Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Durchlässigkeit der Abteilungen?


von Charlie99 (Gast)


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Guten Tag,

jeder weiß, wie schwer es ist in einen Konzern ohne große Vorkenntnisse 
oder Abschlußarbeiten, Werkstudententätigkeiten, Praktikas etc. 
reinzukommen. Ich habe jetzt tatsächlich die Möglichkeit in einen 
Konzern einzusteigen. Allerdings in einen Bereich, wo ich primär gar 
nicht hinwollte, aber dennoch ist der Arbeitsvertrag unbefristet und 
bietet mir sicherlich ein paar Möglichkeiten. Gerne hätte ich aber aus 
eurer Erfahrung heraus gewusst, wie durchlässig die Konzerne tatsächlich 
sind! Kann ich z.B. vom Bereich IT irgendwann in den Bereich Produktion 
oder After Sales wechseln? Oder vom Bereich Finanzen in den Bereich 
Forschung & Entwicklung? Solange man einen Arbeitsvertrag bei der 
Muttergesellschaft hat, sollte dies doch problemlos möglich sein, oder? 
Ich meine das man vom Bereich Finanzen in den Vertrieb gehen kann 
leuchtet mir ein, aber was ist wenn man plötzlich Richtung Logistik oder 
Produktion gehen möchte?

Häufig sind ja die Methoden die Gleichen, so dass ein Wechsel problemlos 
möglich sein sollte... Oder funktioniert das in der Praxis eher selten?

von Der Andere (Gast)


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Charlie99 schrieb:
> Oder vom Bereich Finanzen in den Bereich Forschung & Entwicklung?

???

von Thorsten (Gast)


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Geht bei großen Konzernen meist relativ problemlos, wenn denn die 
Qualifikation für den neuen Posten vorhanden ist und Du die auch 
glaubhaft machen kannst. Auch ein (temporärer) Wechsel ins Ausland ist 
meistens möglich und wird teilweise sogar vom Unternehmen gefördert.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Charlie99 schrieb:
> Ich habe jetzt tatsächlich die Möglichkeit in einen
> Konzern einzusteigen.
Super!
> Allerdings in einen Bereich, wo ich primär gar
> nicht hinwollte,
Ich hoffe doch sekundär zumindestens?

Charlie99 schrieb:
> Kann ich z.B. vom Bereich IT irgendwann in den Bereich Produktion
> oder After Sales wechseln?
Ja.
> Oder vom Bereich Finanzen in den Bereich
> Forschung & Entwicklung?
Eher nicht.
> Solange man einen Arbeitsvertrag bei der
> Muttergesellschaft hat, sollte dies doch problemlos möglich sein, oder?
Kommt drauf an.

von Christian (Gast)


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Charlie99 schrieb:

> Kann ich z.B. vom Bereich IT irgendwann in den Bereich Produktion
> oder After Sales wechseln? Oder vom Bereich Finanzen in den Bereich
> Forschung & Entwicklung?

Naja, auch in einem Konzern ist das Leben kein Wuschkonzert und Du 
kannst nicht einfach zur Personalabteilungen gehen und sagen, ich möchte 
jetzt in dem und dem Bereich arbeiten, falls Du Dir das so vorstellst.
Wenn Du in einen anderen Bereich wechseln möchtest, ist das wichtigste 
erstmal, dass die Leute in diesem Bereich Dich auch haben wollen, 
ansonsten wird das natürlich nichts. Und haben wollen die Dich natürlich 
nur, wenn Du neben der Eigenschaft eines guten Mitarbeiters auch die 
entsprechenden Qualifikationen und Erfahrungen mitbringst. Wenn Du im 
Bereich Finanzen tätig warst und in die Forschung und Entwicklung 
wechseln möchtest, werden diese Voraussetzungen nicht per se vorliegen.

