Hallo, Wieso beschränken manche Firmen die Dauer von freiwilligen Praktika? Siehe z.B. hier (Zitat): "Wenn Sie Ihr Praktikum freiwillig während des Studiums absolvieren, d.h. nicht verpflichtend aufgrund einer hochschulrechtlichen Bestimmung, beträgt die maximale Dauer 3 Monate. Möchten Sie Ihr Pflichtpraktikum absolvieren, fügen Sie Ihrer Bewerbung als Nachweis den in der Studienordnung festgelegten Pflichtzeitraum bei (Auszug aus der Studienordnung)." Warum machen manche Firmen sowas ???? Welches strategische Ziel verfolgen Firmen damit?
Cheffe meint, der Mindestlohn ist zu hoch. Damit kann er sich den Sprit für den Benz nicht mehr leisten.
ok... gibt es eine Möglichkeit trotzdem irgendwie länger bei der Firma arbeiten zu dürfen ohne dass man mit dem Thema Mindestlohn in Konflikt gerät?
nochstudent schrieb: > ok... > > gibt es eine Möglichkeit trotzdem irgendwie länger bei der Firma > arbeiten zu dürfen ohne dass man mit dem Thema Mindestlohn in Konflikt > gerät? Es darf für eine Arbeit der tarifliche Stundenlohn gezahlt werden.
Tja, der Mindestlohn trifft halt die Uni Studenten ohne Pflichtpraktikum. Man könnte ggf. 2 verschiedene Praktika machen(?)
nochstudent schrieb: > gibt es eine Möglichkeit trotzdem irgendwie länger bei der Firma > arbeiten zu dürfen ohne dass man mit dem Thema Mindestlohn in Konflikt > gerät? Also mir ist von einem Fall berichtet worden, bei dem jemand bei einem großen Traktorhersteller 3 konsekutive 3-Monatsverträge für die Anfertigung seiner Masterarbeit bekommen hat. Somit musste keine Mindestlohn gezahlt werden.
Otter schrieb: > Also mir ist von einem Fall berichtet worden, bei dem jemand bei einem > großen Traktorhersteller 3 konsekutive 3-Monatsverträge für die > Anfertigung seiner Masterarbeit bekommen hat. Somit musste keine > Mindestlohn gezahlt werden. Wie kann man sich nur so prostituieren?
genervt schrieb: > Otter schrieb: >> Also mir ist von einem Fall berichtet worden, bei dem jemand bei einem >> großen Traktorhersteller 3 konsekutive 3-Monatsverträge für die >> Anfertigung seiner Masterarbeit bekommen hat. Somit musste keine >> Mindestlohn gezahlt werden. > > Wie kann man sich nur so prostituieren? Zwang?
Henry G. schrieb: > Wie kann man sich nur so prostituieren? > > Zwang? Ach, das ist also mit Zwangsprostitution gemeint. Meine Güte, der arme Student!
Henry G. schrieb: > Zwang? Wer zwingt dich, die Masterarbeit in der Industrie zu machen? Oder war das Teil der besseren Bildung in der DDR?
genervt schrieb: > Wie kann man sich nur so prostituieren? Man muss halt abwägen, was einem wichtiger ist. Das Praktikantengehalt oder die Möglichkeit bei einem Weltkonzern seine Arbeit zu schreiben und dadurch evtl. hinterher bessere Chance bei der Bewerbung zu haben.
genervt schrieb: > Wer zwingt dich, die Masterarbeit in der Industrie zu machen? Naja, an der FH wird sowas eigentlich erwartet. Außderdem ist das ja auch gerade einer der Vorzüge der FH. Die Leute machen was praktisches in der Wirtschaft und hängen nicht an irgendeinem Institut für drei bis sechs Monate rum.
Otter schrieb: > Man muss halt abwägen, was einem wichtiger ist. Das Praktikantengehalt > oder die Möglichkeit bei einem Weltkonzern seine Arbeit zu schreiben und > dadurch evtl. hinterher bessere Chance bei der Bewerbung zu haben. Naja, wie kommt man auf die Idee, dass man nach dieser Abzocke besser bezahlt wird? Hat man den Absolventen denn mittlerweile die Selbstachtung und das letzte bisschen Selbstvertrauen weggezüchtet?
