Hi. Ich arbeite als Techniker im IT/Elektronik Bereich in einer Firma im Bereich Automatisierungstechnik im Softwarebereich. Ich spiele die Software auf die Anlagen auf und konfiguriere sie nach Vorgabe, ich setze die PCs auf, die nachher im Leitstand stehen. Selbstverwirklichung ist leider kaum möglich, da man strikt nach Vorgabe arbeiten muss. Und es ist Aufgrund verschiedener Umstände wie z.B. Termindruck immer recht stressig, die Luft brennt, weil immer alles "schnell fertig" werden muss. Aber sonst ist es ein guter Job. Ich habe Gleitzeit, ich mach mich körperlich nicht kaputt, es ist immer trocken, warm und sauber, ich muss keinen Außendienst machen usw. Und das Gehalt ist für meine Verhältnisse gigantisch. Ich verdiene fast das doppelte dessen, was ich mit meiner Qualifikation in meiner Region normalerweise erhalten würde, ca 45k im Jahr. Ich habe aber nicht studiert, noch nicht mal nen Technikerabschluss. Von der Tätigkeit her würde ich es für mich ebenfalls als das "obere Ende der Fahnenstange" bezeichnen. Mehr geht eigentlich kaum ohne entsprechende Abschlüsse. Es ist aber auch sehr hart. Um mit den Kollegen mit entsprechenden Abschlüssen mithalten zu können, muss ich sehr, sehr viel tun. Wenn ich Feierabend habe, ist für mich noch lange nicht feierabend. Ich muss sehr viel dafür tun, am Ball zu bleiben und mich zu verbessern. Täglich ungefähr 2-3 Stunden. Und dazu hab ich auch noch einen "Nebenerwerb" im IT Bereich, den ich allein schon als "Erfahrungslieferanten" brauche. Meiner freundin gefällt das natürlich nicht, da ich "kaum noch Zeit" habe, und gar nicht mehr so richtig "abschalten" kann und immer "unter Druck" bin. Das ist natürlich nicht so einfach. Manchmal denke ich schon darüber nach, den Job wieder zu reduzieren. Ich käme auch mit deutlich weniger an Geld aus. Meine Freundin sagt auch, du musst keine dreieinhalb Riesen im Monat verdienen. Ich könnte stattdessen den Nebenerwerb ausbauen, wo ich etwas mehr freie Zeiteinteilung habe und nicht ganz so viel Druck dahinter ist. Was würdet ihr machen?
Marc schrieb: > Was würdet ihr machen? Freundin gegen eine genügsamere wechseln. Das ist einfacher als einen anderen Job zu suchen bzw. zu finden. Streß im Job kann man meist entschärfen wenn man die Schwächen in Struktur und Organisation für sich zu nutzen weiß. Da wirds immer einen Ansatzpunkt geben. Bloß nicht den Job wechseln, vor allem wenn man in einem schon richtig verwurzelt ist. In anderen Firmen fängt man nämlich bei Null an und ob es auf Dauer nachhaltig ist weiss man ja auch nicht. Entscheiden muss du natürlich selber.
Marc schrub: > Meiner freundin gefällt das natürlich nicht, da ich "kaum noch Zeit" > habe, und gar nicht mehr so richtig "abschalten" kann und immer "unter > Druck" bin. > > Was würdet ihr machen? Sich die "Zeit nehmen" und mit der nackten Freundin den "Druck abbauen" und dabei so richtig "abschalten". :O)
Hi, Marc,
> Was würdet ihr machen?
Es gibt keine Universallösung, kein "Rundum-sorglos-Paket".
Aber so sehr die Ungewißheit die Situation noch verschlimmert, hilft,
sich über seine Prioritäten klar zu werden.
Überleg Dir, was wäre, wenn Du plötzlich den Abschiedsbrief Deiner
Freundin findest - welche Deiner Ziele gefährdet ihr Weggang?
Überleg Dir, was Du etwa in welchem Zeithorizont erreichen willst, was
Du dazu brauchst (Ishikawa-Diagramm) - und welche Prioritäten sich
daraus ergeben.
Dann hast Du gute Sicherheit.
Wieder mal eine Lanze für VDI/VDE/DGQ & Co.: Kontakte mit ähnlich
gesinnten und potenziell neuen Kollegen helfen.
Ciao
Wolfgang Horn
Marc schrieb: > Meine Freundin sagt auch Der Beruf des Gemüsemanns oder Kohlenträgers wird Dich nicht glücklicher machen. Fragt sich, ob Deine "verständnisvolle" Freundin dann glücklicher sein könnte. Später kommen auch noch Kinder hinzu, die etwas Zeit und Geld erfordern. Die IT bleibt nicht stehen. Ob Du in 10 Jahren noch da gebraucht wirst, wo Du heute wirkst oder ein Taxifahrer dann eine neue Kiste als Ersatz zum Kunden bringt?
