Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Erkennung einer schwarzen Oberfläche


von Erhard S. (Gast)


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Hallo,

ich möchte (muß) eine schwarze Oberfläche erkennen (Unterseite eines 
Waggons der Modelleisenbahn).
Die Oberfläche ist uneben und matt oder glänzend.
Abstand max. 5cm.

Reflexkoppler funktionieren schon ganz gut, allerdings nur bei helleren 
Flächen oder Reflektoren (Alufolie).
Die schwarze Fläche wirft naturgemäß so gut wie kein IR-Licht zurück zum 
Fototransistor.

Meine Idee wäre nun gewesen, die Fläche mit einer roten LED 
anzustrahlen.
Das Problem ist der fehlende Empfänger.

Gibt es einen Empfänger für rotes Licht?
Gibt es eventuell eine andere Methode der Erkennung (außer diversen 
Optiken)?

Danke im Voraus für Eure Antworten!!!!!

von Julian B. (julinho)


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Eine rote LED wäre als Empfänger gut geeignet.

von Erhard S. (Gast)


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Wie meinst du das? Eine rote LED als Sender und eine als Empfänger?

von leuchte (Gast)


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Erhard S. schrieb:
> Wie meinst du das? Eine rote LED als Sender und eine als Empfänger?

Kann beides, suche mal nach LED als Sensor.
Beim Resteverwerter gibt's auch für <1€ eine komplette VGA Kamera mit 
LED.
Damit kannst Du dann mehr als hell/dunkel erkennen.
Wenn Du noch schreiben würdest welche LED und Transe Du nimmst könnte 
man ja z.B. im Datenblatt nachlesen ob da auch rotes Licht erkannt wird 
...

von Oldie (Gast)


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Sichtbares rot wird von schwarzem Kunststoff, oder Metall auch nicht 
besser reflektiert, als sichtbares Licht im Allgemeinen.

Infrarot? Vielleicht ja, vielleicht (wahrscheinlicher) nein, oder eben 
MANCHMAL - das hilft auch nicht.

Und wo ist das Problem, etwas Reflektorfolie drunterzukleben?

von Sebastian S. (amateur)


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Hast Du mal über einen Näherungsschalter nachgedacht oder, falls die 
Teile metallisch sind, über eine induktive Lösung? Die sind praktisch 
"Farbenblind".
Eine weitere Lösung wäre ein reflektierender Aufkleber, der Dir den 
nötigen Durchblick verschafft.

von Jojo S. (Gast)


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(N)IR passt schon, der Empfänger sollte einen Filter haben damit man ihn 
empfindlich machen kann ohne das er bei sichtbarem Licht übersteuert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ultraschall ist farbunabhängig...

von Sebastian S. (amateur)


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Eine weitere Alternative - aber teuer - ist probieren geht über...

Wir haben, beim Erkennen von Teilen, im Bereich von transparent. über 
die verschiedensten Farben, bis zu metallisiert, die Erfahrung gemacht, 
das man dem Auge nicht trauen kann.

Je nach Farbe des Senders (Licht) und der Farbe des Reflektors, waren 
die Erkennungswerte nicht vorhersagbar. Wird also für die schwarze 
Oberfläche immer das gleiche Verfahren (Farbe, Eloxat) verwendet, kann 
man manchmal recht interessante Ergebnisse, mit verschiedenen 
Lichtfarben, erzielen. Diese haben aber die Wenigsten in der Schublade 
(sprich teuer).

von Sebastian S. (amateur)


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>Ultraschall ist farbunabhängig...
... und garantiert Farbenblind.

von Thomas S. (thommi)


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Evtl ein Minimagnet an dem Waggon und ein kleiner Reedschalter im 
Gleisbett. Der sollte dann sehr zuverlässig  den Waggon erkennen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Noch was:

Es gibt metallisierte Etiketten fertig zu kaufen. Wenn sonst niemand 
reflektiert...

von Erhard S. (Gast)


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Hallo und danke für die vielen Antworten.

