Hallo, ich habe einen günstigen DMX-Controller WS-DMX-HLB-4CH-V2 mit 4x 350mA/700mA Kanäle, wie er oft in der Bucht und in China erhältlich ist. Mit einer Ansteuerung per Netzwerk (Art-Net) über einen Art-Net-Node (z.B. von Ulrich Radig) eine interessante Lösung auch für den Wohnbereich. Die Funktion ist grundsätzlich ganz gut gegeben - nur stört mich eine Sache: Beim Einschalten der Spannungsversorgung werden alle Ausgänge für ca. 1 Sekunde auf 100% angesteuert bis das anliegende DMX-Signal richtig verarbeitet wird. Gäbe es Möglichkeiten, dieses Verhalten zu unterdrücken? Auf dem Controller sind ein STC 11L04E-35I-PDIP20 und ein SP3485E (RS485) verbaut. Gruß, annD
Leider hast du die Platine nur teilweise fotografiert. Eine mögliche Lösung wäre ein einschaltverzögertes Relais, mit dem du die LED Speisung verzögert einschaltest - und nur die. Denn der MC sollte natürlich schon loslaufen. Fotografiere mal Ober- und Unterseite der Platine komplett, dann kann man evtl. sehen, wo man so ein Relais einschleifen könnte.
Hallo! Das ist meines Wissens eine Funktionalität des Art Net Controllers von Radig. Kann mE irgendwie abgeschalten werden. Ich würd mal da nachschauen
In der Bedienungsanleitung steht: Danach ist die Art Net Box betriebsbereit und gibt auf allen 512 Kanälen den Wert 255 Dezimal aus. Das lässt sich umprogrammieren, vgl. Bedienungsanleitung (Doku\ArtNetBox.pdf) unter folgendem Link: http://www.ulrichradig.de/home/uploads/File/ArtNetBox/Art_Net_Box.zip
Danke für die Hinweise. Die Art-Net Box von Ulrich Rading habe ich aber gleich zu Beginn umgestellt und sie funktioniert mit einem anderen DMX-Empfänger einwandfrei. Am Node kann man beliebige Startwerte speichern. In diesem Fall läuft das DMX-Signal auch ständig durch. Ich möchte nur die einzelnen DMX-Empfänger während des Nichtgebrauchs abschalten. Nach dem Einschalten (bei anliegendem DMX-Signal) machen diese das kurze Ansteuern auf 100% wahrscheinlich als eine Art "Selbsttest". Bei anderen Controllern (z.B. 12CH 24V) tritt dies nicht auf. Ich werde noch genauere Fotos machen.
Die Fotos haben jetzt länger gedauert ;-) Ich habe mir den DMX-Controller nochmal angesehen. Es ist dort eine Konstantstromquelle mit einem PAM2861 (P2861 TDC41) in einem SOT89-5 verbaut. Das Datenblatt [[http://www.diodes.com/_files/datasheets/PAM2861.pdf]] weist ein paar Ähnlichkeiten mit dem IS31LT3360 von ISSI auf. In der Beschaltung vom P2861 gibt es eine Diode, eine Induktivität und zwei brückbare Widerstande für die Stromauswahl. Es ist im Datenblatt auch eine "Soft Start Time" mit einem Kondensator am Eingang beschrieben. Bei 1nF sollte es 1,5ms ergeben. Lässt sich das evtl. noch massiv vergrößern auf z.B. 1s? Gibt es eine andere Möglichkeit die Einschaltzeit zu verzögern? Gruß annD
Ich habe nun mal versucht, den Eingang VSET der Konstantstromquelle mit einem Pull-Down Widerstand gegen GND zu versehen. Bei 10K war zwar das Einschaltblinken weg, aber auch die Helligkeit war wesentlich geringer. Dann habe von 1M stufenweise reduziert und bin bei 15K angekommen. Dort ist das Einschaltblinken weg und die Helligkeit noch gleich wie ohne Pull-Down. Leider treten damit ein paar Störungen (Flimmern) auf, d.h. alle paar Sekunden wird es für einen Moment dunkel. Es sieht so aus, dass einzelne Takte unterdrückt werden. Ist das jetzt zu empfindlich gegen fremde Einflüsse? Soll ich versuchen den Widerstand weiter zu verringern und so den besten Kompromiss finden, oder neue Tests mit Kondensatoren gegen GND zwischen 1nF und 100nF machen?