Marc schrieb: > Aber sonst ist es ein guter Job. Ich habe Gleitzeit, ich mach mich > körperlich nicht kaputt, es ist immer trocken, warm und sauber Wechsle auf eine Baustelle in der Elektroinstallation, da ist es meist feucht, saukalt und dreckig... Und Du bist dann froh, wenn Du nach der Dusche mit der Freundin kuscheln kannst - feucht, warm und sauber... Marc schrieb: > Ich > muss sehr viel dafür tun, am Ball zu bleiben und mich zu verbessern. > Täglich ungefähr 2-3 Stunden. Brauchst Du nicht auf einer Baustelle, vielleicht 2-3 Stunden mehr bei Scheinwerferlicht... Marc schrieb: > Ich > käme auch mit deutlich weniger an Geld aus. Sicher, und Du hättest vielleicht mehr Freunde...
oszi40 schrieb: > Später kommen auch noch Kinder hinzu, die etwas > Zeit und Geld erfordern. Du hast bestimmt keine Kinder ^^ ETWAS Zeit und Geld xD ohhh man.... Mani W. schrieb: >> Ich >> käme auch mit deutlich weniger an Geld aus. > > Sicher, und Du hättest vielleicht mehr Freunde... Stimmt weil mehr Leute arm sind als reich... von weniger Geld auf mehr Freunde zu assoziieren ist genauso wie die Aussage des Vorgängers ^^ Und zum Thread Schreiber: WHAT DO YOU WANT? Sollen Leute dir aus diesem Forum Tipps geben hahaha....
DEN Traunjob gibt es praktisch nicht! Fast keine Überstunden, heimatnahe Tätigkeit, Kaum Termindruck, tolle Bezahlung, gute Chefs, nette Kollegen, tolles Arbeitsumfeld, super Arbeitsklima, ... Marc schrieb: > Selbstverwirklichung ist leider kaum möglich, da man strikt nach Vorgabe > arbeiten muss Selbstverwirklichung? Selbstständig machen! Du arbeitest selbst und das ständig und der Termindruck ist auch nicht weg.
Marc schrieb: > Selbstverwirklichung ist leider kaum möglich, da man strikt nach Vorgabe > arbeiten muss. Wer Selbstverwirklichung im Job fordert, der scheitert. Das weiß ich inzwischen aus 15 Jahren Berufserfahrung. Ich habe sogar studiert, um einen besseren, interessanteren Job zu bekommen. Naja, interessanter im Sinne von schwieriger und abwechslungsreicher wird das dann schon. Aber nicht schöner oder erfüllender. Es bleibt einfach immer das große Problem: Man muss das verwirklichen, was andere brauchen, um damit Geld zu verdienen. Nicht das was man selber brauchst, um die zu verwirklichen. Das werden immer zwei paar Stiefel bleiben. Nein, Ein Job ist eine Aktivität um Geld zum Leben zu verdienen. Im Idealfall kann das so sein, dass man seine Arbeit gerne macht. Verwirklichen muss man sich privat, mit dem Geld das der Job liefert. Zuletzt noch ein schöner Artikel dazu: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/volker-kitz-arbeit-muss-keinen-spass-machen-a-1036254.html Trifft den Nagel auf den Kopf.
Reduziere auf 80% 4 Tage Woche. Das Recht dazu hat jeder, in unserer Firma machen das inzwischen 20% der Belegschaft, manche schon seit 10 Jahren. Dann kannst du auch prüfen ob in dem 2.Job mehr geht. Ich habe mal in Absprache mit dem AG befristet für 1 Jahr auf 80% reduziert. Wenn man ordentliche Gründe aufführen kann (z.B. auch private Probleme in der Familie) aollte das kein Problem geben.
Marc schrieb: > Selbstverwirklichung ist leider kaum möglich, da man strikt nach Vorgabe > arbeiten muss. da du das gleich als erstes erwähnst, wirst Du dich eben selbst verwirklichen müssen und dich eben selbstständig machen. Selbstverwirklichung als Angestellter scheidet doch eher aus oder nicht?
