Forum: PC Hard- und Software 2.88MB Floppy Spur 0 Einstellen


von Lokus P. (derschatten)


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Ich habe hier eine der sehr seltenen 2.88MB Floppy Laufwerke von TEAC 
bei der leider die Lichtschranke für die Spur 0 Erkennung verstellt ist, 
da sich die Platine gelöst hat auf der diese verlötet wurde.

Gibt es irgendeine Chance das zu justieren?

Messgerät und Oszi hätte ich hier.

Gibt es dafür vielleicht entsprechende Software?

von Georg (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> Gibt es dafür vielleicht entsprechende Software?

Es gab, ist aber längst so ausgestorben wie die Dinosaurier. Ein 
direkter Hardwarezugriff auf die Laufwerksregister, um einzelne Steps 
auszuführen und Tracks zu lesen würde unter einem heutigen 
Betriebssystem auch nicht mehr funktionieren. Genausowenig dürftest du 
heute noch Spezialfloppies zum Abgleich des Laufwerks finden.

Du könntest die Lage des Sensors in kleinen Schritten verstellen und mit 
einer formatierten (!) Floppy testen, ob sie lesbar ist.

Georg

von Sinus T. (micha_micha)


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Ja, wie Georg schrieb.
Die Lage der Spuren selbst wird durch Verdrehen des Schrittmotors 
eingestellt. Wenn da was verstellt wäre, wäre das kritisch, dann 
bräuchtest du eine Alignment-Floppy.
Da bei dir aber nur die Lichtschranke verstellt ist, kann es also nur um 
"ganze" Spuren verstellt sein, da hilft ein bischen Probieren.

von Soul E. (Gast)


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Lokus P. schrieb:

> Gibt es irgendeine Chance das zu justieren?

Genau wie bei 1,44MB. Entweder die Platine verschieben oder den 
Schrittmotor drehen. Wenn Du sicher bist dass nur die Platine bewegt 
wurde, würde ich da anfangen.

Du brauchst einen Rechner mit MS-DOS und ein Programm, was 
kontinuierlich Spur 0 anfährt, raw read macht, die bitfehlerrate 
ausgibt, und wieder zur Mitte der Scheibe fährt. Eventuell finde ich das 
noch irgendwo, --> pn

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit dem HxD kann man Sektoren anfahren, anscheinend auch auf Disketten
www.http://mh-nexus.de/de/hxd/
"Datenträger-Editor (Festplatten, Disketten, Zip-Disks, USB-Sticks, CDs, 
...)
Rohes Lesen und Schreiben von Datenträgern
Auch Disk-Editor genannt
Für Win9x, WinNT und höher"

von Lokus P. (derschatten)


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danke euch. ich befürchte allerdings das sich auch der Kopf selbst 
verstellt hat, denn dieser lässt sich leicht bewegen. Also zumindest der 
obere. Der untere ist mit dem Schlitten fix verbunden.

von oszi40 (Gast)


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Wahrscheinlich ist es einfacher, jetzt ein Ersatz-FD im Netz zu suchen. 
Kopfjustage ohen Erfahrung und ohne spezielle Justierdiskette ist wie 
Feinmechanik verbunden mit Lottospiel.

Wenn es nur die Lichtscharnke sein sollte, kannst Du abschließend mit 
DOS+VGACOPY die Qualitätsprüfung machen indem Du erst mal einige 
Disketten LIEST.

von Lokus P. (derschatten)


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Ich hab mir jetzt mal ein Ersatzlaufwerk bestellt.

Falls irgendjemand hier in der Lage sein sollte so ein Laufwerk zu 
justieren, wäre ich sehr verbunden wenn ich ihm das zuschicken könnte.

Natürlich soll das ganze nicht gratis sein.

von Georg (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> Natürlich soll das ganze nicht gratis sein.

Ein komplettes Laufwerk kostet 6 Euro. Du suchst also jemand, der dir 
für 2 oder 3 Euro mit einer Alignment-Floppy Kopf und Sensor ausrichtet? 
Oder ist dir das schon zuviel?

