Ich habe eine grundlegende Frage zum Ausgang eines OPs als nichtinvertierender Verstärker. Was passiert, wenn eine negative Spannung am OP-Ausgang anliegt? (Warum auch immer) Der Ausgang kann ja im NF-Ersatzschaltbild als Spannungsquelle mit Innenwiderstand als Ausgangswiderstand angegeben werden, der wohl zwischen 2 und 100 Ohm angenommen werden kann. Das heißt der Fall einer negativen Spannung im Bezug zum Ausgang würde Probleme machen? Wenn man jedoch eine OP-Schaltung anschaut, so stellt der Ausgang einen Emitterfolger dar. Das würde heißen, eine negative Spannung am Ausgang, je nach Größe, macht nichts aus?
Das würde einen Kurzschluss des Ausgangs bedeuten. Der Ausgang "will" eine bestimmte Spannung entsprechend seiner Ansteuerung halten. Wenn da von außen eine andre Spannung erzwungen wird, versucht der Ausgang die Spannung zu erzeugen, die seiner Schaltung entspricht. Ole schrieb: > Der Ausgang kann ja im NF-Ersatzschaltbild als Spannungsquelle mit > Innenwiderstand als Ausgangswiderstand angegeben werden, der wohl > zwischen 2 und 100 Ohm angenommen werden kann. Das heißt der Fall einer > negativen Spannung im Bezug zum Ausgang würde Probleme machen? Der OPamp erzwingt die der Ansteuerung entsprechende Spannung, ist also eine Spannungsquelle mit Ri gegen Null. Der Widerstandswert von 2..100Ohm gilt nur für Überschreiten des Arbeitsbereichs des Opamps, also bei Übersteuerung. Dann wird oft eine Strombegrenzung in der Endstufe wirksam, einige Opamps sind dadurch dauerkurzschlussfest gegen + oder -. Ob und in welchem Bereich, siehe Datenblatt. üblicherweise erlaubt die Strombegrenzung dann Fremdspannungen am Ausgang im Bereich der Versorgungsspannung sowohl im pos. als auch im neg. Bereich. Aber auch da, siehe Datenblatt, Grenzwerte
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Ole schrieb: > Wenn man jedoch eine OP-Schaltung anschaut, so stellt der Ausgang einen > Emitterfolger dar. Merkwürdige OpAmps betrachtest du. Nicht mal TAE1453 machen das so. Alle anderen haben push pull Ausgangsstufen wie ein Class AB Verstärker. Ausserdem sind das AUSGÄNGE. Wenn man dort eine Spannung anlegt, ist die Frage, wer stärker ist. Da OpAmps meist strombegrenzt sind, geben die auf. Dann stellt sich die Spannung der externen Spannungsquelle ein. Ist der OpAmp aber ein CMOS OpüAmp, hat er Dioden vom Ausgang nach plus und vom Ausgang nach minus. Sollte die Spannung also keiner sein sollen als minus-0.5V, wird trotz Strombegrenzung Strom fliessen bis der OpAmp kaputt geht. Auch ein Emitterfolger hat übrigens ein Problem. Er überträgt die Spannung am Emitter ja auch die Basis und zieht von dort Strom ab. Blöd, wenn die liefernden Schaltung das nicht kann und dabei kaputt geht. Auch andersrum gepolt hat er ein Problem: Die UBEreverse bricht oberhalb ca. 6.2V durch, der Strom fliesst dann rückwärts vom Emitter in die Basis und richtet dort ggf. Schaden an.
Hallo, > Ole schrieb: > Was passiert, wenn eine negative Spannung am OP-Ausgang anliegt? Was soll das für eine Spannung sein? Ein OPV-Ausgang ist so oder so nicht dafür ausgelegt, ohne eine ausreichende Lastimpedanz zu arbeiten. Das wäre auch ohne eine Spannung, also als Kurzschluss gegen Ground, keine vernünftige Beschaltung. > Der Ausgang kann ja im NF-Ersatzschaltbild als Spannungsquelle mit > Innenwiderstand als Ausgangswiderstand angegeben werden, der wohl > zwischen 2 und 100 Ohm angenommen werden kann. Wie schon geschrieben, ist ein OPV-Ausgang in üblicher invertierender Beschaltung mit Rückkopplung, innerhalb der gegebenen Aussteuergrenzen eine annähernd ideale Spannungsquelle mit Ri gegen 0 Ohm. > Das heißt der Fall einer > negativen Spannung im Bezug zum Ausgang würde Probleme machen? Nicht, wenn da ein Lastwiderstand im zulässigen Bereich dazwischen hängt. Ist der Lastwiderstand zu klein oder geht sogar gegen 0 Ohm, dann ist mit diversen Folgen zu rechnen, je nach Schaltungstopologie des OPV. Gruß Öletronika
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@ MaWin (Gast) >wenn die liefernden Schaltung das nicht kann und dabei kaputt geht. Auch >andersrum gepolt hat er ein Problem: Die UBEreverse bricht oberhalb ca. >6.2V durch, der Strom fliesst dann rückwärts vom Emitter in die Basis >und richtet dort ggf. Schaden an. Interessant, wie genau man das heutzutage angeben kann ...
Hallo, > Jens G. schrieb: >>Die UBEreverse bricht oberhalb ca. 6.2V durch, > Interessant, wie genau man das heutzutage angeben kann ... Was meinst du damit? Dass die U_BE bei ca. 6V durchbricht, ist für Bipolartransistoren seit mind. 50 Jahren bekannt und wurde früher auch in manchen Bastelanleitungen als Z-Diodenersatz publiziert. Gruß Öletronika
Ich meinte damit, daß es Quatsch ist, die Durchbruchspannung pauschal so genau angeben zu wollen, da nicht jeder Transistor dies offensichtlich weis. Es gibt Transistoren, die offiziell deutlich mehr vertragen.
Jens G. schrieb: > Es gibt Transistoren, die offiziell deutlich mehr vertragen. Aber wohl nur als disekrete Transistoren. Und es gibt in der IC-Technik sowohl laterale Transistoren als auch im Substrat eingebettete Transistoren. Da wird bei Überschreiten der neg. Versorgungsspannung irgendeine Sperrschicht leitend und aus dem Opamp wird ein (gezündeter) Thyristor. Da schützt nur ein Blick ins Datenblatt. Und dort findet man fast immer ein UB mit 0,5V zusammen, oder etwas Ähnliches.
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