Forum: HF, Funk und Felder Subton CTCSS günstig nachrüsten


von Yaesu Plus (Gast)


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Hallo liebe YLs und OMs

Bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, ein älteres Funkgerät mit 
CTCSS nachzurüsten. Das Original-Modul würde 150 Euro kosten, das ist 
mir aus Prinzip zuviel. Aber ich hänge an meiner alten "Kiste" und würde 
damit auch gerne weiterhin aktiv sein.
Subton-Geber würde reichen, für´n Empfang ist nichts weiter 
erforderlich.
Über google habe ich diese Seite hier gefunden.

http://www.afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/CTCSS-Subton-Geber/

Hat das schon jemand nachgebaut?

von Sascha (Gast)


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Hallo,
also für ein original Modul, was gleich mit dem Menü des Gerätes geht 
ist doch 150€ nicht zu viel.

Aber ich habe Dir einen kleinen Tip: Das Yaesu FT-2900 kostet neu nur 
ca. 139€ und da ist alles drin.
Gut wenn du Monologe auf den Relais machen willst brauchst du noch einen 
Lüfter.

Ich habe vor kurzem zwei solcher Geräte gekauft, sind echt klasse, vor 
allem die Menüführung ist mal wieder besser.

Gruß Sascha

von Yaesu Plus (Gast) (Gast)


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Hallo Sascha, Danke für den Tipp.
Mir geht´s hier um ein mit drei Bändern bestücktes Stationsgerät, das 
einmal sehr teuer war. Damit mach ich auch Satellitenbetrieb und vieles 
mehr. Mit einem Mobilfunkgerät wie dem FT-2900 kann ich es daher leider 
nicht ersetzen. Aber ich werde Dein Gerät im Auge behalten für´s Auto. 
Dafür gefällts mir sehr gut.
Bei einer 150 Euro Investition muss man auch bedenken, dass das Gerät 
morgen defekt sein kann (alles µC gesteuert, da kann man nicht mehr viel 
selbst reparieren) und deshalb möchte ich da nicht mehr allzu viel 
investieren.
Oskar

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Das Ding wird schon funktionieren, warum nicht?

Ansonsten, wenn du noch einen *8038 auftreiben kannst, geht es auch
rein analog:

http://dc4fs.de/ctcss/index.htm

Da müsstest du für mehrere Frequenzen natürlich mehrere Einstellregler
vorsehen.

von Sascha (Gast)


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Hallo Yaesu Plus,
O.K. dann kann ich das gut nachvollziehen. Ich habe vor einem halben 
Jahr ein CTCSS Tone Decoder und Encoder Modul mit einem ATxmega16 
aufgebaut geht super auch sehr schneller Decoder. Ich arbeite mit dem 
integrierten 12-Bit DAC mit einer Samplefrequenz von ca. 26,xxx KHz. Der 
Sinus ist extrem sauber und es reicht ein einfacher Tiefpassfilter. Beim 
Decoder wird sogar nocheinmal vom Discriminator der Squelch digital 
bearbeitet um falsches ansprechen des CTCSS Squelchs zu vermeiden. Ich 
habe auch ein Modul nur für die Tonerzeugung gemacht, ist mit einem 
Mäuseklavier für die einstellung der Töne. Ich könnte es aber auch zu 
den alten MNxxx Chipsätzen zu Yaesu anpassen.

Anbei mal ein paar Bilder.

Das Yaesu FT-2900 habe ich mir nur zum zerlegen und umbauen auf digital 
Modulation für Sprache gekauft. Ich entwickle derzeit auch noch ein 
neues Modulationsverfahren für sehr robuste digitale Sprache. Mal sehen 
ob ich D-Star und C4FM toppen kann?

Wenn Interesse am Modul besteht kurz melden.
Gruß Sascha
DG6SCE

von Sascha (Gast)


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Sorry, habe vergessen, die Toneerzeugung wird nach dem DDS Prinzip 
gemacht und der Dargestellte Sinus ist 123Hz auf einem analogen 
Tektronix Oszi.
An dem Potie lässt sich der Pegel anpassen.

73
Sascha

von Sven D. (Gast)


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Habe vorhin in einer alten RadCom über CTCSS Nachrüstung mit diesem 
Bausatz gelesen https://www.cstech.co.uk/ctcss-kits/ctcss-encoder-kit/

von Uwe S. (de0508)


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Hallo Yaesu Plus,

ich habe einen CTCSS Generator auf Basis eines attiny85 mit 8 frei 
wählbaren CTCSS Tönen entwickelt.
Natürlich können alle CTCSS Töne vorher im Programm ausgewählt und 
einprogrammiert werden.
Über einem PWM Signal, mit entsprechender Filterung und Treiber wird ein 
Sinussignal ausgegeben.

PN für weitere Infos.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Der Vorteil der Xmega-Lösung ist natürlich, dass er schon einen DAC
mit an Bord hat.  Da muss man dann (im Gegensatz zur PWM) kaum noch
filtern.

von Uwe S. (de0508)


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Ja Jörg,
für uns war das ein kleines OV Bauprojekt, Basteln am Nachmittag.

