Ersteinmal schon jetzt eine Entschuldigung für die wenigen (wirklich hilfreichen) Informationen die ich geben kann :/ Auf Empfehlung hier habe ich mir also ein Philips PE1542 (Version mit einem festen 5V Ausgang) gekauft um als Anfänger erst einmal ein akzeptables Gerät zu haben. War auch alles schön und gut habe etwas damit herum gespielt und alles war gut. Doch eines schönen Tages, es hatte davor wie gesagt schon bewiesen dass alle Ausgänge gut funktionieren, schließe ich ein Relais an um zu überprüfen ob das noch funktioniert. Hat auch geklappt, aber dann habe ich (mit dem angeschlossenen Relais) das Netzgerät einige male ein und aus geschaltet... Plötzlich passierte nichts mehr. Tia doof, dachte ich mir, und überprüfte sofort die Sicherungen des Gerätes, und siehe da eine war durchgeflogen. Nach einem schnellem Geruchstest (ohne Ergebnis), öffnete ich dann das Gerät und schaute nach offensichtlich kaputten Komponenten, doch auch da nichts. Nach dem ich dann einen Blick in die Anleitung warf, stellte ich fest dass der Transformator noch für 220V angeschlossen war und lötete ihn prompt auf 240V um. Außerdem musste ich feststellen das jemand den Filterkondensator am Eingang entfernt hatte. Also bestellte ich einfach (aus der Hoffnung es wäre nur ein Zufall gewesen) einige neue Sicherungen auf eBay. Als diese dann gestern kamen schloss ich das gerät wieder und ersetzte die alten Sicherungen. Doch auch diese sind nach einigen Sekunden durchgebrannt. Und nun bin ich hier, völlig Ratlos was ich machen kann um dieses gerät zu reparieren. Die Bedienungsanleitung ist hier zu finden: (leider nur die der Version mit variablem 7V Ausgang. scheint aber fast identisch zu sein.) http://www.de-wolff.eu/download/electronics/service-manual/philips-pe1542/summary/download.html Ich hoffe einer von euch hat eine schnelle Idee oder Erfahrung wo das Problem liegen könnte
Sind denn beide Kanäle kaputt? Es ist doch ein 3 Kanal Gerät, 2* Regelbar, einmal fest.. Schaltplan ist im Service manual vorhanden und leicht mit googeln bzw. bei Tanja zu finden. Die Regelung ist mit µA723 aufgebaut. Das sollte man reparieren können.. Ups, sehe gerade auch in deinem Link ist der Schaltplan Vermutete Ursache ist die Spannungsspitze der Induktivität vom Relais. der 723 ist evtl. hin, wenn es nur ein Kanal betrifft.
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Ersteinmal danke für die Antwort, und den Anzeigen zufolge funktionieren alle Kanäle noch, aber die Hauptsicherungen brennen ja nach einigen Sekunden schon durch, also kann ich nicht wirklich testen. An einen Kanal hatte ich beim letzten Versuch das Multimeter, und da war auch nichts komisches zu beobachten. Jetzt habe ich noch 2 Sicherungen, also einen Versuch. Und kann denn ein kaputter lm732 wirklich die Sicherung killen? (Bei Digikey könnte ich sogar noch ein im richtigen Package bekommen)
Bernd D. schrieb: > Vermutete Ursache ist die Spannungsspitze der Induktivität vom Relais. > der 723 ist evtl. hin, wenn es nur ein Kanal betrifft. Wenn ein neuer 723 das Gerät wiederbelebt, dann auch den 470 µF Kondensator am Ausgang tauschen, denn der hat offensichtlich keine Kapazität mehr oder einen sehr hohen Innenwiderstand, wenn er es nicht hinbekommt ein Relais zu dämpfen. Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Kanal das Problem verursacht, kannst du einzelne Kanäle direkt am Trafo abklemmen.
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@Marian Die Kondensatoren schienen bei den Versuchen vor dem Ausfall nicht kaputt, aber vielleicht war es sehr dumm das gerät mit angeschlossener induktiver Last zu starten..., naja vielleicht bestell ich einfach einmal ein paar Neue und schaue was passiert?