Um bevor ein anderer Bereich Dich überhaupt gut finden kann, muss er 
Dich ja erstmal kennen, vorteilhaft ist es daher, ein großes Netzwerk in 
der Firma aufzubauen oder Du bewirbst Dich auf so genannte interne 
Stellenausschreibungen. Das Problem bei internen Wechseln ist aber 
immer, dass dann in der alten Abteilung wieder ein Loch gerissen wird, 
deswegen bieten sich solche Wechsel natürlich insbesondere dann an, wenn 
in der alten Abteilung zu wenig zu tun ist bzw. zu viele Mitarbeiter 
vorhanden sind. Wenn die aktuelle Abteilung gut ausgelastet ist, werden 
weder die Personalabteilung noch die eigenen Vorgesetzten erfreut über 
den Wechselwunsch sein.


> Solange man einen Arbeitsvertrag bei der
> Muttergesellschaft hat, sollte dies doch problemlos möglich sein, oder?

Normalerweise sind auch die Arbeitsverträge der Konzerne auf einen 
bestimmten Strandort und eine bestimmte Tätigkeit z.B. 
"Entwicklungsingenieur ELektronik" ausgestellt, d.h. Du hast dann einen 
Anspruch an diesem Ort mit dieser Tätigkeit eingesetzt zu werden und der 
AG kann Dich nicht einfach (gegen Deinen Willen) ins Controlling 
versetzen. Noch weniger kannst Du natürlich mit Verweis auf diesen 
Arbeitsvertrag fordern, in einem anderen Bereich eingesetzt zu werden, 
sondern hier musst Du wie ein externer Bewerber die Entscheidungsträger 
überzeugen, dass Du der richtige für die neue Aufgabe ist, immer auch 
mit dem Risiko böses Blut im alten Bereich zu hinterlassen.

von Kolophonium (Gast)


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>Normalerweise sind auch die Arbeitsverträge der Konzerne auf einen
>bestimmten Strandort und eine bestimmte Tätigkeit z.B.
>"Entwicklungsingenieur ELektronik" ausgestellt,

Glaubst du eigentlich selbst, was du da schreibst? Ein weltweit 
operierender Konzern legt sich selbst Beschränkungen auf?

In meinem Vertrag in einem Konzern > 70.000MA steht nur mein Beruf und 
keine spezielle Tätigkeit oder gar Standort. Im Gegenteil, ich kann 
prinzipiell weltweit eingesetzt werden.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Kolophonium schrieb:
> Im Gegenteil, ich kann
> prinzipiell weltweit eingesetzt werden.

Aua!
Das kann böse ausgehen!

von Christian (Gast)


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Kolophonium schrieb:

> Glaubst du eigentlich selbst, was du da schreibst?

Ja, ich arbeite ja selbst in einem Konzern, ebenfalls weltweit 
operiererend. Und auch meine Freunde, die in anderen Konzernen arbeiten, 
können nicht einfach gegen ihren Willen an einen anderen Standort 
versetzt werden, die sind alle an einem bestimmten Standort eingestellt.

> Ein weltweit
> operierender Konzern legt sich selbst Beschränkungen auf?

Naja, Beschränkung für den Konzern = Sicherheit für den Mitarbeiter und 
umso mehr ich den Mitarbeitern bieten kann, desto attraktiver bin ich 
für sie. Nicht jeder hat Lust, nach Belieben des AG mit Haus und Familie 
mal eben in eine andere Stadt umzusiedeln.

> In meinem Vertrag in einem Konzern > 70.000MA steht nur mein Beruf und
> keine spezielle Tätigkeit oder gar Standort. Im Gegenteil, ich kann
> prinzipiell weltweit eingesetzt werden.

Dann ist das aber die Ausnahme und nicht die Regel. Und von der 
Entwicklung ins Controlling können die Dich auch nicht versetzen, wenn 
es Deinen Beruf dort nicht gibt.

von Nemesis (Gast)


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Christian schrieb:
> Normalerweise sind auch die Arbeitsverträge der Konzerne auf einen
> bestimmten Strandort und eine bestimmte Tätigkeit z.B.
> "Entwicklungsingenieur ELektronik" ausgestellt, d.h. Du hast dann einen
> Anspruch an diesem Ort mit dieser Tätigkeit eingesetzt zu werden und der
> AG kann Dich nicht einfach (gegen Deinen Willen) ins Controlling
> versetzen.

