Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrowelle Trafo sehr heiß


von Gerd S. (alea)


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Hallo,
Der Trafo unserer Mikrowelle wird seit heute sehr heiß
und die austretende Luft riecht etwas streng.
Habe das Gerät geöffnet.
Das Trafoblech kann ich nicht anfassen die Temp wird bei 100° liegen.
(schmerzt am Finger wie kochendes Wasser).
Was kann die Ursache sein?

von Michael B. (laberkopp)


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Gerd S. schrieb:
> Was kann die Ursache sein?

Windungsschluss.

Das ist halt das übliche Ableben der zu knapp dimensionierten 
zwangsgekühlten Trafos.

von Gerd S. (alea)



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Michael B. schrieb:
> Windungsschluss.

der Steckkontakt prim. sieht verkohlt und oxydiert aus.

Ist das evtl. noch was ursächliches?
Oder eher das Resultat?

Gruß
Gerd

von DerFlo (Gast)


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Mikrowellen Trafos sind häufig verschweißt, das spart 3 Sekunden Arbeit 
und verschiebt den Wirkungsgrad gegen 0

von Chris _. (chris_x)


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Bei Windungsschluss wäre längst die Sicherung durchgebrannt. Einfach den 
abgebildeten Kabelschuh tauschen, vorher den angekohlten Kontakt 
reinigen, wieder anstecken und dabei darauf achten, dass der Schuh fest 
sitzt - fertig!

: Bearbeitet durch User
von Toxic (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Gerd S. schrieb:
>> Was kann die Ursache sein?
>
> Windungsschluss.
>
> Das ist halt das übliche Ableben der zu knapp dimensionierten
> zwangsgekühlten Trafos.

@Gerd S.
Solltest Du ueber genuegend Erfahrungen im elektrischen Bereich 
haben,kann es nicht schaden,den Trafo auch mal alleine zu testen 
(Leitungen abklemmen) und  bei der Gelegenheit auch HV-Diode/Kondensator 
genauer unter die Lupe zu nehmen.Der Kondensator wird bei Kurzschluss 
die Sicherung ausloesen ,waehrend die Diode dagegen einfach nur zur 
erhoehten Blindleistungsaufnahme fuehrt ausser man hat es mit 
"seltsamen"Bauteileverhalten zu tun....
Wie man die Teile unter Anwendung aller notwendigen 
Sicherheitsmassnahmen(!!) testen kann erfaehrt man hier:

http://www.repairfaq.org/sam/micfaq.htm

Im uebrigen erfaehrt man dabei auch wie eine Mikrowelle im Detail 
funktioniert......

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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>verschiebt den Wirkungsgrad gegen 0

dafür wird die Mampfe aber immer noch verdammt heiss ;D

zur Stecker-Pyrolyse: sieht nach zuviel Strom für den Querschnitt aus.
Den Trafo kann man im Groben aber durchmessen.
Diese MOT haben eine Übersetzung von (ja Grob...) 1:9 bis 1:10.

Hast Du einen Trafo für Kleinspannung da?
wenn Du also die Hochspannungsspule (Sek-Spule) mal mit 12V~ (=AC) 
besaftest,
muss am Primäranschluss ganz grob 1,2V anliegen.
anders rum kannst das natürlich auch mal probieren.
Da sollten dann um die 120V an der Hochspannungsseite anliegen.
da dann abe rnicht mehr beidpolig anfassen O_°

es kann aber auch sein, dass sich ein möglicher Windungsschluss
nur bei der Netzspannung auswirkt und bei einer Kleinspannung noch alles 
"glatt" läuft.

Eine Seite des Trafo liegt auf dem Blechpaket.

von Mani W. (e-doc)


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Jedenfalls ist Vorsicht geboten mit dem Kondensator, falls der
noch Ladung hat...

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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der hat normalerweise einen Entladewiderstand drin.
Mir ist zwar noch nie ein gebratener Entladewiderstand untergekommen 
aber man weiss ja nie.

messen! IMMER!

von Harald W. (wilhelms)


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▶ J-A von der H. schrieb:

> messen! IMMER!