..selbst wenn einer der µA723 defekt ist, wie sollte der die Primärsicherung zum Auslösen bringen? Der ist rundrum hochimpedant angeschlossen, also kann der die Spannungsschienen nicht direkt kurzschließen. Und wenn keine Last (bzw. kein Kurzschluss) am Ausgang ist, dann kann er sie auch so nicht überlasten. Ich würd erst mal die üblichen Verdächtigen stromlos durchmessen: Gleichrichter, sämtliche Dioden (insbesondere auch die am Ausgang, ebenso den dortigen Elko), und die ganzen Widerstände.
Ok danke, dann werde ich das mal versuchen. Ich wollte erst einmal sichergehen, dass ich nichts offensichtliches übersehen habe. Denn der Innenraum ist extrem Verbaut und alles außer 2 der 3 Gleichrichter ist alles in dem gerät verlötet. o_O Gibt es denn irgendwelche Komponenten die speziell von solchen Last-Spitzen bedroht sind? (und dann auch vermutlich einen Kurzschluss auslösen?)
Ich bin mir da nicht zu sicher, ob das angeschlossene Relais Dein NG abgestochen hat. Wenn noch alle Bauteile vorhanden und funktionsfähig waren, hätte das aus einigen Gründen nicht passieren dürfen und könnte möglicherweise nur eine altersbedingtes Versagen und purer Zufall sein. 1) Erstens, Spannungsspitzen treten bei Induktivitäten erst beim Abschalten auf und haben eine gegen gerichtete Polarität. Die Spannungsspitze die das Relais erzeugt ist also negativ und wird von V28 (in gewohnter Weise) abgefangen und auf ca. -0.7V begrenzt. Das Relais kann auf KEINEM Fall beim Abschalten irgendeinen Schaden anrichten. Ein zusätzlicher Grund warum das nicht sehr wahrscheinlich ist, ist der große 1000uF Ausgangs C. Beim Abschalten fällt die Ausgangsspannung so langsam zusammen, daß die Relaisspule gar nicht genug Energie abgeben könnte weil das C der Induktion für lange Zeit entgegen wirkt. 2) Etwaige externe angelegte Spannungen (Batterien, geladene Elkos, werden durch Schutzdiode V111 unschädlich gemacht indem sie die externe Spannung an den C27 Gleichrichterteil zurückleitet. Die Netzsicherung schützt alle drei Kanäle zusammen. Es ist nicht unbedingt gesagt, daß der Kanal mit dem angeschlossenen Relais unbedingt kaputt ist. Eher denke ich an alten Elko Syndrom;-) Prüfe alle Elkos. Auch prüfe alle Dioden mit dem Ohmmeter und natürlich auch die Serien Transistoren, Dioden (V29, V27, V109, V111, V113, V108). Ich kenne nicht den Innenaufbau. Falls aber der Netztrafo sekundärseitig angelötet ist, löte jeweils die Trafo Drähte ab (Punkt 10, 11), (Punkt 13,14) und (Punkt 15, 16). Dann messe mit einem Ohmmeter an C27, C32, C37, C106, C206, C306 ob der Widerstand relativ hoch ist. (R26, R27, R28 auch ablöten) Wenn Du die Moeglichkeit hast die C Werte zu messen - um so besser. Alte (ungepruefte) Elkos haben in Netzteilen nichts zu suchen. Auch C107, C207, C307 ist suspekt. Auch prüfe für Kurzschlüsse an den Ausgängen. Du kennst die Geschichte des LNG nicht und kannst nicht wissen ob das Gerät früher irgendwie mißhandelt worden ist. "Trau, Schau, Wem!" Wenn soweit alles gut ist, schließe das LNG über eine 40W Lampe in Serie primär seitig an um den Strom zu begrenzen. Sollte hoher Strom fließen, brennt nur die Lampe und Deine Sicherungen bleiben verschont. (Sicher arbeiten - Keine offenen Strippen mit 240V dran und sonstige Schlampereien - Lebensgefahr) Wenn soweit alles gut ist, schließe Punkt 10,11 an und nimm das LNG in Betrieb. Wenn dieser Kanal funktioniert, wiederhole es mit dem Nächsten. Die alten Römer bekämpften ihre Feinde "Divide and conquer" Das paßt auch hier. Methodisch vorgehen und isolieren. Vielleicht hilft Dir das anfangs weiter, Gerhard
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@Gerhard O. Danke :D Klingt nach ner menge Arbeit, aber daran wächst man ja bekanntlicherweise.
