Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Emitterfolger nach Stereo auf Mono mischer


von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Hallo alle zusammen,

ich habe wie oben im Bild zu sehen ist, ein Tonsignal welches Stereo auf 
Mono zu mische ist. Anschließend habe ich das Monosignal auf einen 
Emitterfolger gegeben mit einer Spannungsverstärkung von 1. Dieser 
Emitterfolger benutze ich um mein Signal abzukoppeln von einem 
Schaltungsteil der nachfolgend kommt.


Jetzt kommt die Frage.

Das Problem ist das der Spannungsteiler nach dem C7 aufgrund das das 
Tonsignal ein AC Signal ist mit auf mein Stereo zu Monomischer wirkt. 
Ich weis nicht wie ich mein Arbeitspunkt einstellen soll für mein 
Emitterfolger ohne das dieser auf mein AC-Signal als Spannungsteiler 
wirkt.

Irgendwie habe ich da ein Denkfehler. Hat mir jemand einen Tipp?

P.s: Warum dieser Transistor gewählt wurde liegt daran das er hier noch 
rum liegt :D

: Verschoben durch User
von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Inwiefern wirkt der Spannungsteiler denn auf den Strero->Mono Summierer? 
aus AC-Sicht ist die Eingangsimpedanz des eine Parallelschaltung aus R10 
und R9 also ca 10kOhm. Diese 10kOhm liegen nun AC-maessig parallel zu 
R3.

Die Vorgehensweise ist also den Spannungsteiler so zu dimensionieren, 
dass der Arbeitspunkt des Transistors stimmt. Dann die Eingangsimpedanz 
der Schaltung zu ermitteln Ri=(R9||R10) und schliesslich R3 so waehlen, 
dass R3||Ri dem Wunschwert entspricht um zusammen mit R1 bzw R2 die 
gewuenschte Skalierung (hier: Daempfung) des Signals zu erreichen. Wenn 
also das Ausganssignal Ua = 0,5 * (V2 + V3) sein soll, so muss R3||Ri 
23,5kOhm (47/2) betragen.

Mach z.B. deinen Spannungsteiler hochohmiger, z.B. 150k und 72k und R3 
zu 47k. Damit duerfte es grob passen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Lass alles rechts vom C7 weg und fertig.

von Günter Lenz (Gast)


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Mit dem Spannungsteiler R10 R9 stellst du den Arbeitspunkt so ein,
daß du am Emitter etwa halbe Betriebsspannung hast oder ein klein-
wenig mehr. Wenn du aber rückwirkend ein Überkoppeln zwischen den
Kanälen verhindern willst must du eine andere Schaltung verwenden.
Zum Beispiel eine Emitterschaltung bei dem der Basiswiderstand vom
Kollektor zur Basis geht. Das bewirkt eine Gegenkopplung und die
Eingansimpedanz ist sehr niedrig. Dann speist du die Beiden Kanäle
über je einen Widerstand, der so groß ist wie der Basiswiderstand,
zur Basis ein. Die Spannungsverstärkung ist dann auch etwa 1
und du hast fast kein Überkoppeln zwischen den Kanälen.
So etwas nennt sich Summierverstärker und fuktioniert etwa so
ähnlich wie bei einer invertierenden Operationsverstärkerschaltung.
Du kannst dann ja dieser Emitterstufe auch noch einen Spannungfolger
nachschalten, wenn die Ausgangsimpedanz nidrig sein soll.

von Günter Lenz (Gast)


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Sawyer Ma schrieb:
>ohne das dieser auf mein AC-Signal als Spannungsteiler
>wirkt.

Noch ein Tipp. Die größte Spannungsteilerwirkung macht R3,
Laß den am besten weg.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sawyer M. schrieb:

> ich habe wie oben im Bild zu sehen ist, ein Tonsignal welches Stereo auf
> Mono zu mische ist. Anschließend habe ich das Monosignal auf einen
> Emitterfolger gegeben mit einer Spannungsverstärkung von 1. Dieser
> Emitterfolger benutze ich um mein Signal abzukoppeln von einem
> Schaltungsteil der nachfolgend kommt.

