Hi. Folgende "theoretische" Frage interessiert mich: Welche Speicherkapazität hätte heute wohl eine 3,5 Zoll Diskette, wenn heutzutage ein Diskettenlaufwerk neu entwickelt werden würde? Die Diskette ansich würde unverändert beibehalten. Es würden keine wesentlichen mechanischen oder technischen Verbesserungen an der Diskette selbst vorgenommen. Es bleibt auch bei einer billigen flexiblen Kunststoffscheibe mit rein magnetischer Abtastung. Also keine "harte" Scheibe wie bei ZIP oder optische Abtasthilfe wie bei LS120. Lediglich die chemische Zusammensetzung der Magnetschicht und das Trägermaterial dürfte angepasst werden, um z.B. Perpendicular Recording zu ermöglichen. Die Erhöhung der Speicherkapazität würde also hauptsächlich nur durch bessere Schreib/Leseköpfe, Aufzeichnungsverfahren und Signalverarbeitung entstehen. Abwärtskompatibilität müsste das Laufwerk nicht haben, darauf müsste also keine Rücksicht genommen werden, z.B. beim Lese/Schreibkopf Design. Welche Speicherkapazität wäre wohl mit heutiger Technik auf einer 3,5 Zoll Diskette machbar? P.S. Ich will KEIN neues Diskettenlaufwerk entwickeln, es ist nur eine Frage aus Interesse :)
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Speicherdichte-storage-density.html [...] Einige Jahre später gab es, bedingt durch verkleinerte magnetische Partikel und die AME-Technologie, Advanced Metal Evaporated (AME), bereits Magnetbänder mit einer Speicherdichte von über 100 GB pro Quadratzoll. [...] jetzt musst du nur noch wissen, welche Fläche eine Diskette bietet.
Google mal nach "Zip-Laufwerk", da gabs so einiges was diese Technik weit mehr ausreizte.
Tim schrieb: > Also keine "harte" Scheibe wie bei ZIP Das war keine harte Scheibe, sondern von normaler Diskette kaum zu unterscheiden. Der Unterschied war die Drehzahl und die dank des Bernoulli-Effekts berührungslose Abtastung. Ein paar hundert MB dürften damit möglich sein. Die Datendichten von Festplatten aber nicht, dazu sind die erzielbaren Toleranzen (Rundlauf des Mediums etc.) deutlich zu grob, obendrein ist die "Flughöhe" der Magnetköpfe aufgrund der ungereinigten Luft zu groß für engere Magnetisierungsmuster. Schleifende Datenspeicherung, so wie sie bei Disketten üblich war, dürfte kaum über ein paar MB hinausgehen, sofern nicht zu Hilfsmitteln gegriffen wird. Die Fehlerquote aber ist so hoch, und die erzielbare Datenübertragungsrate aufgrund der eher groben Strukturen so gering, daß das ganze komplett witzlos ist.
Rufus Τ. F. schrieb: > Schleifende Datenspeicherung, so wie sie bei Disketten üblich war, > dürfte kaum über ein paar MB hinausgehen Liegen die Köpfe bei einen LTO Band nicht auf?
1.44MB. Sonst wärs keine 3,5Zoll Diskette :-)
Klar, die Zeit der Disketten und anderen Medien wie ZIP Laufwerke ist vorbei. Heute kann man auf der Größe eines Fingernagels 256 GB speichern. (128 GB microSD hab ich schon selbst gesehen, 256 GB ist am Kommen). Da kommt keine Diskette mit. Daher ist es auch nur eine rein rhetorische Frage :)
Tim schrieb: > Da kommt keine Diskette mit. sicher, hast du nicht gelesen auf welche Datentdichte ein Bandlaufwerk kommt?
Na ja. Die Frage hat Rufus ja im wesentlichen beantwortet. Von den Iomega-Laufwerken ausgehend, lassen sich allenfalls graduelle Veränderungen als sinnvoll und erfolgreich vorstellen. Ich schätze mal so Faktor 1,5 oder so, wäre vielleicht noch drin gewesen. Damit aber, wäre das berühmte "Ende der Fahnenstange" erreicht gewesen.