Friedrich H. schrieb: > Die Bedienungsanleitung ist hier zu finden Nun, mit Schaltplan, ein simpler uA723 Regler, selbst wenn alles kaputt sein sollte, kann man alles reparieren, es sind simple Standardbauteile (für die Philips Transistoren gibt es Allerweltsteile als Ersatz). Die Frage ist eher, was du messen kannst. > Außerdem musste ich feststellen das jemand den > Filterkondensator am Eingang entfernt hatte. C26 ? Ist nicht wichtig. Aber wenn man schon mal repariert... Wenn eine der beiden Sicherungen am Netzeingang kaputt geht, würde ich auf einen kurzgeschlossenen Brückengleichrichter oder einer der grossen Siebelkos C27, C32, C37 tippen.
Michael B. schrieb: > für die Philips Transistoren gibt es Allerweltsteile als Ersatz BDY20 = 2N3055 Die restlichen Transistoren sind unspezifisch bzw. auch heute noch Standard (BD139 unso). Hut ab für deine exzellente Beschreibung, Gerhard! :-)
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Friedrich H. schrieb: > @Gerhard O. > Danke :D > > Klingt nach ner menge Arbeit, aber daran wächst man ja > bekanntlicherweise. Manchmal ist der Weg das Ziel und man lernt nebenbei einiges Nützliches. Fehlersuche stärkt, ähnlich wie der Sport die Muskeln stärkt, das Gehirn;-) Jedenfalls wünsche ich Dir guten Erfolg bei der Reparatur und Fehlersuche und gratuliere Dir zu diesem Europäischen Netzteil Klassiker der auf alle Fälle erhaltungswert ist. Die Zeit dieser Art Geräte wird niemals wieder zurück kommen - Es war eine eigene Ära. Gerhard
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Gerhard O. schrieb: > 1) Erstens, Spannungsspitzen treten bei Induktivitäten erst beim > Abschalten auf und haben eine gegen gerichtete Polarität. Die > Spannungsspitze die das Relais erzeugt ist also negativ und wird von V28 > (in gewohnter Weise) abgefangen und auf ca. -0.7V begrenzt. Quatsch. Wenn man ein Relais das parallel an einen 1000uF Elko hängt, der NOCH mit Strom versorgt wird, von seiner Stromversorgung abkoppelt, passiert genau gar nichts. Die Spannung am Elkos sinkt langsam bis das Relais abfällt und dann weiter bis auf 0. Das war's. Der 1000uF Elko ist hier am Ausgang, und dahinter ist kein Schalter, also ist das genau das Szenario was hier vorliegt.
Hier ersteinmal ein paar Bilder, bessere kommen dann wenn ich es auseinander habe und wenn etwas bessere Lichtverhältnisse sind. Und auch die bildliche Erklärung warum das Auseinandernehmen etwas dauern könnte.
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Michael B. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> 1) Erstens, Spannungsspitzen treten bei Induktivitäten erst beim >> Abschalten auf und haben eine gegen gerichtete Polarität. Die >> Spannungsspitze die das Relais erzeugt ist also negativ und wird von V28 >> (in gewohnter Weise) abgefangen und auf ca. -0.7V begrenzt. > > Quatsch. > > Wenn man ein Relais das parallel an einen 1000uF Elko hängt, > der NOCH mit Strom versorgt wird, von seiner Stromversorgung abkoppelt, > passiert genau gar nichts. Die Spannung am Elkos sinkt langsam bis das > Relais abfällt und dann weiter bis auf 0. Das war's. > > Der 1000uF Elko ist hier am Ausgang, und dahinter ist kein Schalter, > also ist das genau das Szenario was hier vorliegt. Da hast Du natürlich recht. In der Praxis ist das genau so wie Du es berichtigt hast. Danke.