ML ist bei VZ ja fast 1500 brutto, dafür dass der Praktikant dann kaum was wertvolles einbringt schon "viel". Denke die meisten zahlen 800-1200, davon kann man als Student ja auch gut leben.
Wurzelpeter schrieb: > ML ist bei VZ ja fast 1500 brutto, dafür dass der Praktikant dann kaum > was wertvolles einbringt schon "viel". Masterarbeit = abgeschlossener Bachelor und was verdient ein Bachelor noch mal zum Einstieg?
Auch der "Masterand" braucht Unterstützung, aber ja, da ist es durchaus möglich zumindest eine ML Bezahlung zu ermöglichen.
Wurzelpeter schrieb: > Auch der "Masterand" braucht Unterstützung Ob er sie kriegt ist eine andere Frage.
Otter schrieb: > 3 konsekutive 3-Monatsverträge für die > Anfertigung seiner Masterarbeit bekommen hat. Somit musste keine > Mindestlohn gezahlt werden. 9 Monate ingenieurmäßige Arbeit für ein Taschengeld ... das ist fantastisch :D
Otter schrieb: > Man muss halt abwägen, was einem wichtiger ist. Das Praktikantengehalt > oder die Möglichkeit bei einem Weltkonzern seine Arbeit zu schreiben und > dadurch evtl. hinterher bessere Chance bei der Bewerbung zu haben. "Gehalt" ist unpassend.
Otter schrieb: > Naja, an der FH wird sowas eigentlich erwartet. Außderdem ist das ja > auch gerade einer der Vorzüge der FH. Abschlußarbeit dauert 3, maximal 4 Monate! Wäre eine Geschäftsidee: vermitteln von Gratisarbeitern und dafür 4.000 € pro Monat als Honorar verlangen. Bei Leihingenieuren werden schließlich 6.000 € monatlich verdient.
genervt schrieb: > Naja, wie kommt man auf die Idee, dass man nach dieser Abzocke besser > bezahlt wird? Das wäre spgar sehr dumm! Wer sich so sehr ausnutzen läßt, der will ausgenutzt werden. Vielleicht Masochist oder sonst wie verrückt ...?
Otter schrieb: > genervt schrieb: > > Wer zwingt dich, die Masterarbeit in der Industrie zu machen? > > Naja, an der FH wird sowas eigentlich erwartet. Unsinn, das kommt ganz auf den jeweiligen Prof. an.
JD, wenn es die Firma war, zahlt schon gut.
Jo S. schrieb: > Otter schrieb: >> Naja, an der FH wird sowas eigentlich erwartet. Außderdem ist das ja >> auch gerade einer der Vorzüge der FH. > > Abschlußarbeit dauert 3, maximal 4 Monate! > Echt? Meine Massaarbeit hat 5 Monate gedauert. Früheste mögliche Abgabe 14 Wochen nach Anmeldung.
nochstudent schrieb: > ok... > > gibt es eine Möglichkeit trotzdem irgendwie länger bei der Firma > arbeiten zu dürfen ohne dass man mit dem Thema Mindestlohn in Konflikt > gerät? Ja, und zwar Schwarz!
Ich sehe da ein Problem: Die meisten Studenten haben bisher kaum oder nie "richtig" gearbeitet. Sie sind es daher nicht gewohnt, dass ihnen ein anständiger Lohn gezahlt wird. Auch die Ausrede "ein Praktikant bringt kaum Mehrwert" zählt nicht. Solche Leute werden üblicherweise nämlich nicht eingestellt, da ihre Betreuung mehr Aufwand macht als sie einbringen. Es geht oft, das zeigt meine eigene Arbeitserfahrung als Student, um eine billige Arbeitskraft. Wenn ein Student daher anständige Arbeit leistet, ist er dafür auch ausreichend zu entlohnen. Und ja, es ist auch als (oder eher: gerade als!) Student angebracht, Lohn zu fordern.
Bei einem Pflichtpraktikum fallen für den Arbeitgeber keine Sozialabgaben an, Pflichtpraktikanten sind dadurch billiger. Das scheint wohl der Grund zu sein.
