Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM Tiefpass zum Regeln einer Last


von Dennis B. (dcfoto)


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Hallo! Ich möchte mit einem Mikrocontroller die Spannung einer Last 
zwischen 0 und 12V regeln. Dazu möchte ich PWM und einen MOSFET 
verwenden. Allerdings muss ich das Signal irgendwie glätten auf unter 5% 
Welligkeit. Sieht aus als bräuchte ich ein Tiefpassfilter.
             __
+    -------[__]---*------
                  _|_
                  ___
                   |
GND  --------------*------

Meine Last zieht viel Strom: bei 12V an die 30A (bei weniger Spannung 
nicht-linear weniger). Mal unabhängig davon, wie Widerstand und 
Kondensator zu berechnen sind: bei obiger Schaltung müsste doch der 
gesamte Strom durch den Widerstand fließen. Eine erste Google-Suche 
fördert zu Tage, dass Widerstände die für diese Leistung ausgelegt sind 
wie Cola-Dosen aussehen. Das kann nicht richtig sein.

Bin ich hier grundsätzlich auf dem falschen Weg? Oder muss der 
Widerstand einfach nur dementsprechend klein sein?

Angeblich machen MOSFETs Schaltfrequenzen bis rund 30 KHz mit, höher 
kommt wohl nicht so gut. Angenommen ich würde mit dieser Frequenz 
schalten, wie finde ich brauchbare Werte für R und C?

von Falk B. (falk)


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@ Dennis B. (dcfoto)

>Hallo! Ich möchte mit einem Mikrocontroller die Spannung einer Last
>zwischen 0 und 12V regeln.

Was für eine Last?

> Dazu möchte ich PWM und einen MOSFET
>verwenden.

Kann man machen,

> Allerdings muss ich das Signal irgendwie glätten auf unter 5%
>Welligkeit.

Welche Welligkeit? Die des Stroms oder der Spannung?

> Sieht aus als bräuchte ich ein Tiefpassfilter.

Ja, aber . . .

>Meine Last zieht viel Strom: bei 12V an die 30A (bei weniger Spannung
>nicht-linear weniger).

Dafür braucht man einen verlustarmen LC-Filter, keinen RC-Filter.

>fördert zu Tage, dass Widerstände die für diese Leistung ausgelegt sind
>wie Cola-Dosen aussehen. Das kann nicht richtig sein.

Doch. Aber dein Ansatz ist falsch.

>Bin ich hier grundsätzlich auf dem falschen Weg?

Teilweise.

>Oder muss der
>Widerstand einfach nur dementsprechend klein sein?

Nein.

>Angeblich machen MOSFETs Schaltfrequenzen bis rund 30 KHz mit, höher
>kommt wohl nicht so gut.

Falsch. Die machen auch 500kHz, wenn gleich nicht jeder Typ.

>Angenommen ich würde mit dieser Frequenz
>schalten, wie finde ich brauchbare Werte für R und C?

Erstmal musst du ein paar Fragen beantworten, siehe oben.

von MaWin (Gast)


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Dennis B. schrieb:
> auf unter 5% Welligkeit.

Na das geht ja noch.

Dennis B. schrieb:
> bei obiger Schaltung müsste doch der
> gesamte Strom durch den Widerstand fließen

Nicht, wenn man ERST von PWM in analog wandelt, und DANN auf 30A 
verstärkt, aber das wird ein Linearverstärker mit 200 Watt

Dennis B. schrieb:
> Bin ich hier grundsätzlich auf dem falschen Weg?

Vermulich.

Verstärke das geschaltete PWM Signal
1
+12V ----+-----+---L---+------+
2
         |     |       |      |
3
         |     |       C   12V/30A Last
4
         |     |MBR1530|      |
5
         |     +--|<|--+------+
6
         |             |
7
PWM --MOSFET-Treiber--|I IRF3205
8
         |             |S
9
       Masse         Masse
und FALLS deine Last nicht sowieso mit dem geschalteten Strom klarkommt 
(Heizung, Motor, Glühlampe) kommt dort zum Glätten eine Spule L rein, 
für 30A, die zunächst den Strom glättet, und WENN deine Last nicht 
sowieso aus konstantem Strom eine konstante Spannung macht, DANN Kann 
noch ein Filterkondensator C dran.

Also ein LC Filter statt einem RC Filter. Die L müsste bei 30kHz ca. 
68uH/30A haben, eine höhere PWM Frequenz lohnt also, mit geeignetem 
MOSFET-Treiber könnte ein MOSFET auch 1MHz schalten (aber du nicht), und 
wenn der C nötig ist, achte auf einen C, der einen Ripplestrom von 1.5A 
verträgt, so was wie Panasonic FC 1000uF/16.

von Dennis B. (dcfoto)


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> FALLS deine Last nicht sowieso mit dem geschalteten Strom klarkommt

Tut sie leider nicht so gut. Sonnst wäre es einfach.

> wenn man ERST von PWM in analog wandelt

Das habe ich auch schon in Betracht gezogen, allerdings wurde hier im 
Forum anderen Leuten davon abgeraten, da dann viel Leistung im MOSFET 
verbraten wird, bzw. "der Sinn von PWM zunichte gemacht wird" (was sich 
wohl auf die Effizienz bezieht). Für mich kommt grundsätzlich alles in 
Frage solange der Kompromiss sinnvoll ist. Aber wenn ich Dich richtig 
verstehe, würdest Du auch eher nach dem MOSFET glätten.

> Welche Welligkeit? Die des Stroms oder der Spannung?

In großzügiger Annäherung können wir wahrscheinlich annehmen, beide 
seien proportional. Bei den 5% geht es auch nur um die Größenordnung; so 
exakt muss das nicht sein.

> LC Filter

Aha, danke! Kannte ich nicht :)

Brauche ich einen MOSFET-Treiber? Bisher habe ich MOSFETS immer direkt 
an den Mikrokontroller gehängt. Oder ist der Treiber nur nötig für 
höhere PWM-Frequenzen? Ich halte es lieber einfach - gibt auch so schon 
genug für mich zu lernen.

> Was für eine Last?

Das habe ich ja bewusst verschwiegen, um zu vermeiden, dass der Thread 
gleich wieder komplett vom Thema abgleitet :) Aber falls ich noch mehr 
wichtige Informationen vergessen habe, liefere ich die natürlich nach!

von Falk B. (falk)


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@ Dennis B. (dcfoto)

>> wenn man ERST von PWM in analog wandelt

>Das habe ich auch schon in Betracht gezogen,

Du solltest lesen, verstehen und zitieren lernen!

>> bei obiger Schaltung müsste doch der
>> gesamte Strom durch den Widerstand fließen

>Nicht, wenn man ERST von PWM in analog wandelt, und DANN auf 30A
>verstärkt, aber das wird ein Linearverstärker mit 200 Watt

Er meint. Man soll NICHT erst vom PWM in linear wandeln und dann mit 
einem Linearverstärker 30A ansteuern, sondern DIREKT mit PWM ansteuern.

>Brauche ich einen MOSFET-Treiber?

Ja.

> Bisher habe ich MOSFETS immer direkt
>an den Mikrokontroller gehängt. Oder ist der Treiber nur nötig für
>höhere PWM-Frequenzen?

Ja.

>Das habe ich ja bewusst verschwiegen, um zu vermeiden, dass der Thread
>gleich wieder komplett vom Thema abgleitet :)

Also was eostherisches. Naja.

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