Friedrich H. schrieb: > Hier ersteinmal ein paar Bilder, bessere kommen dann wenn ich es > auseinander habe und wenn etwas bessere Lichtverhältnisse sind. > > Und auch die bildliche Erklärung warum das Auseinandernehmen etwas > dauern könnte. Vielen Dank für die Aufnahmen. Vielleicht ist die Frontplatte als Ganzes abnehmbar. Dann könnte man leichter an die Platinen dran.
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Hier gibt's noch ein paar Fotos: http://translate.google.com/translate?hl=en&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.circuitsonline.net%2Fforum%2Fview%2F116927%2F1%2Fvoeding%2Bregelbare%3Fquery%3Dvoeding%2Bregelbare%26mode%3Dor Ist ja richtig massiv gebaut, selbst für die Philips-Geräte dieser Ära. Gezeigt ist dort das PE1542/00 mit verstellbarem 0-7 V / 0-3 A Ausgang. Vielleicht nicht gerade die servicefreundlichste Konstruktion für Fehler abseits der üblichen Verdächtigen, aber durchaus schlau aufgebaut.
Marian . schrieb: > Hier gibt's noch ein paar Fotos: > http://translate.google.com/translate?hl=en&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.circuitsonline.net%2Fforum%2Fview%2F116927%2F1%2Fvoeding%2Bregelbare%3Fquery%3Dvoeding%2Bregelbare%26mode%3Dor > > Ist ja richtig massiv gebaut, selbst für die Philips-Geräte dieser Ära. > Gezeigt ist dort das PE1542/00 mit verstellbarem 0-7 V / 0-3 A Ausgang. > Vielleicht nicht gerade die servicefreundlichste Konstruktion für Fehler > abseits der üblichen Verdächtigen, aber durchaus schlau aufgebaut. Danke für den Link. Irgendwie würde ich immer noch raus finden wollen, ob sich die Frontplatte mit Platinen und Instrumente nicht als Ganzes abnehmen (heraus klappen) läßt. Vielleicht gibt es an den Seitenwänden Schraubverbindungen zu der gegossenen Frontplattenkonstruktion. Das muß möglich sein. Leider gibt es kein Bild von der Seite. Die müssen in der Fabrik doch auch Zugang zu den ganzen Zuleitungsdrähten gehabt haben. Ich habe da eine Nase dafür;-) Normalerweise macht sich die Fertigung es so leicht wie möglich. Gruss, Gerhard
Die Drähte zur Reglerplatine scheinen alle auf der Ober(?)kante anzukommen, wahrscheinlich kann man die vier Philips-Schrauben in der Frontplatte lösen und den Komplex Frontplatte - Reglerplatine abklappen. Klappmechanismen hatte Philips jedenfalls gern, in meinem Synthesizer haben sie sogar eine regelrechte "Regalklappe" eingebaut...
Marian . schrieb: > Die Drähte zur Reglerplatine scheinen alle auf der Ober(?)kante > anzukommen, wahrscheinlich kann man die vier Philips-Schrauben in der > Frontplatte lösen und den Komplex Frontplatte - Reglerplatine abklappen. > > Klappmechanismen hatte Philips jedenfalls gern, in meinem Synthesizer > haben sie sogar eine regelrechte "Regalklappe" eingebaut... Dann lohnt sich das Schnüffeln allemal;-)
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@Gerhard O. Die messgerätesparte wurde an Fluke verkauft. Deswegen gibt es such einige Fluke Geräte mit PE### Bezeichnungen. Und ja die Frontplatte ist mit 4 (Philips ;P) Schrauben in die übertrieben massiven Seitenteile geschraubt. Ich werde dann beim Zerlegen Detailaufnahmen machen und hier hochladen, damit die Neugier nicht zu kurz kommt. @Marian Das Foto ist von der Unterseite.