Und bist du sicher daß du den Emitterfolger überhaupt brauchst? Und ist 
die Dämpfung durch den recht kleinen R3 nicht schon viel zu groß?

> Jetzt kommt die Frage.
>
> Das Problem ist das der Spannungsteiler nach dem C7 aufgrund das das
> Tonsignal ein AC Signal ist mit auf mein Stereo zu Monomischer wirkt.

Ja. Der Eingangswiderstand der Verstärkerstufe (näherungsweise R9 
parallel R10) belastet den Spannungsteiler aus R1/R2 und R3. Wenn das 
stören sollte, mach einfach R3 entsprechend größer. Und du kannst auch 
R9/R10 noch größer machen.

> Ich weis nicht wie ich mein Arbeitspunkt einstellen soll für mein
> Emitterfolger ohne das dieser auf mein AC-Signal als Spannungsteiler
> wirkt.

Gar nicht. Mußt du auch nicht. Und ganz nebenbei ist C7 für Audio zu 
klein (ergibt ca. 160Hz untere Grenzfrequenz). Und der durch R9/R10 
eingestellte Arbeitspunkt ist auch nicht optimal.

Für Fälle, wo man das wirklich braucht kann man den Emitterfolger 
hochohmiger machen indem man eine Bootstrap-Schaltung verwendet:

http://elektroniktutor.oszkim.de/analogverstaerker/bootstrp.html

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Dirk J. schrieb:
> Lass alles rechts vom C7 weg und fertig.

+1, unnötiger Schaltungsaufwand.

von Sawyer M. (sawyer_ma)



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Ich wollte mit dem Emitterfolger eine Abkopplung zu meinem 
Hochfrequenten Trägersignal erreichen. Über die Varactordioden würde 
dann die FM-Modulation stattfinden. Jedoch will dies nicht gescheit 
Funktionieren und ich weis nicht wo mein Denkfehler liegt.

von Max M. (jens2001)


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Warum ein Emitterfolger?

R1 und R2 bilden mit R3||R9||R10 einen Spannungsteiler.
Da kommt doch an der Basis von Q4 kaum noch was an.

von Eddy C. (chrisi)


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Sawyer M. schrieb:
> Jedoch will dies nicht gescheit
> Funktionieren

...was auch immer das zu bedeuten hat.

Grundsätzlich musst Du bedenken, dass die Varicaps nicht im leitenden 
Zustand betrieben werden sollen. Im Prinzip heißt das konkret, Dein 
Oszillator verträgt nur einen bestimmten maximalen AC-Eingangspegel, 
wenn nicht sogar die Amplitude bei C1 und C2 so groß ist, dass die 
Anordnung so gar nicht funktioniert, bzw. der Oszillator von der 
Modulation abgewürgt wird.

Schwingt der Oszillator ohne Modulation?

Ich würde die Anoden von D1 und D3 über einen Widerstand auf Masse legen 
und da über eine Entkoppelspule (da haben wir die HF-Trennung!) das 
Audiosignal einspeisen. Das können gerne einfach zwei Widerstände für 
die beiden gleichspannungsfreien Stereokanäle sein. Ggf. zusätzlich Cs 
zur AC-Entkopplung.

von Old P. (Gast)


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Oha, eine Wanze ;-)
Keine Ahnung was das wirklich werden soll, aber nicht nur die 
Eingangsstufe ist völlig daneben ;-)

Old-Papa

von Werner H. (werner45)


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Deine Kapdioden Vorspannung ist über R9/10 auf etwa 1/3 Ub festgenagelt.
Wie weit geht die Kollektorspannung von Q1/Q2 runter? Evtl. 
Emitterspannung höherlegen.
Brauchts den 5-k-Dämpfwiderstand im Kreis?
Q1 wird über die Auskopplung stärker belastet als Q1 - Unsymmetrie.
Induktive Auskoppliung wäre eine symmetrische Belastung.

Bei den geringen Leistungen genügt ein einstufiger Oszillator, ist 
einfacher zu handhaben. Statt eines Bandpasses lieber ein Ausgangsfilter 
gegen Oberwellen.

Besser die klassischen Schaltungen aus dem Amateurfunk verwenden.