Georg

von Georg (Gast)


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von Hp M. (nachtmix)


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Georg schrieb:
> Ein komplettes Laufwerk kostet 6 Euro.

Ich bin nicht sicher, ob diese billigen Laufwerke, wie auch das 
verlinkte, das 2,88MB-Format beherrschen.

von Christian B. (casandro)


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Also ein PC sollte für ein "Raw"-Auslesen nicht notwendig sein.
Abgesehen von extrem seltenen SCSI-Diskettenlaufwerken (und 
USB-Diskettenlaufwerken) ist in einem Diskettenlaufwerk keinerlei Logik 
drin.

Sprich Du hast das ganz simple Logikeingänge mit denen Du die 
Kopfposition verstellen kannst. Die gehen auf einen Schrittmotor, somit 
reicht es auch die Position der Lichtschranke auf eine Spur genau zu 
haben, die genaue Position wird vom Schrittmotor vorgegeben. Spur 0 
sollte man relativ einfach finden können, Du hängst ein Oszilloskop an 
den Datenausgang dran (ist meines Wissens nach Open Collector) und 
fährst den Kopf so lange Richtung Spur 0, bis kein Signal mehr kommt. 
Dann gehst Du einen Schritt zurück und bist bei Spur 0. Die 
Lichtschranke stellst Du dann so ein, dass sie bei Spur 0 noch 
ausschlägt, bei Spur 1 aber nicht mehr. Ihr Signal ist übrigens auch auf 
einem Pin am Diskettenanschluss verfügbar.

So lange der Schrittmotor nicht dejustiert ist, sollte das so 
funktionieren.

Da zu probieren irgendwie über das Betriebssystem zu gehen ist relativ 
unsinnig. Einfach immer nur die Spur 0 auszulesen ist natürlich aber 
trivial. Unter unixoiden Betriebssystemen kann das zum Beispiel dd 
machen. Da siehst Du aber auch nur was aus dem Controllerchip raus 
kommt.

von Alex W. (Gast)


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Georg schrieb:
> Hallo
>
> Ebay-Artikel Nr. 281425409248
>
> Georg

Weis jemand ob man diese Art von Diskettenlaufwerk auch bei den alten 
HP-UX Rechnern einsetzen kann? Die Disketten werden zwar im LIF-Format 
betrieben, aber da die Laufwerke keine Logik enthalten sollten die doch 
als Ersatz gehen?

von Georg (Gast)


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Alex W. schrieb:
> aber da die Laufwerke keine Logik enthalten sollten die doch
> als Ersatz gehen?

Ich habe keine Unterlagen über HP LIF, nie gehabt, aber der logische 
Schluss ist so nicht richtig: die Laufwerke haben eine bestimmte 
Drehzahl (manche sogar umschaltbar), eine bestimmte 
Aufzeichnungsfrequenz und eine bestimmte Kodierung der Aufzeichnung. Es 
ist auch nicht so, dass keine Logik enthalten ist, das gilt allenfalls 
für das Step-Interface, obwohl das auch natürlich Step und Direction 
umsetzt in die Schrittmotorsteuerung. Das Lesesignal wird aber intern 
aufbereitet, was bei einer anderen Kodierung (MFM usw.) eben nicht 
funktioniert. Dazu gibt es noch 40 Spuren, 77 Spuren, 80 Spuren...

Ich habe in den letzten Jahren einige Laufwerke entsorgt, die nicht dem 
PC-Standard entsprachen, die konnte man auch nicht an einem PC 
betreiben.

Falls du eine genaue Beschreibung von LIF hast, könnte man das ja mit 
den technischen Daten eines Laufwerks nach IBM-PC-Standard vergleichen.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Alex W. schrieb:
> ob man diese Art von Diskettenlaufwerk auch bei den alten HP-UX Rechnern
> einsetzen kann?

Kommt drauf an, wie die Kisten die Diskettenlaufwerke ansteuern. 
HD/DD/SD? Korrekte Drehzahl? Und verwenden sie ein separates "Motor-on"- 
und "Head-Load"-Signal?

