Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie schnell ist die Strombegrenzung bei einem guten Labornetzteil?


von Gerald R. (visitor)



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Hi!

Ich finde keine Singleshots (Screenshots) von einsetzenden 
Strombegrenzungen auf Google und auch nicht hier.

Kann mal bitte jemand mit Angaben vom Labornetzgerät einen oder mehrere 
machen?

Hier bei meinem Eigenbau habe ich es so gemacht:
Strombegrenzung auf 4mA
Spannung auf 10V
Rote Led angeschlossen.

EDIT:
Hab das Forum kaputt gemacht, meine Bilder gehen nicht Oo

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Gerald R. schrieb:
> Ich finde keine Singleshots (Screenshots) von einsetzenden
> Strombegrenzungen

> Hier bei meinem Eigenbau habe ich es so gemacht:
> Strombegrenzung auf 4mA
> Spannung auf 10V
> Rote Led angeschlossen.

Bei sowas greift die Strombegrenzung gar nicht bzw. zu spät, weil der 
Ausgangskondensator des Netzteils noch lange und der Höhe nach fast 
unbegrenzt Strom liefert und dabei die LED überlastet.

von Gerald R. (visitor)


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Danke für die Antwort,

aber meine Led funktioniert noch nach einigen Versuchen.
Ich hänge den Screenshot mal als JPG an, vielleicht geht das.

Muss ja keine Led sein, möchte nur gerne sehen wie das bei guten Geräten 
mit einer Last aussieht.

von ArnoR (Gast)


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Gerald R. schrieb:
> aber meine Led funktioniert noch nach einigen Versuchen.

Die LED lief kurzzeitig mit so großem Strom, dass an ihr fast 7V lagen! 
Nach etwa 100µs war dann der Ausgangskondensator auf die Flusspannung 
entladen.

von Gerald R. (visitor)


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Das ist ja alles richtig.

Ich würde aber gerne sehen wie so eine Horrorszenario (oder ein 
ähnliches) bei einem hochwertigen Labornetzgerät aussieht.

von HildeK (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Bei sowas greift die Strombegrenzung gar nicht bzw. zu spät, weil der
> Ausgangskondensator des Netzteils noch lange und der Höhe nach fast
> unbegrenzt Strom liefert und dabei die LED überlastet.

Ja, leider war das gelegentlich auch bei professionellen Netzgeräten so.
Mit einem (uralten) Philips NG war das ganz schlimm. 1000µF oder so ...
Bei einem Kurzschluss hat es fast die Drähte zusammengeschweißt. Mein 
Eigenbau hat hier nur 1µF und ist trotzdem stabil.

Wie groß der Ausgangskondensator ist/sein muss, hängt eben davon ab, wie 
die internen Regelschleifen dimensioniert sind - ebenso wie schnell sie 
auf einen Kurzschluss reagieren. Trotzdem, kein Netzteil wird ohne 
Ausgangskondensator betrieben, also: fast immer kannst du dadurch eine 
direkt angeschlossene LED schädigen.
Außerdem: bei Spannungsquellen mit elektronischer Strombegrenzung ist ja 
im Zustand 'Konstantspannung' der Regler für die Strombegrenzung am 
Anschlag, quasi übersteuert. Der muss sich dann erst mal erholen, bis er 
eingreifen kann. Wenn dem Entwickler spezifiziert wurde, dass er hier 
Limits beachten muss, dann kann man den Effekt schon minimieren. Ganz 
weg wird er kaum zu bekommen sein, weil eben das Ausgangs-C ganz hinten 
angeschlossen ist ...

Wenn du zum Testen von LEDs zu faul bist, einen Vorwiderstand zu 
verwenden, dann stelle die Spannung des Netzgerätes nur knapp über der 
LED-Flussspannung ein oder drehe sie von unten hoch, dann sind auf jeden 
Fall die Stromspitzen kleiner, kürzer oder nicht mehr vorhanden.

Gerald R. schrieb:
> Muss ja keine Led sein, möchte nur gerne sehen wie das bei guten Geräten
> mit einer Last aussieht.

Kriterium: gutes Gerät, nur die Schnelligkeit der Stromregelung? Es gibt 
alle möglichen Kriterien und es gibt alles mögliche auf dem Markt.

von ArnoR (Gast)


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Gerald R. schrieb:
> Ich würde aber gerne sehen wie so eine Horrorszenario (oder ein
> ähnliches) bei einem hochwertigen Labornetzgerät aussieht.

