Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Royer-Trafo: Ein Ausgangs-Pin "heiß"?


von Ingo (Gast)


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Ich habe da mal eine Theoriefrage zu Royer-Transformatoren.

Mit Hilfe eines Royer-Oszillators generiere ich z.B. 300V. Der Ausgang 
des Transformators ist ja galvanisch getrennt und symmetrisch 
(richtig?). Es sollte also keinen definierten "GND"- und keinen 
definierten "Hochspannungs"-Anschluss geben.

Dennoch, ein Pin scheint immer ein "hohes Potenzial" zu führen. Wenn ich 
an beide Ausgansgpins mit einer Glimmlampe tippe, dann leuchtet diese 
immer an einem Pin auf.

Zwei Fragen dazu:
1) Wieso ist das so?
2) Wodurch wird bestimmt, welcher Pin der "aktive" ist? Gibt es hier ein 
Muster? Z.B. ist immer das Wicklungsende auf der obersten (äußersten) 
Lage immer der aktive Pin?

: Verschoben durch User
von Peter R. (pnu)


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Ingo schrieb:
> 1) Wieso ist das so?

Das kann durch die Kapazität zwischen Primärwicklung und 
Sekundärwicklung geschehen. Bei der rel. hohen Frequenz wird das untere 
Ende der Sekundärwicklung schon durch diese Kapazität "geerdet".

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ingo schrieb:
> Der Ausgang des Transformators ist ja galvanisch getrennt und
> symmetrisch (richtig?). Es sollte also keinen definierten "GND"- und
> keinen definierten "Hochspannungs"-Anschluss geben.
Es gibt immer irgendwelche parasitären Koppelkapazitäten. Wie sieht denn 
dein Trafo aus?

von Ingo (Gast)


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Hallo,

Doppel E-Kern. Hochspannungswicklung unten (direkt auf dem Wickelkörper) 
, die Niederspannungswicklung oben drauf (Außen).

Also zieht die kapazitive Kopplung das eine Ende "nach unten"?

LG,
Ingo

von Falk B. (falk)


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@ Ingo (Gast)

>Doppel E-Kern. Hochspannungswicklung unten (direkt auf dem Wickelkörper)
>, die Niederspannungswicklung oben drauf (Außen).

Sorum macht man es meistens nicht!

>Also zieht die kapazitive Kopplung das eine Ende "nach unten"?

Ja. Da kommen fix mal ein paar Dutzend pF zusammen, bei vielen kHz und 
300V reicht das.

von Peter R. (pnu)


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Ingo schrieb:
> Also zieht die kapazitive Kopplung das eine Ende "nach unten"?

ja, so ist das. Je größer die Kapazität des einen Endes zur Masse hin 
ist, desto "kälter" wird es, desto besser ist es ja an 0V angebunden.

Dafür bekommt das andre Ende eine um so höhere Spannung gegen Masse.

von Ingo (Gast)


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