Ältere Laufwerke enthielten Mechanik, um die Köpfe bei Nichtgebrauch 
trotz eingelegter Diskette abheben zu können, das gab es sogar bei 
3.5"-Laufwerken.

Der "Standard", den IBM entwickelte, um mehrere identisch konfigurierte 
Laufwerke an einem präparierten Kabel verwenden zu können, widerspricht 
der ursprünglichen Variante, die vier separate "drive select"-Leitungen 
verwendet - und Laufwerke, die diese entsprechend auswerten (die mussten 
dann entsprechend gejumpert werden).

Was die Drehzahl angeht, gibt es zwei Varianten - 300 und 360 
Umdrehungen/min. 5.25"-"HD"-Laufwerke drehen mit 360 Umdrehungen und 
verwenden im HD-Betrieb die gleiche Datenrate wie 3.5"-HD-Laufwerke. Die 
aber drehen mit 300 Umdrehungen, und so resultiert die höhere Kapazität 
(1.44 statt 1.2 MB bzw. 2 MB statt 1.6 MB netto).

von Alex W. (Gast)


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Hi,

was mir gerade noch eingefallen ist, der Hauptrechner mit HP-Basic als 
OS kann auch DOS 1,44MB lesen. Nach Georgs Info muss also die Spuren 
DOS-Kompatibel sein!

Ich suche mal die Infos raus!

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> widerspricht
> der ursprünglichen Variante, die vier separate "drive select"-Leitungen
> verwendet - und Laufwerke, die diese entsprechend auswerten (die mussten
> dann entsprechend gejumpert werden).

Widerspricht kann man nicht sagen, die verdrehten Leitungen sind so 
(genial) gewählt, dass Laufwerke mit Standard-Interface korrekt 
angesprochen werden, sie müssen bloss beide als A gejumpert sein, nicht 
als A und B wie bei sonstigen Computern. Ein Standard-LW passt also an 
einen PC, allerdings sind viele heutige LW nicht mehr als Drive0, Drive1 
usw. jumperbar und sind so nur noch für IBM-PC geeignet, bzw. an einem 
anderen Computer kann man sie nur als Drive0/LW A verwenden, aber wer 
braucht schon noch 2 Floppy-LW (ich z.B. bei meinen alten 
CNC-Steuerungen, aber das war vor 25 Jahren).

Oft ist die Auswertung von Drive0...Drive3 auf der Platine noch 
vorgesehen, aber nicht bestückt.

Georg

von Georg (Gast)


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Alex W. schrieb:
> der Hauptrechner mit HP-Basic als
> OS kann auch DOS 1,44MB lesen. Nach Georgs Info muss also die Spuren
> DOS-Kompatibel sein!

Kann sein, aber zwingend ist das nicht: dass ein HP-Laufwerk DOS lesen 
kann, beweist nicht, dass man ein DOS-kompatibles LW statt dessen 
anschliessen kann. Und es könnte auch sein, dass man so DOS-Disketten 
lesen kann, aber keine HP-Disketten mehr, was sicher nicht der Zweck der 
Übung ist. Auch muss man bei Firmen wie HP die Frage stellen, ob es sich 
beim Anschluss um ein echtes Shugart-Interface handelt, die denken sich 
auch gern was ganz individuelles aus.

Die Vernunft würde ja schon für deine Überlegung sprechen...

Georg

von Lurchi (Gast)


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Die Auswertung der Codierung (meist MFM) wird soweit ich weiss nicht im 
Laufwerk gemacht, sondern im Floppy controller. Am Amiga kommte man mit 
etwas Umbau einige PC Laufwerke nutzen - da hat der Computer selber 
(Hardware die sonst für die Graphik genutzt wird) die Codierung / 
decodierung (MFM) gemacht. Der Amiga kommt PC disktten lesen / 
schreiben, aber nicht andersherum, wenn der Amiga sein Format nutzt.

Wofür braucht man heute überhautp noch Disketten ? Bei mir sind zwar 
auch noch 2 Laufwerke (sogar noch ein 5 1/4) drin, aber nur als 
Lückenfüller und abgeklemmt, damit das booten schneller geht.