Klaus schrieb: > Na ja. Die Frage hat Rufus ja im wesentlichen beantwortet. was war daran richtig? Jedes Bandlaufwerk kommt auch viel mehr Daten und dort liegen die Köpfe auch auf dem Medium auf. Warum sollte man nicht eine Diskette wie ein Band behandeln?
Peter II schrieb: > Liegen die Köpfe bei einen LTO Band nicht auf? Doch, das ist der Fall. Und bei LTO-7 liegt die Datendichte bei etwa 3.5 GByte/Quadratzoll. Aber ... das ist keine rotierende Scheibe, und das ist Technik, die so aufwendig ist, daß die Laufwerke geringfügig teurer sind als ein Diskettenlaufwerk jemals war. Insofern ist der Vergleich unzulässig, zumal auch "damals", als Disketten entwickelt wurden, andere magnetische Aufzeichnungsverfahren mit höherer Datendichte existierten. Nur waren die ebenfalls deutlich teurer. Übrigens hat mein erstes Diskettenlaufwerk (3.5", 720kB Netto) vor dreißig Jahren nur etwa 280 DM gekostet. Das sind mit Inflationsausgleich irgendwas über 300 EUR.
Rufus Τ. F. schrieb: > Aber ... das ist keine rotierende Scheibe, und das ist Technik, die so > aufwendig ist, daß die Laufwerke geringfügig teurer sind als ein > Diskettenlaufwerk jemals war. es ging um technisch möglich nicht um 5€ Amazon Produkte.
Peter II schrieb: > es ging um technisch möglich Nein. Das ist nur Deine interpretation. Tim schrieb: > Die Diskette ansich würde unverändert beibehalten. > Es würden keine wesentlichen mechanischen oder technischen > Verbesserungen an der Diskette selbst vorgenommen. > Es bleibt auch bei einer billigen flexiblen Kunststoffscheibe mit rein > magnetischer Abtastung.
Rufus Τ. F. schrieb: > Nein. Das ist nur Deine interpretation. > > Tim schrieb: >> Die Diskette ansich würde unverändert beibehalten. >> Es würden keine wesentlichen mechanischen oder technischen >> Verbesserungen an der Diskette selbst vorgenommen. >> Es bleibt auch bei einer billigen flexiblen Kunststoffscheibe mit rein >> magnetischer Abtastung. warum sollte man die Diskette verändern müssen? Das LTO-Band ist genauso flexibel und kann bestimmt auch in Rund hergestellt werden.
@ Peter II
Seit einigen Monaten habe ich Dich auf igno gestellt. Heute habe ich mal
wieder geschaut, ob es Grund gibt, meine Ansicht zu ändern.
> Warum sollte man nicht eine Diskette wie ein Band behandeln?
Weil es dann keine Diskette mehr wäre!
Klaus schrieb: > Seit einigen Monaten habe ich Dich auf igno gestellt. Heute habe ich mal > wieder geschaut, ob es Grund gibt, meine Ansicht zu ändern. > >> Warum sollte man nicht eine Diskette wie ein Band behandeln? > > Weil es dann keine Diskette mehr wäre! ok, kannst du das etwas begründen? Es ist ein speichermedium was unter einen Lesekopf vorbeigezogen wird. So kann man ja gleich sagen, es gehen nur 2,88MB (oder 3MB) weil es sonst keine Diskette mehr ist.
@ Peter II Da warte ich lieber noch ein paar Monate mehr.
Klaus schrieb: > @ Peter II > > Da warte ich lieber noch ein paar Monate mehr. ok, nur ein Kommentar ohne Begründung damit leider nicht sehr hilfreich.
Sucht mal nach SuperDisk-Laufwerken der Firma Imation. Die Firma Siemens hat die mal eine zeitlang in ihren PG´s (Laptops) verbaut. Die konnten sowohl normale 1.44MB Disketten, wie auch 240MB Spezialdisketten verarbeiten. Leider war die Mechanik doch etwas sensibel und deshalb nicht für den dauerhaften Einsatz vor Ort geeignet. Wurden dann von den USB-Sticks abgelöst...
