Hallo! Ich will mir eine kleine Experimentierecke in meiner Werkstatt einrichten. Dazu habe ich mir ein Gestell geschweisst und einen Brüstungskanal dran befestigt und Steckdoseneinsätze dort verschraubt. Würde es Sinn machen, diese Steckdosen dort mit einem 10mA-FI abzusichern anstatt des normalerweise verwendeten 30mA-FI-Schalter?
Schaden tut es sicher nicht, du musst aber damit rechnen, das * einige miese Konsumerapparaturen schon an die 10mA Ableitstrom herankommen und trotz an sich fehlerfreier bzw. vorschriftmässiger Ausführung den FI auslösen. Das könnte z.B. ein Notebook Netzteil mit Erdanschluss und grossen Y-Kondensatoren sein. * Ein evtl. davor geschalteter 'normaler' 30mA FI mit dem 10mA FI zusammen auslöst.
Schneider schrieb: > Hallo! > > Ich will mir eine kleine Experimentierecke in meiner Werkstatt > einrichten. Dazu habe ich mir ein Gestell geschweisst und einen > Brüstungskanal dran befestigt und Steckdoseneinsätze dort verschraubt. > > Würde es Sinn machen, diese Steckdosen dort mit einem 10mA-FI > abzusichern anstatt des normalerweise verwendeten 30mA-FI-Schalter? Schaden wird es nicht.. meine Ausbilder schule hatte pro werk Tisch einen 3 pol C16 -> FI 2 Pol 10mA -> Motorschutzschalter -> unterspannungsabschalter. Und das ganze in 3 Poliger ausführung nochmal. Lehrstunden mit fus waren nahezu nicht möglich da der 10mA fi geflogen ist... Später wurde jeder Tisch mit einem "fu Ausgang" mit 30mA erweitert
Matthias S. schrieb: > * einige miese Konsumerapparaturen schon an die 10mA Ableitstrom > herankommen und trotz an sich fehlerfreier bzw. vorschriftmässiger > Ausführung den FI auslösen. Das könnte z.B. ein Notebook Netzteil mit > Erdanschluss und grossen Y-Kondensatoren sein. Ich hab einen 10mA bei mir an der Werkbank zu Hause. Nicht das ich mal ausprobieren wollte wie sich 10mA anfühlen - aber sicher ist sicher. Außer einem FU den ich mal testen wollte, hat den noch kein Gerät im Normalbetrieb ausgelöst. Bei Geräten mit defekten Filterkondensatoren etc. ist er aber durchaus schon gekommen - da hat er natürlich genau so funktioniert wie ich das erwarte. Was ich in dem Zuge auch noch empfehlen kann: einen leicht zu erreichenden Notaus-Schalter. Wenn mal irgendwas auf der Werkbank zu kokeln anfängt ist es sehr praktisch schnell weitere Schäden verhindern zu können.
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Für Experimente mit Netzspannung ist ein Trennstelltrafo besser und sicherer. Bedenkte auch, daß ein FI nur den Differenzstrom auf der Netzleitung mißt. D.h. an den 350V Anodenspannung aus einem Trafo kannst Du verkokeln, das merkt der FI nicht.
Peter D. schrieb: > Für Experimente mit Netzspannung ist ein Trennstelltrafo besser und > sicherer. > > Bedenkte auch, daß ein FI nur den Differenzstrom auf der Netzleitung > mißt. > D.h. an den 350V Anodenspannung aus einem Trafo kannst Du verkokeln, das > merkt der FI nicht. Zwischen den Klemmen des Trenntrafos bruzelt man genauso ...
Peter D. schrieb: > Für Experimente mit Netzspannung ist ein Trennstelltrafo besser und > sicherer. klar, den sollte man natürlich auch haben wenn man mit Netzspannung arbeitet. Doch Dein Oszi wirst Du z.B. nicht an den Trenntrafo hängen wollen - da gehört nur das DUT hin. Das Oszi gehört an eine normale Netzsteckdose mit PE. Und wenn Du jetzt mit der Masseklemme des Oszis wo falsches hinkommst, muss es den FI raushauen.
Gerd E. schrieb: > Und wenn Du jetzt mit der Masseklemme des Oszis wo falsches > hinkommst, muss es den FI raushauen. Nö, PE geht nicht über den FI. Nochmal, der FI überwacht nur die beiden Netzleitungen N und L!
