Forum: HF, Funk und Felder Antennensignal messen


von Stefan (Gast)


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Hallo,
kann man mit einem einfachen Handheld-Oszilloskop die Signalstärke in/an 
einer Kabel-Antennensteckdose messen? Letztlich geht es doch um ein paar 
Millivolt mehr oder weniger, oder?

von Stefan (Gast)


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Von Wikipedia:

"Für den analogen Fernsehbereich gilt: Sie reicht in etwa von 62 dBµV 
bis 75 dBµV (in absoluten Zahlen entspricht das 1,3 mV bis 5,6 mV). In 
den meisten Häusern befindet sich nahe dem eigentlichen Anschluss im 
Keller ein Verstärker und ein zentraler Verteiler, die idealerweise an 
jeder Anschlussdose 67 dBµV (2,2 mV) zur Verfügung stellen sollten.

Für den digitalen Fernsehbereich DVB-C gilt: Sie reicht in etwa von 56 
dBµV bis 69 dBµV (in absoluten Zahlen entspricht das 0,6 mV bis 3 mV). 
Am Hausverstärker sollte das Signal so eingepegelt werden, dass unter 
Berücksichtigung der Verteilstruktur nahezu 61 dBµV (1,1 mV) an jeder 
Anschlussdose zur Verfügung stehen."

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan schrieb:
> kann man mit einem einfachen Handheld-Oszilloskop die Signalstärke in/an
> einer Kabel-Antennensteckdose messen?

Eher nicht.
UKW-Rundfunk kommt bekanntlich mit Frequenzen um 100MHz und Fernsehen 
mit etwa vier- bis achtfachen.
Was kann dein "einfaches Handheld-Oszilloskop"?

von Elektrolurch (Gast)


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Stefan schrieb:
> kann man mit einem einfachen Handheld-Oszilloskop die Signalstärke in/an
> einer Kabel-Antennensteckdose messen?

Machs doch mal und berichte
smile

von Stefan (Gast)


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Das mit der Frequenz ist natürlich richtig. So hoch kommt mein Gerät 
natürlich nicht. Ich benutze es für meine Mikrocontrollerschaltungen, um 
Signale zu messen. Das geht sehr gut. Mit HF kenne ich mich nicht aus.
Könnte man das Signal aus der Dose gleichrichten und dann die mV messen?

Was für eine Schaltung haben denn die einfachen Messgeräte wie
http://www.amazon.de/gp/product/B0053DKX4C?keywords=antennenmessgerät&qid=1450697220&ref_=sr_1_6&s=ce-de&sr=1-6

Probiert habe ich es mit meinem Handheld-Oszi, aber bisher ohne Erfolge.

Ich wollte nicht ein paar hundert Euro ausgeben, nur um ab und zu die 
Signalstärke in den Dosen zu messen.
Das Gerät von Axing zeigt ja, dass es im Prinzip irgendwie mit wenig 
Aufwand geht. Die zeigen mit ein paar LEDs an. Dann müsste man das ja 
auch als mV anzeigen können. Ich kenne aber nicht die Schaltung. 
Gleichrichtend und dann Operationsverstärker?..

von Elektrolurch (Gast)


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Hast du schon mal überlegt, dass auf einem TV-Kabel nicht nur ein 
einziges diskretes Signal drauf ist, sonder zig Kanäle mit 
unterschiedlicher analoger und digitaler Modulation. Was erwartest du da 
mit einem Oszilloskop zu sehen?

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan schrieb:
> Könnte man das Signal aus der Dose gleichrichten und dann die mV messen?