Das sieht genauso aus. Der Ausgangskondensator ist im Netzteil eingebaut 
und der muss in jedem Fall mit umgeladen werden, was von der 
Stromregelung nicht beeinflusst werden kann.

von Gerald R. (visitor)


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Danke euch beiden!

Bin nicht zu faul um die LEDs anders zu testen, ich wollte nur wissen ob 
sie überlebt.

Stimmt, eine schnelle Strombegrenzung ist nicht direkt ein Kriterium für 
die Güte eines Labornetzgerätes.

Es ist also also zwingend auch bei Markengeräten ein Kondensator von 
1-3µF am Ausgang und dadurch kann es bei so kleinen Lasten mit so weit 
überhöhter Spannung auch nicht viel schneller zu regeln beginnen.


Ist alles logisch, habe nur nicht daran gedacht.

von HildeK (Gast)


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Gerald R. schrieb:
> Bin nicht zu faul um die LEDs anders zu testen,

Ich hätte noch dazu schreiben sollen: aber ich bin es manchmal ... :-)

von Ralf P. (Gast)


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ich habe hier ein toles MC Power Doppelnetzteil, wenn Du das damit 
machst..platz die LEd oder zumidnest hat sie nur noch die ahlte 
Helligkeit und eine andere Farbe :-)
Beim Digi35 geht es gut beim VLP 2403 sogar noch etwas besser..bei einem 
MCPower Schaltnetzteil mit 10A sieht es wie beim ersten MC 
Power..zappenduster aus...macht die LEd auch sofort kaputt

Witzig das alle mit dem LEd TEst ein Problem haben, für die meisten hier 
zählt nur teures Messequipement :-)
NAja, MArketing machts halt :-)

von Gerald R. (visitor)


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HildeK schrieb:
> Ich hätte noch dazu schreiben sollen: aber ich bin es manchmal ... :-)

Das machst du aber sicher nicht auf 10V oder :-D

Ralf P. schrieb:
> Witzig das alle mit dem LEd TEst ein Problem haben, für die meisten hier
> zählt nur teures Messequipement :-)

Danke für deine Erfahrungen mit LED-Strombegrenzungstestsmethode ;-)

von Lurchi (Gast)


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Die Frage ist sehr berechtigt, auch wenn es nicht unbedingt die LED sein 
muss die man zerschießt. Soweit ich es von Plänen sehe ist das sehr 
unterschiedlich. Es gib welche die sind noch schlechte als die gezeigten 
etwa 50 µs und es gibt schnellere.

Das muss dabei nicht nur der physische Kondensator am Ausgang sein - 
auch eine langsame Regelung bzw. die slew rate kann das Problem sein, 
insbesondere mit einer Endstufe als Emitterfolger.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Das muss dabei nicht nur der physische Kondensator am Ausgang sein -
> auch eine langsame Regelung bzw. die slew rate kann das Problem sein,
> insbesondere mit einer Endstufe als Emitterfolger.

Die Geschwindigkeit der Endtransistoren ist in einem Labornetzgerät nie 
das Problem.

Die Schaltung drumherum ... nun, das ist eine andere Sache.

von Ralf P. (Gast)


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komisch das noch niemand nach dem Sinn fragt, wofür das wichtig ist 
blabla..
Mein Threat, ich hatte damals ja den LED TEst angestoßen..der uferte ja 
wie so oft aus...ohne technische Schnickschnack und Messdiagramme 
versteht hier sonst eigentlich keiner worum es eigentlich geht :-)

von Gerald R. (visitor)


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Ralf P. schrieb:
> ...ich hatte damals ja den LED TEst angestoßen..der uferte ja
> wie so oft aus...ohne technische Schnickschnack und Messdiagramme
> versteht hier sonst eigentlich keiner worum es eigentlich geht :-)

Hast du einen Link für mich?

von Lurchi (Gast)


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Marian  . schrieb:
> Die Geschwindigkeit der Endtransistoren ist in einem Labornetzgerät nie
> das Problem.

So eindeutig ist das nicht. Insbesondere einige Hochleistungstypen wie 
2N377x sind ausgesprochen langsam und erfordern daher auch eine langsame 
Regelschleife.

