Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Öldruckschalter "simulieren"


von Dennis (Gast)


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Hallo,
kurz zu mir ich heiße Dennis bin 22 Jahre alt und komme aus Franken.

Nun zu meinem Problem:
Ich möchte eine Öldruckanzeige an meinem Motorrad. Das gibt es an sich 
fertig zu kaufen, das ist soweit kein Problem.
Leider muss für den Öldrucksensor der Öldruckschalter weichen. (Es gibt 
in meinem Fall keine andere möglichkeit) Jedoch möchte ich die 
Öldrucklampe im Kombiinstrument nicht stilllegen.
Der Öldrucksensor verändert je nach Druck seinen Widerstand und die 
Anzeige misst das. (Ca. von 0 bis 100Ohm)
Soweit mal zu den Tatsachen.

Jetzt dachte ich mir ob es nicht eine elektronische Schaltung gibt die 
ab einem bestimmten Widerstand einen Schalter betätigt und damit die 
Öldrucklampe ansteuert.
Mein nächster Gedanke ist jedoch dass dann die Anzeige gestört wird, da 
ich mit Sicherheit den Widerstand der ganzen Messung verändere. Könnte 
ich das irgendwie umgehen indem ich den Sensor "elektrisch" verdopple. 
(Also Sensor hat z.B. 10Ohm, dieser Wert wird dann mit zwei Kanälen 
ausgegeben. 1 mal direkt an das Instrument und einemal an die 
"elektronische Schaltung")
Erstmal danke fürs lesen und für Ideen wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Dennis

von Dominik S. (dasd)


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Nicht ab einem bestimmten Widerstand aber ab einer bestimmten Spannung. 
Nennt sich Komparator.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dennis schrieb:
> Mein nächster Gedanke ist jedoch dass dann die Anzeige gestört wird, da
> ich mit Sicherheit den Widerstand der ganzen Messung verändere.

Das muss nicht sein, wenn du die Leitung zum Sensor genügend hochohmig 
anzapfst, also so wenig belastest, das die Messung des vorhandenen 
Instrumentes nicht gestört wird.
Technisch ist das kein Problem - das Problem liegt in der sehr 
unzuverlässigen Speisespannung für jegliche Elektronik deines 
Motorrades.
Die 12V deines Vehikels ist erstens meistens gar nicht 12V, sondern 
dadrüber oder dadrunter und zweitens mit Störungen durch Lichtmaschine 
und Zündung 'verschmutzt'.
Es ist nicht einfach, einen Schwellwertschalter (Komparator) unter 
diesen Bedingungen zur zuverlässigen und dauerhaften Mitarbeit zu 
überreden.

Hier gibt es Problembeschreibung und evtl. auch Lösungen:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

von Sebastian S. (amateur)


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Ist nicht ganz trivial.

Prinzipiell ist es möglich zwei Auswerteeinheiten (Messgeräte) an einen 
Sensor zu hängen. Die Zweite muss nur so empfindlich (Hochohmig) sein, 
dass sie den ersten Zweig nicht stört.

Nun aber kommt der Pferdefuß:
Du musst eine Messschaltung implementieren, die die Schaltschwelle: 
"Druck zu gering" bzw. "Druck OK" erfasst, um dieses Ergebnis z.B. via 
Relais in die Elektronik zu schicken. An dieser Stelle können sich 
Fehlinterpretationen Fehlmessungen verheerend auswirken.

Und weil's so schön ist: Du bist für die Folgen verantwortlich.

von oszi40 (Gast)


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Gelegentlich erlischt die Betriebserlaubnis bei verbastelten 
Fahrzeugen... Wenn der "Simulant" dann wegen Ölmangels einen 
Kolbenklemmer simuliert, solltest Du besser vorher absteigen.

von Thomas S. (thommi)


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Wenn es dir irgendwie möglich ist, dann versuche einen Adapter machen zu 
lassen, oder selbst zu machen, der in das Originalgewinde passt, und der 
beide Geber aufnehmen kann. Etwa so ein T- oder Y-Stück. Ein 
geschaltetes Signal ist einfach zuverlässiger, als ein ausgewertetes 
Signal aus einer Kennlinie mit unzuverlässiger Stromversorgung, denn wie 
oben schon geschrieben, ist so eine Bordnetzspannung sehr unzuverlässig.

Gruss aus Oberfranken.

von wendelsberg (Gast)


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hier: http://www.druckgeber-oeldruckgeber.de/

findet man folgenden Text:

VDO Druckgeber / Druckgeber VDO kompatibel
mit Warnkontakt

Druckgeber mit WarnkontaktZusätzlich zu den einfachen, bzw. massefreien 
Druckgebern gibt es  Druckgeber mit Warnkontakt, um neben der 
permanenten Druckmessung das Erreichen eines Voreingestellten 
Druckgrenzwertes zu signalisieren. Der Voreingestellte Wert der 
Druckgeber liegt in der Regel bei einem Warnkontakt von 0,5 bar, bzw. 
0,7 und 1,0bar. Dieser Druckgeber wird zum Beispiel für Fahrzeuge mit 
Ölkontrollleuchte im Kombiinstrument benötigt. In unserem Onlineshop 
finden Sie ein umfangreiches Sortiment an VDO Druckgeber mit 
Warnkontakt, sowie VDO kompatible Druckgeber mit Warnkontakt in den 
unterschiedlichen Messbereichen von 5-30 bar.