Das geht, aber dafür nimmt man besser ein Digitalvoltmeter.
Als Diode kommt vorzugsweise eine "Zero-Bias" Schotty-Diode in Frage, 
und du musst aufpassen, dass die Diode nicht eine auf die 
Ausgangsleitung eingestreute Brummspannung gleichrichtet.

von Stefan (Gast)


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Ah ... ein Hoffnungsschimmer.
Ich frage mich, wie das in dem Axing-Gerät realisiert wird. Das kostet 
um die hundert Euro. Dafür geht sicher das meiste für ein ordentliches 
Gehäuse, Frontplatte, Adapterkabel und Gewinnspanne drauf. Die 
eigentliche Elektronik besteht sicher nur aus denigen Bauteilen und den 
LEDs. Und damit bekommen die dss hin! Hat jemand mal irgendwo einen 
Schaltplan dafür gesehen? Das müsste sich doch für unter fünf Euro bauen 
lassen.
Gibt es nur zwei Gruppen von Menschen: Die, die das gar nicht messen und 
die, die ein paar hundert Euro teures Gerät im Zugriff haben? Wo sind 
die Bastler oder Amateurfunker, die dafür eine Schaltung sus einem Opamp 
oder drei Transistoren oder so haben? Die Signalstärke ist doch eine 
wichtige Größe. Ich weiß, dass man damit noch keine Aussage über die 
Signalqualität hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> von 56 dBµV bis 75 dBµV (in absoluten Zahlen entspricht das
> 0,6 mV bis 5,6 mV).

Vielleicht könnte man ja mit einem weiteren Antennenverstärker das
Signal um den Faktor 10...100 anheben. Bleibt das Frequenz-Problem.
Mit einem selbstgebautem Demodulator mit Schottky-Diode müsste man
auch mehrere 100MHz in Gleichspannung umwandeln können. Ein solcher
Demodulator müsste natürlich kalibriert werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wir haben das früher mal so gemacht, das wir die Regelspannung des 
Tuners gemessen und die dann als Balken auf dem Bildschirm der Glotze 
eingeblendet haben - alles in analog/CMOS Technik.

Das setzt voraus, das man einmal seinen Fernseher bzw. den Tuner mit ein 
paar kalibrierten Signalen eingestellt hat - und am besten den 
Schaltplan des Empfängers zur Hand hat.
Das ganze sollte, zumindest nach den Schaltplänen, die ich gerade mal 
durchgelesen habe, auch mit einem DVB-C/T Tuner klappen.

: Bearbeitet durch User
von HabNix (Gast)


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Stell dir vor, du hättest einen hohen Raum voller Musikanlagen, die alle 
gleichzeitig verschiedene Musik und Sprache in ähnlicher Lautstärke 
abstrahlen. Darüber befindet sich in etwas weiterem Abstand ein Mikrofon 
mit Kugelcharakteristik. Das, was man dort messen kann, ist Lärmpegel 
bzw., wenn man die Position des Mikrofones verändert, wo der Lärmpegel 
am höchsten oder am niedrigsten ist. Sind ein paar Anlagen 
abgeschalltet, so ist weniger Lärm, sind mehr Anlagen in Betrieb, so ist 
mehr Lärm. Man kann nicht feststellen, welche Anlage mit welchem Signal 
an diesem Gesamtlärm beteiligt ist. Besser wäre, jede Schallquelle 
einzeln zu messen und wenn benötigt, den Gesamtpegel zu errechnen.
Bei Antennenanlagen misst man mit Messempfänger oder Spektumanalysator 
jedes Empfangssignal einzeln. Evtl. geht so etwas auch mit SDR-Empfänger 
und DVB-T-Stick.

MfG

von Stefan (Gast)


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O.k., verstehe: Man muss also im Prinzip die einzelnen Frequenzen 
herausmüssen und das machen die teuren Geräte dann.
Ist dann so ein Gerät
http://www.amazon.de/gp/product/B0053DKX4C?keywords=antennenmessgerät&qid=1450697220&ref_=sr_1_6&s=ce-de&sr=1-6
Unsinn?

von Stefan (Gast)


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sollte herausmessen heißen.. Autokorrektur.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan schrieb:
> Ist dann so ein Gerät
> 
http://www.amazon.de/gp/product/B0053DKX4C?keywords=antennenmessgerät&qid=1450697220&ref_=sr_1_6&s=ce-de&sr=1-6
> Unsinn?

