Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeit an freier Software?


von Philipp Klaus K. (pkk)


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Wie aussichtsreich ist der Versuch, sich an einen Harwdarehersteller zu 
wenden, und den zu fragen, oder er einen für einige Zeit für 
Verbesserungen an freier Software bezahlen will?

Klar, man kann auch einiges in der Freizeit erledigen. Aber der 
Fortschritt ist ja schon deutlich schneller, wenn auch mal jemand Voll- 
oder Teilzeit an der Software arbeitet. Und der Hardwarehersteller 
könnte ein Interesse daran haben.

Bei einigen großen Projekten, wie GCC oder Linux gibt es ja einige von 
Firmen bezahlte Entwickler. Aber ob die Firmen erstmal entschieden 
haben, und sich dann jemanden suchten, oder ob es auch aussichtsreich 
wäre, wenn die andere Seite erst Kontakt aufnimmt, weiß ich nicht.

Philipp

von Marc H. (marchorby)


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Verstehe ich das richtig:
Du suchst eine Firma welche dir eine Software pflegt und das für lau?

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Marc H. schrieb:
> Verstehe ich das richtig:
> Du suchst eine Firma welche dir eine Software pflegt und das für lau?

Ich bin einer der Entwickler eines freien Compilers. Bisher habe teils 
in der Freizeit daran gearbeitet, teils im Rahmen meiner Tätigkeit als 
wissenschaftlicher Mitarbeit an der Uni, soweit veröffentlichbare 
Ergebnisse zu erwarten waren.

Jetzt würde ich gern nochmal etwas mehr Zeit haben, um am Compiler zu 
arbeiten. Aber man will ja auch von etwas leben. Und da frage ich mich, 
ob es aussichtsreich wäre, einen Mikrocontrollerhersteller zu fragen, ob 
der mich für ein paar Monate dafür bezahlen will, mich in Voll- oder 
Teilzeit der Compilereentwicklung zu widmen.

Philipp

von JoPo (Gast)


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Philipp Klaus K. schrieb:

> Jetzt würde ich gern nochmal etwas mehr Zeit haben, um am Compiler zu
> arbeiten. Aber man will ja auch von etwas leben. Und da frage ich mich,
> ob es aussichtsreich wäre, einen Mikrocontrollerhersteller zu fragen, ob
> der mich für ein paar Monate dafür bezahlen will, mich in Voll- oder
> Teilzeit der Compilereentwicklung zu widmen.
>
> Philipp

Wieso fragst du uns? Frage die doch direkt.

von Jan H. (j_hansen)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> Und da frage ich mich, ob es aussichtsreich wäre, einen
> Mikrocontrollerhersteller zu fragen, ob der mich für ein paar Monate
> dafür bezahlen will, mich in Voll- oder Teilzeit der
> Compilereentwicklung zu widmen.

Wenn er davon einen Vorteil hat (z.B. der Compiler wird für die eigenen 
Mikrocontroller verwendet und man hat einen Vorsprung gegenüber der 
Konkurrenz wenn der Hauptentwickler für einen arbeitet), dann halte ich 
das durchaus für möglich.

Oder du bist ein Top-Mann und arbeitest 50% für die Firma und handelst 
50% deiner Zeit für "Weiterbildung durch Compilerentwicklung" heraus.

Fragen kostet natürlich nichts.

von klausro (Gast)


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SDCC? Z80? Zilog?

Die Z80 werden bei Zilog als Classic Products bezeichnet. Zumindest
verkaufen sie selbst kein Development Tool dafür.
http://www.zilog.com/index.php?option=com_product&task=dev_tool&Itemid=16001

Die Frage ist halt, ob sie Interesse haben. Ich würde versuchen, die auf 
einer Messe anzusprechen, sinnvoll wäre es wohl, eine kleine Mappe zu 
erstellen, was du schon für den sdcc geleistet hast, einen Lebenslauf 
von dir dazu. Evtl. kommen die zur Embedded Systems. Natürlich kann man 
im Vorfeld es mal mit einer E-Mail probieren, aber eine Mappe ist da 
deutlich solider.

Erwarte nicht zu viel.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> Wie aussichtsreich ist der Versuch, sich an einen Harwdarehersteller zu
> wenden, und den zu fragen, oder er einen für einige Zeit für
> Verbesserungen an freier Software bezahlen will?