Gruß   -   Werner

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Old P. schrieb:

> Oha, eine Wanze ;-)

Eine Stereowanze?

von Sawyer M. (sawyer_ma)



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Eddy C. schrieb:
> Sawyer M. schrieb:
>> Jedoch will dies nicht gescheit
>> Funktionieren
>
> ...was auch immer das zu bedeuten hat.
>
> Schwingt der Oszillator ohne Modulation?

Also ich habe Versucht dein Vorschlag umzusetzen und zu verstehen. Auch 
ein großes Dankeschön an alle anderen.

Der Oszillator schwingt schoen. Ich habe die Anode der Varakterdioden 
auf Masse gelegt und die Spule hinzugefügt.

: Bearbeitet durch User
von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Das wäere die Schaltung.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Was haltet Ihr von der Verbesserung der Schaltung?

- Nach einer FFT ist mir noch aufgefallen das auf jedenfall ein Filter
  eingebaut werden muss um unerwünschte Frequenzen zu unterdrücken.
  Sollte dieser ein normaler Bandpass sein?

- Anschließend dann noch eine Leistungsanpassung zur Antenne vornehmen,
  oder?

- Gibt es noch eine in Erwägung zu ziehende Arbeitspunktstabilisierung
  die zur Verbesserung der Schaltung dienen würde?

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Sawyer M. schrieb:

> - Gibt es noch eine in Erwägung zu ziehende Arbeitspunktstabilisierung
>   die zur Verbesserung der Schaltung dienen würde?

Bisher sehe ich nur die feuchten Träume einer Simulation. Wenn die 
Schaltung real auf optimierter Platine vorligt, dann könnte ich zu 
Verbesserungen was beitragen.
Real auf Platine ist bei HF die eigentliche Herausforderung.

Old-Papa

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Old P. schrieb:
> Sawyer M. schrieb:
>
>> - Gibt es noch eine in Erwägung zu ziehende Arbeitspunktstabilisierung
>>   die zur Verbesserung der Schaltung dienen würde?
>
> Bisher sehe ich nur die feuchten Träume einer Simulation. Wenn die
> Schaltung real auf optimierter Platine vorligt, dann könnte ich zu
> Verbesserungen was beitragen.
> Real auf Platine ist bei HF die eigentliche Herausforderung.
>
> Old-Papa

Ja es sollten meine ersten Gehversuche von Simulation und dem umsetzen 
auf Platine in der  HF Technik sein. Es gibt viel Stolperfallen und ich 
bin für jeden kleinen Tipp sehr Dankbar.

Grüße
sawyer

: Bearbeitet durch User
von Eddy C. (chrisi)


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Im Prinzip hängt doch vieles davon ab, was von der Schaltung erwartet 
wird:

Welche Ausgangsleistung ("Reichweite") wird benötigt?
Welche Frequenzstabilität?
Welcher Frequenzhub?

Aus - räusper - Erfahrung fände ich die Entkopplung von Antenne und 
Oszillator durch eine Verstärkerstufe durchaus sinnvoll. Sonst bist du 
ständig am nachfiddeln der Sendefrequenz.

Eine Stabilisierung der Versorgungsspannung dient einer weiteren 
Stabilisierung des Arbeitspunkts.

Bandpass ja/nein hängt von der absoluten Sendeleistung ab.

Die Entkoppelspule darf keine hohe Kapazität besitzen und es muss auch 
weit unterhalb deren Resonanzfrequenz gearbeitet werden. 500uH ist 
sicherlich zu hoch. Da wäre ein Widerstand dann sogar noch besser. 
Datenblätter ansehen, Simulation ist trügerisch ;-)

Der Frequenzhub dagegen läßt sich heraussimulieren. Nur so bekommst Du 
überhaupt eine Idee, wie nah Du an der gewünschten Lautstärke dran bist 
bzw. über- oder untersteuerst.