Peter D. schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Und wenn Du jetzt mit der Masseklemme des Oszis wo falsches >> hinkommst, muss es den FI raushauen. > > Nö, PE geht nicht über den FI. > Nochmal, der FI überwacht nur die beiden Netzleitungen N und L! Er überwacht die Differenz zwischen N und L. Und wenn die zu groß wird, z.B. weil etwas Strom über den PE abfließt, dann löst er aus. Wenn Du jetzt also z.B. übersiehst das ein Gerät nur ein Kondensatornetzteil hat, ohne Trenntrafo arbeitest, und jetzt mit der Oszi-Masseklemme an das Gerät kommst, haut es den FI raus. Natürlich hättest Du eigentlich mit Trenntrafo arbeiten und das Kondensatornetzteil nicht übersehen sollen. Aber manchmal unterlaufen auch Profis Fehler, und dann ist in den meisten Fällen der FI da und schützt.
Peter D. schrieb: > D.h. an den 350V Anodenspannung aus einem Trafo kannst Du verkokeln, Nein, weil man im Gegensatz zu Wechselspannung an Gleichspannung nicht hängen bleibt. Was aber gerne passiert ist, dass man sich oder das Gerät verletzt weil man heftig die Hand bewegt. LG OXI
Gerd E. schrieb: > Ich hab einen 10mA bei mir an der Werkbank ... > hat den noch kein Gerät im > Normalbetrieb ausgelöst. Kann ich bestätigen. LG OXI
Mal anders herum gefragt: Warum sollte man einen vorhandenen 30mA Schalter durch einen 10mA Schalter austauschen? Der 30mA schützt doch auch gut genug, oder nicht?
Stefan U. schrieb: > Mal anders herum gefragt: Warum sollte man einen vorhandenen 30mA > Schalter durch einen 10mA Schalter austauschen? Sollte man dann tun, WENN man ein höheres Schutzniveau haben will bzw. muß. Einige Whirlpool-Hersteller schreibne z.B. 10 mA RCD vor. Und persönlich: Wenn man meint, das man diese frühzeitigere Ansprechen bei Fehlersituationen in deren Entstehen haben will. > > Der 30mA schützt doch auch gut genug, oder nicht? Ein korrekt funktionierneder 30mA RCD schützt in vielen Fällen ausreichend gut. Es ist letztlich ein Kompromiss zw. Schutz, "normalen" Ableitströmen (z.B. durch Netzfilter in Geräten) und Kosten. Es macht keinen Sinn, unbedingt einen 10mA RCD zu setzen, wenn man Geräte mit Netzfiltern und hohem Ableitstrom (auch im einwandfreien Zustand) nutzen muß. Ist irgendwie die Frage in der Art: Soll ich zusätzlich zum Gürtel noch Hosenträger benutzten? Antwort: Ja, wenn es aufgrund ungewöhnlicher Bewegungsaktivität zusätzlichen Nutzen bringt. Oder nein, wenn man zu 99,9% der Standardanwender gehört .-)
Man sollte sich in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass der RCD den Strom nur zeitlich begrenzt, nicht etwa auf 10mA!
!nformatiker schrieb: > Man sollte sich in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass der RCD den > Strom nur zeitlich begrenzt, nicht etwa auf 10mA! HÄ? Spinnst du?
> HÄ? Spinnst du?
Sicher nicht. Er will damit sagen, dass der Fehlerstrom weit über 10mA
liegen kann, aber nur für einen Kurzen Moment, nämlich bis der
Schutzschalter das erkennt und abschaltet.
Stefan U. schrieb: > HÄ? Spinnst du? > > Sicher nicht. Er will damit sagen, dass der Fehlerstrom weit über 10mA > liegen kann, aber nur für einen Kurzen Moment, nämlich bis der > Schutzschalter das erkennt und abschaltet. Ja, du sagst es gerade selbst. Für einen kurzen Moment fließt mehr, oder nicht? Er löst ja nur bei mehr als 30 mA innerhalb einer gewissen Zeit aus.
!nformatiker schrieb: > Man sollte sich in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass der > RCD den > Strom nur zeitlich begrenzt, nicht etwa auf 10mA! Völlig korrekt. Endlich einer der mitdenkt. Kein RCD der Welt begrenzt den Fehlerstrom. Er schaltet halt bei zu hohem Strom innerhalb eines gewissen Zeitraums ab. Deswegen kannst du trotzdem einen satten Stromschlag bekommen und durchaus auch mit lebensgefährlicher Stromstärke. Es wäre auch falsch, nur den zulässigen Fehlerstrom des FIs bei der Auslegung einen el. Anlage zu betrachten. Ihr müsst immer den Erdungswiderstand mit einbeziehen. Der Schutz ist so auszulegen, dass die durch einen Fehlerstrom erzeugte mögliche Berührungsspannung zu einer Abschaltung führt, wenn diese >= 50V wird. Teilweise kommen sogar FI-Schutzschalter mit Fehlerströmen bis zu 300mA zur Anwendung. Es muss hierbei jedoch sichergestellt sein, dass der Erdungswiderstand niedrig genug ist, um bei zu hoher Berührungsspannung abzuschalten.
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