Vermutlich ja. Du kannst mit diesem Gerät keine Pegelunterschiede z.B. 
zwischen unterstem und obersten Kanal messen. Gerade solche 
'Schräglagen' deuten auf Probleme im BK Netz hin. Ja, du weisst ja nicht 
mal, auf welchen Kanälen das Dings überhaupt misst.

Stefan schrieb:
> Man muss also im Prinzip die einzelnen Frequenzen
> herausmüssen und das machen die teuren Geräte dann.

Nicht nur die. Wie ich oben schon schrieb, macht das jeder Empfänger im 
Kabelnetz, um seinen Tuner zu regeln. Dazu reicht also ein beliebiger 
DVB-C, analog- oder DVB-T Receiver, an dem man die Regelspannung 
abgreift.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


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O.k. Danke.
Schade: Dann kann man das also als HF-Laie wohl leider nicht messen.
Dann muss ich wohl bei der alten Methode bleiben: Fernsehgerät 
anschließen. Wenn es geht, dann ist es o.k. Wenn das Bild schwächelt, 
dann mal einen kleinen Verstärker versuchen. Wenn gar nichts geht, dann 
Kabelverbindungen prüfen.
Ich hatte gehofft, es etwas besser machen zu können, habe aber kein 
erschwingliches Messgerät und keine erhellende Internetseite gefunden.
Danke für die Antworten.

von HabNix (Gast)


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Aus Zeitgründen habe ich mich nicht so mit dem Thema SDR befasst. Es 
gibt hier im Forum sicher kompetentere Leute.
Gunthard Kraus hat einige Veröffentlichungen zum Thema Messempfänger mit 
DVB-T-Stick in das Internet gestellt z.B.:
http://www.gunthard-kraus.de/CD_Kraus-Publications/index_publications.html

Es gibt noch weitere Veröffentlichungen von anderen Funkamateuren. 
Vielleicht mal eine Suchmaschine bemühen. Auch die Quellenhinweise von 
G.Kraus werden weiterhelfen. Der Aufbau muss ja nicht so perfekt sein. 
Ein Weissblechgehäuse eignet sich sicher auch für den HF-dichten Einbau. 
Der erste Schritt wäre, mit einem solchen Stick und einem PC 
Radiosendungen zu empfangen.

MfG

von HabNix (Gast)


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von Sven B. (scummos)


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HabNix schrieb:
> Ein Weissblechgehäuse eignet sich sicher auch für den HF-dichten Einbau.
Nein. :)
Oft genug versucht, Weißblechgehäuse eignen sich m.E. für gar nichts zum 
Thema HF, viel zu viele Schlitze überall ... die bewirken im besten Fall 
überhaupt nichts.
Vielleicht geht's auch und ich bin zu doof, in dem Fall freue ich mich 
natürlich, eines Besseren belehrt zu werden.

Wenn dein Oszilloskop FFTs rechnen kann, hast du evtl. eine Chance was 
zu sehen, falls es den Frequenzbereich umfasst in dem das Signal liegt 
(was ich nicht glaube). Ansonsten ist das Messgerät hierfür ein 
Spectrum- oder Signal Analyzer und sowas ist teuer.
Es wird aber bestimmt auch deutlich günstigere Messgeräte für diesen 
speziellen Einsatzzweck geben, da ist mir aber nichts konkretes bekannt.

von Stefan (Gast)


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naja, wie bereits verlinkt: Es gibt das:
http://www.amazon.de/gp/product/B0053DKX4C?keywords=antennenmessgerät&qid=1450697220&ref_=sr_1_6&s=ce-de&sr=1-6
Aber da meint ihr ja, dass das nichts taugen kann.
Am liebsten wüsste ich, wie DAS Gerät funktioniert und wie der 
Schaltplan dafür aussieht. Dann würde ich es am liebsten statt mit LEDs 
mit einer mV-Anzeige auf LCD bauen.
Ich denke schon, dass das Gerät seine Aufgabe erfüllt. Auch wenn die 
obigen Hinweise bezüglich verschiedener und noch dazu sehr hoher 
Frequenzen verständlich sind.

von Karl M. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Stefan,

ich hänge Dir mal ein Projekt von DD7LP an, dort siehst Du, wie man mit 
einem AD8307 und LM3914 eine 20 stellige LED Anzeige realisiert.

