbetrieben in letzter Zeit immer beliebter gemacht. wie immer gilt der alte Dreisatz: Tarnen, Täuschen, Abzocken!
Cha-woma M. schrieb: > Ansonsten ist der Begriff "Ingenieurbüro" in den letzten 10 Jahren auch > ein beliebter Deckmantel für Zeitarbeitfirmen der Ing.DL-Branche > geworden. Stimmt leider! Mark B. schrieb: > Holger schrieb: >> (wobei manchmal sogar eine Arbeitslosigkeit besser ist). > > Nein. Es gibt keinen sinnvollen Grund, warum ein Berufseinsteiger lieber > arbeitslos sein sollte als bei einem Dienstleister angestellt zu sein. Aus einer "festen" Tätigkeit läßt sich besser heraus bewerben, für Leihbuden ist man meist uninteressant, da man nicht kurzfristig anfangen kann. Man DARF(!), ohne vorher dem Amt Bescheid zu geben, an einem verlängerten Wochenende wegfahren. (...)
Andreas S. schrieb: > Als (u.a.) Inhaber eines Ingenieurbüros kann ich da durchaus ein paar > Informationen beitragen. Es kommt heutzutage verhältnismäßig selten vor, > dass man ein Entwicklungsprojekt völlig unabhängig vom Auftraggeber > umsetzt. In vielen Fällen weiß entweder der Kunde nicht, was er will, > oder er glaubt es zu wissen und legt einem eine so löchrige > Spezifikation vor, dass es großen Streit gäbe, wenn man tatsächlich > danach entwickeln würde. Daher ist es eher die Regel als die Ausnahme, > dass auch Mitarbeiter eines Ingenieurbüros zeitweise beim Kunden vor Ort > arbeiten. Das sehe ich anders. Wenn jeder Auftrag dazu führen würde Mitarbeiter auszuleihen, gäbe es nur noch übles Chaos und sinnlose Auslastung durch Gegenverkehr. Ein Ingenieurbüro das überwiegend Mitarbeiter ausleiht, ist Zeitarbeit. Das was du beschreibst kommt mehr eher als Inkompetenz bzw. Faulheit der Firmenleitung eine wasserdichte und saubere Spezifikation auszuarbeiten. Aber es ist natürlich bequemer alles auf Mitarbeiterschulter auszulagern und seinen eigenen Sessel zu wärmen, so kann man auch eigene Inkompetenz verstecken. Damit der Entwickler genau weiß was der Auftraggeber will, gibt es Meetings wo Spezifikationen Schritt für Schritt abgearbeitet werden. In diesen Meetings bekommt der Auftraggeber den Einblick in die eigentlichen Möglichkeiten bzw. Schwierigkeiten. Für viele Ingeneurbüros sind Projekte wiederkehrende Tätigkeiten, nicht selten sogar sehr ähnliche und kein besonderes Hexenwerk. Denn sie machen im Grunde nichts anderes als Entwickeln. Gruß.
Cha-woma M. schrieb: > JBourne schrieb: >> Popel schrieb: >>> Never >> >> Wieso nicht!? Ich bin ebenfalls noch Student, schreibe zur Zeit meine >> Thesis und habe mir exakt die gleichen Fragen gestellt! > Ziemlich spät! > Aber wie immer, wer zu spät komt den bestraft das Leben! > Hmm, naja, wer sagt, dass ich zu spät dran bin? ;-) Ich habe vor 3,5 Jahren ein Praktikum bei einem TOP OEM gemacht und seitdem die letzten 3 Jahre dort als W-Student gearbeitet. Man kann ja trotzdem "Gedankenexperimente" durchführen und alle Möglichen Varianten durchspielen, solange man keinen Vertrag auf dem Tisch hat.