Einen oder mehrere Waggons zu markieren scheidet leider aus, da auf 
dieser Anlage auch viele "fremde" bzw. Leihfahrzeuge unterwegs sind.

Die Lichtschrankenlösung mit Reflexkoppler habe ich schon bei 
Bahnübergängen eingesetzt, da die Achsen immer reflektiert haben.
Doch nun sollen auch sehende Wägen erkannt werden. Das "Bearbeiten" der 
Achsen mit Widerstandslack fällt somit ebenso flach.

Es wird wohl dann doch Ultraschall werden. Mal sehen, woher ich kleine 
Sender/Empfänger her bekomme.

von Rolf M. (rmagnus)


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Erhard S. schrieb:
> Reflexkoppler funktionieren schon ganz gut, allerdings nur bei helleren
> Flächen oder Reflektoren (Alufolie).
> Die schwarze Fläche wirft naturgemäß so gut wie kein IR-Licht zurück zum
> Fototransistor.

Kannst du's nicht umgekehrt machen, also erkennen, wenn das 
Umgebungslicht durch den Waggon verdeckt wird?

von Karl H. (kbuchegg)


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Rolf M. schrieb:
> Erhard S. schrieb:
>> Reflexkoppler funktionieren schon ganz gut, allerdings nur bei helleren
>> Flächen oder Reflektoren (Alufolie).
>> Die schwarze Fläche wirft naturgemäß so gut wie kein IR-Licht zurück zum
>> Fototransistor.
>
> Kannst du's nicht umgekehrt machen, also erkennen, wenn das
> Umgebungslicht durch den Waggon verdeckt wird?

Das sollte eigentlich möglich sein.
Eine meiner ersten Basteleien war eine passive Lichtschranke, aufgebaut 
mit einem LDR und einer 3 stufigen Transistorverstärkung. Die konnte an 
einem sonnigen Tag im Zimmer detektieren, wenn ich die gespreizten 
Finger in 5 Zentimeter Abstand daran vorbeigeführt habe.
Blöd ist natürlich, wenn deine Modellbahn einen Nachtmodus hat.
Auf einen Versuch würde ich das ankommen lassen.

: Bearbeitet durch User
von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Man könnte von einem erhöhten Punkt (Gebäude, Berg, Laterne) mit 
gepulstem IR in Richtung Gleis feuern, in dem der Detektor sitzt. Dann 
ist es egal, ob Tag oder Nacht ist.

: Bearbeitet durch User
von Hine (Gast)


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Die Ultraschallsensoren mit Elektronik liegen unter einem Euro direkt 
aus China

von Martin S. (led_martin)


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Die Idee von Knut Ballhause hört sich gut an.

Da 'Schwarz' normalerweise nicht 0% zurückgeworfenes Licht ist, sondern 
irgendwas im unteren einstelligen Prozentbereich, sollte es aber auch 
mit einem Reflex-Lichttaster funktionieren. Am Sender kräftige Pulse, 
wenn die recht kurz sind, kann man da mit dem Strom hoch, und am 
Empfänger passend auswerten, so daß nur das eigene Signal erkannt wird 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Synchrondemodulation). Dabei ist darauf 
zu achten, daß das Sendesignal nicht elektrisch in den Empfangsteil 
koppelt, da das eventuell den Dunkel-Pegel anhebt.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar M. schrieb:

> Ultraschall ist farbunabhängig...

Naja, es gibt ja Ultraschall mit unterschiedlichen Frequenzen.
Diese Frequenzen könnte man durchaus als Farben bezeichnen.

von MarkusW (Gast)


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Hi,

was wäre mi einen Minischalter mit Draht im Gleisbett?

Grüße
Markus

von Der Andere (Gast)


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Du solltest vieleicht mal GENAU sagen was erkannt werden soll.
Die einen spekulieren dass erkannt werden soll ob irgendein Waggon oder 
Lok über dem Punkt steht oder fährt
Die anderen meinen du willst erkennen ob der Waggonboden schwarz ist 
oder eine andere Farbe hat.

von Erhard S. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Du solltest vieleicht mal GENAU sagen was erkannt werden soll.