>> ...Strandort...

Aber nur beim DLRG. ;-b

Ansonsten muss der Vertrag, was die Arbeitsstandortfrage angeht,
schon wasserdicht sein, damit es dem weitreichenden Weisungsrecht des
Arbeitgebers juristisch standhält. Der Schuss kann sonst nach hinten
los gehen.

von polb (Gast)


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Kolophonium schrieb im Beitrag #4391518:
> ...und ein wichtiges Spielzeug für Leute wie ihn sind die
> Reisespesen.
>
> Noch so ein armer Willi, der sich seinen armseligen Job schönreden muß,
> indem er andere Jobs, von denen er mangels eigenem Horizont keine Ahnung
> hat, schlecht macht.

Nicht nur das meine Aufgaben als Softwareentwickler schriftlich 
festgehalten sind, sondern mein Chef hat mich auch gefragt, ob ich mir 
etwas Zeit an einem ausländischen Standort vorstellen kann. Ich habe 
zugesagt, andere Kollegen wegen Frau, Haus und Kindern abgelehnt.

Niemals wäre ich auf einen Vertrag neidisch, wo ich von Heute auf Morgen 
zur Putzfrau degradiert werden könnte oder ins Ausland MUSS. Worauf soll 
man hier neidisch sein? Fehlendes Verhandlungsgeschick?

von polb (Gast)


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Wer bestimmt die Wertigkeit? Es gibt auch Ingenieure die nur 
irgendwelche Ampelblätter in Powerpoint pflegen und Termine machen, noch 
nie entwickelt haben. Es gibt auch Ingenieure die in die 
Müllverarbeitungsanlagen von Alba klettern müssen.

Ich habe nicht auf die Festlegung der Aufgabengebiete bestanden, sondern 
es ist einfach standard bei uns (IGM-Tarif). Dich jetzt dafür zu feiern, 
dass du schlechter gestellt bist und zeitgleich die Leute beleidigen 
spricht nicht für dich.

von Nemesis (Gast)


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Kolophonium schrieb im Beitrag #4391658:
> Für dich zusätzlich ganz langsam: Wenn du mit dem Beruf "Ingenieur"
> eingestellt bist, kannst du nicht auf Putzfrauenjobs versetzt werden.

Deshalb drückt man dir nur Putzzeug in die Hand und alles andere
bleibt gleich. Spaß macht der Job dann meist nicht mehr und irgend
wann schmeißt du dann frustriert hin. So kann das laufen, vor allem
in großen Läden.

von Autor (Gast)


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Bei mir steht so etwas wie:
Temporäre Versetzung auf eine Position die bis zu 2 EG Stufen niedriger 
angesiedelt ist, ist möglich. Bezahlung bleibt.

von polb (Gast)


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Autor schrieb:
> Bei mir steht so etwas wie:
> Temporäre Versetzung auf eine Position die bis zu 2 EG Stufen niedriger
> angesiedelt ist, ist möglich. Bezahlung bleibt.

Das hätte ich maximal im ersten Job nach dem Studium akzeptiert, den man 
meist nach 2 bis 5 Jahren eh wechselt.

Mit solchen Klauseln muss nur mal ein Chef kommen, der vielleicht dein 
Gesicht nicht mag. Oder auf Grund des Alters dich irgendwann 
benachteiligt und schon machst du die unbeliebtesten Arbeiten der 
Abteilung oder bist bei den Meistern.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Autor schrieb:
> Bei mir steht so etwas wie:
> Temporäre Versetzung auf eine Position die bis zu 2 EG Stufen niedriger
> angesiedelt ist, ist möglich. Bezahlung bleibt.

Jedes Arbeitsgericht würde bei wegfall einer Stelle wg. 
innerbetrieblicher "Umorganisation" einen Ersatzarbeitsplatz mit 2 
EG-Stufen niedriger als "zumutbar" akzeptieren.

von Axel L. (axel_5)


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>Super: Eine Figur unterschreibt einen Arbeitsvertrag, die das
>Herumschieben wie auf dem Schachbrett erlaubt und Wischi-Waschi
>Arbeitsbedingungen werden auch akzeptiert.
>
>Und so ein Vogel faselt von "Neid"...
>Das ist nicht wahr -oder?