Ein LS120 Laufwerk und ein ZIP Laufwerk hatte ich auch. Allerdings zu einer Zeit, als die Laufwerke quasi schon obsolet waren und so gut wie gar nicht mehr verkauft wurden. Medien gabs zwar noch, aber zumindest im regulären Einzelhandel höchstens noch als "Abverkaufsware" Achja, das "Technisch möglich" im Eingangspost sollte man vielleicht durch "mit vertretbarem (finanziellen) Aufwand technisch möglich" (d.h. auch Consumermarktgeeignet) ersetzen.
Die Kunden wollten das nicht mehr. Mit dem Aufkommen von wiederbeschreibbaren CD wurden diese überflüssig. Evtl. waren auch schon die USB-Stick in Sicht. Das Gleiche gilt auch für Bandlaufwerke für den Konsumerbereich.
Rufus Τ. F. schrieb: > Übrigens hat mein erstes Diskettenlaufwerk (3.5", 720kB Netto) vor > dreißig Jahren nur etwa 280 DM gekostet. Das sind mit > Inflationsausgleich irgendwas über 300 EUR. So in dem Dreh hat mein Lauferk für den Amiga 1000 so ca. 1986 auch gekostet. Übrigens ist "Inflationsausgleich" ein netter Euphemismus dafür, dass etwas was damals 300,- DM gekostet hat jetzt 300,- Euro kostet, aber wer damals 2000,- DM Gehalt hatte jetzt nur noch 1000,- Euro bekommt...
Thorsten schrieb: > So in dem Dreh hat mein Lauferk für den Amiga 1000 so ca. 1986 auch > gekostet. Übrigens ist "Inflationsausgleich" ein netter Euphemismus > dafür, dass etwas was damals 300,- DM gekostet hat jetzt 300,- Euro > kostet, aber wer damals 2000,- DM Gehalt hatte jetzt nur noch 1000,- > Euro bekommt... Ein BluRay-Brenner kostet heute 80€ und damit kann man 50GB auf eine Plastikscheibe speichern...
der USB stick IST die technische weiterentwicklung der diskette. das herumtheoretisieren über die mögliche speicherdichteerhöhung bei der floppy-technologie verlässt doch den boden der tatsachen, und begibt sich in den bereich der scifi. fakt ist, das nicht mehr möglich war und ist wenn man die grenzen des physikalisch machbaren im feldeinsatz als maßstab nimmt - es gab zwar wierentwicklungen wie zip (hatte ich auch, am parallelport), jaz und magnetooptische laufwerke, aber das hat sich nicht durchgesetzt weil… zu sperrig, zu fehleranfällig, zu teuer, zu langsam, zu inkompatibel - vor allem wenn man diese technologien mit dem vergleicht was sich durchgesetzt hat: den USB-Sticks.
c.m. schrieb: > der USB stick IST die technische weiterentwicklung der diskette. Blödsinn, USB Speichersticks mögen der kulturelle Nachfolger der Diskette sein, aber eine Weiterentwicklung sind die nicht, denn das Speichersystem ist völlig unterschiedlich, sogar der Formfaktor wäre anders. Und klar, auch heute hätten solche Disketten noch die gleiche Kapazität. Willst Du mehr Kapazität haben musst du die Toleranzen verringern und höherwertigere und kleinere Köpfe verwenden... dann ist es aber kein HD-Diskettenlaufwerk mehr. Man kann übrigens die meisten Disketten auch "überformatieren". Da macht man einfach mehr Sektoren pro Spur und nutzt ein paar Spuren mehr aus. Wird dann halt noch unzuverlässiger.
Christian B. schrieb: > c.m. schrieb: >> der USB stick IST die technische weiterentwicklung der diskette. > > Blödsinn, USB Speichersticks mögen der kulturelle Nachfolger der > Diskette sein, aber eine Weiterentwicklung sind die nicht, kommt drauf an was du als anhaltspunkt für "weiterentwicklung" annimmst: die gleiche technologie, oder den gleichen zweck. > Und klar, auch heute hätten solche Disketten noch die gleiche Kapazität. > Willst Du mehr Kapazität haben musst du die Toleranzen verringern und > höherwertigere und kleinere Köpfe verwenden... die toleranzen sind doch bereits verringert, und die köpfe sind schon sehr klein - das problem ist das man einen steifen käfig braucht um die mechanik stabil zu halten, und reinstgas (derzeit en vogue: helium) damit die köpfe nicht crashen. festplatten. warum wohl wird festplattentechnologie nicht in floppies verbaut? na weil es technisch nicht machbar ist! "toleranzen verringern" um mehr zu erreichen ist genau die denkweise, die ich hier frecherweise als "scifi-spinnerei" bezeichne. in einem anderen forum hat ein user mal etwas zu einem technischen thema gepostet, wortlaut sinngemäß: "da könnte MAN mehr machen! 'die wissenschaft' müsste sich halt nur mal anstrengen". wenn ich mich richtig erinnere gings um gatebreiten bei mosfets in prozessoren - ja warum sind die eigentlich im nm bereich, und nicht nur ein fm breit? müsste man nicht einfach "toleranzen verringern"?