Gästchen schrieb im Beitrag #4374112: > Der zweite Punkt ist dass dein Sklaventreiber oft spezielle Klauseln in > seinem Vertrag hat die Übernahme erschweren oder gar nicht möglich > machen. Ach, da sind die Entleiher aber eher die, die garned wollen, dass die Leute aus dem Becken der AÜG`ler rauskommen. Schließlich brauche die die festen Job`s für den Sippenverband und sonstige Spezel`s und Amica`s! > Klar ist dort vieles nicht gesetzeskonform, aber wo kein Kläger > ist, ist auch kein Richter, wie man es schön sagt. Der Gesetzgeber sind die Parlamentarier und die sind Delegierte ihrer Parteien und als solche dem Wohl ihrer Partei verpflichtet! Und das Wohl der Partei ist das Wohl der Pateimitglieder. In D-land sind ca. 1 Mio. Mitglieder einer Partei, deren Wohl ist somit die Aufgabe der Abgeordneten in den Parlamenten in D-land. Alles klar?
Cha-woma M. schrieb: > Ach, da sind die Entleiher aber eher die, die garned wollen, dass die > Leute aus dem Becken der AÜG`ler rauskommen. > Schließlich brauche die die festen Job`s für den Sippenverband und > sonstige Spezel`s und Amica`s! Das stimmt wiederum auch, aber auch der Sklaventreiber ist kaum daran interessiert dass man ihm die Sklaven abzieht. Cha-woma M. schrieb: > Der Gesetzgeber sind die Parlamentarier und die sind Delegierte ihrer > Parteien und als solche dem Wohl ihrer Partei verpflichtet! > Und das Wohl der Partei ist das Wohl der Pateimitglieder. > In D-land sind ca. 1 Mio. Mitglieder einer Partei, deren Wohl ist somit > die Aufgabe der Abgeordneten in den Parlamenten in D-land. Ganz unabhängig von Parteien und deren Gesetze: im Vertrag der Sklaventreiber stehen öfters Klauseln die gegen geltende Gesetze verstoßen. Es gab vor kurzem z.B. ein Gesetz wonach die Zeitarbeiter ihr mickriges Gehalt rückwirkend einklagen können. Das hat aber kaum einer gemacht, warum? Weil man in dem Fall gegen eigenen Sklaventreiber (Arbeitgeber) klagt. Und die Wenigen es gewagt haben dagegen zu klagen haben festgestellt dass es jahrelang dauert und irgendwann mal nicht mehr wert ist. Da können Abgeordnete mit ihren Parteien so viele Gesetze rauslassen wie sie wollen. Wie das Sprichwort sagt: „Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter“ Würde man massenhaft dagegen klagen, würde die Sache anders aussehen.
Gästchen schrieb: > Das sehe ich anders. Wenn jeder Auftrag dazu führen würde Mitarbeiter > auszuleihen, gäbe es nur noch übles Chaos und sinnlose Auslastung durch > Gegenverkehr. Ein Ingenieurbüro das überwiegend Mitarbeiter ausleiht, > ist Zeitarbeit. Teilweise ist die Abgrenzung auch schwierig. Der Einkauf vieler Großunternehmen beauftragt Ingenieurbüros auch nicht mehr direkt, sondern besteht darauf, dass ein Projektvermittler zwischengeschaltet wird. Das führt auch in den Fachabteilungen der Kunden teilweise zu erheblichem Unmut. > Das was du beschreibst kommt mehr eher als Inkompetenz > bzw. Faulheit der Firmenleitung eine wasserdichte und saubere > Spezifikation auszuarbeiten. Ohne die Inkompetenz auf Auftraggeberseite müssten viele Projekte auch nicht ausgelagert werden. Und als Auftragnehmer muss man dafür sorgen, dass die eigenen Leistungen auch vergütet werden, und zwar schon deutlich vor dem "großen" Entwicklungsauftrag. Wartet man hingegen darauf, dass der Kunde irgendwann von selbst mit einer fertigen Spezifikation ankommt, kann man versauern. Geht man hingegen zu sehr in Vorleistung, rennt der Kunde eben zum nächsten Anbieter, der dann günstiger kalkulieren kann, weil er