Dieses Denken ist ziemlich kurzsichtig.

Wenn es hart auf hart kommt, nutzt es einem gar nichts, wenn man keine 
Versetzungsmöglichkeit im Vertrag stehen hat. Dann wird einfach 
betriebsbedingst gekündigt und man ist raus. Wenn man dann Probleme 
sieht, einen neuen Job zu finden, das kann z. B. mit fortgesetztem Alter 
oder Krankheit ja schon sein, wird man darum betteln, evtl. doch einen 
Job Deutschlandweit zu bekommen. Wenn man keine Probleme sieht, einen 
neuen Job am Ort zu bekommen, ist es sowieso egal.

Wer dagegen die Versetzungmöglichkeit im Vertrag stehen hat, kann dann 
darauf bestehen, eine andere freie Stelle (so es sie gibt) in 
Deutschland zu bekommen. Wer die nicht braucht, kündigt, wer sie braucht 
(z. B. weil er wegen des Alters keine andere mehr bekommt) hat immerhin 
die Wahl.

Gruss
Axel

von Ratzjo Mittelbau (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Wenn man dann Probleme
> sieht, einen neuen Job zu finden, das kann z. B. mit fortgesetztem Alter
> oder Krankheit ja schon sein, wird man darum betteln, evtl. doch einen
> Job Deutschlandweit zu bekommen.

Wie immer: Fundierte und durchdachte Argumente...

Wenn jemand krankheitsbedingt oder auf Grund seines Alters herausfliegt, 
wird er sich darum reißen, nun deutschlandweit auf Achse sein zu dürfen.

Klingt völlig logisch. Für Dich.

Alles klar.

von Nemesis (Gast)


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Ratzjo Mittelbau schrieb:
> nun deutschlandweit auf Achse sein zu dürfen.

Dürfte an fehlenden Wohnraum scheitern. Die WG-Zeiten sind dann
auch längst vorbei.

von Axel L. (axel_5)


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Ratzjo Mittelbau schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Wenn man dann Probleme
>> sieht, einen neuen Job zu finden, das kann z. B. mit fortgesetztem Alter
>> oder Krankheit ja schon sein, wird man darum betteln, evtl. doch einen
>> Job Deutschlandweit zu bekommen.
>
> Wie immer: Fundierte und durchdachte Argumente...
>
> Wenn jemand krankheitsbedingt oder auf Grund seines Alters herausfliegt,
> wird er sich darum reißen, nun deutschlandweit auf Achse sein zu dürfen.
>
> Klingt völlig logisch. Für Dich.
>
> Alles klar.

Es ist eine völlige Illusion, zu glauben, dass ein Arbeitsplatz erhalten 
bliebe oder nicht verlegt würde, weil der Mitarbeiter nicht versetzt 
werden darf. Wenn aus irgendwelchen Gründe Arbeitsplätze verlegt werden, 
werden die verlegt, egal was in den Verträgen steht. Die Leute, die das 
entscheiden, haben nicht mal den Hauch eines Schimmers, was dazu in den 
Verträgen der Mitarbeiter steht, es ist daher vollkommen egal.

Wenn man dann rauszufliegen droht und die Wahl hat zwischen 
Arbeitslosigkeit oder einem Job an einem anderen Standort des alten 
Arbeitgebers dürften viele lieber den Job nehmen, auch wenn sie dafür 
umziehen oder pendeln müssen. Kündigen kann dann man im Zweifel immer 
noch.

Gruss
Axel

von Ratzjo Mittelbau (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Die Leute, die das
> entscheiden, haben nicht mal den Hauch eines Schimmers, was dazu in den
> Verträgen der Mitarbeiter steht, es ist daher vollkommen egal.

Wenn man bereit ist, Alles widerspruchslos mit sich machen zu lassen, 
dann
ist ohnehin Alles egal.