c.m. schrieb: > warum wohl wird festplattentechnologie nicht in floppies verbaut? na > weil es technisch nicht machbar ist! Naja, die in "Zip-Drives" verwendete Technik ist recht eng mit der Technik von Festplatten verwandt gewesen, mit der Ausnahme, daß die Magnetscheibe keine feste Platte, sondern wie bei der Diskette eine Folie war. Durch entsprechend höhere Rotationsgeschwindigkeit konnte der Bernoulli-Effekt angewandt werden, der ein berührungsloses Schweben der Köpfe über der Magnetscheibe ermöglicht. Zudem wurde für die Bewegung des Kopfträgers kein Schrittmotor, sondern ein Linearmotor verwendet. Das ganze erreichte nicht die Datendichten von Festplatten, weil das einerseits mit einer flexiblen Magnetfolie aus Toleranzgründen nicht möglich ist, und weil andererseits das ganze in normaler ungefilterter Raumluft stattfand, das System also eine gewisse Toleranz für Staubpartikel etc. haben musste. Die damals bessere Alternative waren übrigens magnetooptische Laufwerke, die allerdings an den hohen Preisen krankten. Auf einem 3.5"-Medium, das einer normalen Diskette sehr ähnlich sah, konnten am Ende der Entwicklung etwas über 2 GB Daten gespeichert werden. Das war aber bereits nach der Blütezeit der Dinger, die fand bei Speicherkapazitäten zwischen 230 und 640 MB pro Medium statt. So ein MO-Laufwerk wurde im Next-Computer (Steve Jobs Apple-Auszeitprojekt) verwendet. Die Medien tauchen als attraktives Ausstattungsdetail im Film "Mission Impossible" von 1996 auf: http://aisakeb.com/wp-content/uploads/2014/06/46b86eb8a67ad2d217607804bb1f8511.jpg
Also mehr als 1,44 / 2,88 MB gehen bei Disketten auf jeden Fall. Mit einem SuperDrive Laufwerk konnte man, wenn leider auch nur via einer speziellen Software, schonmal 32 MB auf einer herkömmlichen Diskette abspeichern. Und die speziellen LS120 / LS240 Disketten gingen bis 240 MB. Und bei ZIP Laufwerken gingen bis zu 750 MB auf einem "Diskettenähnlichen" Medium. Ich bezog mich bei der Frage auch ausdrücklich auf simple Speichermedien die in normaler Umgebungsluft arbeiten und von der Bauweise der Medien her nicht deutlich komplexer sind als eine herkömmliche 3,5 Zoll Diskette. Also nichts was in einem aufwändigen, hermetisch abgeschlossenen Gehäuse arbeitet wie z.B. Festplatten oder auch manche Wechseldisk Systeme. Und auch kein Magnetisch-optisches System, daher nehme ich SuperDisk fast schon mit raus. Ich denke schon, dass die Technologie der Diskette am Ende nicht ausgereizt war. Da wäre sicherlich schon noch was gegangen, wenn die Diskette nicht abgelöst worden wäre. Immerhin war die Diskette über viele Jahre hinweg in unveränderter Form am Markt, während sich z.B. bei Festplatten die Speicherkapazität bei identischer äußerer Bauform immer mehr erhöhte. Ich hab noch eine 3,5 Zoll Festplatte mit 160 Megabyte irgendwo im Keller rumfliegen. Heute speichert eine 3,5 Zoll Festplatte einige Terabyte.
