Forum: Ausbildung, Studium & Beruf OEM Stellenausschreibungen nur "Mittel zum Zweck"?


von Matjes (Gast)


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Moin,

ich weiß nicht ob es hier auch Leute gibt welche die selbe Erfahrung wie 
ich gemacht haben aber ist euch aufgefallen, dass Stellenausschreibungen 
von OEMs (vorallem Luft- und Raumfahrt) extrem spezifisch auf gewisse 
Personen zugeschnitte sind, welche nur bereits als Externe dort arbeiten 
müssten? Das erkennt man vorallem an Anforderungen wie die Erfahrung an 
gewissen internen Tools oder "Vom Kandidaten wird ein Netzwerk im OEM 
verlangt, wodurch dieses und jenes mit den gewissen Parteien schnell 
abgewickelt warden kann" etc.

Ich habe mich zum wiederholten male auf eine spezifische 
Stellenausschreibung eines Luftfahrt-OEMs beworben (hatte dort bereits 
Abschlussarbeit + Praktika absolviert)und obwohl fast alle Anforderungen 
nachweislich erfüllt sind (Berufserfahrung und Schulungen, bekomme ich 
Absagen welche ich nicht nachempfinden kann. Bei der letzten Stelle, wo 
ich eine Absage erhalten hatte wurde vom Kandidaten ein "Netzwerk 
innerhalb des Unternehmens" verlangt, was ich natürlich nicht nachweisen 
kann aber alle anderen Punkte erfülle ich.

Wenn die Gewerkschaft eine gewisse "Transparenz" bei 
Stellenausschreibungenn fordert, dann sollte man zumindest 
pseudo-Stellenausschreibungen auch so anmerken, welche für die Übernahme 
des Externen gedacht sind. Immerhin investiert man immer Zeit etc. in 
eine Bewerbung und die 2 Zeilen bei einer Absage helfen nicht wirklich. 
Langsam kotzt mich das wirklich extrem an.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Matjes schrieb:
> pseudo-Stellenausschreibungen auch so anmerken, welche für die Übernahme
> des Externen gedacht sind.

Darf man jedoch aus compliance- und sonstigen arbeitsrechtlichen Gründen 
nicht.

von Ingenieur (Gast)


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Matjes schrieb:
> Langsam kotzt mich das wirklich extrem an.

Warum bewirbst du idch dann noch auf solche spezifischen 
Stellenanzeigen, wenn du mittlerweise weißt, dass es sinnlos ist?

Oft werden Stellen eben pro forma ausgeschrieben, weil es irgend eine 
Richtlinie verlangt, aber der Mitarbeiter steht schon lange fest. Um es 
in Englisch zu sagen: Face reality!

Du kannst es ja mit einer Initiativbewerbung probieren, hat bei mir 
schon mal geklappt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Ingenieur schrieb:
> Warum bewirbst du idch dann noch auf solche spezifischen
> Stellenanzeigen, wenn du mittlerweise weißt, dass es sinnlos ist?

Woher weiß man das eigentlich?

Bewerben, wenn es passt!

Kostet heute doch kein Porto, Kopien, Foto (Papier), Briefumschlag, ... 
mehr.

von Matjes (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Warum bewirbst du idch dann noch auf solche spezifischen
> Stellenanzeigen, wenn du mittlerweise weißt, dass es sinnlos ist

Eben, mittlerweile weiß ich es und werde es auch lassen. Reine 
Zeitverschwendung

von wendelsberg (Gast)


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Matjes schrieb:
> Ingenieur schrieb:
>> Warum bewirbst du idch dann noch auf solche spezifischen
>> Stellenanzeigen, wenn du mittlerweise weißt, dass es sinnlos ist
>
> Eben, mittlerweile weiß ich es und werde es auch lassen. Reine
> Zeitverschwendung

Kann es sein, dass Du Dich in Deinen Bewerbungen genauso ungenau 
ausdrueckst, wie im Titel hier?
Das wuerde einem geuebten Personaler schnell auffallen.
Und nein, der schreibt Dir natuerlich nicht, "Sie konnten nicht 
eingestellt werden, weil Sie nicht beachtet haben, dass OEM 
Stellenausschreibungen immer Mittel zum Zweck sind."

wendelsberg

von Johannes O. (jojo_2)


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Um welches Unternehmen geht es denn?

Ansonsten kannst auch sein, dass du bereits gut "bekannt" bist, d.h. 
"ach jetzt hat der noch ne Bewerbung abgegeben -> plonk"

Da du dort bereits Abschlussarbeiten angefertigt hast, solltest du doch 
auch Kontakte innerhalb der Firma besitzen? Hast du mal versucht, diese 
zu nutzen?

von Wintergrün (Gast)


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@Matjes
Wenn du die internen Tools nicht kennst, dann macht es ehrlich gesagt 
keinen Sinn, sich dort zu bewerben. Es werden nunmal Fachkräfte gesucht. 
Man stellt ja auch keinen Bäcker ein, wenn man einen Metzger benötigt 
(etwas vereinfacht). Vielleicht solltest du dir mal selbstkritisch die 
Frage stellen, ob du die Voraussetzungen erfüllst.

von Matjes (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Kann es sein, dass Du Dich in Deinen Bewerbungen genauso ungenau
> ausdrueckst, wie im Titel hier?