Also:

Es geht um eine Absicherung von Bahnübergängen, die vom Car-System 
benutzt werden. Wir hatten schon öfter das Problem, daß abgehängte 
Waggons auf dem Übergang liegengeblieben sind. Da diese keine eigene 
Stromaufnahme haben, erkennt die Gleisbesetztmeldung diese nicht und 
gibt den Bahnübergang frei.

Meine bisherige Lösung basiert wie gesagt auf Reflexkoppler im 
Gleisbett.
Das IR-Signal ist gepulst um Fremdlicht zu eleminieren.
Das IR-Signal hat sich an helleren Wagenböden und den Achsen gespiegelt 
und somit zuverlässig gemeldet.

Leider gibt es auch einige Wagen, die nicht erkannt werden, weil sie 
eben einen schwarzen Unterboden und/oder schwarze Achsen haben.

Das mit der IR-Diode auf dem Berg hatte ich schon früher versucht, aber 
man soll es nicht glauben: Durch Reflexionen hat auch der Fototransistor 
unter dem Wagen "was abbekommen".

Ich werde mal Versuche mit den roten LEDs bzw. mit Ultraschall machen, 
wobei bei Ultraschall die Baugröße etwas "groß" ist. Mal sehen, was der 
E**y-Chinese so hergibt.

von Jojo S. (Gast)


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von JJ (Gast)


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Was spricht denn gegen eine klassiche horizontale Lichtschranke? An 
Übergängen gibt es doch sicher eine Gelegenheit sowas zu verstecken.

von Sebastian S. (amateur)


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Rings und Lechts eine Installation (Gerät, Holzstapel, Misthaufen, 
Häuschen usw.). Die gute, alte Lichtschranke, mit Sender auf der einen 
Seite und Empfänger auf der anderen. Fällt, vor allem wenn Du UV oder IR 
verwendest nicht auf.

Mit Ausnahme von Personenwagen mit Fenstern auf beiden Seiten (bei denen 
die Sonne durchscheinen kann) und Zwischenräumen (zwischen den einzelnen 
Wagen) oder sehr flachen Wagen solltest Du so den Durchblick behalten.

Vielleich kann man auch etwas Tricksen, indem man die Lichtschranke nur 
wenig höher als die Räder montiert oder man stellt sie so schräg, das 
das Ende des vorherigen Wagens (linke Ecke) und der Anfang des 
Nachfolgers (rechte Ecke) eine undurchdringliche Barriere bilden.

: Bearbeitet durch User
von leuchte (Gast)


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Aha,
also die Lichtschranken in der Deko/Signalanlage wurden ja schon 
erwähnt, dann könntest Du noch einfach Mikroschalter nehmen oder eine 
Piezofolie bzw. DMS Streifen unter der Schiene verbauen.
Kamera ist aber immer noch die sinnvollere Wahl.
Damit kann man das ganze global überwachen, PC/Laptop ist doch sicher 
ein Teil der Steuerung ?

von michael_ (Gast)


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Knut B. schrieb:
> Man könnte von einem erhöhten Punkt (Gebäude, Berg, Laterne) mit
> gepulstem IR in Richtung Gleis feuern, in dem der Detektor sitzt. Dann
> ist es egal, ob Tag oder Nacht ist.

Das ist doch eine feine Idee. Das Licht braucht nicht mal gepulst zu 
sein, nicht mal UV.
In der Lichttechnik bedeutet Schwarz, das alles Licht absorbiert wird.
Ein Reflexkoppler ist da ungeeignet.
Ist kein Wagen da, leuchtet er in den Himmel und es kommt nichts zurück.
Ist einer da, absorbiert er die Strahlung und es kommt nichts zurück.
Besser ist da, die Raumhelligkeit zu nutzen.
Steht ein Wagen darüber wird es finster und das Signal kommt.
Bei Nachtbetrieb kann man da eine Laterne nehmen. Bahnübergänge sind ja 
meist beleuchtet.
Einfach einen Fotowiderstand plus Schwellwertschalter nehmen.
Da kann man schön die Schwelle einstellen.

von Didi S. (kokisan2000)


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Hallo Erhard,

Dein Ansatz mit dem Reflexkoppler ist der einfachste und auch 
naheliegenste. Er ist günstig zu realisieren und zudem sehr robust. Das 
Du jetzt keine schwarzen Unterböden erkennen kannst, ist ein Problem der 
Empfindlichkeit, wie Du schon selber schreibst. Aber wenn Du hier einen 
Trick anwendest und Deine Empfindlichkeit um den Faktor 10, 50 oder 100 
steigern könntest, würdest Du garantiert jeden Unterboden erkennen.