Johannes O. schrieb: > Es geht oft ...um eine billige Arbeitskraft. Praktikum: Es geht nur um billige Arbeitskräfte!
Jo S. schrieb: > Johannes O. schrieb: >> Es geht oft ...um eine billige Arbeitskraft. > > Praktikum: Es geht nur um billige Arbeitskräfte! Ein Praktikant ist mitnichten eine "billige" Arbeitskraft! Er macht das Praktikum um zu sehen was man in diesem Betrieb so macht. Wenn man ihn nur alte Verpackungen schreddern lässt, obwohl der Betrieb hauptsächlich in der Entwicklung sich betätigt, so ist dies kein Praktikum. Somit ist ein Praktikant keine Arbeitskraft, denn er "kann ja noch nichts". Jeder Praktikant der eine Arbeit machen muss die nichts mit seinem Praktikum zu tun hat (er muss das vorher natürlich abklären welchen Umfang sein Praktikum hat) sollte die Firma wechseln! Zudem leidet die Reputation der Firma unter solchen Umständen (der Praktikant hat ja meistens Freunde und einen Mund mit dem er Infos weitergeben kann, von Facebook und Co ganz zu schweigen) Das mit dem Mindestlohn kommt soweit ich mich erinnre nach 6 Wochen. Will ein Praktikant länger in der Firma arbeiten und die Firma es ablehnen, muss er sich bei der Politik bedanken.
Mein Chef meint, die Praktikanten können noch nichts und müssen erst angelernt werden. Häufig zahlt er sogar drauf. Daher kann er keine anständigen Löhne bezahlen.
Oberchecker schrieb: > Mein Chef meint, die Praktikanten können noch nichts und müssen > erst > angelernt werden. Häufig zahlt er sogar drauf. Daher kann er keine > anständigen Löhne bezahlen. Armselige Begründung. Die Bezahlung in Jobs ist im allgemeinen nicht leistungsorientiert, sondern sozialorientiert, weil grundsätzlich jeder ja von irgend was leben muss. Im Gegenzug ist man ja verfügbar Weisungsempfangsbereit für den Arbeitgeber. Da sind grundsätzliche Lebenshaltungskosten was die Gehaltshöhe angeht schon eher zu beachten. Der Mindestlohn ist ja lange hinausgeschoben worden. Nun ist er da, da müssen sich die Arbeitgeber eben halt mit abfinden. AGs die das nicht tun, haben keine Daseinsberechtigung. Wenn der Zoll dahinter käme, hätte der AG wahrlich nichts zu lachen. (Da reicht schon ein Tipp und schon wird die Firma auf den Kopf gestellt). Wintergrün schrieb: > Damit kann er sich den Sprit > für den Benz nicht mehr leisten. Wo doch der Sprit so billig ist wie schon lange nicht mehr. 98 Cent/Liter Diesel hab ich vorgestern bezahlt.
genervt schrieb: > Henry G. schrieb: >> Zwang? > > Wer zwingt dich, die Masterarbeit in der Industrie zu machen? Ääähm, weil du an der Uni kein Geld für die Masterarbeit bekommst, weil es für die spezifischen Themen einer Masterarbeit nicht genügend Stellen gibt und man nehmen muss was man bekommen kann, weil man einen guten Abschluss haben will... > Oder war das Teil der besseren Bildung in der DDR? Zusammenhang?
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Bearbeitet durch User
nochstudent schrieb: > ok... > > gibt es eine Möglichkeit trotzdem irgendwie länger bei der Firma > arbeiten zu dürfen ohne dass man mit dem Thema Mindestlohn in Konflikt > gerät? Nein, nur die besagten drei Monate. Es ist auch nicht zulässig, mehrere dieser Dreimonatspraktika hintereinander zu hängen. Wenn man das dann trotzdem will, muss man in die Grauzone abwandern, sprich Mitarbeiter arbeiten offiziell nur 15 h in der Woche, real dann aber 40 oder solche Scherze. Nur große Unternehmen haben auf sowas oft keinen Bock. Und das sind ja auch die typischen Tricks, mit denen man außerhalb des Praktikantenbereiches versucht, den Mindestlohn zu umgehen.
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