Tim schrieb: > Ich denke schon, dass die Technologie der Diskette am Ende nicht > ausgereizt war. Da wäre sicherlich schon noch was gegangen, wenn die > Diskette nicht abgelöst worden wäre. da halte ich dagegen: die technologie war (ist! verdammichnochmal :) ausgereizt, und deswegen wurde sie abgelöst.
Es gab noch die MiniDisk, die konnte 140MB speichern (magnetooptisch). Kam aber auch zu spät. Ich hätte mir fast ein Zip-Drive gekauft, konnte mich aber grad noch beherrschen. Die CD/DVD-Rohlinge verstauben auch noch in einer Ecke. Mit steigender Kapazität wird auch die Geschwindigkeit zum Problem. Ich hab auch Daten <650MB auf DVDs gebrannt, weils deutlich schneller ging, als auf CD. Und ein USB-Stick >16GB ohne USB3 ist ne Zumutung. USB-Sticks haben sich durchgesetzt, weil sie deutlich robuster sind, Staub und Kratzer können ihnen nichts anhaben. SD-Karten sind für die tägliche Handhabung einfach zu klein.
c.m. schrieb: > ausgereizt, und deswegen wurde sie abgelöst. Der Möglichkeiten gab es viele, fragt sich nur WAS der Markt wollte oder gut in den Markt zu drücken ging. Die 2,88 MB-Laufwerke kamen einfach zur falschen Zeit und Bandlaufwerke kann man wegen des mühsamen Spulens nicht mit Disks vergleichen. Musikkassteten wurden auch durch fortschrittliche MDs abgelöst, die sich leider nie am Markt durchgesetzt haben.
oszi40 schrieb: > Musikkassteten wurden auch durch > fortschrittliche MDs abgelöst, die sich leider nie am Markt durchgesetzt > haben. Ich bin froh darüber. Meine beiden MD-Rekorder haben nach wenigen Jahren den Geist aufgegeben, die Mechanik war wohl zu empfindlich für den mobilen Betrieb. Der Technics SL-XP1 funktioniert dagegen immer noch.
Mini-Disc von Sony schafften schon anfang der 90 über 100 MB. https://en.wikipedia.org/wiki/MiniDisc
Peter D. schrieb: > Mit steigender Kapazität wird auch die Geschwindigkeit zum Problem. Ich > hab auch Daten <650MB auf DVDs gebrannt, weils deutlich schneller ging, > als auf CD. > Und ein USB-Stick >16GB ohne USB3 ist ne Zumutung. Mit der Menge der Daten an einem Fleck steigt leider auch das Verlustrisiko. Kein kluger Bauer tut alle Eier in einen Korb und wir "sichern" alle Fotos auf einem großen Stick?
Tim schrieb: > Ich denke schon, dass die Technologie der Diskette am Ende nicht > ausgereizt war. Die Zuverlässigkeit war bereits bei 3.5"-HD-Disketten an einem Punkt angelangt, der der von Lochstreifen aus angefeuchtetem Toilettenpapier entsprach. Insofern war ein klarer Schnitt überfällig.
Rufus Τ. F. schrieb: > Die Zuverlässigkeit war bereits bei 3.5"-HD-Disketten an einem Punkt > angelangt, der der von Lochstreifen aus angefeuchtetem Toilettenpapier > entsprach. Insofern war ein klarer Schnitt überfällig. was habt ihr mit euren Diskette gemacht? Ich habe gefühlt mehr defekt USB-Sticks als defekte Disketten. Wenn man sie ordentlich behandelt hat, gabt es damit fast nie Probleme.
Peter II schrieb: > was habt ihr mit euren Diskette gemacht? Sie ordentlich behandelt. Nicht zu warm, nicht zu kalt, keine zu hohe Luftfeuchtigkeit, keine Magnetfelder. Alles nutzlos. Egal, welcher Hersteller, auch teuerste "Markenware" hat in beliebigen Laufwerken zig Fehler produziert. Die Aufbewahrungsdauer lag teilweise unter einer Woche. Sicherungskopien erstellt, verglichen, teilweise waren direkt aus dem gerade eben noch originalverschweißten Herstellerkarton 20% der Disketten einfach nur noch Müll. Diverse PCs, diverse Diskettenlaufwerke diverser Hersteller (Teac, Mitsui, NEC, Chinon ...) , diverse Disketten diverser Hersteller (Maxell, BASF, Sony ... ) Das war bei nicht-HD-Disketten (720 kB) oder bei 5.25"-Disketten anders, die sind auch nach über 20 Jahren noch lesbar.