Wenn HiFi-Qualität auf UKW wird eine Pre-Emphase benötigt:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pre-Emphasis#Verwendete_Emphase-Parameter_im_UKW-H.C3.B6rfunk

Wenn schon Gegentaktoszillator, dann gekoppelte Spulen und Auskopplung 
der Energie über eine dritte Windung.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Eddy C. schrieb:
> Im Prinzip hängt doch vieles davon ab, was von der Schaltung erwartet
> wird:
>
> Welche Ausgangsleistung ("Reichweite") wird benötigt?
Reichweite wäre nur 3 bis 5m mehr muss es nicht koennen. Ist nur ein 
Selbstlernprojekt

> Welche Frequenzstabilität?

Meinst du mit Frequenzstabilität wie genau die Frequenz bei z.B. 
Temperaturerhöhung stabil bleibt? Am besten ziemlich genau. Geplant ist 
später die Frequenz einstellen zu können mit einem Digitalen Poti. 
Dachte das könnte man zwischen die Varaktor schalten und somit die 
Rückwärtsspannung beinflussen. Somit würde sich ja das Frequenzverhalten 
verändern.

> Welcher Frequenzhub?

30kHz - 150kHz

> Aus - räusper - Erfahrung fände ich die Entkopplung von Antenne und
> Oszillator durch eine Verstärkerstufe durchaus sinnvoll. Sonst bist du
> ständig am nachfiddeln der Sendefrequenz.

Ja das wäre sinnvoll!


> Eine Stabilisierung der Versorgungsspannung dient einer weiteren
> Stabilisierung des Arbeitspunkts.

Das ist schon gemacht, nur nicht im Schaltplan von LtSpice enthalten.


> Bandpass ja/nein hängt von der absoluten Sendeleistung ab.

Ok


> Die Entkoppelspule darf keine hohe Kapazität besitzen und es muss auch
> weit unterhalb deren Resonanzfrequenz gearbeitet werden. 500uH ist
> sicherlich zu hoch. Da wäre ein Widerstand dann sogar noch besser.
> Datenblätter ansehen, Simulation ist trügerisch ;-)

Ok, dann werde ich da gleich nochmal nachhaken. Vielen Dank. :)


> Der Frequenzhub dagegen läßt sich heraussimulieren. Nur so bekommst Du
> überhaupt eine Idee, wie nah Du an der gewünschten Lautstärke dran bist
> bzw. über- oder untersteuerst.
>
> Wenn HiFi-Qualität auf UKW wird eine Pre-Emphase benötigt:

Ok, wird versucht umzusetzen.

> Wenn schon Gegentaktoszillator, dann gekoppelte Spulen und Auskopplung
> der Energie über eine dritte Windung.

Du meintest Gekoppelte Spulen mit Mittelanzapfung. Dann waere das 
Verhältnis der Spulen L/4, oder? Somit würde die Formel dazu lauten 
Gegeninduktivität: M= L/4 somit die Effektive Induktivität:

L = L/4 + L/4 + 2M

oder?

Vielen Dank

von Eddy C. (chrisi)


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Sawyer M. schrieb:
> Du meintest Gekoppelte Spulen mit Mittelanzapfung.

Damit fasst man die beiden Spulen zusammen, ja. Zum Auskoppeln braucht 
es dann eine weitere "Wicklung", welche komplett isoliert ist und deren 
einer Pol auf Masse liegt. Eine geringe Auskopplung von Energie ("1 
Windung") hat auch eine geringere Rückwirkung auf den Oszillator zur 
Folge, womit die Frequenzstabilität steigt.

Der symmetrische Aufbau des Oszillators hat den Vorteil, dass keine 
geraden Harmonischen auftreten und somit ein ggf. notwendiger Filter 
einfacher ausgeführt werden kann.

Bei Deiner geringen anvisierten Leistung erübrigt sich aber ein solcher 
Filter.

Du solltest aber sicherstellen, dass der Oszillator tatsächlich nur 
wenig Energie abstrahlt. Ein Gegentaktoszillator ist nicht gerade für 
geringe Ausgangsleistungen bekannt, eher im Gegenteil: So sehen 
Schaltpläne aus, mit denen man geschwind die ganze Umgebung verseuchen 
kann.