Meist ist es auch eher ein schlechtes Design und die Slew rate des OPs, 
die da Probleme macht. Beim Regler mit Emitterfolger und OP davor muss 
der OP für die Stromregelung nämlich ggf. den ganzen Weg vom positiven 
rail (z.B. 30 V) bis runter auf fast Null bei einem Kurzschluss. Das 
dauert beim LM358 oder OP07 schon etwas, und in der Zeit geht ggf. der 
Strom bis an das harte Limit von z.B. dem 1,5-fachen Maximalstrom des 
Netzteils. Auch im linearen Fall, muss der OP für die Stromregelung das 
Signal vom Shunt kräftig verstärken um die Ausgangspannung nachzuregeln. 
Die Regelung wird da ggf. schon recht langsam.

Die Regler mit Endstufe als Emitterschaltung sind da etwas gutmütiger - 
brauchen aber halt oft mehr Ausgangskapazität.

von HildeK (Gast)


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Gerald R. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Ich hätte noch dazu schreiben sollen: aber ich bin es manchmal ... :-)
>
> Das machst du aber sicher nicht auf 10V oder :-D

Nein. Aber so tragisch wäre das nicht: meines hat ja nur 1µF am Ausgang 
und den Verstärker für die Stromregelung habe ich daran gehindert, beim 
Leerlauf im Anschlag und in der Sättigung zu sein.

Lurchi schrieb:
> Die Frage ist sehr berechtigt, auch wenn es nicht unbedingt die LED sein
> muss die man zerschießt.

Man sieht es eben mit der LED direkt, wenn sie einen kurz mal anblitzt.
Wenn du einen Tastkopf zur Strommessung hast, dann geht es auch seriös.
Übrigens:
- eine Spannungsquelle stellt man üblicherweise im Leerlauf ein und 
schließt dann den Verbraucher an
- die Stromquelle stellt man im Kurzschluss ein und müsste demnach jetzt 
bei angeschlossenem Verbraucher (parallel zum Kurzschluss) den 
Kurzschluss wegnehmen. Dann gibt es das Problem auch nicht.

Ralf P. schrieb:
> komisch das noch niemand nach dem Sinn fragt,

LED oder nicht: wenn du die Strombegrenzung brauchst oder das Netzteil 
als Stromquelle benutzen willst, dann ist das schon relevant. 
Andernfalls ist dein DUT schneller kaputt als dir lieb ist.
Bei einer Spannungsquelle will man ja auch keine Überschwinger bei 
Lastwechsel haben ...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Marian  . schrieb:
>> Die Geschwindigkeit der Endtransistoren ist in einem Labornetzgerät nie
>> das Problem.
>
> So eindeutig ist das nicht. Insbesondere einige Hochleistungstypen wie
> 2N377x sind ausgesprochen langsam und erfordern daher auch eine langsame
> Regelschleife.

2N3772 ist allerdings schon einer der langsamsten Leistungstransistoren, 
die man kaufen kann. fT von 100 kHz oder so, nich?

von Gerald R. (visitor)


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Habe den gleichen Test mal an diesem Labornetzteil gemacht:
http://www.electronics-lab.com/project/0-30v-laboratory-power-supply/

Die LED hat den Test 10x überstanden :-D

von Stefan D. (mackie05)


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Hallo Gerald,

so sieht es bei einem Hameg HMP2020(10V@4mA) aus. Also Deine 
Strombegrenzung schlägt deutlich schneller zu.

Gruß Stefan

von Gerald R. (visitor)


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Dankeschön für den LED-Test!

Das Hameg wurde offensichtlich nicht für den LED-Test entwickelt und hat 
seine Vorzüge eher in geringer Restwelligkeit.

Die LED hat es aber überlebt oder?

von Stefan D. (mackie05)


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Sieht ganz so aus, hab ich bisher ehrlich gesagt aber auch noch nicht 
gebraucht. Ja die LED ist hart im nehmen und hat überlebt.

von Georg (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> hab ich bisher ehrlich gesagt aber auch noch nicht
> gebraucht.

Die übliche Verwendung eines Labornetzteils ist, für die Entwicklung das 
eigentliche Netzteil zu ersetzen (deswegen heisst es auch so und nicht 
LED-Tester), und dabei ist die Frage irrelevant, weil da auf der 
Schaltung selbst noch massenhaft Kondensatoren an der Versorgung hängen. 
Und die sind ja genau dazu da, bei plötzlich steigendem Bedarf genügend 
Strom zu liefern.

