Ich hab gerade mit einem Radar-System zu tun und da hab ich mich dann gewundert wie man das macht mit der richtungsbestimmung macht. Googlen liefert nur sehr dünne Infos aus der Richtung "zwei um 90° verschobene Mischer". Wie man die Geschwindigkeit bestimmt ist mir btw. klar (Doppler-Effekt => Mischen mit Ausgangsfrequenz => Ergebnis ist der Betrag der Doppler-Verschiebung). Leider kann man so nicht wissen ob das Objekt ankommt oder abgeht. Anscheinend kann man aus dem 90° verschobenen Signal irgendwie die Richtung ableiten. Aber wie das funktioniert find ich irgendwie nirgendwo eine Erklärung.
Einfach ausgedrückt: Der Quadraturdemodulator liefert Dir nichts anderes wie Amplitude und Phasenlage des reflektierten Signals relativ zum gesendeten Referenzsignal. Wenn sich das Fahrzeug bewegt, ändert sich die Phasenlage. Damit erhältst Du einen rotierenden Zeiger. Die Drehrichtung des Zeigers liefert die Information, ob sich das Fahrzeug nähert oder entfernt. Die Rotationsfrequenz entspricht der Dopplerfrequenz.
Max D. schrieb: > liefert nur sehr dünne Infos aus der Richtung "zwei um 90° > verschobene Mischer" Oft stecken einfach zwei Dioden kurz hintereinander in dem Hohlleiter zur Antenne. Dann bildet sich durch Überlagerung des hin laufenden Sendesignals und des rücklaufenden Empfangssignals dort eine stehende Welle. Je nach Entfernung zum Ziel hat das reflektierte Signal eine unterschiedliche Phasenlage und dadurch liegen die Wellenbäuche der stehenden Welle an unterschhiedlichen Stellen; - bei einem bewegten Ziel wandern sie. Die beiden Dioden erzeugen also je nach Entfernung des Ziels unterschiedliche Richtspannungen, und bei bewegtem Ziel sind das niederfrequente Wechselspannungen, aus deren gegenseitiger Phasenlage man die Bewegungsrichtung ableiten kann.
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Eddy C. schrieb: > Damit > erhältst Du einen rotierenden Zeiger. Die Drehrichtung des Zeigers > liefert die Information Und sowas kann man heutzutage noch (oder schon wieder) patentieren lassen?
Max D. schrieb: > Anscheinend kann man aus dem 90° verschobenen Signal irgendwie die > Richtung ableiten. Aber wie das funktioniert find ich irgendwie > nirgendwo eine Erklärung. Richtig, nennt sich IQ-Demodulation und sollte aus der Nachrichtentechnik schon bekannt sein. Mit dessen Hilfe ist es dann möglich, das Vorzeichen der Doppler-Frequenz zu bestimmen. Ganz anschaulich wird das hier beschrieben: http://whiteboard.ping.se/SDR/IQ
Hp M. schrieb: > Oft [...] Meines Wissens nach ist die IQ-Demodulation aber die wesentlich verbreitere Technik und in meinen Augen auch wesentlich eleganter.
Horst schrieb: > und in meinen Augen auch wesentlich eleganter. Viele Wege führen nach Rom. Im Übrigen ist das ein I-Q-Mischer, auch wenn du es nicht erkennst.
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Hp M. schrieb: > Im Übrigen ist das ein I-Q-Mischer, auch wenn du es nicht erkennst. Hp M. schrieb: > zwei Dioden kurz hintereinander I-Q ist aber im Allgemeinen als 90 Grad Phasenverschiebung angenommen, und "kurz hintereinander" kann alles mögliche an Phasenshift sein. Prinzip ist das gleiche aber orthogonal ist das ohne weitere Diodenentfernungseinschränkung sicherlich nicht...
Ist das bei diesen Durchblasemischern (Gunnplexers) nicht sogar auf 45° ausgelegt? Denn der LO kommt von hinten, das Echo von vorn. Gesamt verzögerung an den Mischerdioden ergibt dann 90°. Fürs X-Band (Wellenlänge im Hohlleiter etwas größer als im Freiraum, z. B. 4 cm) wären das allerdings nur 5 mm Abstand. Wäre damit also realisierbar.
Na, das mit den 45° nehme ich erstmal wieder zurück. Vor und Rücklauf neutralisieren sich ja irgendwie. Dann sind es 10 mm für 90°.
Nichts zu finden auf die Schnelle. LO/RF-Phasenverschiebung addiert sich jedenfalls für Vor- und Rücksignal. Wenn's so funktioniert, dann doch mit 45° Abstand. Ist zwar nicht der Klassiker (RF/Echo 0°/0°, LO mit 0°/90° Versatz), sondern ein Mittelding (RF mit 0°/45°, LO mit 45°/0°).
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