Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funkauto gleichmäßig abbremsen


von No B. (no_b)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo liebe Gemeinde,

ich möchte für ein Experiment ein funkgesteuertes Spielzeugauto mit 
einer gleichmäßigen, einstellbaren Bremsbeschleunigung abbremsen. Dafür 
habe ich bereits ein Versuch mit einem einzelnen DC-Motor und einem 
parallelgeschaltenem Poti(0-2,2k) gemacht. Dort funktionierte es 
einwandfrei,sobald ich einen geeigneten Widerstand eingestellt hatte.
Das Gleiche probierte ich es jetzt mit dem Motor des Funkautos auf der 
Platine, siehe Bild. Jedoch bremst dieser immer gleich ab oder die 
Spannung bricht zusammen und der Motor dreht garnicht.
Die anliegende Spannung am Motor beträgt ca. 3,3V.
Ich würde mich sehr über eine schnelle Rückantwort freuen, da ich etwas 
unter Zeitdruck stehe.

Vielen Dank und viele Grüße

Sven

: Verschoben durch User
von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Danke für die schnelle Antwort,
Das Problem ist, dass ich keinen Schaltplan besitze und sicher auch 
keinen bekomme. Selbstverständlich habe ich auch die Suchfunktion über 
Google belästigt, allerdings ohne Erfolg sonst hätte ich mir den Beitrag 
gespart.
Aber ich bin mir sicher, dass es in diesem Forum jemanden gibt, der sich 
mit funkgesteuerten Fahrzeugen besser auskennt und mir eine brauchbare 
Antwort geben kann?! Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund des 
kleinen Akkus die Leistung nicht ausreicht und damit die Spannung 
zusammenbricht?!

von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Bitte nur hilfreiche Kommentare?!

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

No B. schrieb:
> Dafür
> habe ich bereits ein Versuch mit einem einzelnen DC-Motor und einem
> parallelgeschaltenem Poti(0-2,2k) gemacht. Dort funktionierte es
> einwandfrei,sobald ich einen geeigneten Widerstand eingestellt hatte.

Also, wenn ich es richtig verstehe hast du parallel zum Motor einen 
(Last-)Widerstand geschaltet.
Der bremst den Motor dann natürlich ab, sobald der Stromkreis zur 
Batterie unterbrochen wird, und er sich durch die Schwungmasse weiter 
dreht.
So richtig?

a) Der Widerstand verbraucht natürlich auch zusätzlich Energie, solange 
der Motor mit Strom versorgt wird.
Ein Widerstand mit wenigen Ohm wird dabei dann auch recht schnell recht 
heiss...

b) Das ganze nützt dir nichts, wenn beim Abschalten des Motors der 
Stromkreis nicht nur unterbrochen wird, sondern der Motor über eine 
irgendwie geartete Schaltung "kurzgeschlossen" wird.
Dies macht man gerne, um den Motor möglichst schnell zu bremsen.
Vermutlich ist dies der Fall, bei deinem Modellbaufahrzeug.

Der zusätzliche Widerstand ist da auch sehr schädlich, da er ja mehr 
Last am Motorregler erzeugt, und diesen dadurch überlasten kann.

c) Zusätzlich wird im Modellbaufahrzeug ein Getriebe eingebaut sein.
Diese haben in der Regel so viel Reibung, dass der Motor nicht wirklich 
durch Schwungmasse weiterläuft.

Das ist anders als bei Jon, der auch mit geringer Schwungmasse recht 
lange frei dreht.

: Bearbeitet durch User
von Jon (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem Getriebe wird der Grund sein, da es zusätzlich belastet wird 
durch den Widerstand, es aber gar nicht für so eine gegenläufige Last 
ausgelegt ist...

von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Hallo Joe,
danke für diesen konstruktiven Beitrag.
Ja genau so war es gedacht. Wenn das Poti als Lastwiderstand 
funktioniert wollte ich die Schaltung etwas abändern und den 
Lastwiderstand nur bei unbestromtem Motor zuschalten.
Das kurzschließen des Motors ist natürlich eine günstige Variante.
Das habe ich nicht bedacht und macht mir natürlich einen Strich durch 
die Rechnung, da ich daran vermutlich nichts ändern kann?! Das Getriebe 
dürfte meiner Meinung nach nicht so viel ausmachen,da es eine 
Übersetzung auf ein höheres Drehmoment hat und dann ja quasi umgedreht 
wirkt.
Gibt es evtl. noch eine andere Möglichkeit, den Versuch zu realisieren?

von Alex A. (alexdetsch)


Lesenswert?