Wir haben die Schaltung überarbeitet und mit einem neuen Platinelayout 
2012 aufgebaut.

Für die Schaltung des Axing BZU 10-00 bedeutet dass, evtl. noch 
Pegelbegrenzung. Der AD8307 kommt mit den Leistungen, resp. Spannung 
klar.
a) Messbereich: 60 dBµV bis 95 dBµV
Oder: -48,7dBm bis -13,7dBm bei 75Ω

Und ganz sicher noch zwei mehrstufiges Hochpass- und  Tiefpassfilter für 
die Frequenzbereiche:
c) 188 ~ 230 MHz (CH7 ~ CH12)
d) 334 ~ 374 MHz (S25 ~ S29)

von Stefan (Gast)


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Hallo Karl,
das ist ja genial!

Nach dem Wikipedia-Artikel soll das Signal ja 62 dBµV bis 75 
dBµV(analog) bzw. 56 dBµV bis 69 dBµV (digital)sein.

Die Schaltung gefällt mir SEHR gut. Was könnte man damit messen - so wie 
sie ist? Und wie müsste man die noch erweitern zur Messung von 
Kabelfernseh-Signalen?
Stefan

von Karl M. (Gast)


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Hallo Stefan,

es geht mir nicht darum Dir eine Nachbauanleitung zu geben, sondern nur 
um das Verständnis, wie die Schaltung in besagter Baugruppe aussehen 
könnte.

Ein AD8307 ohne Aussenbeschaltung, will heißen Bandpassfiler, ist ein 
Breitbandempfänger von theoretisch 0Hz bis 500MHz (ca. -9dB 
Empfindlichkeit).

Da Du keinerlei HF-Kenntnisse hast, wäre ein Aufbau, ohne passende 
HF-Platine, nicht erfolgsversprechend.

von Stefan (Gast)


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Welches der beiden folgenden Messgeräte ist aus Eurer Sicht 
besser/empfehlenswert:

http://www.amazon.de/dp/B00K18B6S6?psc=1

oder

http://www.amazon.de/Golden-Media-Multibox-Messger%C3%A4t-SD-Kartenleser/dp/B00DG70DSI/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1451435535&sr=8-1-spell&keywords=anztennenmessger%C3%A4t

?

Mit den Messgeräten müsste man doch die Stärke und die Qualität des 
TV-Antennensignals messen können, oder?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Stefan schrieb:
> Mit den Messgeräten müsste man doch die Stärke und die Qualität des
> TV-Antennensignals messen können, oder?

Ja, zumindest vom DVB-Part. Die analog-TV Signale im Kabel koennen die 
nicht messen. Das sind eigentlich "nur" ein bisschen auffrisierte 
SetTopBoxen, die die Infos aus dem DVB-Demodulator (BitErrorRate,AGC, 
etc.) gruendlicher und schoener darstellen als normale SetTopBoxen.

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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von Karkarov (Gast)