Verwendet der Hardwarehersteller deine SW? Falls ja. fragen schadet 
nicht. Allerdings muß dir dann klar sein daß du primär die Wünsche 
deines Brötchengebers erfüllen wirst.

von P. M. (o-o)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> Wie aussichtsreich ist der Versuch, sich an einen Harwdarehersteller zu
> wenden, und den zu fragen, oder er einen für einige Zeit für
> Verbesserungen an freier Software bezahlen will?

"Einfach so" wird er das nicht tun. Eine Chance hast du aber, falls 
deine Software bereits jetzt in irgend einer Weise Teil seines 
Geschäftsmodells ist. Also dein Compiler ist z.B. Bestandteil der 
Hersteller-Toolchain oder einer wichtigen Open-Source-Toolchain.

Dann würde ich mich in den Communities mal schlau machen, mit welchen 
Problemen die Leute noch kämpfen und welche Wünsche sie haben. Diese 
Verbesserungsmöglichkeiten formulierst du sauber aus. Dann wendest du 
dich an den Hersteller und sagst, du hättest die genannten 
Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert, die auch für seine 
User-Community sehr wichtig wären. Dann fragst du, ob er bereit wäre, 
das Projekt finanziell zu unterstützen.

: Bearbeitet durch User
von abc@def.de (Gast)


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Frag google,  Stichwort summer of code.

von CD (Gast)


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Oder per Crowdfunding falls es genug Menschen benutzen?

Hat den Vorteil das niemand anonym etwas spenden muss und am Ende davon 
keinen Mehrwert hat. Beim crowdfunden wird ja nur Geld gegeben wenn eine 
gewisse Schwelle (von dir festgesetzt) überschritten wird und du dann 
Ergebnisse liefern musst.

Nur mal so als Gedanke.

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


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Hallo Philipp,

Philipp Klaus K. schrieb:
> Wie aussichtsreich ist der Versuch, sich an einen Harwdarehersteller zu
> wenden, und den zu fragen, oder er einen für einige Zeit für
> Verbesserungen an freier Software bezahlen will?

wenn man für stm8 unter "nicht Windows" entwickeln will, dann ist der 
sdcc recht alternativlos. ST wäre also ein Kandidat. Man müsste nur mal 
überlegen, wie man ST die Zusammenarbeit schmackhaft machen kann.

Vielleicht versuchst Du mal eine Liste von sdcc-Kunden zusammen zu 
stellen. Vielleicht auch mal auf Konferenzen gehen, und den sdcc da 
vorstellen. (Bist Du auf der Embedded World Konferenz?).

mfg Torsten

Edit: Ach ja, schönen Dank für die Arbeit am sdcc ;-)

: Bearbeitet durch User
von Philipp Klaus K. (pkk)


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Torsten R. schrieb:
> Hallo Philipp,
>
> Philipp Klaus K. schrieb:
>> Wie aussichtsreich ist der Versuch, sich an einen Harwdarehersteller zu
>> wenden, und den zu fragen, oder er einen für einige Zeit für
>> Verbesserungen an freier Software bezahlen will?
>
> wenn man für stm8 unter "nicht Windows" entwickeln will, dann ist der
> sdcc recht alternativlos. ST wäre also ein Kandidat. Man müsste nur mal
> überlegen, wie man ST die Zusammenarbeit schmackhaft machen kann.

An ST habe ich mich gestern gewandt. Durch den effizienten 
Stapelzeiger-relativen Adressierungsmodus im STM8 gefällt mir der 
einfach besser als die anderen SDCC-Zielarchitekturen. Aber Z80 und 
Verwandte und der S08 sind auch schöne Architekturen.

>
> Vielleicht versuchst Du mal eine Liste von sdcc-Kunden zusammen zu
> stellen. Vielleicht auch mal auf Konferenzen gehen, und den sdcc da
> vorstellen.

Vorträge zu SDCC bzw. mit Bezug zu SDCC hielt ich ein auf: 2013 CC und 
M-SCOPES, 2015 FOSDEM und SCOPES.

> (Bist Du auf der Embedded World Konferenz?).

Weiß ich noch nicht, ist bisher nicht vorgesehen.

>
> mfg Torsten
>
> Edit: Ach ja, schönen Dank für die Arbeit am sdcc ;-)

Danke.

Philipp

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