Ich hatte einen Arbeitsvertrag mit festem Standort. Man wollte mich zu 
einem ca. 180km entfernten "delegieren", was ich mit Hinweis auf meinen 
Arbeitsvertrag ablehnte. Man kündigte mich ->FEHLER!!!

Ich bin immer noch Mitglied in der IG Metall, die auch Rechtsanwälte 
beschäftigt. Diese befassen sich ausschließlich mit dem Arbeitsrecht.
->Klage auf Wiedereinstellung
->Gewonnen!

Firma zahlte aber nun keine Sozialabgaben an Rentenversicherung und 
Krankenkasse

->Wiedereinstellung dann durch mich abgelehnt, da Vertrauensverhältnis 
nicht mehr gegeben.
->Abfindung erstritten

->Mit Hilfe der Krankenkasse noch richtig Eine eingeschenkt und 
Insolvenz der Firma durch die Krankenkasse beantragt

->...und tschüß!

Ist gelaufen, wie ein Länderspiel -geht aber nur mit Ossis- Wessis haben
zu viel Ehrfurcht vor solchen Brüdern...

von Ausbilder (Gast)


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Charlie99 schrieb:
> Solange man einen Arbeitsvertrag bei der
> Muttergesellschaft hat, sollte dies doch problemlos möglich sein, oder?

Mach doch erstmal die Schule zu Ende.
Soviel später kannst Du Dir immer noch einen Kopf darum machen.

von Axel L. (axel_5)


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Ratzjo Mittelbau schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Die Leute, die das
>> entscheiden, haben nicht mal den Hauch eines Schimmers, was dazu in den
>> Verträgen der Mitarbeiter steht, es ist daher vollkommen egal.
>
>
> ->Wiedereinstellung dann durch mich abgelehnt, da Vertrauensverhältnis
> nicht mehr gegeben.
> ->Abfindung erstritten
...
>
> ->Mit Hilfe der Krankenkasse noch richtig Eine eingeschenkt und
> Insolvenz der Firma durch die Krankenkasse beantragt
>
> ->...und tschüß!
>
> Ist gelaufen, wie ein Länderspiel -geht aber nur mit Ossis- Wessis haben
> zu viel Ehrfurcht vor solchen Brüdern...

Jep, die Firma ist lieber pleite gegangen, als Deine 
Krankenversicherungsbeiträge zu bezahlen. Aber Deine Abfindung haben sie 
noch überwiesen.

Wenn Du Dir schon Geschichten ausdenkst, dann doch bitte etwas 
glaubhafter.

: Bearbeitet durch User
von Ratzjo Mittelbau (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Jep, die Firma ist lieber pleite gegangen, als Deine
> Krankenversicherungsbeiträge zu bezahlen. Aber Deine Abfindung haben sie
> noch überwiesen.

Wo steht das?
Ich weiß, daß Du ziemliche Probleme mit dem Verständnis fremder Texte 
hast, das hast Du auch schon zu anderen Gelegenheiten eindrucksvoll zur 
Schau gestellt. Daher noch einmal ganz langsam erklärt:

Ich bin nach der Klage wieder eingestellt worden. Man dachte aber, daß 
ich von allein klein beigebe, wenn man die Sozialabgaben für mich nicht 
abführt. Unter diesen Umständen wollte ich tatsächlich nicht arbeiten 
und erstritt eine Abfindung. Aus der sollte ich dann die bis dahin 
fehlenden Sozialabgaben selbst zahlen.
->Pustekuchen!
Als Druckmittel hat dann die Krankenkasse den Insolvenzantrag gestellt.

Bitte habe Verständnis dafür, daß ich noch weitergehende Erklärungen 
unterlasse -selbst wenn Du es nun immer noch nicht verstanden haben 
solltest.

von Axel L. (axel_5)


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Ratzjo Mittelbau schrieb:
> Axel L. schrieb:

> Ich bin nach der Klage wieder eingestellt worden. Man dachte aber, daß
> ich von allein klein beigebe, wenn man die Sozialabgaben für mich nicht
> abführt. Unter diesen Umständen wollte ich tatsächlich nicht arbeiten
> und erstritt eine Abfindung. Aus der sollte ich dann die bis dahin
> fehlenden Sozialabgaben selbst zahlen.