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Diese Mesgeräte sind wie bereits erwähnt nur normale Receiver die mit 
Akku als tragbares Gerät aufgebaut sind. Die sind für den Monteur 
gedacht damit er z.B. auf dem dach dach die Antenne Ausrichte kann. Für 
ein gutes Gerät das dir deine Kabel installation mist musst wesentlich 
mehr ausgeben.
Am Besten den eigenen Receiver anschließen und alles auf Signalqualität 
optimieren nicht Signalpegel!! Der Pegel sagt beim Digitalen empfang 
leider nicht mehr viel aus.
Ich habe schon öfters gesehen das durch zu viel Pegel als mehrere 
Verstärker Probleme entstehen z.B. wenn schräglagen die nicht korrigiert 
wurden.
Wenn man keine Ahnung hat kann auch ein qualifizierter Dienstleister mit 
entsprechender Technik helfen. Er sollte in der lage sein die 
Installation bezüglich des Spektrums zu bewerten.
Im allgemeinen ist die Sat/Kabel technik sehr tolerant. Aus meiner HF 
technischen sicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Sven B
>>HabNix schrieb:
>> Ein Weissblechgehäuse eignet sich sicher auch für den HF-dichten Einbau.
>Nein. :)
>Oft genug versucht, Weißblechgehäuse eignen sich m.E. für gar
> nichts zum Thema HF, viel zu viele Schlitze überall ... die
> bewirken im besten Fall überhaupt nichts.

Die Eisenblechgehause sind das Beste ueberhaupt. Denn im verglichen mit 
Kupfer schirmen sie magnetische Felder niederer Frequenz wesentlich 
besser.

von Sven B. (scummos)


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Oder D. schrieb:
> Sven B
>>>HabNix schrieb:
>>> Ein Weissblechgehäuse eignet sich sicher auch für den HF-dichten Einbau.
>>Nein. :)
>>Oft genug versucht, Weißblechgehäuse eignen sich m.E. für gar
>> nichts zum Thema HF, viel zu viele Schlitze überall ... die
>> bewirken im besten Fall überhaupt nichts.
>
> Die Eisenblechgehause sind das Beste ueberhaupt. Denn im verglichen mit
> Kupfer schirmen sie magnetische Felder niederer Frequenz wesentlich
> besser.

Das Problem ist ja auch nicht das Material, sondern dass die halt 
überhaupt nicht dicht sind.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Vielleicht reden wir nicht vom Gleichen. Meine Weissblechgehaeuse federn 
ein wenig bei jedem Abschnittchen. Allenfalls tun sie das nur beim 
ersten Mal schliessen, und nicht mehr wenn sie von einem Grobmotoriker 
geoeffnet wurden.

von Stefan (Gast)


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Bei Analog-Kabel müssten die aber doch zumindest die Signalstärke 
messen, oder?
Wieso ist das so eine Geheimwissenschaft? Ist es nicht so, dass man zum 
Messen im Prinzip aus den vielen Frequenzen im Kabel jeweils eine 
Frequenz filtern muss und wenn man für diese Frequenz dann die Spannung 
hat, dann ist das die Signalstärke?
Wobei ich noch eine Grundsatzfrage habe: Auf dem Coax-Kabel sind ja die 
vielen Signale auf den unterschiedlichen Frequenzen als niedrige 
Wechselspannungen. Soweit o.k. Aber wieso addieren sich die 
Wechselspannungen nicht in dem Kabel zu EINEM Wechselspannungsverlauf?
Wenn jemand mit einem der oben verlinkten Geräte Erfahrungen hat, dann 
wäre ich dankbar für eine Beurteilung.
Es scheint ja so, als ob sich nicht so viele mit dem Thema beschäftigen. 
Ich meine hobbymäßig. Anscheinend gibt es nur die Antennenprofis, dann 
die Amateurfunker und dann ist Schluss. Gibt es Internetseiten/Tutorials 
zu diesem Thema? Komisch: Zu Mikrocontrollern und Elektronik gibt es ja 
jede Menge. Vielleicht könnte sich ein Profi oder Funkexperte dazu 
durchringen, hier für mikrocontroller.net einen Artikel über die 
Thematik zu schreiben. Ist doch spannend und nützlich, zu wissen, was 
sich im TV-Kabel genau tut und wie man das messen und optimieren kann. 
Gibt es ein verständliches Buch dazu? Nicht die ganze Throrie sondern 
für Praktiker. Wie die tausenden Mikrocontroller-Bücher.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Wieso ist das so eine Geheimwissenschaft?

