Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Slotcar Regler mit L6203


von KWI (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade dabei mir einen Slotcar Regler aufzubauen. Zur Zeit ist 
alles noch auf dem Steckbrett aufgebaut mit einem L293D. Das 
funktioniert auch alles soweit. Da der L293D aber zu schwach ist, möchte 
ich diesen gegen eine stärkeren tauschen. Als Ersatz habe ich mir den 
L6203 ausgesucht. Allerdings sind die Spannungen, die wir fahren 
teilweise unterhalb der mindest Spannung des L6203 von 12V (10V; 10,5V 
und 11V). In dem Datenblatt des L6203 auf Seite 14 ist die angehängte 
Schaltung aufgeführt. Ich habe ein paar Fragen zu der Schaltung:

1.) Was ist das für eine Diode? Eine Zenerdiode?
Ich frage deshalb, weil mich das Schaltzeichen und die Angabe VZ etwas 
verwirrt. Das Schaltzeichen ist doch eigentlich das einer Shottky Diode.

2.) Welche Diode mit VZ=12V könnte ich dafür nehmen?

3.) Benötige ich für diese Art der Schaltung den Sense Widerstand 
unbedingt oder kann ich den hier auch weglassen?

4.) An Vs sind 2 Kondensatoren abgebildet. Was für ein Typ ist der 
rechte von beiden? Ein Elko?

5.) Wenn ja, wie groß sollte der Elko sein?


Vielen Dank bereits im Voraus.

Kai

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Dein Problem ist der mögliche Kurzschluss auf der Slotcar Bahn, der 
deinen IC tötet. Falls die einzige Strombegrenzung auf unter 4A das 
Netzteil ist, sollte der Kondensator nicht zu gross sein (nur 
100-470nF), dann muss aber die Netzteilzuleitung kurz sein.
Eine Strombegrenzung per L6506 wäre also eine gute Idee und fordert den 
shunt.
Warum du die IC mit niedriger Spannung versorgen willst, ist 
schleierhaft, die Geschwindigkeitsregelung durch die MITTLERE geringere 
Ausgamgsspannung machen doch die Chips per PWM. Versorge sie mit 14V. 
Nutze eine Strombegrenzung. Stütze dann die Versorgung mit 100uF.

von Kai W. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dein Problem ist der mögliche Kurzschluss auf der Slotcar Bahn, der
> deinen IC tötet.
Dafür habe ich eine Sicherung in dem Regler vorgesehen.


Falls die einzige Strombegrenzung auf unter 4A das
> Netzteil ist, sollte der Kondensator nicht zu gross sein (nur
> 100-470nF), dann muss aber die Netzteilzuleitung kurz sein.
Muss das dann ein Elko sein?

> Eine Strombegrenzung per L6506 wäre also eine gute Idee und fordert den
> shunt.
> Warum du die IC mit niedriger Spannung versorgen willst, ist
> schleierhaft, die Geschwindigkeitsregelung durch die MITTLERE geringere
> Ausgamgsspannung machen doch die Chips per PWM. Versorge sie mit 14V.
> Nutze eine Strombegrenzung. Stütze dann die Versorgung mit 100uF.
Die Spannungen unterhalb 12 Volt kommen durch die einzelnen Reglements, 
die wir in verschiedenen Klassen fahren.
Eine Klasse wird mit 10, eine mit 10,5, eine mit 11 Volt gefahren. Es 
gibt aber auch Klassen mit 12, 17 und 18 Volt. D.h. meine 
Versorgungsspannung an der Bahn ist vorgegeben. D.h. Die Bahnspannung 
ist auch gleichzeitig meine Versorgungsspannung. Das ist doch dann auch 
letzten Endes die Spannung, die der L6203 dem Motor bei Vollgas zur 
Verfügung stellt, oder?

Gruß
Kai

von Tim (Gast)


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Kai W. schrieb:
> Dafür habe ich eine Sicherung in dem Regler vorgesehen.

Frage: Was geht eher kaputt:
 - Die nur wenige µm großen Strukturen im IC
 - ein Stück dicker Draht in einem Glasgehäuse?

> Muss das dann ein Elko sein?

Einen elko mit 100-470nF wirst du nicht kaufen können / wollen.

> Die Spannungen unterhalb 12 Volt kommen durch die einzelnen Reglements,
> die wir in verschiedenen Klassen fahren.
> Versorgungsspannung an der Bahn ist vorgegeben

Also ist der L6203 vollkommen ungeeignet.

> Das ist doch dann auch
> letzten Endes die Spannung, die der L6203 dem Motor bei Vollgas zur
> Verfügung stellt, oder?