Georg

von T. H. (Gast)


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Georg schrieb:
> Stefan D. schrieb:
>> hab ich bisher ehrlich gesagt aber auch noch nicht
>> gebraucht.
>
> Die übliche Verwendung eines Labornetzteils ist, für die Entwicklung das
> eigentliche Netzteil zu ersetzen (deswegen heisst es auch so und nicht
> LED-Tester), und dabei ist die Frage irrelevant, weil da auf der
> Schaltung selbst noch massenhaft Kondensatoren an der Versorgung hängen.
> Und die sind ja genau dazu da, bei plötzlich steigendem Bedarf genügend
> Strom zu liefern.
>
> Georg

Absolut korrekt!

PS: Selbst ein 2Quadrantennetzteil für mehrere K€ liefert bei einem 
Kurzschluss noch immer eine kurze Stromspitze. Es ist also eher schlecht 
sich auf diese Begrenzung zu veralssen.

von Ralf P. (Gast)


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vielleicht haben andere Menschen einfach andere Einsatzzwecke als Du und 
das solltest Du einfach akzepieren!

ein Labortnetzteil dient eben NICHT nur dazu einfach ein vorhandenes 
Nettzeil zu ersetzen, offenbar hast Du hier eine sehr beschränkt 
Sichtweise

von Ralf P. (Gast)


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VLP 2403 20mA

von Ralf P. (Gast)


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besser vergleichbar

von Ralf P. (Gast)


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MC Power LBN-3010
hier passt es bei gleicher skallierung nicht mal mehr aufs Bild:-)
Die LEd verfärbt sich deutlich sichtbar orange/weißlich...

von Ralf P. (Gast)


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Das war der grund weshalb ich damals den trheat überhaupt mit dem LED 
Test gestartet hatte, der dann aber vermutlich schon längst wieder von 
einem der Moderatoren Anfänger gelöscht oder gesperrt wurde...komisch 
das sich jetzt hier doch sehr viel mehr aktiv beteiligen und das nicht 
als völlig fragwürdig abtun...

von T. H. (Gast)


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Nur weil wir die übliche Verwendung erwähnen, heißt das nicht, dass wir 
solche Netzeile nicht schon anderweitig zweckentfremdet haben.

Nur leider sind da (wegen einer langsammen Strombegrenzung) schon einige 
€ drauf gegangen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ralf P. schrieb:
> besser vergleichbar

Hallo Ralph,

Könntest Du diesen Test nochmals mit schnellerer Zeitbasiseinstellung 
wiederholen? Mich würde interessieren ob dann doch noch ein höherer 
Anfangsstrom sichtbar wäre. Bei digitalen Oszies passiert das wegen der 
begrenzten Samplepunkte. Mir kommt es ein bischen sonderbar vor, daß man 
nicht den geringsten überschwinger sieht. Was meinst Du dazu?


Gruß,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Ralf P. (Gast)


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leider taugt die Software für mein Oszi nichts...ich versuche es 
gerade..aber so kann.
Aber die Regelung ist wirklich sehr gut vom dem netzteil..wie 
gesagt..dient als Ersatz zu meinem Digi35..daher wurde ich damals im 
Trehat zerrissen als ich mich über die neuen schrottigen netzteile 
aufrege..mit denen man nicht vernünftig arbeiten kann! Dann kann ich 
auch gleich einen fetten Akku anklemmen..dann raucht auch alles ab wenn 
was schief läuft..das sollte ein Labornetzteil ja verhindern

von Gerald R. (visitor)


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Danke für die Tests!

Es scheint für manche doch interessanter zu sein als ich dachte.

Mir ist es egal wofür man ein Labornetzteil "normal" verwendet.
Ich will wissen wie schnell es meine Fehler korrigiert.
Deshalb der LED Test.
Könnte ja auch was mit falscher Spannung anschließen was deutlich teurer 
ist!