Rufus Τ. F. schrieb: > Sie ordentlich behandelt. Nicht zu warm, nicht zu kalt, keine zu hohe > Luftfeuchtigkeit, keine Magnetfelder. Alles nutzlos. Wie bekommen in der Firma immer noch Datenlieferungen auf Disketten die per Post versendet werden (ja im Jahr 2016!). Lesefehler sind dabei recht selten.
Rufus Τ. F. schrieb: > Sie ordentlich behandelt. Nicht zu warm, nicht zu kalt, keine zu hohe > Luftfeuchtigkeit, keine Magnetfelder. Alles nutzlos. > > Egal, welcher Hersteller, auch teuerste "Markenware" hat in beliebigen > Laufwerken zig Fehler produziert. > > Die Aufbewahrungsdauer lag teilweise unter einer Woche. Sicherungskopien > erstellt, verglichen, teilweise waren direkt aus dem gerade eben noch > originalverschweißten Herstellerkarton 20% der Disketten einfach nur > noch Müll. das passiert bei "überformatierten" Disketten ( > 80 tracks), anders ist die exorbitante Ausfallrate wie hier geschildert kaum erklärbar. Oder fehlenden flush bei Disk write caches. Oder vermurksten Laufwerk. Also fehl-bedienung/-behandlung.
Nö-Sager schrieb: > anders ist die exorbitante Ausfallrate wie hier geschildert kaum > erklärbar. Oder fehlenden flush bei Disk write caches. Oder vermurksten > Laufwerk. Also fehl-bedienung/-behandlung. Nein, nichts davon traf zu. Neue Laufwerke, OS-eigene Diskettenroutinen, Standardformat. Keine Fehlbedienung. Ist schon gut 25 Jahre her, seitdem vermeide ich (bzw. meine Firma) den Gebrauch dieser Dinger (auch aus Kapazitätsgründen).
Rufus Τ. F. schrieb: > Egal, welcher Hersteller, auch teuerste "Markenware" hat in beliebigen > Laufwerken zig Fehler produziert. Zustimmung. Egal Ob original MS, HP, Sony, BASF, Baumarkt usw. VGACOPY hat regelmäßig irgendwo auf den Disketten einen Lesefehler gefunden. Bei einer einzelnen Datei fällt es natürlich dem 0815-User nicht gleich auf. Meine Erkenntnis bezieht sich auf ca. 20kg bunte Mischung geerbte HD-Disketten, von denen wir einige zuverlässig formatieren wollten.
Rufus Τ. F. schrieb: > Egal, welcher Hersteller, auch teuerste "Markenware" hat in beliebigen > Laufwerken zig Fehler produziert. Ich hab das Gefühl dass kurz vor Ende der Disketten die Zuverlässigkeit in der Tat stark zurück ging. Zu den Zeiten als Disketten (auch HD) weit verbreitet waren (vielleicht so bis 2000) hatte ich fast nie Probleme. Als Disketten nur noch eine Nische waren, z.B. für Datentransport zu alten Messgeräten ohne USB, gabs viel mehr Probleme. Vermutlich wurden Disketten und die Laufwerke zu der Zeit nur noch von ein paar Billig-Gammel-Buden hergestellt.
Peter II schrieb: > Wie bekommen in der Firma immer noch Datenlieferungen auf Disketten die > per Post versendet werden (ja im Jahr 2016!). Lesefehler sind dabei > recht selten. Das muss die De-Mail sein!!! Absolut sicher vor der NSA.