Wenn es die Laufwerke gebraucht so günstig gibt - lohnt es eher nicht 
sich da groß mit der justierung zu beschäftigen. Solange es bei der 
Justage nur um den einen Freiheitsgrad bei der Lichtschranke geht, 
sollte das noch zu machen sein.

Bei schlechter Justage wird aber ggf. der Austausch mit anderen 
Laufwerken schwer. Man müsste also ggf. alte und neu beschreibene 
Disktten unterscheiden.

von Georg (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Die Auswertung der Codierung (meist MFM) wird soweit ich weiss nicht im
> Laufwerk gemacht, sondern im Floppy controller.

Jein. Ich erinnere mich so dunkel, dass das auf der Read-Leitung 
Clock-Impulse mit Datenimpulsen dazwischen sind, das wird auf der 
Laufwerksplatine aus dem rohen Lesesignal zusammengebastelt. Die weitere 
Dekodierung findet dann im Controller statt.

Daran erinnere ich mich deshalb, weil das bei den ersten 8-Zöllern, die 
ich hatte (BASF) noch nicht der Fall war, da musste man einen "Clock 
Regenerator Circuit" extern anschliessen, der erst das gemischte 
Read/Clock-Signal erzeugt hat. Da war überhaupt alles noch zu Fuss, z.B. 
echte Schieberegister aus Flipflops für die CRC-Berechnung, aber sehr 
lehrreich.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> da musste man einen "Clock Regenerator Circuit" extern anschliessen,

Der "Datenseparator" ist auch bei neueren Diskettenlaufwerken 
erforderlich, aber seit langem integrierter Bestandteil des 
Diskettencontrollers. Nur Urgesteine wie 2793 oder 765 benötigten das 
als separate Beschaltung. Modernere Controller, wie der 1772 (im Atari 
ST verbaut) oder der 37c65 (auf Festplatten/Disketten-Combicontrollern 
wie WD1006 zu finden) brauchten das nicht mehr.

von Soul E. (Gast)


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Georg schrieb:

> Jein. Ich erinnere mich so dunkel, dass das auf der Read-Leitung
> Clock-Impulse mit Datenimpulsen dazwischen sind, das wird auf der
> Laufwerksplatine aus dem rohen Lesesignal zusammengebastelt. Die weitere
> Dekodierung findet dann im Controller statt.

Auf der RD-Data-Leitung kommt ein Impuls konstanter Breite für jeden 
Magnetflußwechsel auf der Diskette. Wenn keine Diskette drinliegt oder 
diese nicht magnetisiert ist, kommen zufällige Pulse (Rauschen).

Ich wüsste nicht, wie man ohne Controllerbaustein und nur mit 
Oszilloskop und Auge das Zufallssignal, welches der Kopf zwischen zwei 
Spuren aufpickt, von einem sauberen MFM-Signal mit geringer 
Bitfehlerrate unterscheiden soll.

Die Testprogramme zum Justieren fahren von Spur Null weg, dann wieder 
auf Spur Null zurück, lesen diese und zeigen die Bitfehlerrate oder die 
Anzahl der CRC-Fehler an. Ein Betriebssystem braucht man dafür 
sicherlich nicht, eine Software, die den FDC-Chip ansteuert, aber schon.

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der "Datenseparator" ist auch bei neueren Diskettenlaufwerken
> erforderlich, aber seit langem integrierter Bestandteil des
> Diskettencontrollers.

Missverständnis. Es ging nicht um den Datenseparator, die alten 
BASF-Laufwerke brauchten einen Clock Regenerator, wie ich ja 
ausdrücklich geschrieben habe. Und der ist seitdem in der 
Laufwerkselektronik enthalten, die liefert ja Clocksignale. Der 
Datenseparator verarbeitet Clock und Data, aber dazu muss eben erst mal 
ein Clock-Signal existieren.