Eine "Geheimwissenschaft" ist das sicherlich nicht, allerdings sind
m.E. die nötigen Vorkenntnisse zum Verständnis von HF-Schaltungen
deutlich grösser als bei Digitalschaltungen, speziell wenn die
Frequenzen über 500MHz hinausgehen.

> Ist es nicht so, dass man zum
> Messen im Prinzip aus den vielen Frequenzen im Kabel jeweils eine
> Frequenz filtern muss und wenn man für diese Frequenz dann die Spannung
> hat, dann ist das die Signalstärke?

Ja.

> Auf dem Coax-Kabel sind ja die
> vielen Signale auf den unterschiedlichen Frequenzen als niedrige
> Wechselspannungen. Soweit o.k. Aber wieso addieren sich die
> Wechselspannungen nicht in dem Kabel zu EINEM Wechselspannungsverlauf?

Natürlich tun sie das. Es handeltsich hier aber um eine geometrische
und nicht eine arithmetische Addition. Auf gut deutsch. Mit einem
Summenmeßweertkann kein Mensch etwas anfangen.

> Es scheint ja so, als ob sich nicht so viele mit dem Thema beschäftigen.

Ja, das hängt vermutlich mit den hohen, theoretischen Anforderungen
zusammen.

> Gibt es Internetseiten/Tutorials zu diesem Thema?

Schon möglich. Du kannstja mal suchen.

> Vielleicht könnte sich ein Profi oder Funkexperte dazu
> durchringen, hier für mikrocontroller.net einen Artikel über die
> Thematik zu schreiben.

Und wieviel theoretische Grundkenntnisse soll der dann voraussetzen?

> Nicht die ganze Throrie sondern für Praktiker.

"Praktiker" verwenden käufliche Antennenmeßgeräte. :-)

> Gibt es ein verständliches Buch dazu?

Du kannstja mal den "Rothammel" durchlesen. :-)

von Sven B. (scummos)


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Oder D. schrieb:
> Vielleicht reden wir nicht vom Gleichen. Meine Weissblechgehaeuse federn
> ein wenig bei jedem Abschnittchen. Allenfalls tun sie das nur beim
> ersten Mal schliessen, und nicht mehr wenn sie von einem Grobmotoriker
> geoeffnet wurden.

Ja, ist schon so. Aber hast du mal eine HF-Schaltung in so einem Gehäuse 
verbaut und dann vorher und nacher die Einstreuung von Störsignalen 
(Handy, Radio, ...) vermessen? Ich schon, und es hat sich einfach kaum 
was geändert. Wie gesagt, vielleicht bin ich auch nur zu blöd um die 
Gehäuse richtig zu verwenden, aber typische professionelle HF-dichte 
Gehäuse haben eine ganz andere Bauart (zum Beispiel die von 
MiniCircuits), und das denke ich nicht ohne Grund. Das deckt sich auch 
mit meinem sonstigen Wissen zur Abschirmung von Strahlung: Es muss alles 
ziemlich perfekt sein, sonst bringt es einfach gar nichts oder der 
Effekt ist zumindest unkalkulierbar.

von Stefan (Gast)


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Was quatscht Ihr eigentlich immer von Abschirmung und Gehäusen?
Darum geht es mir (!) hier gar nicht. Das könnt Ihr gerne in einem 
anderen Thread diskutieren. Ich möchte hier gerne - auch im Interesse 
von Leuten, die das hier später mal lesen - diskutieren, wie man 
Antennensignale messen kann.

von HabNix (Gast)