Und, was hast Du jetzt gewonnen ?

Damit sind wir genau bei dem Problem, was ich angesprochen habe: Wenn Du 
auf den Job angewiesen bist, weil Du z. B. altersbedingt keinen neuen 
findest, nützt Dir so ein Passus im Arbeitsvertrag genau gar nichts. 
Wenn Du schnell einen neuen findest, hast Du jetzt ausser einer Menge 
Ärger nicht viel gewonnen. Naja, mit der Abfindung bekommst Du immerhin 
die Gewerkschaftsbeiträge für ein paar Jahre bezahlt. Da bin ich schwer 
beeindruckt.

Aber der Job ist weg. DAS hättest Du auch einfacher haben können.

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Ratzjo Mittelbau (Gast)


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Typen wie Du gehen wahrscheinlich umsonst arbeiten, Hauptsache Arbeit. 
Du bist ja so ein Guter und passt in diese verquere Welt.

Ende Gelände.

von Kolophonium (Gast)


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>...-ich bin im Ruhestand.

Ja so mit Klagen und Abfindungen vor Gericht. Gute Voraussetzungen für 
einen finanziell rosigen Ruhestand.

>...denn Ruhestand wird dann nur noch ein Ausdruck aus ferner Zeit sein.

Da mach dir mal keine Sorgen um mich.  Diese bösen großen Konzerne haben 
übrigens ganz interessante betriebliche Altersversorgungen.

>...und tschüß!

Viel Spaß beim Ruhestandsfrickeln. Das hast du ja lange genug gelernt.

von Nemesis (Gast)


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Ratzjo Mittelbau schrieb:
> wenn man die Sozialabgaben für mich nicht
> abführt.

Ich hab mal einen Selbständigen kennen gelernt, der glaubte,
er könne einfach mal ein bisschen Geld sparen, hat das dann
bitter bereut.
Sozialbetrug gegenüber den Sozialsystemen und Rente sowie
Krankenkasse gehören dazu, ist eine Straftat. Na, jedenfalls
hatte der Selbständige dafür eine Haftstrafe kassiert.
Die ausstehenden Beträge holen sich die Kassen sowieso,
notfalls mit Hilfe des Gerichtsvollziehers. Bei einer
Insolvenz haben die Kassen auch Erfüllungsvorrang und können
bei säumigen Zahlern sogar die Insolvenz beantragen.
Man sollte sich also nicht mit denen anlegen. Dann werden
die Kassen nämlich ziemlich ungemütlich.

von polb (Gast)


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Kolophonium schrieb im Beitrag #4392844:
> Wenn ihr schriftlich habt, daß ihr nur als Entwicklungs-Frickler zu
> gebrauchen seid, ist der berufliche Upgrade genauso schwierig.

Das Upgrade ist nie selbstverständlich, egal was für einen Vertrag du 
hast.
Wenn ich mich intern auf eine höhere Stelle bewerbe und sie bekomme, 
dann wird das neue Aufgabengebiet selbstverständlich erneut in einem 
Gespräch mit dem Vorgesetzten unter beidseitigem Einvernehmen 
festgelegt, so wie bei uns bei jeder Stelle üblich ist.

von Axel L. (axel_5)


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Ratzjo Mittelbau schrieb im Beitrag #4392873:
> Kolophonium schrieb im Beitrag #4392865:
>> Ja, du als unterbezahlter und frustrierter Leistungsträger frickelst in
>> der Zeit deine Klitsche wirtschaftlich nach vorne.
>
> Ich frickele nur noch für den Eigenbedarf -ich bin im Ruhestand.
> Soll ich Dir was sagen? Wenn Du noch ein paar Jahre zu keulen hast, dann
> ist das Künstlerpech, denn Ruhestand wird dann nur noch ein Ausdruck aus
> ferner Zeit sein.
>
> ...und tschüß!