Nö, bei Bewerbungen lasse ich mir Zeit für Formulierungen. Das hier 
wurde spontan und schnell verfasst :)

Johannes O. schrieb:
> Ansonsten kannst auch sein, dass du bereits gut "bekannt" bist, d.h.
> "ach jetzt hat der noch ne Bewerbung abgegeben -> plonk"

Kann nicht sein. Habe jetzt nicht 100 Bewerbungen geschriben. Waren ca. 
6 glaube ich und diese immer an unterschiedliche Standorte des 
Unternehmens. Die Antworten kamen auch von unterschiedlichen 
HR-Abteilungen.

Johannes O. schrieb:
> Da du dort bereits Abschlussarbeiten angefertigt hast, solltest du doch
> auch Kontakte innerhalb der Firma besitzen? Hast du mal versucht, diese
> zu nutzen?

Die Abteilung wurde dicht gemacht und als ich damals in der Firma war, 
wurden bereits viele Abteilungen aufgelöst/fusioniert etc. Ausserdem 
deckt sich meine Berufserfahrung nicht mehr mit den Aufgaben, welche die 
Abteilung damals durchgeführt wurde. Dementsprechend würde es nicht viel 
bringen, jetzt den damaligen Tealeader zu kontaktieren.

Wintergrün schrieb:
> Wenn du die internen Tools nicht kennst, dann macht es ehrlich gesagt
> keinen Sinn, sich dort zu bewerben. Es werden nunmal Fachkräfte gesucht.

Was sind interne Tools? Es geht nicht darum ein ganzes Studium 
nachzuholen sondern bspw. gewisse Software-Anwendungen wie 
Dokumentenablagesysteme. Dieses Wissen kann man sich in einem Tag 
aneignen (habe ich damals als Praktikant auch) und braucht dafür nicht 3 
Monate Einarbeitung. Ist man nur eine Fachkraft wenn man die internen 
Software-Tools eines Unternehmens kennt oder eher wenn man als Designer 
zB 10 Jahre Berufserfahrung in Flügelkonstruktion nachweisen kann?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Wintergrün schrieb:
> @Matjes
> Wenn du die internen Tools nicht kennst, dann macht es ehrlich gesagt
> keinen Sinn, sich dort zu bewerben. Es werden nunmal Fachkräfte gesucht.
> Man stellt ja auch keinen Bäcker ein, wenn man einen Metzger benötigt
> (etwas vereinfacht). Vielleicht solltest du dir mal selbstkritisch die
> Frage stellen, ob du die Voraussetzungen erfüllst.

Was für ein Unsinn!

von Kater Klaus (Gast)


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Rick M. schrieb:

> Kostet heute doch kein Porto, Kopien, Foto (Papier), Briefumschlag, ...
> mehr.

Es kostet aber immer noch Zeit und auch Nerven. Ich finde es auch 
frustrierend, wenn ich ein zwei Tage Arbeit in eine solide Bewerbung 
gesteckt habe, mir Hoffnungen machen und dann ein schreiben a la:

"Wir danken Ihren für Ihr Interesse bla bla nach gründlicher Durchsicht 
Ihrer Unterlagen müssen wir ihnen leider mitteilten bla bla wir haben 
uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht (Zynismus pur) bla 
bla für Ihren weiteren Lebensweg bla bla."

von Wintergrün (Gast)


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@Kater Klaus
Das weiß doch jeder, daß die meisten Stellenanzeigen nur Fakes und 
Werbung für das inserierende Unternehmen sind.

von Klaus (Gast)


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Ist im öffentlichen Dienst und bei Universitäten seit Jahrzehnten 
üblich. Insider im jeweiligen Bereich lesen im Anzeigentext gleich den 
Namen des erfolgreichen Bewerbers. Zur Not wird ein Furunkel am A.. 
verlangt. Wer den nicht hat, ist draußen

MfG Klaus

von Jo S. (Gast)


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Und so ähnlich läuft es auch bei den Unternehmen ... außer Furunkeln, 
die werden nicht gefordert.  :)

Die Stellenanforderungen werden exakt auf eine Person zugeschnitten, so 
daß eigentlich nur diese Person in Frage kommen kann. Die 
Stellenausschreibungen sind dann reine Formalien, die gemacht werden, 
weil sie gemacht werden müssen.

Wenn die Firma z.B. einen Externen (freier Mitarbeiter oder per 
Zeitarbeit) übernehmen will, dann macht man das so. Die Enmtscheidung 
für diese Person ist bereits gefallen, man muß aber das vorgeschriebene 
Prozedere durchführen.

Der Einsatz von Externen wird teilweise für die Personalauswahl genutzt 
- das ist dann sozusagen eine verlängerte Vor-Probezeit.  ;)

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