Ein anderer Hinderungsgrund moegen auch Patente gespielt haben. Ein Standard, wie zB eine 3.5" Floppy ist das Maximale, auf das sich die Hersteller einigen konnten, und gleichzeitig das minimal Moegliche. Natuerlich gab es Eigenentwicklungen der Hersteller, die viel besser waren. Die haetten dafuer aber von anderen Herstellern happige Lizenzgebuehren haben wollen, welche diese nicht abdruecken wollten. Daher bleibt der jeweils minimale Konsens der Standard. Das ist noch bei Vielem so.
asd schrieb: > Zu den Zeiten als Disketten (auch HD) weit verbreitet waren (vielleicht > so bis 2000) hatte ich fast nie Probleme. Ich habe schon vor 1995 damit aufgehört, Disketten zu verwenden, aufgrund der geschilderten Erfahrungen. Ein Paradebeispiel war das Anfertigen einer Sicherungskopie der Installationsdisketten von Borland C++ 3.1 (das war 1992) - da habe ich vor Freude in den Tisch gebissen. (Und nach '93 habe ich den Compiler nicht mehr verwendet, also auch keinen Anlass dafür gehabt, in Tische zu beißen, bzw. Sicherungskopien zu erstellen)
Rufus Τ. F. schrieb: > Ich habe schon vor 1995 damit aufgehört, Disketten zu verwenden, > aufgrund der geschilderten Erfahrungen bei NT4.0 musste man die Treiber für SCSI immer auf Diskette nachreichen und das wurde bis ins Jahr 2002 noch fleißig installiert. Selbst Win9X musst man mit diskette erst mal netzwerkfähig oder usb fähig machen.
Das ist schön, daß Du versuchst, mir zu erklären, womit ich gearbeitet habe.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das ist schön, daß Du versuchst, mir zu erklären, womit ich gearbeitet > habe. du hast doch geschrieben das du schon 1995 aufgehört hast sie zu verwenden?
Peter II schrieb: > bei NT4.0 musste man die Treiber für SCSI immer auf Diskette nachreichen > und das wurde bis ins Jahr 2002 noch fleißig installiert. Es ist ein Unterschied, ob Du nur 1 kleine Datei benutzt oder beim Backup ganze Disketten randvoll bis zum inneren Ring bespielst. Die letzten Spuren sind noch kritischer, da kürzer als die Außenspuren (Datendichte).
Rufus Τ. F. schrieb: > Das sind die ersten. Spur 0 liegt innen. Selbst Luther hatte in seinem Rechner ein Diskettenlaufwerk und stellte fest: Lutherbibel 1912 Also werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt. MfG Paul
Ich schrieb: > 1.44MB. > Sonst wärs keine 3,5Zoll Diskette :-) Es gabe auch 2,88 MiB Disketten/Diskettenlaufwerke (3,5 Zoll "ED")....
Dipl.- G. schrieb: > Es gabe auch 2,88 MiB Disketten/Diskettenlaufwerke Da lag die Diskette aber schon in den letzten Zügen. Das offenliegende Medium, bei dem man höchstens einen Shutter beiseite schieben musste, um den Datenträger zu berühren (oder Staub reinzukrümeln...), musste über kurz oder lang ja zum Ausfall führen. Wie immer bei Magnetaufzeichnung ist auch der Kopiereffekt nicht zu unterschätzen, wenn das Medium immer dünner und immer dichter beschrieben wird. Die robustesten Disketten waren bei mir die 5,25" einseitigen mit GCR beschriebenen des Apple ][. Hatten aber eben auch nur etwa 140kByte Kapazität.
Matthias S. schrieb: > Die robustesten Disketten > waren bei mir die 5,25" einseitigen mit GCR beschriebenen des Apple ][. > Hatten aber eben auch nur etwa 140kByte Kapazität. Das liegt daran, dass du wahrscheinlich die 8-Zoll-Disketten nicht mehr kennengelernt hast. Georg
Matthias S. schrieb: > > Da lag die Diskette aber schon in den letzten Zügen. Das offenliegende > Medium, bei dem man höchstens einen Shutter beiseite schieben musste, um > den Datenträger zu berühren (oder Staub reinzukrümeln...), musste über > kurz oder lang ja zum Ausfall führen. Wie immer bei Magnetaufzeichnung in der Tat - habe gerade kürzlich meine letzten Syquestmedien im Keller gefunden, und mit nostalgischem Gedenken der Ewigkeit übergeben (Tonne). Die Dinger sind mir damals wie die Fliegen gestorben. 230MB pro Scheibe waren's, glaube ich...