Friedrich H. schrieb: > ... mit 4 (Philips ;P) Schrauben ... Der Schrauben-Phillips schreibt sich mit Doppel "l".
War das Gerät längere Zeit ausser Betrieb? Dann dringend alle Elkos auf Kurzschluss prüfen. Teilweise werden diese erst ab einer gewissen Spannung durchlässig. Schlecht zu messen mit dem Ohmmeter. Der Rest wurde oben schon geschrieben. Das Elektrolyt in den Elkos enhält Wasser. Wenn diese längere Zeit nicht mehr unter Spannung stehen, beschädigt das Elektrolyt die aufgerauhte Aluminiumoberflache im Kondensatorwickel. Das kann zu Kurzschluss führen. Hatte ich schon oft bei älteren Verstärkeranlagen, die länger nicht mehr im Gebrauch waren, am Ausgangselko.
Friedrich H. schrieb: > @Gerhard O. > Die messgerätesparte wurde an Fluke verkauft. > Deswegen gibt es such einige Fluke Geräte mit PE### Bezeichnungen. > > > Und ja die Frontplatte ist mit 4 (Philips ;P) Schrauben in die > übertrieben massiven Seitenteile geschraubt. > Ich werde dann beim Zerlegen Detailaufnahmen machen und hier hochladen, > damit die Neugier nicht zu kurz kommt. > > @Marian > Das Foto ist von der Unterseite. Der Versuch die Frontplattenbaugruppe von den Seitenteilen abzulösen, lohnt sich bestimmt. Mal sehen was dabei herauskommt... Auf die Detail Bilder bin ich gespannt.
Kurt schrieb: > War das Gerät längere Zeit ausser Betrieb? > > Teilweise werden diese erst ab einer gewissen Spannung durchlässig A: Keine Ahnung, es war ein Verkäufer der die zu hunderten verkauft. Werden also höchstwahrscheinlich von einer Firma stammen, ist also gut denkbar. B: Wie kann man das ohne ESR-Meter testen? Und außerdem hatte es ja zuerst gut funktioniert, kommt das dann trotzdem noch in Frage?
Ohne ESR Messgerär müssen die Elkos ausgelötet werden. Dann in Serie mit einem Voltmeter an eine regelbare Gleichspannungsquelle bei niederiger Voltzahl anschliessen. Spannung erhöhen. Achtung nicht über den auf dem Elko angegebnen Spannungswert! Zeigt das Voltmeter nichts an, hat der Elko kein Kurzschluss. Bei einem Kurzschluss steigt die Spannung. Elkos sind Wechselspannungsleiter und trennen Gleichspannung. Einfacher geht es mit dem ESR Messgerät. Zur damaligen Zeit gab es noch keine Low ESR Elkos. Da ist der Unterschied schnell zu sehen. Wie lange hat es funktioniert? Der Fehler mit dem Kurzschluss muss nicht sofort auftreten. Das kann zuerst nur ein kleiner Schluss sein und der Leckstrom ist zu hoch. Der führt zu Funkenschlag im Elko. Irgendwann wird der Fehler immer grösser bis zum Kurzschluss. Überprüfe zuerst die Grossen Elkos am Eingang. Das Gerät hat einen Überstromschutz daher ist eher unwarscheinlich, dass die Ausgangselko defekt sind. Aber auch diese überprüfen. Ist viel Arbeit. Aber es lohnt sich.
Kurt schrieb: A: > regelbare Gleichspannungsquelle B: > Wie lange hat es funktioniert? A: dafür hatte ich das Gerät ja extra gekauft :? B: Insgesamt sicherlich einige Stunden. Ist also nicht gleich beim ersten ausprobieren passiert.
Kurt schrieb: > Ohne ESR Messgerär müssen die Elkos ausgelötet werden. Bei einem Kurzschluss der selbst die Sicherung auslöst ? Das geht ohne ESR-Meter...
Bei meinem mit dem gleichen Fehler war ein Brückengleichrichter defekt.