die Vorleistung nämlich nicht mehr irgendwo einpreisen müsste. Außerdem erfährt man dadurch auch, ob der Kunde das Projekt wirklich ernsthaft betreibt. Viele Kunden sind ausgesprochen dankbar dafür, wenn sie auch schon personelle Unterstützung für die Phase der Anforderungsanalyse und Erstellung von Spezifikationen einkaufen können. Vielfach stellt sich nämlich heraus, dass man als Kunde sehr viele Punkte überhaupt nicht bedacht hat, die für den Lieferanten aber zum Tagesgeschäft gehören. Insbesondere dann, wenn der Kunde nicht nur die reine Entwicklungsleistung einkaufen will, sondern auch noch bezüglich der Herstellung des Produktes beraten werden muss, benötigt man tiefe Einblicke in die Strukturen des Kunden. Und diese erreicht man nur, wenn man einige Zeit beim Kunden vor Ort arbeitet. > Aber es ist natürlich bequemer alles auf > Mitarbeiterschulter auszulagern und seinen eigenen Sessel zu wärmen, so > kann man auch eigene Inkompetenz verstecken. Es ist doch völliger Unsinn, hier zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung unterscheiden zu wollen. Bei den meisten Ingenieurbüros arbeiten auch die Inhaber/Geschäftsführer in Kundenprojekten mit, insbesondere bei den oben skizzierten Beratungsaufgaben. Bei mir sind es derzeit über 50% meiner Arbeitszeit. > Damit der Entwickler genau weiß was der Auftraggeber will, gibt es > Meetings wo Spezifikationen Schritt für Schritt abgearbeitet werden. In > diesen Meetings bekommt der Auftraggeber den Einblick in die > eigentlichen Möglichkeiten bzw. Schwierigkeiten. Derartige Projektbesprechungen sind zwar wichtig, reichen aber bei einigermaßen komplexen Projekten nicht aus. > Für viele Ingeneurbüros > sind Projekte wiederkehrende Tätigkeiten, nicht selten sogar sehr > ähnliche und kein besonderes Hexenwerk. Denn sie machen im Grunde nichts > anderes als Entwickeln. Wenn man sich als Ingenieurbüro (Inhaber/Geschäftsführer UND Mitarbeiter) nur auf derart eng fokussierte Aufgaben spezialisiert, kann das auch möglicherweise auch funktionieren. Damit reiht man sich aber in die lange Schlange der "Programmiersklaven" o.ä. ein und hat nur noch Preisdruck und langweilige Aufgaben vor sich.
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Andreas S. schrieb: > Teilweise ist die Abgrenzung auch schwierig. Der Einkauf vieler > Großunternehmen beauftragt Ingenieurbüros auch nicht mehr direkt, > sondern besteht darauf, dass ein Projektvermittler zwischengeschaltet > wird. Das führt auch in den Fachabteilungen der Kunden teilweise zu > erheblichem Unmut. Das ist wahr, bloß die Großunternehmen stellen jedenfalls nicht die Mehrheit der Unternehmen dar. Andreas S. schrieb: > Ohne die Inkompetenz auf Auftraggeberseite müssten viele Projekte auch > nicht ausgelagert werden. Und als Auftragnehmer muss man dafür sorgen, > dass die eigenen Leistungen auch vergütet werden, und zwar schon > deutlich vor dem "großen" Entwicklungsauftrag.... Zitat abgekürzt. Bei der Auslagerung geht es in der ersten Linie darum "Kosten zu sparen", Kompetenz ist da zweitrangig. Auslagerung ist ein anderes Thema als Mitarbeiter auszuleihen. Andreas S. schrieb: > Viele Kunden sind ausgesprochen dankbar dafür, wenn sie auch schon > personelle Unterstützung für die Phase der Anforderungsanalyse und > Erstellung von Spezifikationen einkaufen können. Vielfach stellt sich > nämlich heraus... Zitat abgekürzt. Nur um Einblicke in die fremde Firmenstrukturen zu bekommen reicht es nicht aus jemanden auszuleihen, denn er arbeitet immer