Syquest waren echte Wechselplatten, d.h. feste Magnetscheibe und "normale" Festplattenmechanik. Das mit eher nicht staubfreier Luft ... brr.
Georg schrieb: > Das liegt daran, dass du wahrscheinlich die 8-Zoll-Disketten nicht mehr > kennengelernt hast. Je nach Aufzeichnungsverfahren (FM/MFM)und Sektorgröße können Disketten verschiedene Nutzkapazität haben, wobei 360kB, 720kB, 1,44MB übliche Größen waren. https://de.wikipedia.org/wiki/Diskette
Jan L. schrieb: > in der Tat - habe gerade kürzlich meine letzten Syquestmedien im Keller > gefunden, und mit nostalgischem Gedenken der Ewigkeit übergeben (Tonne). > Die Dinger sind mir damals wie die Fliegen gestorben. > 230MB pro Scheibe waren's, glaube ich... War mit einem SCSI Laufwerk damals mein Hauptspeichermedium am Mac - als die Macs noch SCSI hatten. Meine waren aber nur halb so gross (105Mb ?) und damals recht zuverlässig. Ich habe die Dinger sogar noch im Diskettenlager aber schon seit Ewigkeiten nicht mehr gestartet. Ein besonders pfiffiger Mitstreiter im Mac e.V. hat die Cartridges damals zum Löschen durch den Bulk Eraser geschoben und sich danach gewundert, warum sie alle im Eimer waren :-P
Georg schrieb: > Das liegt daran, dass du wahrscheinlich die 8-Zoll-Disketten nicht mehr > kennengelernt hast. Die ließen sich aber besser abheften als die 3,5 Zoll... MfG Paul
Rufus Τ. F. schrieb: > Das sind die ersten. Spur 0 liegt innen. Bei 5,25" und 3,5" Disketten war Spur 0 die äußere.
Allan schrieb: > Bei 5,25" und 3,5" Disketten war Spur 0 die äußere. Das ist zwar richtig, aber dafür habe ich auch schon ein "nicht lesenswert" erhalten. Es geht hier also offensichtlich nicht um die technische Realität. MfG Paul
Matthias S. schrieb: > Ein besonders pfiffiger Mitstreiter im Mac e.V. hat die Cartridges > damals zum Löschen durch den Bulk Eraser geschoben und sich danach > gewundert, warum sie alle im Eimer waren :-P ...waren wohl eher nicht hard-sektoriert... :)
Allan schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Das sind die ersten. Spur 0 liegt innen. > > Bei 5,25" und 3,5" Disketten war Spur 0 die äußere. Du hast natürlich recht. Scheiße, wir werden alle senil. Natürlich.
Interessante Frage. Mit den heutigen Materialen könnte man das schon auf 1TB hochbekommen. Ohne Bernoullieffekt aber mit Glaskeramik als Beschichtung und am Kopf. Nur die Geschwindigkeit von Platten wird es kaum erreichen. Oder auch eine Möglickeit wäre den Kopf nicht aufliegen zu lassen, keine Reibung und wenn man statt einen Schieber eine dünnere Plaste nimmt wäre es auch staubfrei bei Magnetantrieb statt direkter Mechanik. Aktuelle 3,5" Festplatten kommen ja auf 10TB. Nur lohnen tut sich so eine Diskette nicht. Blueray hat sich ja auch nicht flächendeckend durchgesetzt. Und wenn man nun mal gegenrechnet wieviel eine externe HD pro GB kostet lohnt das ja auch nicht. FLASH kann durchaus auch als microSD sinnvoller sein, gibt's ja inzwischen auch über 256GB. Man könnte ja eine "Diskette" mit FLASH bauen die via Funk und Induktion betrieben wird, die könnte man dann auch überall betreiben. Fragt sich nur wie teuer sowas würde.
haeh schrieb: > aber mit Glaskeramik Eine flexible Schwabbelscheibe mit Glaskeramik? haeh schrieb: > statt einen Schieber eine dünnere Plaste Die Flughöhe beträgt derzeit max 3 nm. Wie lange glaubst du hält einen 2 nm dicke Folie der Reibung an der Oberfläche stand - ms, Sekunden? Vorausgesetzt man bekommt so eine Folie, 3 nm sind 1/300 µ. Georg
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