@Mani Danke für den Hinweis, ich werde das am Wochenende mal bei mir prüfen. Wäre ja schön wenn die Lösung so einfach wäre. Und jetzt erstmal ein paar Neue Bilder. Nach dem ich die Gleichrichter getrennt und die Temperatursensoren entfernt hatte, konnte ich das Panel relativ leicht nach unten wegklappen. Bei dem großen Gleichrichter Hingegen wird das etwas aufwendiger. Massiv gebaut ist es, aber servicefreundlich eher nicht.
Friedrich H. schrieb: > Nach dem ich die Gleichrichter getrennt und die Temperatursensoren > entfernt hatte, Merke dir vor allem, was wo dran war.... Das Gerät sieht mit seiner Alu-Druckguss-Frontplatte und der Aufteilung in heisse und kalte Zone recht wertig gebaut aus.
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Michael B. schrieb: > Merke dir vor allem, was wo dran war.... Dafür sind Digital Kameras da;-) Danke für die Bilder. Aeusserlich nach sieht es sehr gut aus. Gerhard
Ok ich habe heute ersteinmal angefangen es weiter auseinander genommen. Mani schrieb: > Bei meinem mit dem gleichen Fehler war ein Brückengleichrichter defekt. Soweit ich das mit dem Multimeter herausfinden konnte ist es das bie mir nicht. :( (~500mV an allen Dioden) Und eines muss ich noch loswerden: Mann kann über das Gerät und seine Zuverlässigkeit sagen was man will, aber was die Reperaturfreundlichkeit angeht ist es ein absoluter Albtraum.
Friedrich H. schrieb: > Als diese dann gestern kamen schloss ich das gerät wieder und ersetzte > die alten Sicherungen. Doch auch diese sind nach einigen Sekunden > durchgebrannt. Welche Sicherungen wurden da ausgetauscht? 1A T ist nicht das gleiche wie 1A F.
ohne jetzt alles gelesen zu haben, der Fehlerbeschreibung nach kann doch nur der Gleichrichter kaputtgegangen sein. Das ist das einzige Teil was beim Einschalten stark belastet wird. Abgesehen davon würde ich mir nicht so eine alte Krücke kaufen, dann eher ein gerbaucht defektes VLP-4203 Ist gut zu reparieren, gibt Schaltpläne und läuft
hab jetzt auch nicht alles gelesen - aber hast du den trafo einmal im leerlauf getestet ?
Maik schrieb: > Ist gut zu reparieren, gibt Schaltpläne und läuft Ist ja hier auch vorhanden und die 723er Schaltung ist schon uralt. Man kann die drei Kreise ja abkoppeln und schauen wann die Sicherungen flitzen, sofern es die korrekten sind.
Hallo Friedrich, bitte lese noch mal meinen Beitrag durch als Bezug. Beitrag "Re: Labornetzgerät kaputt - was tuen? PE1542" Versuch mal die Fehlersuche auf diese Weise: Erstmal ist es wichtig an jeweils nur einen einzelnen Kanal zu arbeiten. Klemme also alle Gleichrichter auf der AC Seite ab, so daß der Trafo unbelastet ist. Wenn Du jetzt den Trafo einschaltet sollte die Sicherung nicht fliegen. Es wäre günstig auf der Primärseite eine 40W Lampe in Serie einzuspeisen, damit bei Überlastung die Sicherung nicht durchbrennt. Die Lampe sollte bei Leerlauf nur ganz dunkel leuchten. Abgeschaltet sollte mit dem Ohmmeter am Ausgang einige kOhm meßbar sein. Miß mal an allen drei Kanälen den Widerstand bei abgeschalteten Gerät an den C37, C32, C27. Sollte nicht kleiner als 1K sein. Dann fange z.B. mit dem 7V Kanal an. Schließe die Trafoanschlüsse fuer nur einen Kanal wieder an. Sollte jetzt kein Überstrom fließen, sollte die Lampe nicht viel heller leuchten wie vorher. Ist soweit alles gut, miß die DC an C27 und es sollten eine relativ hohe DC Spannung dort