Das ist wie bei der synchronen Übertragung von USARTs. Man kann das 
Clocksignal mitübertragen oder aus dem Bitstrom regenerieren. Und dazu 
kann man die im USART eingebaute Schaltung benutzen, wenn vorhanden, 
oder man schnitzt sich einen externen Clock Regenerator, das gab es in 
synchronen Modems auch. Da gab es Schaltungsempfehlungen dafür, ebenso 
wie bei den Floppylaufwerken, stand glaube ich im Manual von BASF. 
Dürfte aber nicht mehr aufzutreiben sein. Ich habe auch längst kein 
Laufwerk mit 8 Zoll mehr.

Georg

von Teo D. (teoderix)


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von Christian B. (casandro)


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soul e. schrieb:

> Ich wüsste nicht, wie man ohne Controllerbaustein und nur mit
> Oszilloskop und Auge das Zufallssignal, welches der Kopf zwischen zwei
> Spuren aufpickt, von einem sauberen MFM-Signal mit geringer
> Bitfehlerrate unterscheiden soll.

Also erstmal will er ja nur die Lichtschranke justieren. Dafür braucht 
er nicht genau die Spur treffen.
Und zweitens brauchst Du ja nur auf das Indexloch triggern und kriegst 
somit bis auf das Rauschen/Bitfehler jede Umdrehung genau die gleichen 
Signale. Um den Unterschied zwischen keine Spur und Spur zu 
unterscheiden sollte das locker reichen.

von Lokus P. (derschatten)


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Also, das Ersatzlaufwerk ist vor ein paar tagen angekommen.
Habe ich mir extra aus GB schicken lassen. In der Bucht gibt es  grade 
mal zwei Anbieter für die 2.88MB Laufwerke.

Der günstigste war eben mit knapp 200 EUR. Eine Menge Kohle...

Und nun der Mist daran. Es funktioniert nicht. Also entweder mache ich 
etwas falsch oder das Teil lag schon zu lange im Lager. War auch recht 
verstaubt und setzt auch etwas Flugrost an.
Nach dem Einschalten bewegt sich der Kopf einmal ganz nach vor und 
wieder Zurück. Beim Zugriff auf eine Diskette zuckt es nur ganz kurz, 
mehr passiert nicht.

Der Witz der Sache ist nun jedoch, ich habe das ursprüngliche Laufwerk 
durch einfaches herumprobieren tatsächlich soweit hin bekommen das es 
wieder Läuft. Allerdings verhält es sich noch etwas seltsam.
Manche HD-Disketten lassen sich nicht formatieren, die sich in einem 
anderen Laufwerk sehr wohl formatieren lassen. Und zwar läuft die 
Formatierung bis am Ende durch, dann erhalte ich einen Fehler in Spur 0 
Sector 0.

Jetzt habe ich zwei Laufwerke um knapp 400 EUR und keins funktioniert so 
richtig.

von Peter D. (peda)


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Lokus P. schrieb:
> Jetzt habe ich zwei Laufwerke um knapp 400 EUR und keins funktioniert so
> richtig.

Puh, wozu brauchst Du überhaupt sowas exotisches?

Ich kann mich nicht erinnern, daß es jemals PCs damit zu kaufen gab oder 
gar Disketten dafür.
Ich hab noch irgendwo ein USB-Laufwerk am verstauben, aber natürlich nur 
1,44MB.

von Soul E. (Gast)


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Lokus P. schrieb:

> Der Witz der Sache ist nun jedoch, ich habe das ursprüngliche Laufwerk
> durch einfaches herumprobieren tatsächlich soweit hin bekommen das es
> wieder Läuft. Allerdings verhält es sich noch etwas seltsam.
> Manche HD-Disketten lassen sich nicht formatieren, die sich in einem
> anderen Laufwerk sehr wohl formatieren lassen. Und zwar läuft die
> Formatierung bis am Ende durch, dann erhalte ich einen Fehler in Spur 0
> Sector 0.

Egal wie verstellt die Köpfe Deines ersten Laufwerkes auch sein mögen -- 
es muss jede Diskette lesen können, die es selbst formatiert hat. Eine 
richtig eingestellte Spur 0 und einen richtig eingestellten Kopfoffset 
(oben gegen unten) braucht man nur, wenn man Disketten mit anderen 
Laufwerken austauschen will.