Ich schrieb: > DEN Traunjob gibt es praktisch nicht! > > Fast keine Überstunden, Nur wenn ich will, dann sind sie aber auch bezahlt oder können abgefeiert werden. > heimatnahe Tätigkeit, Geht so (halbe Stunde Fahrt) > Kaum Termindruck, tolle Bezahlung, > gute Chefs, nette Kollegen, > tolles Arbeitsumfeld, super Arbeitsklima, ... Alles erfüllt! Daher kann man aus meiner Sicht schon sagen: DEN Traumjob gibt es!
ein Traum wäre es, überhaupt nicht mehr arbeiten zu müssen. Auch ein TRAUMjob ist immer noch ein Job! mit Verantwortung, sich rechtfertigen müssen, leider sind überall auch immer totale Idioten mit dazwischen etcpp. -erst gestern musste hier einem Kollegen die Bedeutung des Wortes "Board" erklärt werden. Seinerseits als Programmierer eingestellt. wirklich nett zu sehen, dass es immer auch noch tiefer geht. Wobei: gerade letzteres macht Arbeiten auch irgendwie interessant O_°
Ingenieur schrieb: > Daher kann man aus meiner Sicht schon sagen: > DEN Traumjob gibt es! Gratulation, du möchtest ja auch nicht wechseln.
▶ J-A von der H. schrieb: > ein Traum wäre es, überhaupt nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich glaube, das wäre eher ein Albtraum... Ein Traumjob wäre für mich, zu arbeiten, ohne das es sich wie Arbeit anfühlt. Ein wesentlicher Faktor ist, in wie weit die Arbeit fremdbestimmt ist. Idealtypisch (das ist jetzt meine eigene Meinung) wäre z.B die Arbeit in (m)einem Atelier, Labor, Studio oder einer Werkstatt, wo ich mich ganz auf das konzentrieren kann, was mir Spass macht. Eine gewisse materielle Absicherung wäre dabei sicherlich schön, aber ich denke, es gibt Leute, die das auch ohne vorgezogenes Erbe hinbekommen.
cassini schrieb: > Ein Traumjob wäre für mich, zu arbeiten, ohne das es sich wie Arbeit > anfühlt. Ein wesentlicher Faktor ist, in wie weit die Arbeit > fremdbestimmt ist. Idealtypisch (das ist jetzt meine eigene Meinung) > wäre z.B die Arbeit in (m)einem Atelier, Labor, Studio oder einer > Werkstatt, wo ich mich ganz auf das konzentrieren kann, was mir Spass > macht. Das wäre auch meine Idealvorstellung. Einer Tätigkeit nachgehen, nicht weil man muss, sondern weil man es aus sich selbst heraus will.
Selbst wenn jemand sein Hobby zum Beruf machen kann, ist das nur bedingt ein Traumjob. Zu Hause kann man seinem Hobby fröhnen, wann man will, und kein Vorgesetzter macht Vorschriften, oder liefert Zeitvorgaben oder Arbeitsanweisungen. Bist du dein eigener Chef, dann sind die Kunden irgendwir deine "Vorgesetzten" denn die haben die Macht, dich zu beauftragen, oder die Konkurrenz. Durch den Globalismus wurde das noch schlimmer, wenn man einen Industriebetrieb führt. Im Handwerk sorgt das Finanzamt dafür, dass es einem ja nicht zu gut geht. Fazit: Hobby macht Spass, kostet aber eben Geld. Höbby als Beruf auch, aber meist nur unter Druck. Der Job ist oft nur eine unkonfortable Unterbrechung der Freizeit. Aber ohne Job und mit vollem Konto könnte ich mir auch nicht vorstellen. Ich bin lieber mit Kollegen der Working Class zusammen, als in Dagoberts Milliardärsclub, bin es allerdings auch nicht anders gewohnt. Den Job wechseln ist heutzutage auch sehr gefährlich, zumal man in der Regel von einem unbefristeten Job in einen befristeten kommt, die Fristen werden verlängert, dann wird man betriebsedingt gekündigt, und fängt dann bei einer Zeitarbeitsfirma an, da man dann 35+ alt ist. Das war früher einfacher. Weiss jetzt aber nicht, wie oft die Frist verlängert werden darf, oder wie oft, ist aber immer ein Damoklesschwert. Selbst wenn man nach einer Probezeit fest eingestellt wird, ist man oft der erste, der sich bei einer Konjunkturdelle nen anderen Job suchen darf, dann wieder bei der Zeitarbeit. Ich bin nun 26 Jahre in derselben Firma, da wird das Kündigen schon kostenlastig wg Abfindung, aber die muss die Firma nicht unbedingt zahlen. Hangt auch vom Betriebsrat und der Situation ab, Altersabsicherung hab ich erst in guten sechs Jahren, aber auch das ist keine 100%ige Sicherheit, wenn der Laden zu machen muss. Jobwechsel ist immer ein Risiko, kann aber auch sehr gut ausgehen. Früher hiess es "eimal Daimler, immer Daimler, von der Lehre bis zum Rentner" vom Urgrossvater bis zum Enkel, was leider so nicht mehr unbedingt Tatsache ist.