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Weissblechabschirmungen sind auch in vielen Antennenmessgeräten üblich. 
Ich habe noch kein Weissblechgehäuse kleiner Größe gehabt, was ich nicht 
HF-dicht bekommen hätte. Gefräste Gehäuse werden nur bei Geräten der 
oberen Preisklasse verwendet und im GHz-Bereich. Bei älteren 
Antennenmessgeräten war der Tuner verschraubt, da 
Abstimmdrehkondensatoren zum Einsatz kamen und man noch keine PLL hatte. 
Ich habe diverse Schaltungen bis in den UHF-Bereich in Messing- und 
Weissblechgehäuse gebaut, bei denen es keine Probleme mit der 
HF-Dichtigkeit gegeben hat. Wenn es um Temperatureinfluss geht, sind 
dickwandige Gehäuse deutlich besser geeignet.
Es macht keinen Sinn eine kleine Schaltung für 14,-€ wegen angeblicher 
HF-Einstrahlungen in ein gefrästes Gehäuse von über 100,-€ zu bauen. Das 
Blechgehäuse ist in kürzester Zeit HF-dicht verlötet und geeignete 
Durchführungen brauchen beide Gehäusearten. Ob eine Gehäuseöffnung 
bestimmter Abmessung HF-Aus- oder Eintritt ermöglicht, hängt von der 
Wellenlänge ab.

MfG

von Stefan (Gast)


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Toll

von Moderator (Gast)


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HabNix bekommt den Preis für die unnützesten Beiträge zum Thread. 
Gratulation!
Damit ist es wohl auch wieder geschafft, den Thread zu zerstören.
Danke an diejenigen, die sachlich zum Thread beigetragen haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Was quatscht Ihr eigentlich immer von Abschirmung und Gehäusen?
> Darum geht es mir (!) hier gar nicht. Das könnt Ihr gerne in einem
> anderen Thread diskutieren. Ich möchte hier gerne - auch im Interesse
> von Leuten, die das hier später mal lesen - diskutieren, wie man
> Antennensignale messen kann.

Genau, und die Filter dafür sollten in ein abgeschirmtes Gehäuse
eingebaut werden. Das gehört zu den Grundkenntnissen, die man als
HF-Elektroniker haben  sollte. :-)

von HabNix (Gast)


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Dein Beitrag lässt jedenfalls nicht auf hinreichendes Fachwissen zum 
Thema schließen. Wenn du wirklich was beitragen willst, erkläre doch 
mal, wie so ein Antennenmessgerät für analoge TV-Signale funktioniert. 
Ich habe schon mit Antennenmesstechnik seit Ende der 60iger Jahre zu 
tun. Das Thema HF- Abschirmung ist bei einem solchen Gerät ein wichtiger 
Punkt und wurde schon beim DVB-T-Stick thematisiert.
Ich wiederhole noch eimmal, ein Messempfänger in SDR-Technik ist heute 
der einfachste Weg zum Ziel. Alles andere erfordert erheblich mehr 
Fachwissen. Was auch alles hier schon geschrieben wurde.

MfG

von HabNix (Gast)


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@ Harald Wilhelms: Vielen Dank für deine Unterstützung.

Und hier ein Vorschlag zum Nachbau eines Antenennenmessgerätes von KWS 
wurde auch von Grundig unter ME6 angeboten. Dürfte ja kein Problem sein, 
da euch die Sache mit dem Stick zu einfach ist:
http://www.rainers-elektronikpage.de/Sonstige-SM-und-SM---Infos/AME158_GR_ME6.pdf
Der Bildschirm ist für Messungen nicht unbedingt erforderlich wird in 
erster Linie zur Begutachtung der Bildqualität benötigt. "Geisterbilder" 
und andere Störungen lassen sich aus einem Messwert nicht erkennen.
Link zu Schaltunterlagen eines einfachen Spektrumanalysators spare ich 
mir hier.

Guten Rutsch ins Neue Jahr

von Stefan (Gast)


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Ah, vielen Dank. Das sieht sehr gut aus. Die meisten Teile müsste ich da 
haben und morgen ist ja auch frei. Damit müsste es gut gehen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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moin,

ich habe hier ein Haus mit 135 Wohneinheiten und nun wollen wir den 
Kabel-TV Anbieter wechseln (FTTB und dann hauseigene Unterverteilung).
Das Problem des bisherigen sind sowohl Preis als auch "erlebte" 
Signalqualität.

"erlebte" Signalqualität - ist etwas, was ich nicht in das Service Level 
Agreement reinschreiben kann.

und sind es vielleicht sogar unsere eigene koax Kabel die die "erlebte" 
Signalqualität so herunterziehen?

