Forum: PC Hard- und Software welche Elkos (HErsteller) für Motherboards?


von 12Jan2016 (Gast)


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Hi. Ich hab nen Computer mit geplatzten Elkos. Welchen Hersteller/Typ 
von Elkos sind für Motherboards sinnvoll?
Von einem Bekannten, der in seiner Firma auch Computer baut, habe ich 
erfahren, dass die selben Boards mit einem Netzteil viel länger 
durchhalten als mit einem anderen Netzteil. Es werdn dort Computer mit 
einem AC-Netzteil und Computer mit einem DC-Netzteil gebaut. beide 
Varianten sind Dauerläufer, 24-7 an. die Rechner mit dem normalen 
Netzteil gehen nach etwa 3 Jahren kaputt und die mit dem 
Gleichspannungsnetzteil laufen bereits 6 Jahre lang durch. die Geräte 
die länger durchhalten laufen glaube ich mit 48V=. Wie ist das möglich, 
dass die einen länger durchhalten als die anderen?
Da mein Rechner zu Hause auch grad 4 Jahre alt ist, und schon welche 
Bauchig werden wollte ich mal schauen, ob ich mit einem Elkotausch nicht 
auch noch etwas weiter komme.
Neu kaufen wollte ich eigentlich noch nichts, ich brauche keine 
fordernden Spiele oder so.

von Jörg E. (jackfritt)


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Nimm nen Low ESR Typen gleicher Kapazität und Spannung. Ruhig bedrahtet, 
und löt ihn an die Anschlussbeine vom Heruntergezogenen Elko(die 
Anschlussbeine bleiben stecken).Dann sollte das klappen. Habe ich hier 
schon mehrmals so gemacht.
Entlöten wirst du ohne Schäden wohl weniger hinbekommen.

Servernetzteile Kosten in der Regel auch mehr und sind darauf ausgelegt. 
Genau wie der Rest...

von Herbert (Gast)


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12Jan2016 schrieb:
> Wie ist das möglich,
> dass die einen länger durchhalten als die anderen?

Elkos haben ein Elektrolyt drin das austrocknet. Aus diesem Grund gibt 
man bei Elkos die Lebensdauer mit an. In jedem Elko der ine halbwegs 
vernünftiges Datenblatt hat, kann man das nachlesen. Normalerweise steht 
dann da sowas zwischen 2000h und 5000h z.B. bei 105°C drin. Außerdem 
steht eine Regressionsformel drin, wenn die Temperatur niedriger ist. 
Dann verlängert sich die Lebensdauer. Das ist auch auf Wikipedia 
aufgefasst: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator#Lebensdauer_bei_Elkos_mit_fl.C3.BCssigem_Elektrolyten

Je nachdem wie nun die Lebensdauer des Elkos vom Hersteller angesetzt 
ist bzw. wie gut er seinen Prozess im Griff hat, ist die Lebensdauer auf 
einen mehr oder weniger kurzen Wert begrenzt. Je länger die Lebensdauer 
sein soll, desto teurer wird der Elko im Allgemeinen. Beim PC-Netzteil 
ist das allerdings ein erhebliches Einsparpotential, darum wird da oft 
dran gedreht. (Das betrifft so gut wie alle Schaltnetzteile.)

Natürlich kann man was an der Lebensdauer machen, indem man die 
Temperatur reduziert. Das heißt es kommt sehr darauf an wo genau im 
Netzteil der Elko sitzt. Sitzt er nahe an einem warmen Bauteil / 
Kühlkörper stirbt er schneller. Sitzt er im warmen Luftstrom statt im 
kalten Luftstrom, stirbt er schneller. Sitzt er in einem wenig 
kühlluftdurchströmten Gehäuseteil oder ist er durch einen Kühlkörper 
abgeschirmt, stirbt er schneller.

(Böse Zungen behaupten man könnte damit die geplante Obsoleszenz am 
besten "steuern".)

von Horst (Gast)


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> Welche Hersteller?
Rubycon
Nichicon
Epcos
Panasonic
Nippon Chemicon
Sanyo

von Horst (Gast)


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In dem Zusammenhang auch interessant: 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Capacitor_Plague

von mhh (Gast)


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12Jan2016 schrieb:
> Von einem Bekannten, der in seiner Firma auch Computer baut, habe ich
> erfahren, dass die selben Boards mit einem Netzteil viel länger
> durchhalten als mit einem anderen Netzteil. Es werdn dort Computer mit
> einem AC-Netzteil und Computer mit einem DC-Netzteil gebaut.

12Jan2016 schrieb:
> Wie ist das möglich,
> dass die einen länger durchhalten als die anderen?

Das hängt mit der Höhe des Ausgangsripples der vom Netzteil erzeugten 
Spannungen zusammen.

von Franz B. (rcs)


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von Zuzel (Gast)


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Hallo

Der "Herbert (Gast)" schrieb allerhand richtiges und nachvollziehbares.

Aber was nützt mir das als Kunde oder Verbraucher?
Selbst mit überdurchschnittlichen Wissen worauf es bei einen guten 
Computernetzteil (Schaltnetzteil allgemein) ankommt, ist es mir als 
Kunden immer unbekannt welche Elkos verwendet werden (Hersteller, 
genauer Typ) und ob diese Elkos auch Originalware sind.
Bei einigen Netzteilen wird zwar mit den (angeblich) genutzten 
Kondensatoren geworben, aber die Angaben zu eben diesen Kondensatoren 
sind sehr allgemein gehalten.
Auch das technische Design und die eventuell unnötige Wärmebelastung der 
Kondensatoren kann ich höchstens nach den Kauf überprüfen - aber wenn 
ich das gemacht habe und mir das Ergebnis nicht zusagt ist ein Umtausch 
nicht  oder nur bei sehr kulanten Händler möglich, außerdem möchte ich 
eigentlich das Netzteil einfach nur nutzen und nicht vorher untersuchen.
Und selbst langjährige Garantieren sind nicht die Lösung, wenn ich 
einfach will das das Netzteil dauerhaft zuverlässig Funktioniert und 
nicht ausfällt.
Eine (bezahlbare)Garantie sorgt nicht dafür das ich das defekte Netzteil 
irgendwie zum Händler bringen (lassen) muss und das die Reparatur ihre 
Zeit beansprucht oder auch nur das Austauschnetzteil seine Zeit braucht 
bis es bei mir zu hause auf den Tisch liegt.

Zuzel

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