Im Zweifelsfall erstmal ohne Antenne testen.

von Sawyer M. (sawyer_ma)



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Ich habe jetzt mal die Werte für die Pre Emphasis berechnet. Jetzt ist 
nur die Frage ob ich nach der Stereo Mischung die den Filter einbaue und 
Anschließend das Signal wieder vorverstärke für die FM-Modulation an den 
Varaktordioden. Habe ohne Vorverstärker nur noch eine Vpp von 40mV.

Theoretisch koennte ich einen Vorverstärker bauen mit Pre Emphasis um 
das Audiosignal wieder auf Vpp 800mV anzuheben.

Ist das Sinnvoll oder wird dies in der Praxis anders gelöst?

: Bearbeitet durch User
von Eddy C. (chrisi)


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Im Prinzip ist Deine Schaltung schon ok. Die konkrete Zeitkonstante 
sollte man aber im Gesamtschaltbild beurteilen, da Du ja gleichzeitig 
noch aus Stereo Mono machst und damit weitere Impedanzen ins Spiel 
kommen.

von Sawyer M. (sawyer_ma)



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Hallo alle zusammen.

Ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen und es fehlt nun nurnoch ein 
Schaltungsteil. Ich hoffe es ist einigermaßen korrekt was ich aufgebaut 
habe und umsetzbar.

Was mich jedoch sehr stutzig macht ist meine Stromquelle. In Bild 1 ist 
meine Stromquelle durch eine Idealen ersetzt. Da läuft mein Oszillator 
wie ne eins.

Doch sobald ich meine Stromquelle aus Transistor und Z-Diode aufbaue, 
trotz Einstellung auf 1mA macht entweder die Simulation blöd oder gar 
nichts mehr. Oszillator schwingt nicht mehr.

Jetzt ist mal wieder die Frage was läuft den da schief.

von Old P. (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Hallo alle zusammen.
>
> Ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen und es fehlt nun nurnoch ein
> Schaltungsteil. Ich hoffe es ist einigermaßen korrekt was ich aufgebaut
> habe und umsetzbar.

Also ehrlich: "Aufgebaut" hast Du offenbar noch gar nichts.

> Was mich jedoch sehr stutzig macht ist meine Stromquelle. In Bild 1 ist
> meine Stromquelle durch eine Idealen ersetzt. Da läuft mein Oszillator
> wie ne eins.
>
> Doch sobald ich meine Stromquelle aus Transistor und Z-Diode aufbaue,
> trotz Einstellung auf 1mA macht entweder die Simulation blöd oder gar
> nichts mehr. Oszillator schwingt nicht mehr.
>
> Jetzt ist mal wieder die Frage was läuft den da schief.

Es ist halt nur eine theoretische Simulation.....
Bau doch erst mal in echter Hardware, dann siehst Du klarer.

Old-Papa

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Old P. schrieb:
> Sawyer M. schrieb:
>> Hallo alle zusammen.
>>
>> Ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen und es fehlt nun nurnoch ein
>> Schaltungsteil. Ich hoffe es ist einigermaßen korrekt was ich aufgebaut
>> habe und umsetzbar.
>
> Also ehrlich: "Aufgebaut" hast Du offenbar noch gar nichts.

Da habe ich mich wohl ein wenig ungünstig ausgedrückt. Ich meinte damit 
das Schema welches man oben in den Bildern sieht.

>
>> Was mich jedoch sehr stutzig macht ist meine Stromquelle. In Bild 1 ist
>> meine Stromquelle durch eine Idealen ersetzt. Da läuft mein Oszillator
>> wie ne eins.
>>
>> Doch sobald ich meine Stromquelle aus Transistor und Z-Diode aufbaue,
>> trotz Einstellung auf 1mA macht entweder die Simulation blöd oder gar
>> nichts mehr. Oszillator schwingt nicht mehr.
>>
>> Jetzt ist mal wieder die Frage was läuft den da schief.
>
> Es ist halt nur eine theoretische Simulation.....
> Bau doch erst mal in echter Hardware, dann siehst Du klarer.

Klar wird es in Hardware aufgebaut. Das Layout ist schon fertig und die 
Stückliste gemacht. Jetzt wollte ich bevor ich die Leiterplatte 
bestelle, nur sicherstellen ob die Rahmenbedingungen passen und sich 
kein Denkfehler eingeschlichen hat.

