Liebe Foristen, versuche gerade einen Monitor aus eine Spieleautomaten zu reparieren - mit mäßigen Kenntnissen auf dem Gebiet. Nun bin ich auf einen kleinen Transformator gestoßen. Auf der Primärseite liegen noch 17V an, auf der anderen Seite messe ich nichts und auch der Teil der Platine, die an dem Sekundärteil des Trafo hängt ist tot. Er könnte also das Problem sein. Leider hat mir die Beschriftung bisher nicht weitergeholfen. Im Schaltplan fehlt genau dieser Transformator in der Teileliste, er sollte unter T402 gelistet sein. Es gibt nur einen T502 (vielleicht ein Bezeichnungsfehler) der bezeichnet ist mit "TRANS,H-DRIVE,E119". Horizontal könnte schon passen, dieses Signal wird im Gegensatz zum Vertikalen z.Z. tatsächlich nicht erzeugt. Mehr weiss ich nicht. Wie kann ich diesen Transformator ersetzen? Viele Grüße, Thomas
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Das ist ein Ferritkerntrafo, nach Wunsch des Kunden gewickelt. Wenn die Wicklungen Durchgang haben (auf der einen Seite eine Wicklung, auf der anderen Seite eine mit Mittenanzapfung) dann wird der noch in Ordnung sein. Im Backofen auf 120 GradC erwärmen und dann auseinanderbauen, dabei peinlichst genau drauf achten wie viele Windungen, neu bewickeln, könnte helfen wenn ein Draht gebrochen ist. Es wird ein Koppeltrafo ohne Luftspalt sein mit hochpermeablem Ferritkern.
Thomas S. schrieb: > Auf der Primärseite liegen noch 17V an, auf der > anderen Seite messe ich nichts Womit misst du? Die Bauart sieht nach einem Ferritkern aus, und auch die Bezeichnung H(orizontal)-DRIVE deutet darauf hin, dass der Trafo mit 16kHz oder mehr betrieben wird und nur einen Hochspannungs-Leistungstransistor ansteuert. Mit einem gewöhnlichen Multimeter wirst du da tatsächlich keine bruchbaren Werte bekommen. Ein Oszilloskop wäre das Meßgerät der Wahl ...
Thomas S. schrieb: > Auf der Primärseite liegen noch 17V an, Wie sehen die aus (hoffentlich keine Gleichspannung) ? > anderen Seite messe ich nichts und auch der Teil der Platine, die an dem > Sekundärteil des Trafo hängt ist tot. > Er könnte also das Problem sein. Nicht unbedingt, moeglicherweise wird der Trafo durch einen Folgefehler zu stark belastet oder kurzgeschlossen (und hat es hoffentlich ueberlebt). Also ausloeten und messen falls man im Sekundarkreis nichts hochhaengen (Drahtbruecke,..) kann. > Wie kann ich diesen Transformator ersetzen? Die Frage ist wohl eher, wo man Ersatz her bekommt und da wird es bei einem alten Geraet wohl schwierig.
Am Sinnvollsten wäre es zu eruieren, ob ein Nachfolger des Geräteherstellers noch existiert, und ob es noch einen gealterten Techniker gibt, der das damals gemacht hat. Mit einem netten email findet man da oft Hilfe was fpr Komponenten vom wem hergestellt wurden mit welchen specs. Wenn nicht, ausbauen, LRC Meter dran wäre erste idee.
An dem Trafo hängt normalerweise sekundär der HOT, also erst mal letzteren prüfen.
Erst mal Danke für die schnelle Hilfe. Ich hatte gar keine Antwort erwartet. Denke der Hinweis mit dem Auslöten und Messen ist der nächste Schritt um sicher zu sein, dass der Trafo wirklich das Problem ist. Ich habe gestern ein Bild der Vorder- und Rückseite gemacht. Die Vorderseite ist gespiegelt, so dass man auf dem Bild der Rückseite einfach nach oben bzw. links gehen kann und das entsprechende Bauteil findet. Direkt über dem Trafo sieht man im Bild einen Leistungstransistor, der nach einer früheren Reparatur schon mal gewechselt wurde. Den habe ich natürlich zuerst getauscht, dann aber bemerkt, dass dort schon gar nichts ankommt. Ich messe bereits mit einem Oszi. Auf der Primärseite (beide untere Pins - im Bild blau markiert) liegen auf dem linken Pin 17V Gleichstrom an. Rechts habe ich 17V bei 16kHz Frequenz - also die Zeilenfrequenz die mir Mut macht. Lediglich an den anderen drei Pins liegen (fast) 0V an, jedoch messe ich auch dort 16kHz Signal nur leider quasi ohne Spannung. Dem entsprechend bekommt der fette Leistungstransistor an dem großen Alu-Kühlkörper nichts. Die Wickelungen zu zählen wird eine super Arbeit für lange Winterabende. Ist es realistisch den Trafo von Hand zu wickeln und welchen Draht nehme ich dafür? Ich glaube es gibt auch Firmen die Motoren neu wickeln. Kennt jemand Wickel-Spezialisten? Ach ja, nochwas: Im Bild sieht man eine gelbe Masse vom Trafo nach unten laufen. Ist das irgend ein Siegellack oder ein abgeschmolzener Trafo? Nochmal Danke und Grüße, Thomas
Erfahrungsgemäß gehen Transformatoren fast nie kaputt. Es ist eher wahrscheinlich, dass die Beschaltung drumherum defekt ist.