Ich habe dir mal im Foto die Versorgungsschiene der Endstufen in rot eingezeichnet. Würdest du an der mit dem grün markierten Viereck einen Schalter einfügen, kannst du die Endstufen solange stromlos machen, bis der Startzyklus des MC abgeschlossen ist. Der 'Schalter' könnte ein Relais oder ein P-Kanal MOSFet sein, die z.B. von der DMX LED angesteuert werden, wenn diese erst leuchtet, sobald der Prozessor soweit ist. Ein P-Kanal MOSFet kann z.B. mit der simplen Schaltung im zweiten Bild aktiviert werden durch ein 'High' vom MC. annD schrieb: > Ich habe nun mal versucht, den Eingang VSET der Konstantstromquelle mit > einem Pull-Down Widerstand gegen GND zu versehen. Wenn überhaupt, wäre hier ein Elko zielführend, der sich beim Einschalten auflädt und VSET nur langsam ansteigen lässt. Mit Widerständen veränderst du dauerhaft die Einstellung, was du ja eigentlich nicht willst. > oder neue Tests mit Kondensatoren gegen GND zwischen > 1nF und 100nF machen? Eher viel grösser. Wenn 1nF etwa 1,5ms verzögert, dann also 1µF-4,7µF.
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Danke für deine Antwort. Bei der Versorgungsschiene muss ich schauen, wie ich diese auftrennen kann (Anbohren bzw. Abfräsen). Ich habe jetzt noch mit anderen Widerständen probiert und bei ca. 12,2 kiloohm an einem Kanal Erfolg gehabt. Es gibt kein Einschaltblinken und die Helligkeit ist zumindest mit dem Auge nicht feststellbar. Leider geht es bei einem zweiten Kanal mit gleichem Wert nicht störungsfrei. Dort gibt es ein leichtes Flimmern. Mit einem 100nF ist die Helligkeit leider schon wesentlich geringer, aber das Einschaltblinken tritt trotzdem auf. In diesem Fall wird eine größere Kapazität wahrscheinlich auch nicht erfolgversprechend sein.
annD schrieb: > In diesem Fall wird eine > größere Kapazität wahrscheinlich auch nicht erfolgversprechend sein. Ist allerdings viel leichter zu testen als das Anbohren der Platine. Widerstand wieder auf den ursprünglichen Wert und einen Elko ausprobieren wäre zumindest mal einen schnellen Versuch wert. Den Elko von VSET nach Masse, nicht etwa gegen die +5V.
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annD schrieb: > STC11L04E Das ist ein 8051 mit seriellem Bootloader der einfach mit einem USB-seriell Kabel auf TX/RX/GND neu geflasht werden kann.
Das ist ein interessanter Hinweis. Ich vermute aber, dass dieses Aufblinken deshalb auftritt, weil im Einschaltmoment die Ausgangspins des uC noch nicht aktiv sind und deshalb die Konstantstromquelle auf max. Leistung geht.
Logisch, mit dem Kondensator am vom Set wird der PWM vom µP Integriert. Die Kapazität ist ohne externen Kondensator so groß das sich ein hoch laufen auf iSoll in 0.1ms ergibt. Mit einen PWM drauf wir eine Spannung aus dem Tastverhältnis integriert. Vergrößerst du die kapazitive Last wird der Ladestrom zu groß. Die PIO wird durch den hohen Ladestrom stark belastet. Die Spannung wird bestimmt durch einen Vorwiderstand auf 2.5V herunter geteilt oder durch das Tastverhältnis entsprechend bestimmt und an dem fällt dann zu viel Spannung ab so das du die 2.5V nicht mehr erreichst. Ich wird einfach mal messen mit einen Ozzi was beim einschalten Passiert. Zieh doch mal den µP was passierten dann ? Der Spannungsteiler sollte eigentlich den Vset ausreichend nach Masse ziehen. Messe mal ohne µP den Widerstand zur Masse und Vset. Womöglich ist auch im Programm ein Fehler drin das der Port erst mal auf 1 gesetzt wird. Deswegen messen ;)
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Marco H. schrieb: > Womöglich ist auch im Programm ein Fehler drin das der Port erst mal auf > 1 gesetzt wird Laut Datasheet hat der kein Hardware PWM wird also wohl mit Timer gemacht. Nach Reset sind auf den Ports Pull-Ups aktiv was nicht so gut ist. Trotzdem sollte es nicht 1 sec dauern. Aber eventuell ist der Bootloader schuld. Bei anderen 8051 wartet der Bootloader nicht rum sondern prüft einen ISP Pin ob er starten soll, da kann dann nichts passieren. http://www.stcmicro.com/datasheet/STC11F-10Fxx-en.pdf
Der Startvorgang dauert sicher weniger als eine Sekunde. Es ist ein Aufblitzen von geschätzt 1/10 sec. Wie gesagt mit einem Widerstand von diesem uC Ausgang bzw. Eingang VSET gegen GND ist das Einschalt-Blinken mit z.B. 12,33 Kiloohm unterdrückt. Ich habe nur teilweise mit verschiedenen Widerstandswerten ein Flimmern im normalen (gedimmten) Betrieb festgestellt. Das kommt vermutlich von externen Einflüssen, weil ich es an verschiedenen Kanälen nicht einwandfrei reproduzieren kann.