Einige OM haben den Generator auch für 1750Hz aufgebaut und in ein 
Mikrofon integriert.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> für uns war das ein kleines OV Bauprojekt, Basteln am Nachmittag.

Auch schön!  Sollte auch keine Kritik sein, ich fand das mit dem DAC
im Xmega nur sehr elegant.  Habe sowas ähnliches (aber nicht für
CTCSS) mit einem externen R-2R-DAC gebaut, ist halt aufwändiger.

von Gerhard O. (gerhard_)


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CML hat interessante CTCSS Bausteine:

http://www.cmlmicro.com/assets/db315A-6.pdf (Encoder)

http://www.hg5rug.hu/imagestechnical/db465-8.pdf

Wenn Du aus irgendeinen Grund nicht programmieren willst, dann wäre das 
vielleicht eine Lösung für Dich.

Gruss,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Hallo Sascha
schönes Projekt. Ich hätte evtl. Interesse. Wie ist denn der maximale 
Ausgangspegel (zwischen kleinster und größter Frequenz) und wie sieht es 
mit der Frequenzgenauigkeit aus. Sind Ober-/Nebenwellenaussendungen 
vorhanden?

An: Uwe S. (de0508)
Der Schaltplan ist jetzt aber für einen 1750-Hz-Rufton. habe ich das was 
verpasst? Ich dachte es geht um Subtöne (67-250 Hz).

73 Charly

von Karl (Gast)


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Der PWM (Pulsweitenmodulation) stehe ich eher skeptisch gegenüber, ich 
könnt mir vorstellen, dass da viele Störungen auftreten. Hat das mal 
jemand gemessen? Würde mich sehr interessieren.

von Uwe S. (de0508)


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Charly,

genau das ist das Schaltbild mit TP-Filter für den 1750Hz Generator.
Für CTCSS wird das TP-Filter einfach nach unten verschoben und das AVR 
µC Programm ist ein anderes.

Ja ich habe am Oszi mir per FFT mögliche Oberwellen angesehen und das 
Ausgabesignal über einen Schalwandler und Studiomikrofon wieder 
aufgenommen. Per FFT dann das Spektrum beurteilt.

Und zu den PWM Generatoren in einem ATtiny85, das PWM Signal kann bis 
64MHz betragen ! Und der AVR µC Takt lieget per PLL bei 16MHz!

Somit ist der Abstand PWM-Takt zu Sinussignal doch sehr groß und 
mögliche "Oberwellen"/Mischprodukte kann man gut Filtern.

von Karl (Gast)


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danke für die schnelle Antwort.
Wie bekommst Du denn die Frequenz stabil ohne externes Quarz? Die 
internen Oszillatoren von µCs sind doch eigentlich recht 
temperaturabhängig. Ich würde vermuten, dass bei +5° und +20°C eine 
merkliche Differenz vorhanden ist. Der Pegel Spitze-Spitze oder Effektiv 
wäre auch noch interessant.

von Uwe S. (de0508)


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Karl,
und dann was willst Du daraus ableiten ?

Im Datenblatt ist das Thema RC Oszillator beschrieben und ausreichend 
dokumentiert und wenn überhaupt sind +/-1Hz kein Problem.
Aber wie kommst Du auf 5°C-20°C ? Das ist doch nicht die Realität für 
unseren Einsatz. In einem TRX kann man von einer "konstanten" Temp. 
ausgehen.

Die reale Schaltung sieht dann doch noch etwas "feiner" aus.
A) Sie gestattet es einen ext. Schallwandler direkt an zu steuern, dabei 
ist der Pegel am Schallwandler so gewählt, dass Mikrofon eines TRX damit 
klar kommt und sich das Relai öffnet.

B) In der anderen Beschaltung führen wir das Signal noch über einen 
Spannungsteiler (Trimmer) und koppeln das Signal direkt an das Mikrofon 
eines TRX an.

Für andere Anwendungen schaltete man einen Klasse A/B Verstärker oder 
einen integrierten Kleinleistungsverstärker nach.

Das wäre aber eine andere Anforderung die zu einem anderen Design 
geführt hätte.

: Bearbeitet durch User
von ham (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Die reale Schaltung sieht dann doch noch etwas "feiner" aus.
> A) Sie gestattet es einen ext. Schallwandler direkt an zu steuern, dabei
> ist der Pegel am Schallwandler so gewählt, dass Mikrofon eines TRX damit
> klar kommt und sich das Relai öffnet.
>
> B) In der anderen Beschaltung führen wir das Signal noch über einen
> Spannungsteiler (Trimmer) und koppeln das Signal direkt an das Mikrofon
> eines TRX an.

Bessere Funkgeräte besitzen im Modulationszweig Hoch- und Tiefpass-
filter, die das NF-Spektrum auf (meist) etwa 300Hz..3.400Hz begrenzen. 
Deshalb darf man die Subaudio-Töne erst dahinter einspeisen.

Damit scheidet auch die Ausgabe über einen Schallwandler aus. (Das halte
ich übrigens für eine völlig praxisuntaugliche Methode im Funkbetrieb.)