Thomas S. schrieb: > Ach ja, nochwas: Im Bild sieht man eine gelbe Masse vom Trafo nach unten > laufen. Ist das irgend ein Siegellack oder ein abgeschmolzener Trafo? Is nur Kleber. Stefan U. schrieb: > Erfahrungsgemäß gehen Transformatoren fast nie kaputt. Es ist eher > wahrscheinlich, dass die Beschaltung drumherum defekt ist. Der Mann hat recht! Schau Dir lieber mal C417 an. Sollte ein Low-ESR sein.
So, Trafo ausgelötet und gemessen: Primäraseite 1,5 Ohm Durchgang, Sekundärseite paarweise 0,15 Ohm. Primär gegen Sekundär ist erwartungsgemäß getrennt. Was kann ich daraus schließen? Die Wickelungen könnten ja innen geschmolzen sein und einen Kurzschluss erzeugt haben. Durchgang hätte ich dann immer noch. Auch ist der Widerstand auf der Sekundärseite eine Größenordnung kleiner. C417 wurde bei der letzten Reparatur durch den Fernsehtechniker schon mal gewechselt (schwarzer Strich). Dieser Kondensator hat max. 10 Arbeitsstunden auf dem Buckel. Werde ihn trotzdem mal wechseln...
Thomas S. schrieb: > Primäraseite 1,5 Ohm Durchgang, > Sekundärseite paarweise 0,15 Ohm. Primär gegen Sekundär ist > erwartungsgemäß getrennt. Das sieht doch gut aus. Viel wichtiger ist, ob am Kollektor des HOT noch die etwa 110-130V anliegen. (Vorsicht, wenn die Endstufe läuft, sind da Peaks bis ca. 600-800V drauf und die essen deinen Tastkopf zum Frühstück!). Der niedrige Wert der sekundären Wicklung des H-Drive Transformators deutet auf einen klassischen bipolaren HO Transistor hin, dem ein Pegel von etwa 0,7V an der Basis genügt, um durchzuschalten.
ein Nachtrag: Habe jetzt ein Schaltnetzteil (u.A. 4V) angeschlossen. Auf der anderen Seite kommt 0V an. Dafür wird der Trafo warm obwohl ich nur das Multimeter dran hatte. Ich denke der/ein Verdächtiger ist identifiziert. Jetzt ist eher die Frage ob das Neuwickeln von Hand realisitisch ist.
Thomas S. schrieb: > ein Nachtrag: Habe jetzt ein Schaltnetzteil (u.A. 4V) angeschlossen. Auf > der anderen Seite kommt 0V an. Dafür wird der Trafo warm obwohl ich nur > das Multimeter dran hatte. Ich denke der/ein Verdächtiger ist > identifiziert. > > Jetzt ist eher die Frage ob das Neuwickeln von Hand realisitisch ist. So ein Quatsch ;) An einen Trafo muss Wechselspannung, sonst kommt hinten nicht raus, ausser Wärme.
Thomas S. schrieb: > Jetzt ist eher die Frage ob das Neuwickeln von Hand realisitisch ist. Wenn du sicher bist, das es der Trafo ist - du findest in älteren ATX Netzteilen einen ähnlichen, der die Basen der Endstufen ansteuert. Der wird zwar nicht genau in die Bohrungen passen, aber adaptierbar sein. Typisch wird der von der Sekundärseite mit 2 kleineren Transisoren im Gegentakt angesteuert und hat zwei getrennte Wickungen auf der Primärseite, um die Endstufen anzusteuern. Diese Wicklungen liegen, wie bei dem vorhandenen, zwischen Basis und Emitter der Endstufen. Thomas S. schrieb: > ein Nachtrag: Habe jetzt ein Schaltnetzteil (u.A. 4V) angeschlossen. Das probierst du besser mit einem Rechteck-Generator. Gleichspannung ist hier Unsinn.