Wobei man das nicht mit jedem beliebigen Meßgerät nachmessen kann.
Normalerweise braucht man da schon einen Hochspannungstastkopf.
Vor einigen Jahren habe ich auch mal geglaubt, man könne mit einem
normalen Digitalmultimeter 1500V messen, da der "Endausschlag" ja
2000V beträgt. Das Multimeter war snschliessend kaputt...

von Hp M. (nachtmix)


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Chris _. schrieb:
> Einfach den
> abgebildeten Kabelschuh tauschen, vorher den angekohlten Kontakt
> reinigen, wieder anstecken und dabei darauf achten, dass der Schuh fest
> sitzt - fertig!

Ich schätze auch, dass die Ursache nur eine fehlhafte Crimpung des 
Steckschuhs ist. Das ist ja die Primärseite des Trafos und da werden ca. 
10A fliessen.

Also die Drähte abknipsen bis wieder blankes, nicht oxidiertes Metall 
zum Vorschein kommt, einen neuen Kontaktschuh anpressen oder löten, die 
Kontaktzunge am Trafo blank schmirgeln, evtl. verkohlten Dreck 
entfernen, die Drähte wieder aufstecken und hoffen, dass die Isolation 
der Trafowicklung durch die Hitze nicht beschädigt worden ist.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Das ist ja die Primärseite des Trafos und da werden ca.
> 10A fliessen.

Joah kommt hin, die Trafos sind nicht die allerbesten...

und im Einschaltmoment noch einiges mehr. Gerade bei kleinen Garstufen 
wird der Trafo immer wieder angeschaltet und schnell wieder 
abgeschaltet.
Ein Magnetron kann halt nur digital senden.
-an oder aus ;)

von Elektrofan (Gast)


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> Ein Magnetron kann halt nur digital senden.
> -an oder aus ;)

Ein paar besonders teure arbeiten diesbezüglich "analog" ...

von Gerd S. (alea)


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Danke für die konstruktiven Hinweise!

ich habe den Kondensator auf Ladezustand geprüft, war über den internen 
R entladen,
Trafo geprüft , 17,5 pri ergibt 170 sek,
Diode geprüft, ok.

Kabelschuh abgeknipst Zuleitung abisoliert, verzinnt und ein Stück 
Leitung verdrillt und angelötet,
Kabelstecker am Trafo gereinigt, verzinnt und mit Leitung verlötet.

Mikrowelle läuft, Tasse Wasser ist nach 60Sek am kochen.

Die Zuleitung zum Trafo hat 0,75mm² Querschnitt. und das soll für 10A 
reichen?

Ich werde die Erwärmung des Unterbodens und der Seitenwand auf der 
Trafoseite
im Betrieb prüfen/beobachten. Hoffentlich  war es das.

Gruß
Gerd

von Der Andere (Gast)


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Gerd S. schrieb:
> Die Zuleitung zum Trafo hat 0,75mm² Querschnitt. und das soll für 10A
> reichen?

Da der eh nur für eine durchschnittliche ED von 10 - 20% gebaut wird 
allemal.

von Hp M. (nachtmix)


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Gerd S. schrieb:
> Die Zuleitung zum Trafo hat 0,75mm² Querschnitt. und das soll für 10A
> reichen?

Als  einzelner Draht und dazu noch mit Gebläsekühlung sehe ich da kein 
Problem.
Du kannst ja mal den Querschnitt des für die Primärwicklung verwendeten 
Drahtes messen, indem du die Länge der obersten Lage und deren 
Windungszahl bestimmst.  Da muss der Strom schliesslich auch durch, und 
die Kühlung ist weit schlechter.
Bei konventionell dimensionierten Trafos rechnet man da mit ca. 3A/mm2.

von Hp M. (nachtmix)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> Joah kommt hin, die Trafos sind nicht die allerbesten...

Vor allem sind es Streufeldtrafos, bei denen also ein erheblicher 
Blindstrom fliesst.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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meine Welle hab ich auch schon 3 Mal repariert.

neuer MOT, neuen Lüftermotor und einmal WaKo.

Das Radar läuft noch immer.
Das Teil ist von 1986. Reine Elektromechanik.
Aus = wirklich aus.

: Bearbeitet durch User
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