Wenn Du keine Disketten formatieren kannst, hast Du neben der Spurlage 
noch ein ganz anderes Problem.

von oszi40 (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wenn Du keine Disketten formatieren kannst, hast Du neben der Spurlage
> noch ein ganz anderes Problem.

Schreibschutz?
Wenn die Spurlage extrem verstellt wurde, fängt die Spur 0 zu weit 
entfernt vom Rand an und die Anzahl der Spuren bis zum Anschlag ist 
evtl. falsch?

von oszi40 (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> zwei Anbieter für die 2.88MB Laufwerke.
> Und nun der Mist daran. Es funktioniert nicht.

Typ genau verglichen? Jumper verglichen? Sonst reklamieren.

Georg schrieb:
> das wird auf der
> Laufwerksplatine aus dem rohen Lesesignal zusammengebastelt. Die weitere
> Dekodierung findet dann im Controller statt.

Das winzige Lesesignal konnte man irgendwo an einem Stift mitten auf der 
Leiterplatte oszillografieren wenn ich mich recht erinnere. Anschließend 
wurde die Spur justiert. Allerdings ging manche Spindel zu schwer. 
Deshalb sollte man einige "Probefahrten machen" bevor man am Motor 
herumfummelt. So gesehen könnten die neuen Laufwerke evtl. nur eine 
"Bewegungstherapie" brauchen, wenn sie lange gelegen haben?

von oszi40 (Gast)


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Notlösung wäre: einen suchen, der noch ein funktionierendes Floppy hat 
und alle Daten dort sichern. 
http://www.ipcas.de/produkte/fotos/floppy-ersatz-usb-stick-front.html

von Georg (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> Also entweder mache ich
> etwas falsch oder das Teil lag schon zu lange im Lager.

Ich hatte mal einige Laufwerke aus der allerersten Generation mit 5,25 
inch, die lagen unbenutzt als Ersatzteile 10 Jahre im (trockenen) Keller 
und als ich sie mal testen wollte, aus der Originalverpackung heraus, 
konnte kein einziges mehr was lesen. Ich habe vermutet, dass mit der 
Kopfmagnetisierung was nicht mehr stimmte, und habe die Dinger entsorgt. 
Floppylaufwerke gehören wohl zu den Bauteilen, die auch unbenutzt defekt 
werden.

Georg

von Lokus P. (derschatten)


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Also im Prinzip funktioniert es genau so wie soul eye schreibt:

Disketten die ich in diesem Laufwerk fomratiere laufen auch in diesem 
Laufwerk, nur in einem anderen nicht, allerdings gibt es nur dann 
Probleme wenn das Laufwerk auf Spur 0 Sector 0 zugreifen möchte.
Umgekehrt verhält es sich genauso. In einem anderen Laufwerk formatierte 
Disketten funktionieren, nur in diesem Laufwerk dann nicht mehr.

Ich habe noch eine menge Disketten dafür. So an die 40 Stück, die ich 
damals jemanden günstig abkaufen konnte. Und das Laufwerk dazu hatte ich 
schon lange davor bekommen.

Das Laufwerk was ich zuletzt gekauft hatte ist nicht 100% ident mit dem 
ersten. Es Unterscheidet sich allerdings nur an einer einzigen 
Jumper-Einstellung. Dazu habe ich im Netz noch Unterlagen gefunden.

Also was könnte im grunde jetzt exakt nicht stimmen wenn Disketten die 
in einem anderen 1.44MB Laufwerk formatiert wurden in dem 
funktionierenden 2.88MB Laufwerk mit Spur 0 Sector 0 ein Problem haben?

von Georg (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> mit Spur 0 Sector 0 ein Problem haben?

Einen Sector 0 gibt es garnicht, aber das ist nicht das Problem. Eine 
Möglichkeit liegt beim Spur0-Sensor: der muss natürlich mit den 
Schritten des Steppers übereinstimmen, so dass bei einer Spur (der Spur 
1) der Sensor sicher aus ist, bei der nächsten nach aussen sicher ein. 
Stellt man den zwischen 2 Schritten ein, könnte möglicherweise die 
Bestimmung von Spur 0 unstabil sein. Dann kommt allerdings auch der Rest 
der Floppy durcheinander.