Ich mache auch eine Wackelkontakt-Test um zu sehen wie weit die Spannung 
über- und unterschwingt.

von Tany (Gast)


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mein "LED-Test". :-)

von Gerald R. (visitor)


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Nennen wir es LED-Strombegrenzungstestsmethode. :D

Was ist das für ein Netzteil, Eigenbau?

von 1234657890 (Gast)


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Zum LED testen nehme ich meistens meine HP 6181B constant current 
source. Beim Screenshot wurde 4mA, 10V verwendet.

von Ralf P. (Gast)


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so, jettz nochmal alle drei..
Das erste ist das gute alte Conrad DIGI35 dann das Conrad VLP 4203 und 
dann as einzige Schaltnetzteil im Test...LBN-3010
Bei dem Schaltnetzteil mußte ich von 10ms auf 200ms hochgehen um es 
angezeigt zu bekommen!
Da ahst Du dann auch Deinen Schwinger :-)

von Gerald R. (visitor)


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1234657890 schrieb:
> Zum LED testen nehme ich meistens meine HP 6181B constant current
> source. Beim Screenshot wurde 4mA, 10V verwendet.

Wow, das ist schnell.
Das Gerät macht seinem Namen alle Ehre.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Ralf P. schrieb:
> leider taugt die Software für mein Oszi nichts...ich versuche es
> gerade..aber so kann.
> Aber die Regelung ist wirklich sehr gut vom dem netzteil..wie
> gesagt..dient als Ersatz zu meinem Digi35..daher wurde ich damals im
> Trehat zerrissen als ich mich über die neuen schrottigen netzteile
> aufrege..mit denen man nicht vernünftig arbeiten kann! Dann kann ich
> auch gleich einen fetten Akku anklemmen..dann raucht auch alles ab wenn
> was schief läuft..das sollte ein Labornetzteil ja verhindern
Wenn man Akkus laden will, wäre es vielleicht naheliegend ein 
Spezialstrippenset mit eingeschleiftem SRF anzufertigen um bei 
Falschpolung den Strom durch die meist vorhabdene Ausgangsdiode 
begrenzen zu können.

Bei einem Selbstbaugerät könnte man auch eine 
Akkuverpolungsschutzschaltung konzipieren, die mittels automatischer 
Umschaltung eine Akkufalschpolung verhindert. Habe allerdings noch nie 
in dieser Richtung Ambitionen gehabt.

Es ist vorteilhsft beim Akkuladen billige China Krokodilklemmen zu 
verwenden weil die infolge ihrer schlechten Qualität den Strom begrenzen 
und notfalls abbrennen bevor das LNG schadhaft wird.

War gerade frühstücken...

Habe mir schnell mal die Schaltung vom Digi35 angesehen. Sieht 
topologisch typisch industriestandardmäßig aus und glaube Dir, dass es 
auch gut funktioniert.

Mit dem Akkuladen ist es halt so eine Sache. Wenn die Polarität verkehrt 
ist, fließt die Energie über die Ausgangsdiode ab und macht sich oft mit 
pyrotechnischen Effekten bemerkbar. Sonst lassen sich alle Arten von 
Allus gut damit laden. Sogar einzelne Lithium Zellen lassen sich sicher 
laden sofern man die Arbeitsbedingungen korrekt einstellt und überwacht.

Man kennt im Forum meine Ansichten über LNGs und ziehe es vor bei LNG 
nicht weit über den Tellerrand zu schauen weil für mich die LNGs von 
professionellen Herstellern schlechthin den Maßstab darstellen. In der 
App Note 90 von HP ist alles wichtige dokumentiert. Außer einigen extrem 
exotischen Spezialgeräten sind bei den meisten Geräten die 
Ausgangskondensatoren nicht unter 100uF. Bei vielen neueren HP Geräten 
sind sogar 470uF nicht ungewöhnlich. Beim 6V Ausgang habe ich sogar 
1000uF bemerkt. Naja, wir wissen ja alle, dass die LNG Entwickler bei 
HP, R&S blutige Anfänger (Verzeihung) sind die ja noch nicht wissen dass 
ihre AusgangsC viellll zu groß sind. Manchmal komme ich mir wirklich wie 
ein Fremder im Land der Heiden vor;-)

Sicher, bei Spannungsregler ICs die man fest einbaut legt man andere 
Maßstäbe an und es genügen oft sehr kleine Ausgangs Cs. Die Regler sond 
intern auch sorgfältig kompensiert um solche kleinen Cs überhaupt erst 
möglich machen. Nur sind in solchen Anwendungen die Arbeitsbedingungen 
eng eingegrenzt und der Entwickler wird in der Regel die Wahl des 
Ausgangs C streng skrutinieten und sich auf die oft sehr detaillierten 
expliziten Empfehlungen des Herstellers im Datenblatt richten und den 
Anforderung des Designs im Ganzen. Für LNGs gelten ja ganz andere 
Anforderungen.

