Hallo, ich möchte mit einem AVR zu prüfen, ob ein Mensch mit jeweils einer Hand einen geschlossenen Stromkreis "erzeugt" (bei 3V). Dazu habe ich eine Darlington-Schaltung mit 2 2N2222 Transistoren aufgebaut. Mit einem Analog-Pin messe ich die Spannung. Im Prinzip funktioniert das auch ganz gut, aber: Wenn man die Basis nur mit einer Hand anfasst, sind die Störungen durch Reibungselektrizität relativ groß, d.h. es wird ein geschlossener Stromkreis gemeldet, obwohl nur mit den Füßen geraschelt wurde. Ich mittle zur Zeit 100 Werte und warte zwischen jeder Messung 1ms. Das hat schon viel gebracht, die Fehlalarme sind fast bei Null. Gibt es auf Seiten der Schaltung noch Verbesserungsmöglichkeiten? Danke! Frank
Frank B. schrieb: > ich möchte mit einem AVR zu prüfen, ob ein Mensch mit jeweils einer Hand > einen geschlossenen Stromkreis "erzeugt" (bei 3V). Also ein Zweipoliger "Tatsch"-Schalter? Da würde ich die Basis des ersten Transistors mit einem Widerstand von ca. 1...10MOhm auf Emitterpotential ziehen. Damit wird die Schaltung unempfindlicher gegen Störungen. Solche Berührschalter waren ja in den 70-er Jahren grosse Mode. Man hat dieses Prinzip allerdings wenige Jahre später wieder aufgegeben, weil es einfach nicht zuverlässig genug war.
Frank B. schrieb: > ich möchte mit einem AVR zu prüfen, ob ein Mensch mit jeweils einer Hand > einen geschlossenen Stromkreis "erzeugt" (bei 3V). > Dazu habe ich eine Darlington-Schaltung mit 2 2N2222 Transistoren > aufgebaut. Das hätte ich nicht so gemacht. Ich hätte einfach den in nahezu jedem AVR verfügbaren Analogkomparator dafür genutzt. Dazu braucht's dann nämlich nur noch vier Widerstände. Das Prinzip der Wheatstone'schen Messbrücke.
1 | o----*------*-------o Vcc |
2 | In | | |
3 | - - |
4 | Rs| | | | |
5 | | | | | |
6 | - - |
7 | | | |
8 | o----*------|-------o AIN1 |
9 | In | | |
10 | | *-------o AIN0 |
11 | | | |
12 | - - |
13 | | | | | |
14 | | | | | |
15 | - - |
16 | | | |
17 | ------*-------o GND |
Der bei Berührung von beiden In-Kontakten parallel geschaltete Körperwiderstand verringert effektiv Rs. Zur Regulierung der Schaltschwelle und Empfindlichkeit sollte einer der anderen drei Widerstände ein Poti sein. Größenordnung aller vier Widerstände: ca. 1MOhm. > Wenn man die Basis nur mit einer Hand anfasst, sind die Störungen durch > Reibungselektrizität relativ groß Das dürfte seltener ein Problem der Reibung sein, sondern vielmehr stinknormaler EMV-Kram, sprich: elektromagnetische Wechselfelder aus dem Umfeld. Die können allerdings natürlich auch durch Reibungselektrizität produziert werden... Der menschliche Körper ist jedenfalls eine ganz brauchbare Antenne für all diesen Scheiss, wie jeder schon erfahren haben dürfte, der irgendwann man den offenen Eingang eines potenten Audioverstärkers angefasst hat und keinen Gehörschutz aufgesetzt hatte... > Gibt es auf Seiten der Schaltung noch Verbesserungsmöglichkeiten? Viele. Im Prinzip laufen aber alle letztlich darauf hinaus, einen Tiefpass zu bauen, der die EMV möglichst draussen hält. Bei meinem Vorschlag mit dem AC hingegen würde man eher einen Hochpass verwenden, der dafür sorgt, dass höherfrequente Störungen sehr leicht an beide Eingänge des Komparators gelangen können (und sich so weitgehend selbst auslöschen). Das Ergebnis sähe dann so aus:
1 | o----*------*-------o Vcc |
2 | In | | |
3 | - - |
4 | Rs| | | | |
5 | | | | | |
6 | - - |
7 | | | |
8 | o----*------|-------o AIN1 |
9 | In | || | |
10 | *--||--*-------o AIN0 |
11 | | || | |
12 | - C - |
13 | | | | | |
14 | | | | | |
15 | - - |
16 | | | |
17 | ------*-------o GND |
Wie es weiter gegangen ist: Die Brückenschaltung war ein interessanter Hinweis, den ich direkt ausprobiert habe. Er krankte aber trotz Kondensators an den gleichen Problemen: Mit den Füßen reiben, und die Spannung spielte verrückt (habe die Differenzspannung ausgewertet). Das hat mich letztendlich zu der Annahme gebracht, dass Ströme über den Körper, den Arduino, den PC (per USB angestöpselt) und wieder zurück oder sonstwohin fließen. Ergo: Batteriebetrieb! Und siehe da: Die Darlington-Schaltung funktionierte zuverlässig, nachdem ich noch einen kleinen Kondensator parallel zu den Berührpunkten geschaltet hatte. Ich war nicht davon ausgegangen, dass das Problem hier liegen könnte. Die gute Sache daran ist, dass ich die Schaltung als Teil eines Geocaches benötige, also ist der Batteriebetrieb sowieso vorgesehen. Danke für die Ideen!
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