anliegen, vielleicht 15V. Dann miß die Spannung an C107. Dort sollte auch zwischen -10-20V anliegen. Dann miß die Spannung an C103. Dort sollte auch zwischen 10-20V anliegen. Dann miß die Spannung an V106. Dort sollten ca. 11.2V anliegen Dann miß die Spannung an V104. Dort sollten ca. 10V anliegen An pin4-D101 sollten ca 7V meßbar sein. Ich nehme an, daß V109, V29, V27, V111, V28m C104 nicht kurzgeschlossen sind. Dreh das Stromregelpoti auf voll um sicher zu stellen daß die Spannung nicht abgewürgt wird. Ist soweit alles gut, sollte eine (regelbare) Ausgangsspannung feststellbar sein. Wiederhole diese Prozedur mit den restlichen zwei Kanälen. Sollte irgendein kurzgeschlossenes Teil den Trafo dort überlasten wird die Lampe sofort viel heller brennen. Dann weisst Du zumindest welcher Kanal nicht in Ordnung ist. Gruss, Gerhard
Nemesis schrieb: > Friedrich H. schrieb: >> Als diese dann gestern kamen schloss ich das gerät wieder und ersetzte >> die alten Sicherungen. Doch auch diese sind nach einigen Sekunden >> durchgebrannt. > > Welche Sicherungen wurden da ausgetauscht? > 1A T ist nicht das gleiche wie 1A F. Die Sicherungen waren auf jeden Fall die richtigen, 1A träge. @Gerhard O. Ich hab deine umfangreiche Beschreibung nicht vergessen. :D (danke dafür übrigens) Das einzige Problem ist, dass das Netzteil sehr schwer auseinander zunehmen ist und ich deshalb noch nicht dazu gekommen bin. Und wenn man dann auch noch alles beschriftet und das dann auch sicher machen will dauert es gleich doppelt so lange. :)
Ok heute bin ich endlich dazu gekommen es komplett zu zerlegen. Also hier noch ein paar Bilder.
Ok ich bin wieder an einem Punkt an dem ich Hilfe benötige. Ich habe soweit alle Elkos getestet (12v ge-/entladen), dabei ist mir nichts besonderes aufgefallen. Jetzt habe ich Kanal-1 einzeln getestet -> funktioniert normal Aber Kanal-2 (einzeln) hat komplett ohne Last ab etwa 27V eingestellter Spannung einen Stromverbrauch (Anzeige steigt bis 1A, vermutlich wegen der von Gerhard Vorgeschlagenen Serien 40W Lampe vor dem Transformer nicht höher) Außerdem sinkt die Spannung vor der Regelung, umso höher die Augangspannung eingestellt ist, was sie bei Kanal-1 nicht tut. Die Dioden habe ich (in der Schaltung) schon schnell mit dem Multimeter geprüft -> mir ist nichts aufgefallen Meine Frage ist jetzt wo das Problem liegen könnte.
Friedrich H. schrieb: > Außerdem sinkt die Spannung vor der Regelung, umso höher die > Augangspannung eingestellt ist, was sie bei Kanal-1 nicht tut. Wieviel Volt sinkt die Spannung? Ich tippe auf C304. Warscheinlich beginnt dieser ab 27 V durchzuschlagen. Bau den Elko C304 von Kanal 1 bei Kanal 2 ein und teste. Auf Polung achten. War bei Deinen Versuchen mit dem Relais, an Kanal 2 angeschlossen??
Damit ein Strom fließt, muss ein Stromkreis geschlossen werden. Ich würde bei so einem großen Strom, aber keinen Rauchzeichen, schauen, wo dieser Strom nun fließt. (Bei vorhandenen Rauchzeichen sollte das eindeutig sein) Also etwa die Schaltung nach dem Emitter von V36 auftrennen oder zwischen Emitter V36 und Plus-Pol von C304 trennen, und schauen, welches Bauteil / Bauteilgruppe konkret verantwortlich ist. Diese dann näher untersuchen oder ersetzen. Spontan würde ich auf C304 tippen, es passiert zwar selten, aber manchmal werden E-Kondensatoren zu Kurzschlüssen oder mäßig schlechten Z-Dioden...