▶ J-A von der H. schrieb: > -erst gestern musste hier einem Kollegen die Bedeutung des Wortes > "Board" > erklärt werden. Seinerseits als Programmierer eingestellt. Musst du mir auch erklären was das sein soll... Eva Board oder was?
peet schrieb: > von weniger Geld auf mehr > Freunde zu assoziieren ist genauso wie die Aussage des Vorgängers ^^ Ich habe nicht geschrieben, dass man auf Baustellen weniger verdient... Aber Freunde hast Du sicher mehr, denn Jeder, der mit weniger auskommen muss, hilft den Anderen... Der Zusammenhalt auf einer Baustelle ist eben etwas Anderes als im IT-Bereich, denn dort sitzt Du alleine vor dem PC, hast auch keine Zeit zum Reden nebenbei... Ich war einst im Büro, Entwicklung von Prüfgeräten, aber damals hatten wir keine PC, Smartphone, Internet - heißt, wir konnten auch miteinander kommunizieren - dem scheint mir heute nicht mehr so... Später war ich z.B. die letzten 3 Jahre vor der Eröffnung der UNO-City in Wien auf einer der grössten Baustellen meines Lebens, man hat das ganze Jahr auch das ganze Wetter miterlebt und auch viele, sehr viele Menschen kennen und schätzen gelernt - daraus wurden auch viele Freundschaften... ================================================================== peet schrieb: > Und zum Thread Schreiber: WHAT DO YOU WANT? Sollen Leute dir aus diesem > Forum Tipps geben hahaha.... Sicher geben hier im Forum Leute (Menschen !) Tipps ab für den TO! Aber "peet" ist noch nicht reif dazu.... Schöne Grüsse Mani
cassini schrieb: > Ich glaube, das wäre eher ein Albtraum... Fällt dir sonst die Decke auf den Kopf? Claus M. schrieb: > Musst du mir auch erklären was das sein soll... > Eva Board oder was? es ging um die Wortbedeutung an sich: Board = Brett
▶ J-A von der H. schrieb: > Fällt dir sonst die Decke auf den Kopf? Ich denke, dass es im Leben entspannte Zeiten aber auch Zeiten der Anstrengung geben muss, Yin und Jang. Wenn man immer in der Komfortzone lebt (=gar nicht mehr abeiten), fühlt sich irgendwann auch die Komfortzone schlecht an. Man kennt das von Neurentnern, die erstmal in ein gewaltiges seelisches Loch fallen, weil sie nicht mehr arbeiten (dürfen). Ich sehe ein ähnliches Phänomen auch an Leuten, die kinderlos geblieben sind. Viele von Ihnen finden Kinder zwar süss und nett, verlieren aber sofort die Nerven, wenn die Kinder sich nicht ganz so gesellschaftskonform verhalten,wie sie es von ihrem Umfeld gewohnt sind. Diese Kinderlosen haben ein entspannteres Leben, aber sie haben sich eben so daran gewöhnt, dass sie es gar nicht mehr merken. Deshalb ist mein Credo: Raus aus der Komfortzone ! Was ist Luxus ? Luxus ist eine heisse Dusche am Ende eines anstrengenden Tages. Sie ist aber nur dann Luxus, wenn der Tag auch anstrengend war. Um zum Thema des TO's zurück zu kommen: Der Job mag anstrengend sein, aber denke mal daran, wie sehr Du Dich in der jetzigen Phase weiterentwickelst. Gar nicht mal so sehr im fachlichen Bereich, sondern auch in Deiner Lebenserfahrung.
Marc schrieb: > Und das Gehalt ist für meine Verhältnisse gigantisch. Ich verdiene fast > das doppelte dessen, was ich mit meiner Qualifikation in meiner Region > normalerweise erhalten würde, ca 45k im Jahr. > Meine Freundin sagt auch, du > musst keine dreieinhalb Riesen im Monat verdienen. Laber doch keine Grütze. Du hast noch nie die Gehaltsabrechnung eines 45k-Gehalts gesehen. Da hast du keine 3500 auf dem Konto, sondern wenns hochkommt vielleicht 2000. Damit kannst du keine Familie ernähren. Ok, wenn deine Freundin Chefärztin wäre, dann reicht es. Aber vielleicht hast du ja auch gar keine Freundin? Ich glaube eher, du HÄTTEST gern eine, aber die sagt dir, nicht mit deinen 1300€, komm wieder, wenn du 3500 verdienst. Ist es so? Und nun fragst du dich, wie du jemals so viel verdienen sollst ohne Abschluss? Tja, 5 Jahre studieren, Abschluss machen und DANN eine Freundin suchen!
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