Zusammengafesst: Erst den grossen Macker markiert, Job verloren und 
jetzt im Vorruhestand, weil es keinen Job mehr gab.

Ist ja voll cool.

Naja, kann sich jeder selbst überlegen, ob  er hier Tips von solchen 
Leuten annimmt.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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polb schrieb:
> Kolophonium schrieb im Beitrag #4392844:
>> Wenn ihr schriftlich habt, daß ihr nur als Entwicklungs-Frickler zu
>> gebrauchen seid, ist der berufliche Upgrade genauso schwierig.
>
> Das Upgrade ist nie selbstverständlich, egal was für einen Vertrag du
> hast.
> Wenn ich mich intern auf eine höhere Stelle bewerbe und sie bekomme,
> dann wird das neue Aufgabengebiet selbstverständlich erneut in einem
> Gespräch mit dem Vorgesetzten unter beidseitigem Einvernehmen
> festgelegt, so wie bei uns bei jeder Stelle üblich ist.

Es gibt auch Situationen, bei denen die eigene Stelle schlicht wegfällt. 
Dann ist es durchaus vorteilhaft, falls man auf eine andere freie Stelle 
passt und der AG sich nicht darauf berufen kann, dass der eigene 
Arbeitsvertrag eine Versetzung nicht ermöglicht.

Gruss
Axel

von Kolophonium (Gast)


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Da muß ein Moderator gerade seinen Moralischen haben.

von Charlie99 (Gast)


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Die Frage bezog sich tatsächlich darauf:

Angenommen man kommt als SW-Entwickler in der Sparte Finanzen in den 
Konzern rein, kann ich dann nach einigen Jahren auch problemlos in die 
Logistik oder Produktion wechseln, um dort software zu entwickeln? Oder 
wird das nicht gerne gesehen?! Genauso werden Softwareentwickler doch 
sicherlich auch in der F&E benötigt und ich möchte zB noch meinen Dr 
machen. Deshalb da auch die Frage wie es in so einem konkreten Fall 
aussieht! Oder heißt es einmal Finanzen immer Finanzen?

von Kolophonium (Gast)


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@Charlie99,

glaubst du wirklich ernsthaft in diesem Forum eine seriöse und 
zuverlässige Auskunft zu erhalten?

Das Thema solltest du beim Vorstellungsgespräch ansprechen.

Wenn ich allerdings schon so etwas lese

>wird das nicht gerne gesehen?!

dann kann man den Eindruck bekommen, da hat jemand jetzt schon die Hose 
voll.

von polb (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Es gibt auch Situationen, bei denen die eigene Stelle schlicht wegfällt.
> Dann ist es durchaus vorteilhaft, falls man auf eine andere freie Stelle
> passt und der AG sich nicht darauf berufen kann, dass der eigene
> Arbeitsvertrag eine Versetzung nicht ermöglicht.

Warum sollte der AG sich darauf berufen? Der AG wird dich in dem Fall 
fragen, ob du dir die andere Stelle auch vorstellen kannst. Verpflichtet 
bist du aber nicht. Gerade darum ist man dann ja in dem Fall in einer 
hervorragenden Verhandlungsposition.

von Kolophonium (Gast)


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>Gerade darum ist man dann ja in dem Fall in einer
>hervorragenden Verhandlungsposition.

Welche hervorragende Position sollte das denn sein?

Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden, dann hat der AG eine Liste, wen er 
behalten will und wen nicht. Parallel dazu gibt es evtl. einen 
Sozialplan.

Fertig. Da kannst du deine Vertragsdetails in der Pfeife rauchen.

von polb (Gast)


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Ein Unternehmen was nach IGM bezahlt hat genug Geld um dir ne 
ordentliche Abfindung auszuzahlen (z.B.  bei VW 2009 laut Medien bis 
260k). Wie oft hast du bei so einem Unternehmen überhaupt einen 
Sozialplan gesehen? Ich kenne Spontan kein Beispiel.

von Kolophonium (Gast)


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Das ist immer noch keine Antwort auf deinen tollen Verhandlungsvorteil 
mit detaillierter Jobbeschreibung.