Kurt schrieb: > War bei Deinen Versuchen mit dem Relais, an Kanal 2 angeschlossen?? Bin mir nicht sicher, ist aber wahrscheinlich. Kurt schrieb: > Wieviel Volt sinkt die Spannung? Von 44V auf etwa 39V Marian . schrieb: > (Bei vorhandenen Rauchzeichen sollte das eindeutig sein) Wäre ja schön gewesen, hätte ich dann vll. schon von Anfang an den Fehler sehen/riechen können ;) Danke für die Schnellen Antworten, das mit dem Kondensator werde ich morgen gleich mal ausprobieren. Mal schnell eine andere frage: Sollte ich vielleicht nach dem der Fehler gefunden ist präventiv alle Kondensatoren ersetzen, oder halten die wenn sie schon so lange durchgehalten haben noch ein paar Jahre?
Marian . schrieb: > es passiert zwar selten, aber > manchmal werden E-Kondensatoren zu Kurzschlüssen oder mäßig schlechten > Z-Dioden... Diesen Fehler hatte ich schon öfters. Darum war mein Vorschlag die Elkos unter Spannung (bis wenige Volt unter Nennspannung) zu testen. Friedrich H. schrieb: > Von 44V auf etwa 39V Ist unter Belastung normal. Friedrich H. schrieb: > Mal schnell eine andere frage: Sollte ich vielleicht nach dem der Fehler > gefunden ist präventiv alle Kondensatoren ersetzen, oder halten die wenn > sie schon so lange durchgehalten haben noch ein paar Jahre? Alle nicht, nur die Elkos auf der Platine würde ich vorschlagen zu wechseln. Sind ja nicht viele. Die drei grossen Eingangselko würde ich drin lassen.
Ok ich habe heute noch einmal geschaut. Mein "endlich gefundener" Fehler war doch wieder nur menschliches Versagen. -_-* Ich hatte den Kondensator von dem 5V Kanal in einen 30V-Kanal eingebaut.. Dann habe ich es noch einmal jeweils mit den beiden passenden versucht, und es war doch wieder kein offensichtlicher Fehler. Also habe ich mich an Kanal-3 (5V ; mit dem vorher auf zu hoher Spannung betriebenen Elko) gemacht -> wieder nichts Langsam wird es echt komisch. Ich habe wie von Gerhard empfohlen eine 40W (bei mir 50W Halogen) Lampe in serie angeschlossen. .–. .–. |(- Kanal-1 |~|–––|X|––)|(- '–' '–' )| )|(- Kanal-2 .–. )|(- |~|––––––––)| '–' |(- Kanal-3 |(- Hat noch irgendwer eine Idee? Wie soll ich denn nun herausfinden was genau kaputt ist? Kurt schrieb: > (bis wenige Volt unter Nennspannung) zu testen. Da ich ja kein Labornetzgerät habe muss ich mich damit begnügen das Netzteil auf Maximalspannung zu stellen und mal schauen was passiert
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Hallo, dies hier nur um den Thread abzuschließen, ich habe jetzt alle alten Kondensatoren gegen Nichicons ausgetauscht, sowie die Glasröhren-Shunt-Wiederstände. Nun funktioniert wieder alles super. Ich musste auch feststellen, dass ich das gebrauchte Gerät mit 8A-T Sicherungen geliefert bekommen habe... (2A vorgesehen) Das heißt natürlich auch, dass ganz bestimmt etwas richtig kaputt war - ich weiss nur nicht was. Auf Grund der widersprüchlichen Angaben im Internet habe ich dann auch zuerst zu niedrig abgesicherte Sicherungen bestellt. (1A-T - eventuell der Grund weshalb meine einzelkanal Tests fehlgeschlagen sind) :$ Trotzdem nochmal danke an alle die Hinweise gegeben haben. Ps: Anschauungsbeispiel No.1 für Gerhard O. schrieb: > "Trau, Schau, Wem!"
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