Ich weiß ja nicht, inwiefern Du da selbst was an der Schaltung machen 
kannst, aber wenn Du einfach (20ms-...) oder so den Motor mit 
entgegengesetzter Polung "bestromst", hält er bestimmt gut an.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Jon schrieb im Beitrag #4434310:
> Gott bist Du ein Idiot, aber vermutlich kannst Du nicht mal was dafür,
> Deine Eltern sind vermutlich auch Idioten g


Du kannst auch nichts dafür?


Sorry, aber hier im Forum gibt es viele Schreiber, aber wenn Jemand
wie Jon mir das jetzt bei Augenkontakt sagt, hat er ein Sprachproblem...



Mani

: Bearbeitet durch User
von Nobody (Gast)


Lesenswert?

@Alexander
Es geht nicht nur darum ihn anhalten zulassen, sondern eine einstellbare 
Bremsbeschleunigung zu erzeugen auch unter 3m/s^2.

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

D.h. momentan bremst dir der Motor zu schnell, oder?

Und du möchtest ihn im Grunde noch etwas nachlaufen lassen, so dass das 
Fahrzeug langsamer anhält als im Augenblick, richtig?

In diesem Fall nützt dir ein paralleler Widerstand überhaupt nichts.
Auch ein (irrsinnig großer) Kondensator, der Energie speichern würde, um 
den Motor nachlaufen zu lassen, kann nicht funktionieren, wenn der 
Motorcontroller den Motor (und damit auch den Kondensator) beim 
Abbremsen kurzschließt. (Mal ganz abgesehen davon, dass hier einiges in 
Rauch übergehen würde...)

Dir bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Motorsteuerung durch eine 
eigene zu ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Genau das werde ich heute machen.
Danke

von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Du hattest recht. Schon der Widerstand des Betriebes bringt den Motor 
zum stehen.

von Nobody (Gast)


Lesenswert?

@Joe
Ich habe jetzt den Antrieb mal direkt an die Batterie gehängt und dabei 
reicht schon der Widerstand des Getriebes aus um ihn zu bremsen.
Deshalb habe ich einen Kondensator parallelgeschalten(1F) mit einem 
Vorwiderstand von 18ohm. Dann müsste er ja bei ca. 2Tau, also 36s, schon 
eine Wirkung zeigen, oder nicht.Es ändert sich aber leider garnichts. 
Hast du dafür eine Erklärung?

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

Nobody schrieb:
> Deshalb habe ich einen Kondensator parallelgeschalten(1F) mit einem
> Vorwiderstand von 18ohm.

Du veräppelst mich, oder?
Hast du mal überlegt, wie lange du einen 1F Kondensator über 18 Ohm 
laden musst, damit er einigermaßen voll ist?

Und solange er leer ist, wird sich der Motor auch nur sehr müde drehen.

So sieht die Lösung deines Problems jedenfalls nicht aus.

Du brauchst eine Motoransteuerung, die eine PWM erzeugen kann, damit 
dein Motor auch langsam drehen kann.
Und die nötige "Brems-"Rampe wirst du dir dann so hinprogrammieren, dass 
es am Ende schön aussieht.

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

Mach doch einfach mal eine Diode in die + Leitung zum Motor (Kathode zum 
Motor).
Vielleicht rollt die Karre dann ja schon ein wenig aus.
Die Diode verhindert, dass der Controller den Motor kurzschließen kann 
(=schnellbremst).

von Nobody (Gast)


Lesenswert?

Der Controller ist doch gar nicht mehr verbaut. Der Widerstand kommt 
einzig und allein vom Getriebe.
Ja ich weiß wie lange man den C laden muss. Tau= R * C, d.h. 18s.
5Tau heißt C ist geladen, also sollte er nach 90s voll sein.
Allerdings musste ja auch nach 40-50s eine Ladung von Über 50% vorhanden 
sein.

Die gute Neuigkeit:
Vorhin ist das richtige Versuchsobjekt per DHL eingetroffen. Der Motor 
hat 5V und hat noch keine Bremswirkung. Also optimal.
Jetzt habe ich ein Poti(450ohm) über den Motor parallelgeschalten. Die 
Bremswirkung an sich funktioniert. Dann habe ich ein 5V Relais ebenfalls 
parallelgeschalten und den Öffnerkontakt in Reihe mit dem 
Lastwiderstand(Poti) gesetzt. So das der Lastwiderstand erst bei 
Wegschalten der Spannung eingreift. Da die Leistung der Batterie jedoch 
nicht ausreichend ist, bricht die Spannung schon zusammen bevor das 
Relais anziehen kann. :-(
Kann man das mit einfachen Mitteln verhindern?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.