Im jahrelangen Gebrauch von solchen LNGs haben mir die möglichen Effekte 
durch den 100uF Ausgangskondensator nur extrem selten einen Streich 
gespielt. Die meisten Testschaltungen haben damit kein Problem. 
Normalerweise werden oft nur solche Testschaltungen mit LNGs betrieben 
die NICHT vom Schutz der Stromregelungseigenschaften des LNGs abhängig 
sind. Tut mir leid wenn ich einige von Euch jetzt auf die Füße steige, 
das LED Beispiel ist meiner Ansicht nach ganz Hanebüchen. Es ist doch 
wirklich keine Zumutung eine Strombegrenzungswiderstand an der Ausgangs 
Polklemme des LNG anzuklemmen. Abgesehen davon teste ich LEDs meistens 
mit einen kleinen batteriebetriebenen LED Testers. Mir kommt das alles 
wie der Streit um des Kaisers Bart vor.

Die einzige Ausnahme mache ich mit teuren Lasers welche sowieso nur mit 
der geprüften Endschaltung in Betrieb genommen werden sollten und würde 
mich keinfalls unter allen Umständen auf die LNG 
Stromreglungseigenschaften verlassen wollen. Ich habe vor einigen Jahren 
mit solchen Lasers in der Spektroskopie gearbeitet welche $5000+ kosten 
und da hört die Spielerei auf und man arbeitet alleine mit allen 
erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen die solche 
Projekte diktieren.

Ich weiß man wird mich wieder einmal der Schwafelei, Mumpitz, Old Wife 
Tales und noch Schlimmeres bezichtigen oder sogar auslachen. Ich brauche 
halt ein recht schnelles Pferd...

So, und jetzt dürft ihr das Feuer auf mich eröffnen;-)

Gruß,
Grumpy Old Man

von Ralf P. (Gast)


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4,28V?  Probe 10x?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ralf P. schrieb:
> so, jettz nochmal alle drei..
> Das erste ist das gute alte Conrad DIGI35 dann das Conrad VLP 4203 und
> dann as einzige Schaltnetzteil im Test...LBN-3010
> Bei dem Schaltnetzteil mußte ich von 10ms auf 200ms hochgehen um es
> angezeigt zu bekommen!
> Da ahst Du dann auch Deinen Schwinger :-)

Interessant. Trotzdem sehe ich nicht die geringsten Anzeichen eines 
höheren Anfangsstrom. Ich muß das auch bei mir probieren.

Wie genau machtest Du den Test?

: Bearbeitet durch User
von Ralf P. (Gast)


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ja..schwafelst...wie gesagt, kennst Du gar nicht die Bereiche wofür ich 
solch Geräte einsetze..

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ralf P. schrieb:
> ja..schwafelst...wie gesagt, kennst Du gar nicht die Bereiche wofür ich
> solch Geräte einsetze..

Ist OK. Ich kann es mir vorstellen.

von Ralf P. (Gast)


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war keine Strommessung..nur anhand der Spannung...für die Strommessung 
war ich ejtzt zu faul...das Arbeitszimmer ist arschkalt..
Aber der Vergleich mit dem Schaltnetzteil ist so schon sehr 
aussagekräftig

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ralf P. schrieb:
> war keine Strommessung..nur anhand der Spannung...für die Strommessung
> war ich ejtzt zu faul...das Arbeitszimmer ist arschkalt..
> Aber der Vergleich mit dem Schaltnetzteil ist so schon sehr
> aussagekräftig

Das stimmt und wenn man weiß warum ist es ja in Ordnung. Viele (fertige) 
Lasten ändern sich ja nicht andauernd sprunghaft und können es in der 
Regel tolerieren.

von 1234657890 (Gast)


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Ralf P. schrieb:
> 4,28V?  Probe 10x?

4.28V ist die Trigger Einstellung. Es wurde ein 10x Tastkopf verwendet 
und das Oszi war entsprechend eingestellt (Probe 10x).

von Gerald R. (visitor)


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Hallo Gerhard O.