Lokus P. schrieb:
> Ich habe noch eine menge Disketten dafür. So an die 40 Stück

Und wegen Disketten für ein paar Euro mit 115 MB der ganze Aufwand? Oder 
ist das IT-Archäologie?

Georg

von oszi40 (Gast)


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Georg schrieb:
> Möglichkeit liegt beim Spur0-Sensor: der muss natürlich mit den
> Schritten des Steppers übereinstimmen, so dass bei einer Spur (der Spur
> 1) der Sensor sicher aus ist, bei der nächsten nach aussen sicher ein.

---Spur 0---
---Spur 1---
---Spur 3---
usw.
---Spur 79---

Wenn vorn die Spurlage nicht stimmt, wird sie in der Mitte auch nicht 
stimmen. Daher sind bei Sprurversatz oder gar verbogenem Magnetkopf bei 
Fremddisketten garantiert Lesefehler zu erwarten.

von Lokus P. (derschatten)


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Also denkst du das doch der Kopf selbst verstellt ist? Kann natürlich 
auch sein, denn den hab ich nur nach Gefühl justiert.

Was mir allerdings nur etwas seltsam vorkommt ist die Tatsache mit dem 
Fehler in Spur 0 Sector 0. Die Fehlermeldung sagt tatsächlich Sector 0 
aus.

Wenn was verstellt wäre würde es ja gar nicht funktionieren stelle ich 
mir vor. Aber das es nur so halb funktioniert?

Woran soll ich nun schrauben?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Lokus P. schrieb:
> denn den hab ich nur nach Gefühl justiert.

Wie hast Du das gemacht? Eigentlich gab es dafür eine 
"BASF-Einstelldiskette". Da wurde am Oszi das kleine, ungeregelte 
Lesesignal beobachtet und dann der Spindelmotor um WENIGE Zehntel 
verdreht bis das Signal auf der richtigen Spur am größten war. Beim 
Festziehen der Schrauben war dann meist wieder alles verstellt. In 
Deinem Fall würde ich erst mal die Finger von solchen Experimenten 
lassen. Aber mit eingelegter Fremddiskette mal höchst vorsichtig den 
Kopfschlitten anfassen und gaaaaanz LEICHT schieben, ob die Lesbarkeit 
besser wird, wäre ein Versuch. Der Rest wäre ohne ausreichende 
Messmittel wie Oszi stochern im Nebel.

von Lokus P. (derschatten)


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Den oberen Lesekopf habe ich mit den beiden Schrauben gelöst und dann um 
Haaresbreite verschoben und wieder festgeschraubt und getestet ob das 
lesen funktioniert.
Zuvor war es ja so, das sich der Lesekopf beim Zugriff überhaupt nicht 
bewegt hat.

den Motor möchte ich nun ungern auch noch lösen. Dann wäre so ziemlich 
alles verstellt was möglich wäre.

Es gibt an dem silbernen Führungsstift an dem der untere Kopf läuft noch 
eine Schraube die ganz in der Ecke sitzt. Könnte man hier noch etwas 
justieren?

Läuft eine Formatierung eigentlich beidseitig gleichzeitig ab? oder wird 
zuerst die Vorderseite und anschließend die Rückseite formatiert.

von oszi40 (Gast)


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Lokus P. schrieb:
> habe ich mit den beiden Schrauben gelöst

Das war eine weniger gute Idee, weil es außer der Spurlage (Motor) auch 
noch die Kopfeinstellung gibt, die jetzt wahrscheinlich schief justiert 
ist. Genau deshalb kannst Du nur Deine EIGENEN Disketten noch lesen. Das 
wieder hinzubekommen ist ein Lottospiel ohne Messungen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Lokus P. schrieb:
> Den oberen Lesekopf habe ich mit den beiden Schrauben gelöst und dann um
> Haaresbreite verschoben und wieder festgeschraubt

Damit dürftest Du Deinem Laufwerk komplett den Garaus gemacht haben.