>Wie oft hast du bei so einem Unternehmen überhaupt einen
>Sozialplan gesehen? Ich kenne Spontan kein Beispiel.

Oh man, wie naiv bist du eigentlich. Große Konzerne bauen Stellen in der 
Regel nicht über betriebsbedingte Kündigungen sondern über mehr oder 
weniger großzügige "freiwillige" Abfindungen ab.

von polb (Gast)


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Ja und diese 100k bis 200k würde ich dankend annehmen wie hier zu sehen:

http://mobil.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/Bis-zu-250-000-Euro-Abfindung-article183425.html

Alternativ wäre ich natürlich auch für andere interessante Jobs mit 
einer höheren Bezahlung zu haben. Das Unternehmen wo ich angestellt bin 
rennt wie sau, da kann niemand einfach gekündigt werden.
Das ist die hervorragende Verhandlungsposition.

von Kolophonium (Gast)


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>Ja und diese 100k bis 200k würde ich dankend annehmen wie hier zu sehen:

Dann zieh mal Steuern ab und überleg dir, wie lange das Geld reichen 
muß.

>Das Unternehmen wo ich angestellt bin
>rennt wie sau, da kann niemand einfach gekündigt werden.

Ja, ich weiß, das haben die hauptsächlich dir zu verdanken. Aber danke, 
daß du der Allgemeinheit deine Binsenweisheiten so selbstlos mitteilst.

Nochmal: WAS IST DER VORTEIL DEINENS VERTRAGES?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Axel L. schrieb:
> Es ist eine völlige Illusion, zu glauben, dass ein Arbeitsplatz erhalten
> bliebe oder nicht verlegt würde, weil der Mitarbeiter nicht versetzt
> werden darf.

Es gibt nix was icht versetzt werden darf!

> Wenn aus irgendwelchen Gründe Arbeitsplätze verlegt werden,
> werden die verlegt, egal was in den Verträgen steht.
Genau, die Klausel in den Verträgen möchte ich kenn!
Und Tarifverträge ändern sich laufend. Kommt halt immer drauf an was die 
Bozen  von der Gewerkschaft für dich rausschlagen können!
> Die Leute, die das
> entscheiden, haben nicht mal den Hauch eines Schimmers, was dazu in den
> Verträgen der Mitarbeiter steht, es ist daher vollkommen egal.
Schimmer, denen sind die Verträge "Schei..e.al", die denken nur an ihre 
Jahresboni!
>
> Wenn man dann rauszufliegen droht und die Wahl hat zwischen
> Arbeitslosigkeit oder einem Job an einem anderen Standort des alten
> Arbeitgebers dürften viele lieber den Job nehmen, auch wenn sie dafür
> umziehen oder pendeln müssen. Kündigen kann dann man im Zweifel immer
> noch.
Na, da denke ich an die Telefonhotline der E.On in R.
Den MA hat man  ersatzarbeitsplätze angeboten in Klausenburg.

von polb (Gast)


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Den Vorteil eines IGM Vertrages muss ich noch erklären? Bei uns ist es 
selbstverständlich, dass die Aufgaben schriftlich festgehalten werden, 
so dass man nicht gegen den Willen für anderes abgestellt werden kann.

Ich habe übrigens nie behauptet, dass das Unternehmen wegen mir so 
läuft. Das ist wohl ne Lese-Verständnis-Schwierigkeit bei dir. Solange 
bin ich noch nicht dabei, aber ich habe fachlich genug auf dem Kasten um 
nach einer solchen Abfindung schnell genug wieder was zu finden ;-)

von Kolophonium (Gast)


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>Solange bin ich noch nicht dabei,

Das dachte ich mir schon. Aber dafür hast du schon den vollen 
Durchblick, Respekt.

>...aber ich habe fachlich genug auf dem Kasten um nach einer solchen
>Abfindung schnell genug wieder was zu finden

Etwas Anderes habe ich bei dir auch gar nicht erwartet.

von Schwulibert Geilhuber (Gast)


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