Deshalb die Frage oben, warum die Simulation da so stark ins Stocken 
gerät.

Liebe Grüße
sawyer

von Old P. (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
>
> Klar wird es in Hardware aufgebaut. Das Layout ist schon fertig und die
> Stückliste gemacht. Jetzt wollte ich bevor ich die Leiterplatte
> bestelle, nur sicherstellen ob die Rahmenbedingungen passen und sich
> kein Denkfehler eingeschlichen hat.

Du bist mutig ;-) Eine Platine für HF-Technik beim Fertiger in Auftrag 
zu geben würde ich mir nicht trauen. Gerade bei HF können 
Leitungsführungen von Spannungsversorgung, Signale und vor allem Masse 
über Sein oder Nichtsein entscheiden. Zumindest ich mach Platinen dafür 
Handmade und verwerfe gelegentlich die ersten paar Versuche.

Old-Papa

von Frickelfritze (Gast)


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Sawyer M. schrieb:
> Ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen

Hast denn schon mal überlegt wie das Teil in Praxis zu nutzen ist?

Vermutlich ist dir nicht bewusst dass du mit einem Empfänger
deinem Sender dauernd "hinterherlaufen" musst. Warum? Weil dein
Sender in der Frequenz driftet wie Sau, bedingt durch Temperatur-
effekte, Spannungsschwankungen und Streukapazitäten von aussen
(z.B. "Handeffekt").

Ich denke das wird kein Spass ...

von Eddy C. (chrisi)


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Ist es Absicht, dass R13 und R15 Strom an der Stromquelle vorbei Strom 
versenken? Den Arbeitspunkt bekommst Du so auch nicht stabiler 
eingestellt. Die zwei kannst Du auch wieder weglassen. Dann lieber R2 
und R3 hochohmiger machen, weil die Stromquelle sonst nur mit der 
Lieferung von Basisstrom beschäftigt ist.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Eddy C. schrieb:
> Ist es Absicht, dass R13 und R15 Strom an der Stromquelle vorbei Strom
> versenken? Den Arbeitspunkt bekommst Du so auch nicht stabiler
> eingestellt. Die zwei kannst Du auch wieder weglassen. Dann lieber R2
> und R3 hochohmiger machen, weil die Stromquelle sonst nur mit der
> Lieferung von Basisstrom beschäftigt ist.

Ok,dann mache ich diese wieder heraus.

Was meinst du/ihr zu diesem doch sehr wichtigen Einwand von 
Frickelfritz?
Ist die Schaltung so drift gefährdet? Was kann man noch tun um diesem 
entgegen zu wirken?

- Gute Spannungsversorgung (villt diesen LT1019)
- Stromquelle noch verbessern?
- Was ist dieser Handeffekt?


Frickelfritze schrieb:
> Hast denn schon mal überlegt wie das Teil in Praxis zu nutzen ist?
>
> Vermutlich ist dir nicht bewusst dass du mit einem Empfänger
> deinem Sender dauernd "hinterherlaufen" musst. Warum? Weil dein
> Sender in der Frequenz driftet wie Sau, bedingt durch Temperatur-
> effekte, Spannungsschwankungen und Streukapazitäten von aussen
> (z.B. "Handeffekt").
>
> Ich denke das wird kein Spass ...

: Bearbeitet durch User
von Eddy C. (chrisi)


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Sawyer M. schrieb:
> Was meinst du zu diesem doch sehr wichtigen Einwand von Frickelfritz?

Driftgefährdet? Mit Sicherheit. Die Frage ist: Wie stark driftet das 
Ding.

Wenn Du keine Drift willst, musst Du einen Synthesizer bauen.

Bei Deinem Schaltungskonzept kannst Du nur optimieren. Die Möglichkeiten 
dazu wurden teilweise besprochen, bzw. umgesetzt:

Stabilisierung der Versorgungsspannung
Entkopplung des Oszillators durch eine Pufferstufe (die solltest Du ggf. 
wieder einbauen)
Niedrige Kopplung zwischen Antenne und Schwingkreis
Abschirmung des Oszillators

Allzu hohe Erwartungen solltest Du an die Schaltung nicht stellen. Auf 
der anderen Seite liefert die Schaltung einen guten Einblick in die 
Problematik.