Die Positionierung der beiden Köpfe untereinander muss stimmen, denn 
sonst kannst Du keine zweiseitigen Disketten mehr lesen, die von anderen 
Laufwerken beschrieben wurden.

von Lokus P. (derschatten)


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ok, besteht denn jetzt noch Hoffnung?

Wo genau muß ich mich mit dem Oszi dran hängen? Und bekommt man diese 
Justierdiskette noch? Vielleicht als Image?

von Joachim B. (jar)


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Lokus P. schrieb:
> Wo genau muß ich mich mit dem Oszi dran hängen? Und bekommt man diese
> Justierdiskette noch? Vielleicht als Image?

als Image nutzt sie nix, das muss eine Masterdiskette sein die auf einem 
kalibriertem Laufwerk geschrieben wurde, wie früher Masterbänder oder 
Kassetten mit definierter Spurlage.

http://www.amigawiki.de/doku.php?id=de:service:repair:drive_adjustment

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Der Preis solch einer speziellen Einstell-Diskette dürfte den Wert des 
Laufwerks locker übersteigen. Leider habe ich seit 20 Jahren keine mehr 
in der Hand gehabt. Die war auch nicht mit üblichen Bits beschrieben 
sondern sondern in einem ganz speziellen Format! Das Oszillogramm  ergab 
3 gleich große Augen auf dem Oszi bei richtiger Einstellung. Sonst war 
ein Auge kleiner.

von Georg (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Leider habe ich seit 20 Jahren keine mehr
> in der Hand gehabt.

Ich würde mich auch nicht darauf verlassen, dass so eine Diskette nach 
20, 30 Jahren überhaupt noch so funktioniert oder ob die ganz spezielle 
Magnetisierung sich nicht teilweise verflüchtigt hat. Und neuere bekommt 
man garantiert nicht. Wie Schäuble sagt, isch over.

Georg

von Soul E. (Gast)


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Na, ich habe so an die 600 Disketten in den verschiedensten Formaten. Es 
gibt tatsächlich ein paar Fertigungschargen, bei denen die Magnetschicht 
abblättert oder sich in klebrigen Schleim verwandelt, aber der Rest 
läuft seit 25 - 40 Jahren einwandfrei.

Schrott sind in jedem Fall die "späten" 3,5"-Disketten für die 
IBM-kompatiblen PCs. Da sollte man auf Ware vor 1995 zurückgreifen.


2,88 MB-Laufwerke sind nicht soo häufig, und wenn das ein Sammlerstück 
ist, lohnt sich auch ein gewisser Reparaturaufwand. Auch wenn Du Dir das 
vielleicht nicht vorstellen kannst --  es gibt sogar Leute, die in ihrer 
Freizeit mit einem Ford T-Modell herumfahren, obwohl man das Blech auch 
einschmelzen und daraus einen Motorhaube für den Kia Rio machen könnte. 
Ist halt Hobby.

von klausb (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Lokus P. schrieb:
>> Den oberen Lesekopf habe ich mit den beiden Schrauben gelöst und dann um
>> Haaresbreite verschoben und wieder festgeschraubt
>
> Damit dürftest Du Deinem Laufwerk komplett den Garaus gemacht haben.
>
> Die Positionierung der beiden Köpfe untereinander muss stimmen, denn
> sonst kannst Du keine zweiseitigen Disketten mehr lesen, die von anderen
> Laufwerken beschrieben wurden.

Die Platine muß justiert werden, mit den Köpfen. Das LW ist wohl perdu.

Ansonsten eine Routine schreiben die nur Spur 0 liest, und bis zum 
Leseerfolg die Platine um Haaresbreiten verschieben.

Eine "goldene Justierfloppy" mit passendem Programm kostete früher ca. 
600 DM. Und war, wegen absichtlicher falscher Spurlage, nicht kopierbar.

von Lokus P. (derschatten)


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so, habe inzwischen ein drittes Laufwerk geordert.
War diesmal sogar um etliches günstiger. Nur die Funktion ist laut 
Verkäufer unklar.

Das mit Spur 0 lesen, zeigt mir aber nicht ob der Kopf schieflage hat 
oder?

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