Also bei 2A komme ich auf 0,8V Verlust im L6203.
Und wenn du die komplette h-Brücke nutzen willst sind es 1,6V...

von Kai W. (Gast)


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Tim schrieb:
> Kai W. schrieb:
>> Dafür habe ich eine Sicherung in dem Regler vorgesehen.
>
> Frage: Was geht eher kaputt:
>  - Die nur wenige µm großen Strukturen im IC
>  - ein Stück dicker Draht in einem Glasgehäuse?
>
Ok. Hast Recht.

>> Muss das dann ein Elko sein?
>
> Einen elko mit 100-470nF wirst du nicht kaufen können / wollen.
>
Ok.

>> Die Spannungen unterhalb 12 Volt kommen durch die einzelnen Reglements,
>> die wir in verschiedenen Klassen fahren.
>> Versorgungsspannung an der Bahn ist vorgegeben
>
> Also ist der L6203 vollkommen ungeeignet.
>
Ich dachte ich könne ihn verwenden, weil es im Datenblatt auf Seite 14 
eine Schaltung gibt, die bei Spannungen unterhalb 12V aufgebaut werden 
kann.

>> Das ist doch dann auch
>> letzten Endes die Spannung, die der L6203 dem Motor bei Vollgas zur
>> Verfügung stellt, oder?
>
> Also bei 2A komme ich auf 0,8V Verlust im L6203.
> Und wenn du die komplette h-Brücke nutzen willst sind es 1,6V...
Ursprünglich wollte ich den L298 verwenden. Dann habe ich im Internet 
aber gelesen, dass der Spannungsverlust wegen der bipolaren Transistoren 
ca. 1,4 Volt beträgt und man nicht die volle Leistung bei Vollgas am 
Motor hätte. Besser wären H-Brücken mit MOSFETs. Die hätten weniger 
Spannungsverlust.
Wäre der L6206N besser für mein Vorhaben geeignet oder ist es besser 
eine H-Brücke mit MOSFETs(diskret) aufzubauen?
Wie kommst du auf die 0,8 Volt pro Halbbrücke? Wo sehe ich das im 
Datenblatt?

von Michael B. (laberkopp)


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Kai W. schrieb:
> Das ist doch dann auch letzten Endes die Spannung, die der L6203
> dem Motor bei Vollgas zur Verfügung stellt, oder?

Der L6203 wird bei 10V in der angegebenen 12V-Z-Dioden Beschaltung schon 
funktionieren, ggf. mit etwas schlechteren Daten beim RDSon. Aber der 
L6203 kostet etwas Spannung, damit bekommen deine Autos immer weniger 
als die Eingangsspannung ab, auch bei Vollgas, und fahren nicht so 
schnell wie ohne diesen Regler.

Es ist mit 2.4 bis 4.4V Verlust zu rechnen bei 4A.

Das wird so erheblich sein, daß es eine Behinderung darstellt, und man 
den Treiber besser diskret mit Milliohm-MOSFETs aufbaut.

von Kai W. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Kai W. schrieb:
>> Das ist doch dann auch letzten Endes die Spannung, die der L6203
>> dem Motor bei Vollgas zur Verfügung stellt, oder?
>
> Der L6203 wird bei 10V in der angegebenen 12V-Z-Dioden Beschaltung schon
> funktionieren, ggf. mit etwas schlechteren Daten beim RDSon. Aber der
> L6203 kostet etwas Spannung, damit bekommen deine Autos immer weniger
> als die Eingangsspannung ab, auch bei Vollgas, und fahren nicht so
> schnell wie ohne diesen Regler.
>
> Es ist mit 2.4 bis 4.4V Verlust zu rechnen bei 4A.
>
> Das wird so erheblich sein, daß es eine Behinderung darstellt, und man
> den Treiber besser diskret mit Milliohm-MOSFETs aufbaut.
Wäre der IRL640 geeignet dafür (RDSon=0,18 Ohm)? Der schaltet auch schon 
bei 5 Volt durch, d.h. der sollte auch yC tauglich sein, oder?

Oder kannst du mir einen MOSFET Typ nennen, den ich verwenden könnte?

von Michael B. (laberkopp)


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Kai W. schrieb:
> Wäre der IRL640 geeignet dafür

Nein. Steinzeiotalter Hochspannung-MOSFET, so ziemlich das Gegenteil vom

Milliohm-MOSFET wie

Kai W. schrieb:
> kannst du mir einen MOSFET Typ nennen

IRF3205.

Oder IPB015N04N falls dir ein deutscher Hersteller lieber ist.

Achsoja, sind ja inzwischen beides dieselben.

von Kai W. (Gast)


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Ok, Danke für Deine Hilfe Michael. Dann werde ich mich an der diskreten 
H-Brücke versuchen.

An alle anderen auch Danke für euere Hilfe.

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