Noch eins: Schwarz ist eine Wahrnehmung des menschlichen Auges und 
physikalisch durch Absorption erklärbar, ABER es ist ein Begriff der 
visuellen Welt, der im Bereich Infrarot keine Bedeutung hat. Soll 
heissen dass schwarze Farbe für infrarote Wellenlängen um 850nm oder 
950nm sehr wohl reflektieren kann. 100% Absorption ist mir als Optiker 
bei schwarzen Farben noch nie vorgekommen. 100% Absorption erreicht man 
nur mit einem Material, dass als "optischer Sumpf" gilt, aber das ist 
ein anderes Thema. Also gehe davon aus, das Du genügend auswertbare 
Reflexe hast.

Hier meine Lösung:

Lade Dir auf dieser Seite
http://www.vishay.com/ir-receiver-modules/presence-sensor/
oben einmal die Application Note runter oder schaue Dir weiter unten die 
Videos an.

Alles was Du brauchst ist ein TSSP mit fester Verstärkung AGC0 (Bauform 
egal) und eine kleine Infrarot Sendediode. Weiterhin brauchst Du noch 
einen kleinen Mikrocontroller, der zum einen die Sendediode pulsen kann 
(typisch 38KHz) und am Ausgang des TSSP die Zeit zwischen zwei Flanken 
vermessen kann. Der Abstand zwischen den Flanken verändert sich, wenn 
ein Objekt in den Strahlengang kommt und Infrarotlicht reflektiert. Das 
ist schon alles.

Der TSSP ist aufgrund seiner komplexen Filter hochsensibel - viel 
sensibler als einfache Reflexkoppler. Er filtert Umbebungslicht mit 
Hilfe des 38KHz Burst heraus. Die Reichweite ist über den Vorwiderstand 
der Sendediode einstellbar. Ich habe Abstände zwischen 5cm und 7m mit 
Erfolg für andere Aufgaben realisiert. Nur eines ist zu beachten. Sender 
und Empfänger dürfen sich niemals direkt sehen. Selbst kleinste Licht 
Anteile lassen den TSSP reagieren, darum gibt es auf der Internet Seite 
auch einen speziellen Halter, der für Deine Anwendung aber viel zu groß 
ist. Hier musst Du Dir selber was überlegen. Ich habe meine Halter in 
Kunststoff gedruckt ;-)

Mit SMD Bauteilen kannst DU das ganze so klein aufbauen, dass es 
unauffällig und bequem in das Gleisbett gelegt werden kann.

Gruß
Didi

von Displayboy (Gast)


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Also mit einem CNY70 mit geeigneter Auswertung solltest du durchaus 
erkennen was da fährt/steht oder wie auch immer.
Schaffst du es ihn von unten in das Gleisbett einzubringen kannst du ihn 
so abstimmen das du den Zustand "steht was vor dem CNY70" und "Reflexion 
ausserhalb Reichweite (Also keine Reflexion)" hast. Das muss reichen und 
geht eigentlich ganz gut. Teilekosten sind 70Cent für den Sensor und 
Kleinvieh für ein paar Widerstände etc.
Viele realisieren mit diesem Bauteil auch ihre "Line-Follower-Roboter".

Einzig das Problem für den geneigten Modellbauer ist das man das Bauteil 
nicht verstecken kann. Die Idee mit der Lichtschranke Diagonal über den 
Bahnübergang, versteckt in Deko, kommt mir zwar nicht am einfachsten 
aber am profimässigsten vor.

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