Marco H. schrieb: > Womöglich ist auch im Programm ein Fehler drin das der Port erst mal auf > 1 gesetzt wird. Ich guck jetzt nicht nach, obs beim STC genauso ist, aber die traditionellen Ports der MCS51 Familie sind immer auf high, wenn sie nicht durch Befehl auf Low gesetzt werden. Das ist eine Eigenart dieser Familie, intern sind immer Pullups aktiv, ein Portpin wird also nur dadurch zum Ausgang, das man ihn auf low zieht, als Eingang lässt man ihn auf high und fragt das Inputregister ab.
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Nö das flimmern kommt davon das die Spannung Vset während des Empfangs des DMX Signal gehalten werden muss. Also der PWM kann nicht ausgegeben werden da die ISR gerade mit der UART beschäftigt ist. Wenn die nun einen Widerstand dort einfügst veränderst du das RC Verhalten vom Vset. Die Spannung sinkt schnell ab und wenn der PWM wieder einsetzt springt sie nach oben. Interessant ist wie der Chinese es gelöst hat das der Port beim auftreten der ISR nicht auf High stehen bleibt.
Marco H. schrieb: > Also der PWM kann nicht ausgegeben werden da die ISR gerade > mit der UART beschäftigt ist Wie sieht denn das Programm aus? Auf diesem STC 8051 wird das PWM doch von einem Timer-Interrupt erzeugt und dem kann man ja höchste Priorität geben. Wenn das dann zu Problemen mit dem UART Interrupt führt, kann man ja dort erstmal alles nur puffern und dann im Hauptprogramm verarbeiten. Oder man macht den UART gleich mit Polling im Hauptprogramm. Abgesehen davon gibt es diesen STC 8051 auch mit PCA also Hardware PWM den könnte man tauschen.
Also ohne einen zusätzlichen Widerstand (zwischen VSET und GND)funktioniert das Ganze flimmerfrei wie gewünscht. Bei Widerständen unter 10K wird die Helligkeit über alle Bereiche reduziert (das Einschaltblinken ist auch weg). Bei Widerständen im Bereich von 13K scheint das ganz gut zu laufen. In diesem Bereich ist teilweise ein Flimmern aufgetreten (kurzfristige Aussetzer in unregelmäßigen Abständen). Könnte hier eine zusätzliche Kapazität helfen, das Signal zu "stützen"?
Nunja die maximale Kapazitive Last die deine PIO Treiben kann steht im Datenblatt. Zu groß kommt es zu den oben erwähnten Problemen. Oft versuchen Bastler dicke FETs direkt zu treiben und wundern sich das sie warm werden oder die PIO plötzlich stirbt. Das Gate ist auch ein Kondensator der beim einschalten einen Kurzschluss darstellt. Nun mit der ISR ist ja beim dmx ein break vorhanden. Es bleiben min 88µS die PWM Ports auf null zu setzen, den Timer zu deaktivieren und die Uart auf das erste Zeichen vorzubereiten. Ich würde das durch ein Transistor lösen. Der beim einschalten den Vset nach Masse <0.2V zieht und dann sperrt. Das lässt sich auch durch ein RC Glied lösen das von UB getriggert wird. Die Kapazität des Emitters bzw. je nach Variante Kollektor kann man bei einen NF Type sicher schon vernachlässigen. Diese sollte das Schaltverhalten kaum beeinflussen. Alternativ kannst du diesen auch von der DMX LED Triggern. Diese ganze bastlei würde mich aber veranlassen was vernünftiges zu kaufen oder zu bauen ;)
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