NB Vielfach kann man Subaudio-Module aus alten Betriebsfunkgeräten
   füe Afu-Zwecke modifizieren und nutzen.

von Uwe S. (de0508)


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ham,

was ich beschrieb bezieht sich natürlich auf den 1750Hz Tongenerator. 
Sollte unter Funkamateuren klar sein.
Für allen anderen ist dies bestimmt auch interessant.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
also bei der Lösung mit dem Xmega sind die Oberwellen mit -60dB bei 
einem einfachen RC-Filter messbar. Schaltung wie auf dem Bild 
(Leiterplatte).
Die Amplitude schwankt etwas von 60Hz bis 250Hz. Es sind alle Subtöne 
einstellbar. Die Frequenzgenauigkeit liegt bei ca. 0.001Hz.
Wenn die Amplitude konstant sein soll kann man einen OP-Filter benutzen, 
oder man macht eine Kompensation des Ausgangsfilters in der Software, 
was bei einem Xmega keine Probleme mit der Rechenleistung sein sollte.
Ich habe den Xmega16A4 deshalb ausgewählt, weil er noch lötbar ist und 
gut zu beschaffen ist. Man kann auch den Xmega8E5 nehmen.
Mit PWM würde ich nichts machen, da immer irgend welche HF-Reste 
entstehen.
Der Ausgangspegel liegt so bei ca. 0.8Vss, je nach Filter.
Der DAC im Xmega wird durch die interne Bandgab von 1V betrieben.
Der Subtone kommt ja eh nur mit einem sehr kleinen Hub auf den Träger, 
deshalb das Potie.

Anbei mal ein Bild des Encoder und Decoders sogar mit getrennt 
arbeitendem RX und TX Kreis, weil ich damit ein 2m Relais ausgestattet 
habe. Der Decoder hat eine gute ansprechzeit von ca. 80ms bis max. 160ms 
bei 123Hz. Die Frequenztoleranz des Decoders liegt bei ca. 6Hz. Die 
software arbeitet sogar mit Floating Point, damit die Tonerkennung noch 
preziser funktioniert.
Der Decoder wird direkt an den Diskriminator angeschlossen und arbeitet 
auch nochmals als Squelch. Der AD-Wandler arbeitet mit 32KHz und kann 
das Rauschen messen, um falsche Tonerkennung zu vermeiden.
Die LEDs sind überwiegend als Einstellhilfen der Poties gedachet, Pegel 
O.K. usw.

Gruß Sascha

von Sascha (Gast)


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Nachtrag, die Schaltungen arbeiten von 3,5 bis 14 Volt ohne Probleme, da 
Spannungsregler mit Bandgap und Transistor aufgebaut. Die 
Spannungsregler für 3 Volt gehen meist nur bis max. 5.5 Volt und in den 
Funkgeräten sind meist nur 5V oder 8V zum Anschließen wie an der 
Mikrofonbusche vorhanden.

Gruß Sascha

von Karl (Gast)


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Super, vielen Dank für die kompetente Antwort, Sascha !
Ich muss mal sehen, wie ich mich hier anmelden kann (zwecks PN).
tnx nochmal Charly

von F2-Schicht (Gast)


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Zum nachrüsten meiner Geräte habe ich mir auch allerhand Möglichkeiten 
angesehen und mich dann letztlich für die Lösung von www.afug-info.de 
entschieden bzw. dort eine Platine bestellt und zwar die mit 2 Tönen mit 
"eleganter Umschaltung". Die funktioniert einwandfrei und ich könnte mir 
- für mich - nichts besseres vorstellen. Jetzt kann ich die zwei Relais 
hier wieder problemlos nutzen.

Der Grund ist einfach: Was nützen mir Nachrüst-Platinen mit 
Dip-Schaltern? Ich will nicht jedes Mal das Funkgerät aufschrauben, wenn 
ich mal einen anderen Ton brauche. Und ein Kabel rauslegen ist auch 
nicht gerade praktikal, da HF-Einstrahlung in die längeren Kabel nach 
außen Probleme verursachen kann und es obendrein auch nicht besonders 
schön aussieht.
afug-info hat da eine schöne lösung gefunden - zumindest für mich.

@Sascha, ich find dein Projekt trotzdem toll. Es ist immer schön zu 
sehen, wenn noch jemand was selber baut und aktiv ist. Mach weiter so!

von Christian (Gast)


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Hallo Yaesu Plus
Die Subton-Geber von www.afug-info.de funktioniert tadellos. ich hab 
zwei gekauft, auch die mit zwei Frequenzen zum Umschalten. Die Platinen 
sehen sehr ordentlich aus und für den Preis mag ich das nicht selbst 
bauen.
Schreib doch mal, aus welcher Stadt du kommst. Wenn Du in der Nähe 
wohnst, dann kannst Du dir das gerne bei mir ansehen.
73 de Christian

von Claus (Gast)


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Hallo Christian
Wenn das Angebot auch für mich gilt, ich hätte Interesse.
Ich bin aus der nähe von Nürnberg.

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