Karkarov schrieb:

> Diese Mesgeräte sind wie bereits erwähnt nur normale Receiver die mit
> Akku als tragbares Gerät aufgebaut sind. Die sind für den Monteur
> gedacht damit er z.B. auf dem dach dach die Antenne Ausrichte kann. Für
> ein gutes Gerät das dir deine Kabel installation mist musst wesentlich
> mehr ausgeben.
Dann halt Dienstleister.

> Am Besten den eigenen Receiver anschließen und alles auf Signalqualität
> optimieren nicht Signalpegel!! Der Pegel sagt beim Digitalen empfang
> leider nicht mehr viel aus.
danke für den Tipp

> Ich habe schon öfters gesehen das durch zu viel Pegel als mehrere
> Verstärker Probleme entstehen z.B. wenn schräglagen die nicht korrigiert
> wurden.
danke für den Tipp


> Wenn man keine Ahnung hat
ich bekenne. HF ist auch nicht meine Stärke. Fernsehen hat mich nie 
richtig interessiert.

> kann auch ein qualifizierter Dienstleister
Wie beurteile ich "qualifiziert"?

> mit
> entsprechender Technik helfen.
Was ist "entsprechende Technik"?

> Er sollte in der lage sein die
> Installation bezüglich des Spektrums zu bewerten.
> Im allgemeinen ist die Sat/Kabel technik sehr tolerant. Aus meiner HF
> technischen sicht.
Auch bei 50-70 m Kabellängen in Bündeln a 30-40 stk. und ebensodicken 
CAT5e Bündeln nebenher.

Es geht nur ums Digitalsignal. Analogsignal ist kein Tema mehr.

von HabNix (Gast)


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Die Antennenanlage sollte vom Profi mit den erforderlichen Messmitteln 
untersucht werden. Bei digitalen Signalen kommt es auch auf Fehlerraten 
an. Außerdem muss die HF-Dichtigkeit gewährleistet werden. Aus der Ferne 
ist da keine Diagnose möglich. Auch wäre es gut, wenn ein Plan der 
Anlage noch vorhanden wäre, in dem alle verbauten Komponenten 
eingezeichnet sind.

MfG

von Joachim B. (jar)


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Also am einfachsten fand ich bei ebay ein Antennenmessgerät zu erwerben.

Der aufs letzte % genaue Pegel wird ja selten gebraucht, eher snr und so 
übliche Kontrollen um Schieflage und Übersteuerung zu finden.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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HabNix schrieb:
> Die Antennenanlage sollte vom Profi mit den erforderlichen
> Messmitteln
> untersucht werden. Bei digitalen Signalen kommt es auch auf Fehlerraten
> an.


ja Profi verdient damit Geld, bedeutet aber nicht Fachwissen!
Hier waren 90% der Antennenbauer Elektriker, die schlimmsten Hammerlänge 
Schelle um so Kanal 33 totzuprügeln.

aber egal.

von HabNix (Gast)


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Zum Thema Messen und die Probleme bei digitalen Signalen siehe:

http://www.agsat.de/srv/dr/_ts_1392731675882_a22b9ae/rn_1497/args.link01/de/de_KWSAG-SAT2013.pdf

Wenn die verbauten Antennenanlagenteile von nur einem einzigen großen 
Hersteller sind, z.B. Wisi oder Kathrein, was ich stark vermute, kann 
man sich mit deren Fachleuten in Verbindung setzen und dort anfragen, ob 
es einen vertrauenswürdigen Messservice in erreichbarer Nähe gibt. Ich 
glaube nicht, dass eine so große Anlagen von einem Elektromeister 
berechnet und nachgemessen wurden. Heute gibt es für solche Berechnung 
Computer-Software. Eine so große Antennenanlage muss auch auf Grund des 
Störpotenzials genehmigt worden sein und dafür mussten Pläne eingereicht 
werden.

MfG

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