Nein, du schwafelst nicht. Solche Beiträge lese ich gerne.

Der Test ist für mich nicht da um die LED zu testen, sonder um die 
Strombegrenzung mit einem mehr oder weniger empfindlichen Verbraucher zu 
testen.

Deshalb habe ich ihn LED-Strombegrenzungstestsmethode genannt und nicht 
Strombegrenzungs-LED-Testmethode. :D

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Mein LED "lebt" noch, auch bei 36 V.
Kanal 2 ist Strommessung über 0,33 Ohm.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Gerald R. schrieb:
> Hallo Gerhard O.
>
> Nein, du schwafelst nicht. Solche Beiträge lese ich gerne.
>
> Der Test ist für mich nicht da um die LED zu testen, sonder um die
> Strombegrenzung mit einem mehr oder weniger empfindlichen Verbraucher zu
> testen.
>
> Deshalb habe ich ihn LED-Strombegrenzungstestsmethode genannt und nicht
> Strombegrenzungs-LED-Testmethode. :D

Danke! Ich sehe Dein Argument genauso wie Du. Es ist wichtig das 
Verhalten das LNGs in solchen Fällen im Blut zu haben.

Allerdings, bei empfindlichen Verbrauchern baue ich gleich die 
entsprechende Applikationsschaltung für die empfindliche Last mit hinzu 
weil das letzten Endes der Sinn der Sache ist und das LNG nur die Rolle 
der zukünftigen Stromversorgung spielt und im Notfall den Strom auf 
einen sicheren Langzeitwert zu begrenzen wenn irgendeine Schlamperei 
passiert. Da spielt die Energie im Ausgangs C überhaupt keine Rolle.

Früher wurden auch elektronische Sicherungsschaltungen von Firmen wie 
Radio RIM verkauft und von Siemens in einer Application Note vorgezeigt.

So eine elektronische Sicherung hat keine Ausgangs Cs und schaltet 
innerhalb von us ab. So ein Schutz wäre bei sehr empfindlichen Lasten 
sehr nützlich.

Gruß,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tany schrieb:
> Mein LED "lebt" noch, auch bei 36 V.
> Kanal 2 ist Strommessung über 0,33 Ohm.

Tany,

das arme LED zog am Anfang über 24A! Das ist schon ein bisserl viel. 
Meinst Du nicht?

War das ein Weißes Leistungs LED oder eine Anzeige LED?

http://optoelectronics.liteon.com/upload/download/DS22-2000-223/S_110_LTST-C191KRKT.pdf

Bei diesem xbeliebigen Anzeige Led ist der Spitzenstrom mit 80mA für nur 
100us angegeben. Die LED wurde also 30000% überlastet!

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> das arme LED zog am Anfang über 24A! Das ist schon ein bisserl viel.
> Meinst Du nicht?

für max. paar µs (oder im ns Bereich) hat das aber überstanden.

> War das ein Weißes Leistungs LED oder eine Anzeige LED?
Das war ein stinknormales 5-mm Rote LED.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tany schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> das arme LED zog am Anfang über 24A! Das ist schon ein bisserl viel.
>> Meinst Du nicht?
>
> für max. paar µs (oder im ns Bereich) hat das aber überstanden.
>
>> War das ein Weißes Leistungs LED oder eine Anzeige LED?
> Das war ein stinknormales 5-mm Rote LED.

Interessant! Danke für die Info. Hätte nicht geglaubt es würde so einen 
"Stromüberfall" überstehen. Aber wie Du sagst, es war nur für eine sehr 
kurze Zeit. Bisher hätte ich angenommen, die Energie im C bei 36V 
Anfangsspannung würde den LED Die in seine einzelnen Bestandteile 
zerlegen.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Wenn der Widerstand einer mit eher viel Indutivität war, muss der peak 
auch nicht gleich 24 A bedeuten, sondern ggf. nur ein schneller Anstieg 
des Stromes. Kurzeitig könnten die LEDs aber schon einiges ab.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Tany,

Ich machte mal eine "Milchmädchenrechnung".

Die LED war tatsächlich nicht so fürchterlich überlastet.

Habe mir Dein Oszibild nochmals angesehen.