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Moin, Das eigentliche Problem hast du schon erkannt: Thomas S. schrieb: > mit mäßigen Kenntnissen auf dem Gebiet. Du bist da grad auf dem besten Weg, noch mehr kaputtzureparieren als eigentlich schon kaputt ist. Ich hab' noch nie erlebt, dass der kleine H-Treibertrafo ne Macke hat. Da werden auch keine grossen Leistungen oder Spannungen umgesetzt. Man muss den hoechstens rausloeten (ein Beinchen isolieren), damit man die BE-Strecke des H-Endtransistors messen kann, wenn der schwieriger rauszuloeten ist. Der geht viel haeufiger kaputt, ebenso wie der Zeilen/Diodensplittrafo und die beteiligten Cs. Weitere Todeskandidaten: Gleichrichterdioden/Elkos, die Hilfsspannungen aus dem Z-Trafo erzeugen; Spannungsversorgung der H-Endstufe. Auf der Sekundaerseite des H-Treibertafos sind hoechstens ein paar wenige Vss. Da haengt ja normalerweise fast direkt die BE-Strecke des Endtransistors dran und antiparallel dazu eine schnelle Diode. Am Collector des H-Endtransistors ist mit ca 1kVss hohen Impulsen zu rechnen. Weicht da die Kurvenform vom Soll ab, ist das ein Indiz fuer einen Windungs/Dioden-schluss im Z-Trafo. Gruss WK
mea culpa: Der Transformator lässt sich nicht mit Gleichstrom testen. C417 ist getauscht, hatte allerdings statt 100uF/35V nur 100uF/50V zur Verfügung aber das wird hoffentlich kein Problem. Leider liegt an den drei Ausgängen immer noch 0V an :( Den großen Transistor habe ich übrigens schon früher gegen einen baugleichen getauscht.
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Thomas S. schrieb: > C417 ist getauscht, hatte allerdings statt 100uF/35V nur 100uF/50V zur > Verfügung aber das wird hoffentlich kein Problem. Low-ESR?
Thomas S. schrieb: > Leider liegt an den drei Ausgängen immer noch 0V an :( Da kannst du nur mit einem Oszilloskop messen. Da liegt keine Gleichspannung an, sondern nur Pulse mit der Zeilenfrequenz. Miss doch bitte mal die Versorgung der Zeilenendstufe von ca. 110-150V. Solange da nichts ist, wird der Monitor nicht mit den anderen Spannungen gespeist, die im Z-Trafo erzeugt werden. Im angehängten Bild habe ich den Punkt mal markiert.
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Matthias S. schrieb: > Thomas S. schrieb: >> Leider liegt an den drei Ausgängen immer noch 0V an :( > > Da kannst du nur mit einem Oszilloskop messen. Da liegt keine > Gleichspannung an, sondern nur Pulse mit der Zeilenfrequenz. > > Miss doch bitte mal die Versorgung der Zeilenendstufe von ca. 110-150V. > Solange da nichts ist, wird der Monitor nicht mit den anderen Spannungen > gespeist, die im Z-Trafo erzeugt werden. Im angehängten Bild habe ich > den Punkt mal markiert. Hallo Matthias, da liegt nichts an, weder Gleich- noch Wechselstrom. 5 Pins weiter im Kreis im Uhrzeigersinn liegen 18V Gleichspannung an. Gemessen habe ich jeweils gegen die Masse links oben.
Widerstand F602 ist defekt. Das ist auf jeden Fall ein Fehler.
F... hört sich eher nach Sicherung (fuse) an als nach Widerstand.
Die Fuse ist schon F601. F602 ist wie ich jetzt herausgefunden habe ein Kohleschichtwiderstand. Er hat den Farbcode grau,rot,silber,gold was nach meiner Rechnung bedeutet 82x0,01 = 0,82 Ohm bei +/-5 %. Vor dem Widerstand hatte ich ca. 100V, dahinter 0V. Nach dem Auslöten zeigte sich, dass der Widerstand größer als messbar ist. Glaube nicht, dass ich den Fehler gefunden habe, aber wahrscheinlich einen. Danke an Matthias.
Thomas S. schrieb: > F602 ist wie ich jetzt herausgefunden habe ein > Kohleschichtwiderstand. Ist vermutlich ein Sicherungswiderstand. Thomas S. schrieb: > Glaube nicht, dass ich den Fehler gefunden habe, aber wahrscheinlich > einen. Doch, vermutlich hast du den Fehler gefunden. Da du den H-Ausgangstransistor schon ersetzt hast, kannst du da mal einen neuen Widerstand einbauen und die Kiste starten. Die Chancen stehen ganz gut, das er wieder läuft.
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