Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sense-Leitung an Labornetzgeräten


von WerNichtFragtBleibt (Gast)


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Guten Abend,

ich frage mich gerade was die Sense-Leitungen an Labornetzgeräten zu 
suchen haben. Entweder ich bin ein schlechter googler, oder dazu gibt es 
bisweilen noch relativ wenig.

Wenn ich es richtig verstehe, so werden die Senseleitungen direkt an die 
Last angeschlossen und messen dort die anliegende Spannung um die 
Ausgangsspannung nachzuregeln. Über Sense fließt kein Strom, wodurch es 
auch zu keinem Spannungsabfall kommt. korrekt?
Wie wird das konkreter realisiert? Warum haben manche Geräte nur eine 
Senseleitung statt zwei?

Schönen Abend noch.

von Michael B. (laberkopp)


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WerNichtFragtBleibt schrieb:
> ich frage mich gerade was die Sense-Leitungen an Labornetzgeräten zu
> suchen haben

Genauigkeit. Warum sollte man 10mV oder sogar 1mV genau einstellen 
können, wenn am Ende des Kabels irgendwo an der Last sowieso 0.1V 
Spannunsgabfall auftreten würde ?

WerNichtFragtBleibt schrieb:
> Wie wird das konkreter realisiert?

Na schau dir mal ein Beispiel an, z.B. Seite 19+20 hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/188853/HP5989-6288EN.pdf

> Warum haben manche Geräte nur eine Senseleitung statt zwei?

Ich habe noch nie so eines gesehen, aber es könnte wie beim 3-Leiter 
Anschluss eines Pt100 funktionieren, in dem man den Spannungsbafall an 
der Zuleitung per Sense misst und davon ausgeht, daß die Rückleitung 
nochmal denselben Spannungabfall bringt.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
>> Warum haben manche Geräte nur eine Senseleitung statt zwei?
>
> Ich habe noch nie so eines gesehen

Dito

WerNichtFragtBleibt schrieb:
> Über Sense fließt kein Strom, wodurch es
> auch zu keinem Spannungsabfall kommt.

Es fließt ein kleiner Strom, je nach Design des LNG. Teilweise reden wir 
da von so 1-2 mA, bei manchen Designs nur Ströme im Bereich <<1 µA.

von Jörn P. (jonnyp)


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Jedes Netzgerät "fühlt" seine Ausgangsspannung an den Ausgangsklemmen.
Wenn jetzt eine größere Last über ein längeres kabel angeschlossen ist, 
dann kommt durch den Spannungsabfall in Kabel eben nicht mehr die 
eingestellte Spannung an der Last an, sondern weniger.
Durch die Sense Leitungen "fühlt" jetzt das Netzteil die Spannung direkt 
an der Last und kann den Spannungsabfall kompensieren.
Ein Netzteil mit nur einer Sense Leitung kenne ich nicht.

von Sni T. (sniti)


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WerNichtFragtBleibt schrieb:
> ich frage mich gerade was die Sense-Leitungen an Labornetzgeräten zu
> suchen haben.

Gar nix, die treiben sich überall rum, wenn man nicht aufpasst. Wenn die 
nicht gerade an Netzteilen sitzen, lungern die am Bahnhof rum.

WerNichtFragtBleibt schrieb:
> oder dazu gibt es
> bisweilen noch relativ wenig.

Ja, die sind noch recht unerforscht. Wann und weshalb genau die bei 
manchen Netzteilen auftauchen und bei anderen nicht ist noch nicht 
abschließend geklärt. Da streiten sich Wissenschaftler über verschiedene 
Theorien, manche meinen es hängt mit der Farbe des Netzteiles zusammen.

von Harald W. (wilhelms)


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Sni T. schrieb:

>> ich frage mich gerade was die Sense-Leitungen an Labornetzgeräten zu
>> suchen haben.
>
> Gar nix, die treiben sich überall rum, wenn man nicht aufpasst.

Ja, z.B. auf Wiesen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d0/Sense_%28Werkzeug%29.jpg

von Sni T. (sniti)


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Aber auf Wiesen dürfen die ja sein. Nur an Netzteilen hat der TE 
scheinbar ein Problem mit den Dingern ;-)

von WerNichtFragtBleibt (Gast)


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Ah, witzig.

von Peter (Gast)


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WerNichtFragtBleibt schrieb:
> Ah, witzig.

Nimms als Hinweis darauf, dass man durch etwas eigenes Nachdenken auch 
selbst auf die Lösung hätte kommen können.  Oder man, falls das eigene 
Nachdenken doch nicht geklappt hat, mit wenig Aufwand dazu etwas im Netz 
hätte finden können.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter schrieb:
> WerNichtFragtBleibt schrieb:
>> Ah, witzig.
>
> Nimms als Hinweis darauf, dass man durch etwas eigenes Nachdenken auch
> selbst auf die Lösung hätte kommen können.  Oder man, falls das eigene
> Nachdenken doch nicht geklappt hat, mit wenig Aufwand dazu etwas im Netz
> hätte finden können.

Das sehe ich auch so.
Übrigens besitze ich ein 3V-Steckernetzteil mit typischen
Koaxialstecker, welches auch bereits Senseleitungen hat.
Sie werden in dem äußerlich runden Kabel mitgeführt und
sind vermutlich direkt am Stecker angeschlossen. Auf der
Netzteilseite gehen sie unabhängig von den "Power"-
Leitungen zur "Ausgangsspannungsfühlschaltung"(schönes
Wort :-).

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