Für 10us ist der Mittelwert des Stroms nur ca 3A. Auf 100us extrapoliert 
ist dieser Mittelwert vielleicht um die 350mA herum. Der 
Überlastungsfaktor wäre dann nur Faktor 4. das Überleben der LED ist 
also kein wirkliches Wunder.

Gruß,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Lurchi schrieb:
> Wenn der Widerstand einer mit eher viel Indutivität war, muss der peak
> auch nicht gleich 24 A bedeuten, sondern ggf. nur ein schneller Anstieg
> des Stromes. Kurzeitig könnten die LEDs aber schon einiges ab.

Ja, das habe ich nicht berücksichtigt.

von Juergen (Gast)


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Der gute alte LM723 wurde immer wieder gern als Spannungsregler in 
Laborkonstantern eingesetzt. Wenn man ihn jedoch im Strommodus 
verschaltet, kann man auf den Ausgangskondensator verzichten ohne daß er 
anfängt zu schwingen...falls jemand das nun unbedingt so haben möchte.
Den LED-Test besteht er! Der Abschalttransistor wird über OP gesteuert.
(Klemme 2 und 3).

Anbei ein Bild mit besagtem IC und den zugehörigen Welligkeiten am 
Ausgang (ohne Kondensator) bei angeschlossenen 50 Ohm; einmal im Strom- 
und einmal im Spannungsmodus.

Eingespeist wird über zwei Leitungen Gleichspannung ungeregelt >25V.
Spannungseinstellung 0,000...20V; Strombegrenzung 0,000...1A.

Für induktive Belastung ist der Adapter nicht geeignet.

Bei Gelegenheit werde ich mal eine Sprungantwort durchführen und
schauen wie die Flane aussieht.

Ich habe das Ding mal vor 10 Jahren gebaut, seitdem liegt er nur rum.
Hat eigentlich keinen großen praktischen Wert.

von M. K. (sylaina)


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Juergen schrieb:
> Eingespeist wird über zwei Leitungen Gleichspannung ungeregelt >25V.

Das kann aber eng werden mit den 30 V am Ausgang ;)

von juergen (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Juergen schrieb:
>> Eingespeist wird über zwei Leitungen Gleichspannung ungeregelt >25V.
>
> Das kann aber eng werden mit den 30 V am Ausgang ;)

Da hast Du nicht ganz unrecht!
Ich habe das Ding vor einigen Jahren gebaut.
In der Zwischenzeit kann man schon einiges vergessen, leider!

von Juergen (Gast)


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...obwohl, ein Widerspruch bei der Angabe >25V zu den Daten auf dem Bild 
besteht im Grunde genommen nicht! >25V besagt, daß die Regelung erst ab
25V Versorgungsspannung einsetzt. Bei dem vorgestellten Gerät wäre dann 
eine Spannungsregelung bis 22V am Ausgang möglich.

Dazusagen möchte ich noch, daß überhaupt keine Kapazität am Ausgang für 
einen Laborkonstanter in der Praxis ungeeignet ist.

Optimal ist m. E. ein Wert zwischen 5 und 10uF am Ausgang.

Der u723 ist auf Schwingungsfestigkeit ausgelegt. Mit diesem IC ist eine 
so geringe Ausgangskapazität durchaus möglich. Ersatzweise 
Kunstschaltungen z. B. mit OPs als zentralen Baustein liefern so gute 
Ergebnisse nicht, zumal der u723 für weniger als 50 Cent zu haben ist.

von Juergen (Gast)


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Ich hatte mich übrigens mit dem Abschalttransistor vertan!
Den habe ich entgegen gemachter Angabe gar nicht eingebunden.
Pin 2 und 3 bleiben unbelegt. Die Regelung geschieht ausschließlich über 
Pin 4 und Pin 9, angesteuert über jeweils einem Op.

von Hendrik D. (Firma: dg3hda) (dg3hda)


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Im "Analog Troubleshooting" Buch beschreibt Bob Pease eine 
Netzgeräteschaltung mit sehr,sehr schneller Strombegrenzung, ganz ohne 
Ausgangskondensator. Der Spannungsabfall an einem Serienwiderstand 
bremst den Längstransistor unmittelbar ab. Mit LM741 als langsame 
Ausführung oder LF356 für eine noch etwas schnellere.

Ist vielleicht für solche Anwendungen die bessere Wahl.

gruß Hendi

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