Handeffekt: Die Annäherung der Hand an die Schaltung und insbesondere an 
die Antenne bewirkt eine Kapazitätsänderung in der Schaltung, welche die 
Resonanzfrequenz beeinflusst.

von Frickelfritze (Gast)


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Eddy C. schrieb:
> Allzu hohe Erwartungen solltest Du an die Schaltung nicht stellen. Auf
> der anderen Seite liefert die Schaltung einen guten Einblick in die
> Problematik.

Frequenzbestimmende Kapazitäten von 2pF sprechen eine
deutliche Sprache.

von Frickelfritze (Gast)


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Eddy C. schrieb:
> Wenn Du keine Drift willst, musst Du einen Synthesizer bauen.

Dann erst mal einen Quarzoszillator.

von Eddy C. (chrisi)


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Frickelfritze schrieb:
> Dann erst mal einen Quarzoszillator.

Ob Du nur mit Quarzoszillator den Frequenzhub hinbekommst?

von Frickelfritze (Gast)


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Eddy C. schrieb:
> Ob Du nur mit Quarzoszillator den Frequenzhub hinbekommst?

Wenn man sucht findet man zumindest Schaltungen von denen
behauptet wird dass es funktioniert.

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Ich bedanke mich nun zuerst noch einmal vielmals bei euch allen. Das ist 
ein wirklich lehrreiches Projekt für mich und eure Unterstützung hilft 
mir sehr dabei :) Vielen Dank

- Also dann werde ich versuchen eine Pufferstufe zu Entwerfen nach dem
  Oszillator um sich vom Schwingkreis Abzukoppeln.

- Wegen der Spannungsversorgung nochmals die Frage, da ich nun leicht
  verunsichert bin. Ich denke ein normaler LM317 sollte ich nicht
  verwenden. Ich dachte an den LT1019 oder gibt es spezielle
  Spezifikationen auf die ich achten sollte?

- Sollte die ich den Stromspiegel nochmals überarbeiten und diesen
  optimieren?


Einen schönen Abend euch allen :)

von Eddy C. (chrisi)


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Frickelfritze schrieb:
> Eddy C. schrieb:
>> Ob Du nur mit Quarzoszillator den Frequenzhub hinbekommst?
>
> Wenn man sucht findet man zumindest Schaltungen von denen
> behauptet wird dass es funktioniert.

Hey cool, ein Link wäre gut!

Mehr als Schmalband konnte ich nicht finden.

Sawyer M. schrieb:
> Ich...

Ich würde den Oszillator einfach mal als Drahtigel zusammenlöten. Das 
geht einfacher als gedacht. Dann kannst Du in Ruhe die Auswirkung 
verschiedener Umgebungseinflüsse studieren. Hast Du einen 
Frequenzzähler?

Der Stromspiegel sollte mehr als ausreichen. Du must Dir nur vorstellen, 
wozu der eigentlich gut sein soll. Im Prinzip sollte es auch reichen, 
wenn Du den Sollstrom über einen 10k-Widerstand vorgibst. Die 10V sind 
doch selbst schon stabilisiert! Wozu dann noch das Gedöns mit Z-Diode?

von Frickelfritze (Gast)


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Eddy C. schrieb:
> Hey cool, ein Link wäre gut!

Hast du keinen Computer? Oder brauchst du einen Einführungs-
kurs im Bedienen der Suchfunktion von Google? Oder fehlen
dir die Fachbegriffe?

von Frickelfritze (Gast)


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Eddy C. schrieb:
> Mehr als Schmalband konnte ich nicht finden.

Was ist Schmalband? Ist Audio breit oder schmal?

Mehr als Audio wird ein handelsüblicher Empfänger nicht demodulieren
können, also erübrigt sich mehr Freuqenzhub.

Oder glaubts du unser ehrgeiziger Thread-Ersteller möchte eine
Breitband-Übertragung von 50Mhz auf UKW durchführen?

