Hallo zusammen Bei meiner neu angetretenen Stelle (frisch ab Studium) fasste ich den Auftrag, die Messabläufe der Abteilung zu optimieren und Zeit beim Messen (von consumer electronic) einzusparen. Die Änderung sollte radikal sein. Bis jetzt messen wir Prototyp, Nullserie und Serie. Die Messberichte erstellen wir mit einfachen Mitteln: Mit Snipping Tool Schema Ausschnitt machen, Messpunkte einzeichnen, Messen, Messresultate eintragen... wie im Studium gelernt. Diese Berichte werden dann gegen 50 Seiten lang. Gibt es Tools zum Erstellen von "automatisierten" Messberichten? Wie kann man die Berichte vereinfachen, aber dennoch technisch korrekt halten? Wie macht ihr eure Messberichte? Gruss Birnbaum
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Tja, jetzt wäre interessant, was Ihr da so messt. Und was Ihr mit den Messergebnissen so anstellt. Legt Ihr das DUT auf den Tisch und fummelt mit dem Multimeter dran rum? Oder läuft die Produktion über's Band? Fragen über Fragen...
DUT (Microchip-Prozi mit ein paar Sensoren/Aktoren, Motorensteuerung, Komparatoren, SD-Kartenhalter...) auf den Tisch und Oszi dran, ja. Da electronic consumer-Bereich, brauchen wir die Messberichte nur für intern (keine ISO-Zertifizierung). Die werden abgespeichert und archiviert. Sollte ein Produkt nach gewisser Zeit Probleme bereiten, werden die Berichte zur Überprüfung wieder hergeholt. Was gibt es denn überhaupt für Lösungen im Bereich Messen?
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Testadapter bauen, Messgeräte fernsteuern und dann z.B. per Python Script Messen, die Ergebnisse gleich in Latex Code abspeichern und am Ende ein PDF generieren. So machen wir das. Ersparnis zum manuellen Messen ist extrem.
Mit NI TestStand oder besser LabVIEW lassen sich solche Aufgaben natürlich sehr komfortabel lösen: -Multimeter mit GPIB anschließen -Webcam macht Foto der Platine -USB DAQ misst nur grob benötigte Spannungen, Temperaturen etc. -Report wird erstellt, entweder als pdf oder die Daten werden in eine Word Vorlage gefüttert. Wenn man schon weiß, was man machen möchte und wie es ungefähr geht, ist sowas in einer guten Woche erledigt. Problem im Vergleich zur genannten Python und co. Lösung: Es kostet "etwas".
Birn B. schrieb: > > Gibt es Tools zum Erstellen von "automatisierten" Messberichten? Wie > kann man die Berichte vereinfachen, aber dennoch technisch korrekt > halten? Wie macht ihr eure Messberichte? National Instruments Labview und Teststand: http://www.ni.com/teststand/d/ oder auch LabWindows CVI: ftp://ftp.ni.com/pub/branches/germany/flyer/ger_lwcvi_2010.pdf Automatisierte Ansteuerung von Testequipment und genrierung von Prüfberichten.
Marvin N. schrieb: > Problem im Vergleich zur genannten Python und co. Lösung: Es kostet > "etwas". Interessant wäre mal noch wo die Labview Jünger bei so einer Anwendung den Vorteil sehen. Man muss sich doch nicht diesen überteuerten riesen Klumpatsch ans Beim binden. Da kommt eh meist unwartbares Zeug raus, wir haben das genau für das o.g. Projekt durch. Hiwi hat in Labview was gemacht, ging zwar irgendwie aber jede Änderung war ein Graus als der nicht mehr da war. Die Python Lösung kann jeder mit Texteditor verändern, und für die meisten erschließt sich das schneller als die bunten Strippen.
Zwei Vorteile habe ich oben genannt: -Kommunikation wie GPIB, aber auch RS232, TCP etc. ist dank mitgelieferter Blöcke problemlos möglich -Berichte erstellen ist sehr einfach möglich. Und es können eben nicht nur pdfs sondern auch Excel oder Word Dokumente erstellt werden. Die Frage ist eben jeweils ob man es braucht. Klar, wir sind uns wahrscheinlich alle einig, wenn ich sage, man fühlt sich besser, wenn man eine Lösung selbst hin programmiert hat (wegen mir in Python) und kein Geld ausgegegen hat statt wenn man 4 bunte Blöcke verbunden hat und das ganze nicht unwesentlich viel Geld gekostet hat. Es kommt auch immer etwas auf die Kenntnisse der Mitarbeiter an. In meiner aktuellen Abteilung wird LabVIEW eingesetzt, da hier keiner besonders Informatik affin ist. Und wenn man mal eine Bildverarbeitungslösung braucht oder einige Daten ausgewertet werden müssen, ein Dauerversuch ansteht, oder irgendwas "mal schnell" getestet werden muss, dann ist das eben damit schnell gelöst.
Marvin N. schrieb: > -Kommunikation wie GPIB, aber auch RS232, TCP etc. ist dank > mitgelieferter Blöcke problemlos möglich Naja wir verwenden nach unten hin ja auch das ni 488.2 Framework, das kostet nix und kapselt die Ansteuerung.
Hallo, ja, das ist die klassische Anwendung von LabView. Messdaten erfassen, Auswerten und dokumentieren. Allerdings kann man auch hier wie mit jeder anderen Programmiersprache auch ein ziemlich undurchsichtiges Gewurschtel programmieren. Der Vorteil den ich bei LabView habe ist der, dass ich ein Flussdiagramm mache und dann fertig bin. Außerdem lassen sich so viele verschiedene Messgeräte integrieren. Ich würde das Favorisieren, da ich das schon seit 25 Jahren mit LabView mache. Für die, die halt gerne kryptisches Zeug in die Tastatur hauen und auf dem Bildschirm Zeichen erscheinen wie wenn im Comic einer flucht, ist das natürlich nix :-) Grüße und viel Erfolg, mit was auch immer.
Danke an alle Beteiligten. Langsam sehe ich so in welche Richtung es gehen könnte. LabView, Phyton und auch Latex kenne ich wenigstens vom Namen her. Aber wirklich in den Sinn gekommen ist es nicht. Nach ein paar Vergleichen werde ich meine Vorschläge mal den anderen Mitarbeitern unterbreiten. Mal schauen was die Alteingesessenen so meinen :). Gruss Birnbaum
ggfs. könnte auch NI Diadem interessant sein. Eigentlich ist das gegenüber LabView die richtige Software, um Messungen auszuwerten und Messreports zu erstellen. Aber vorsicht ... der ganze Spass ist nicht ganz billig ;-) Gruss, Ingo.
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