Fazit: Das Problem wurde in weit zurueckliegender Vergangenheit erkannt 
und geloest.

wendelsberg

von Dennis (Gast)


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Hallo,

erstmal vielen für alle Antworten!

@ Sebastian S.: Klar bin ich selbst verantwortlich für das was ich 
bastel. Jedoch würde ich an die ganze Sache nicht ohne Handwerkliches 
Geschick angehen.

@ oszi40: Die BE vom Fahrzeug wird meines Wissens nicht von dem Umbau 
beeinträchtigt. Und keine Sorge so schnell kommt es nicht zu einem 
Blockiertem Motor. Mir geht es eher darum im Gelände/Stau den Druck im 
Auge zu haben.

@ Thomas S.: Ein Verteiler ist leider nicht möglich. Der Platz ist sehr 
beschränkt. (Der Sensor liegt unter dem Linken Zylinder (Boxer) da 
müsste eine seeehr lange Verlängerung hin damit das klappt)

@ wendelsberg: Die habe ich auch bereits entdeckt. (Trotzdem vielen dank 
für das heraussuchen!) Leider gibt es in Foren Messungen wo der Öldruck 
bei gerade mal 0,5bar im Leerlauf liegt. (Bei gerade mal 80°C 
Öltemperatur) Wenn das Öl heißer wird wäre die Lampe im Leerlauf immer 
an. (Originalschalter hat 0,1 bis 0,22bar)


Werde mir mal alle Ideen ansehen. Nochmals vielen Dank dafür. Im Moment 
ist das Motorrad eh recht zerlegt. Vieles wird vorbeugend ersetzt, 
inspiziert, geschmiert, begutachtet usw... Einfach damit ich auf meinen 
Reisen Ruhe hab.

Grüße

von Sebastian S. (amateur)


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>@ Sebastian S.: Klar bin ich selbst verantwortlich für das was ich
>bastel. Jedoch würde ich an die ganze Sache nicht ohne Handwerkliches
>Geschick angehen.

Meine Ausführungen fußten nicht auf "handwerklichem" Geschick, sondern 
auf intimer Kenntnis im Bereich der Elektronik und Messtechnik.

von Dieter J. (fossi)


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@ Dennis
> @ wendelsberg: Die habe ich auch bereits entdeckt. (Trotzdem vielen dank
> für das heraussuchen!) Leider gibt es in Foren Messungen wo der Öldruck
> bei gerade mal 0,5bar im Leerlauf liegt. (Bei gerade mal 80°C
> Öltemperatur) Wenn das Öl heißer wird wäre die Lampe im Leerlauf immer
> an. (Originalschalter hat 0,1 bis 0,22bar)

Also wenn dein Öldruck bei hoher Öltemperatur auf 0,1 bis 0,2 fällt, 
dann würde ich den Fehler nicht bei dem Geber für die Öldruckwarnleuchte 
suchen, sondern in der Mechanik des Motors. Mit großer 
Wahrscheinlichkeit ist der Motor ausgelutscht, d.h. die Gleitlager oder 
aber die Ölpumpe ist verschlissen und es sollte mal eine Motorüberholung 
angedacht werden. Ev. kann man mit einem "besseren Motoröl" und oder 
Ölkühler noch was bewerkstelligen. Damit werden aber nur die Symptome 
bekämpft, nicht aber die Ursache.

oszi40 schrieb:
> Gelegentlich erlischt die Betriebserlaubnis bei verbastelten
> Fahrzeugen... Wenn der "Simulant" dann wegen Ölmangels einen
> Kolbenklemmer simuliert, solltest Du besser vorher absteigen.

Es ist hier im Forum furchtbar nervig, wieviele Bedenkenträger, nicht 
nur in diesem Fall, ihren Senf beisteuern, ohne etwas sinnvolles zur 
eigentlichen Fragestellung beizutragen. Wenn ich nichts sinnvolles zu 
dem Beitrag beisteuern kann, dann schreibe ich lieber gar nichts .
Ich will jetzt aber damit nicht eine neue Diskussion anfachen und vom 
Thema des Fragestellers ablenken. Deshalb darauf nicht hier Antworten. 
Ev. kann man ja einen neuen Beitrag beginnen zum Thema "Bedenkenträger"

Gruß

fossi

von Emmix (Gast)


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Du brauchst keine Elektronik, sondern ein T-Stück, an das Du beide Geber 
anschließt. Fertig.

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