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Eddy C. schrieb:
> Frickelfritze schrieb:
>> Eddy C. schrieb:
>>> Ob Du nur mit Quarzoszillator den Frequenzhub hinbekommst?
>>
>> Wenn man sucht findet man zumindest Schaltungen von denen
>> behauptet wird dass es funktioniert.
>
> Hey cool, ein Link wäre gut!
>
> Mehr als Schmalband konnte ich nicht finden.
>
> Sawyer M. schrieb:
>> Ich...
>
> Ich würde den Oszillator einfach mal als Drahtigel zusammenlöten. Das
> geht einfacher als gedacht. Dann kannst Du in Ruhe die Auswirkung
> verschiedener Umgebungseinflüsse studieren. Hast Du einen
> Frequenzzähler?
>
> Der Stromspiegel sollte mehr als ausreichen. Du must Dir nur vorstellen,
> wozu der eigentlich gut sein soll. Im Prinzip sollte es auch reichen,
> wenn Du den Sollstrom über einen 10k-Widerstand vorgibst. Die 10V sind
> doch selbst schon stabilisiert! Wozu dann noch das Gedöns mit Z-Diode?


Ja das mit der Z-Diode klingt sehr einleuchtend :D oh man. Vor lauter 
Optimierung den Wald nicht mehr gesehen.

Ich habe das Labor in meiner Hochschule zur Verfügung und somit auch die 
Möglichkeit kostenlos Platinen zu erstellen und sonstiges :)

Wegen der 10V Spannungstabilisierung, gibt es da Einschränkungen welchen 
Spannungsregler man nehmen sollte?

von Eddy C. (chrisi)


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Ein einfacher Spannungsregler tut es sicherlich.

Du hast doch die Simulation. Prüfe es nach!

von Jobst M. (jobstens-de)


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Auch wenn in Deinem Plan steht, dass die Audiostufe eine Verstärkung von 
2 hat, hat sie diese nicht. Hat ein Emitterfolger nie.

Sawyer M. schrieb:
> Geplant ist
> später die Frequenz einstellen zu können mit einem Digitalen Poti.

Dann nimm lieber gleich eine PLL, dann musst Du nicht ständig 
nachregeln.
Frequenz am Oszillator abgreifen und die Regelspannung in der Audiostufe 
hinzuaddieren. z.B. der LM7001 ist Dein Freund.


Gruß

Jobst

von Sawyer M. (sawyer_ma)


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Jobst M. schrieb:
> Auch wenn in Deinem Plan steht, dass die Audiostufe eine Verstärkung von
> 2 hat, hat sie diese nicht. Hat ein Emitterfolger nie.
>
> Sawyer M. schrieb:
>> Geplant ist
>> später die Frequenz einstellen zu können mit einem Digitalen Poti.
>
> Dann nimm lieber gleich eine PLL, dann musst Du nicht ständig
> nachregeln.
> Frequenz am Oszillator abgreifen und die Regelspannung in der Audiostufe
> hinzuaddieren. z.B. der LM7001 ist Dein Freund.
>
>
> Gruß
>
> Jobst

Mir ist es wichtig das ich fast alles aus diskreten Bauteilen aufbaue. 
Da ist für mich der Lerneffekt am größten. Habe mich mal ganz kurz in 
PLL reingelesen. Wenn dann wäre eine Analoge PLL möglich. Jedoch ist der 
Schaltungsaufwand echt groß :D

Da würde wenn ich es richtig verstanden habe nun noch ein 
Schleifenfilter und ein Mischer dazukommen.

Falls jemand den Tietze und Schenk Auflage 14 hat, ist so eine Analoge 
PLL als Gesamtschaltung auf Seite 1625 aufgebaut und erklärt.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Sawyer M. schrieb:
> Mir ist es wichtig das ich fast alles aus diskreten Bauteilen aufbaue.

Na, dann ist Dein digitales Poti aber auch raus.


Sawyer M. schrieb:
> Da würde wenn ich es richtig verstanden habe nun noch ein
> Schleifenfilter und ein Mischer dazukommen.

A Ja. B nein, der wird nur bei Empfängern benötigt.


Gruß

Jobst

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