noch als "Externer". Viel sinnvoller ist die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der fremden Firma selbst. Ich glaube dass es in diesem Thread mehr um die Sicht der Angestellten geht, wie sie den Unterschied zwischen OEM und Ingenieurbüro wahrnehmen. Wie es der Inhaber der Firma empfindet, das hat hier keiner gefragt. Andreas S. schrieb: > Es ist doch völliger Unsinn, hier zwischen Mitarbeitern und > Geschäftsführung unterscheiden zu wollen. Bei den meisten Ingenieurbüros > arbeiten auch die Inhaber/Geschäftsführer in Kundenprojekten mit... Wenn es um Verteilung der Arbeit geht, dass Ausleihen der Mitarbieter die Spezifikationsarbeit der Geschäftsleitung ersetzen soll, gibt es plötzlich keinen Unterschied zwischen Geschäftsführung und den Angestellten. Der Unterschied taucht (plötzlich und unerwartet) wenn es z.B. um Gewinnbeteiligung geht, nicht wahr? Witzig. Andreas S. schrieb: > Derartige Projektbesprechungen sind zwar wichtig, reichen aber bei > einigermaßen komplexen Projekten nicht aus. Was bedeutet "es reicht nicht aus"? Hier will niemand was mit einem Gespräch erledigen. Der Aufwand mehrere Meetings bei komplexen Projekten lohnt sich: später hat man weniger Ärger und weniger Fehler im System. Andreas S. schrieb: > Wenn man sich als Ingenieurbüro (Inhaber/Geschäftsführer UND > Mitarbeiter) nur auf derart eng fokussierte Aufgaben spezialisiert, kann > das auch möglicherweise auch funktionieren. Damit reiht man sich aber in > die lange Schlange der "Programmiersklaven" o.ä. ein und hat nur noch > Preisdruck und langweilige Aufgaben vor sich. Es geht darum dass ein Ingenieurbüro auf vielseitige Erfahrung greifen kann, und viel mehr Projekte abwickelt als z.B. durschnittlicher OEM es tut. D.h. dass ein Ingeieurbüro in der Entwicklung mehr Erfahrung hat und diesen Vorteil nutzen kann. Für diesen Vorteil braucht man keine "enge Fokusierung". Fazit: ich gebe dir als Unternehmer in einigen Punkten Recht, bloß du betrachtest alles nur von eigenen deiner Seite.
Die Frage ist aus meiner Sicht immer, welche Ansprüche man an eine Arbeitsstelle hat. Will man Karriere machen oder will man technische Herausforderungen. Beides kann man nicht haben. Ein Tüftler mit geringer kommunikativer Kompetenz wird wahrscheinlich bei einen OEM nicht glücklich. Wer gerne mit Menschen zusammenarbeitet, kommunikativ ist, einen gewissen Machtinstinkt hat, Dinge gestalten will, der muss bei einem OEM arbeiten. Es ist nämlich nicht so einfach aus OEM Sicht, dass am Ende ein gutes Fahrzeug rauskommt. Die Zulieferer sehen da immer nur einen winzigen Teil und können nicht gestalten.
Thomas schrieb: > Die Frage ist aus meiner Sicht immer, welche Ansprüche man an eine > Arbeitsstelle hat. Will man Karriere machen oder will man technische > Herausforderungen. Beides kann man nicht haben. Bei einem OEM gibt die sogenannte Fachkarriere, damit kann man als fachlicher Spezialist auch in den AT-Bereich vorstoßen! Es geht also doch beides. :-)
Holger schrieb: > Thomas schrieb: >> Die Frage ist aus meiner Sicht immer, welche Ansprüche man an eine >> Arbeitsstelle hat. Will man Karriere machen oder will man technische >> Herausforderungen. Beides kann man nicht haben. > > Bei einem OEM gibt die sogenannte Fachkarriere, damit kann man als > fachlicher Spezialist auch in den AT-Bereich vorstoßen! Es geht also > doch beides. :-) Ist das dann Karriere? Unter Karriere verstehe ich eher ab Abteilungsleiter aufwärts..
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